Risikomanagement im Trading – Definition und Strategie

Das Risikomanagement im Trading dient dazu mögliche Risiken beim Investieren zu identifizieren und diese mit entsprechenden Maßnahmen möglichst zu minimieren.

In diesem Artikel erklären wir Ihnen, was Risikomanagement bedeutet und welche Risiken beim Trading bestehen. Außerdem verraten wir Ihnen einige hilfreiche Tipps für ein erfolgreiches Risikomanagement.

Risikomanagement

Risikomanagement Definition

Risikomanagement im Trading bedeutet Risiken beim Handel mit Finanzprodukten zu identifizieren, zu analysieren und diese mit entsprechenden Maßnahmen zu reduzieren. Die Maßnahmen werden während der laufenden Trades überwacht und je nach Situation angepasst. So können die Risiken deutlich minimiert werden.

Das Risiko beim Trading und allgemein beim Investieren in Finanzprodukte besteht darin, dass die Trades mehr Verluste einfahren als Gewinne. Ebenso ist es möglich, das eingesetzte Kapital komplett zu verlieren. Auch Verluste, die die Einlagen übersteigen, sind beispielsweise bei gehebelten Produkten mit Nachschusspflicht möglich. Das Risiko beim Trading ist also zusammengefasst der Verlust von finanziellen Mitteln.

Viele professionelle Trader haben daher ein hohes Interesse daran, ein funktionierendes Risikomanagement zu betreiben. Denn nur so bleibt langfristig das Kapital erhalten und es können nachhaltig Gewinne erwirtschaftet werden. Ein funktionierendes Risikomanagement ist also essenziell für den Erfolg eines jeden Traders.

Welche Risiken gibt es beim Trading?

Mit jeder offenen Position beim Trading ist das eingesetzte Kapital verschiedenen Risiken ausgesetzt. Beim Trading gibt es folgende Risiken:

  • Marktrisiko
  • Ertragsrisiko
  • Liquiditätsrisiko
  • Emittentenrisiko
  • Persönlichkeit und Erfahrung des Traders

Marktrisiko

Die Kurse verschiedener Assets am Markt wie beispielsweise von Rohstoffen, Forex und Aktien verändern sich fortlaufend. Diese Veränderungen sind bedingt durch verschiedene Nachrichten, Gewinnmitnahmen oder einer plötzlich kippenden Stimmung am Markt. Nicht immer sind die Kursverläufe rational zu begründen. Das Risiko besteht also darin, beispielsweise eine Long-Position zu eröffnen und anschließend durch fallende Kurse Verluste einzufahren oder umgekehrt. Es werden also Verluste durch die offene Position eingefahren, da der Markt sich in die entgegengesetzte Richtung des Trades entwickelt. Bei Anleihen sind die Marktrisiken deutlich geringer und spiegeln sich dafür im Zinsrisiko wieder.

Ertragsrisiko

Jeder Trader erwartet beim Öffnen einer Position einen gewissen Ertrag, den er mit seinem Trade erzielen kann. Allerdings besteht das Risiko, dass der Trade weniger Gewinne einfährt als geplant oder sogar Verluste einfährt. Dieses Risiko nennt sich Ertragsrisiko.

Insbesondere bei Hebelprodukten wie beispielsweise Optionen, Hebelzertifikate oder CFDs kann das Ertragsrisiko sehr hoch sein. Durch den Hebel benötigen Sie nur einen Bruchteil des Gesamtwertes des Trades als Kapitaleinsatz, um einen Trade Öffnen zu können. Beim Handel mit Hebel können sowohl die Gewinne als auch die Verluste sehr hoch ausfallen. Der Hebel wirkt in beide Richtungen. Das kann schnell dazu führen, dass die Verluste sogar ihr eingesetztes Kapital übersteigen und Sie nachzahlen müssen.

Liquiditätsrisiko

Wenn der Markt gesättigt ist und sowohl Angebot als auch Nachfrage sehr gering ist, besteht ein hohes Liquiditätsrisiko. Entweder werden die Trades zu schlechten Kursen oder im Zweifelsfall gar nicht ausgeführt. Die offenen Positionen können also nicht geschlossen werden, wodurch auch mögliche Verluste nicht eingegrenzt werden können.

Emittentenrisiko

Ein Emittent ist jemand, der Wertpapiere ausstellt und ausgibt, also beispielsweise der Broker, die herausgebende Bank oder Unternehmen bei Aktien. Es besteht immer das Risiko, dass die Emittenten Insolvenz anmelden. In diesem Fall wären die entsprechenden Wertpapiere nahezu wertlos. In seltenen Fällen werden die Trader oder Investoren eine Erstattung erhalten.

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Persönlichkeit und Erfahrung des Traders

Zu guter Letzt darf natürlich auch nicht die Persönlichkeit und Erfahrung des Traders als Risikofaktor außer Acht gelassen werden. Insbesondere Trading-Anfänger dürften hier das größte Risiko-Potential aufweisen. Ihnen fehlt es oft am nötigen Wissen, die Marktlage und Trading-Chancen richtig beurteilen zu können. Außerdem werden Sie durch die fehlende Erfahrung schnell unruhig und machen dadurch Fehler. Zudem hat jeder Trader eine andere Persönlichkeit. Einige wollen einfach nur das schnelle Geld verdienen, während andere sich über kleine und beständige Renditen freuen. Je nach Persönlichkeit und Trading-Erfahrung fällt das Risiko also höher oder geringer aus.

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Was ist ein Risikomanagement und wofür wird es benötigt?

Das Risiko- und Moneymanagement ist unabdingbar für den Erfolg eines jeden Traders. Durch ein geeignetes Risikomanagement werden die Risiken, die an der Börse bestehen, deutlich minimiert. Nur so kann ein Trader langfristig gute Renditen beim Trading einfahren. Wer das Risikomanagement nicht beherrscht, wird es dagegen schwer haben langfristigen Trading-Erfolg haben. Viele Trading-Anfänger werden durch das Anfängerglück überheblich und verlieren durch fehlendes Risiko- und Moneymanagement oft ihr gesamtes Kapital. Sie werden gierig und traden mit zu großen Positionen. Erfolgreiche Trader hingegen nehmen lieber kleinere Gewinne in Kauf, als auf ein gutes Risikomanagement zu verzichten.

Risikomanagement als Erfolgsfaktor

Ein professionelles Risikomanagement beinhaltet nicht nur finanzielle Aspekte des Tradings, sondern auch psychologische. Diese werden beim Trading oft unterschätzt, führen jedoch insbesondere bei Anfängern oft zu enormen Verlusten. Anleger, die aus dem Bauch heraus handeln und sich von ihren Emotionen leiten lassen, setzen ihrem Kapital hohe Risiken aus. Oft führen Emotionen wie Gier, Angst oder Euphorie zu Fehlentscheidungen und somit zu hohen Verlusten.

Ein geeignetes System und eine Strategie helfen dabei, diese psychologischen Risiken und die daraus resultierenden Fehlentscheidungen zu minimieren. Außerdem kommt es bei einem fehlenden Risikomanagement oft dazu, dass zu viele Trades platziert werden. Die echten Chancen werden aus Ungeduld nicht abgewartet. Mit einem entsprechenden Risikomanagement werden hingegen Chancen und Risiken genau analysiert, sodass nur die aussichtsreichsten Trades platziert werden. Das wiederum erhöht die Anzahl positiv laufender Trades und somit die Rendite eines Traders über einen langen Zeitraum.

Unterschied zwischen Risiko- und Moneymanagement

Beide Begriffe werden im Trading oft Synonym verwendet. Risikomanagement ist jedoch der Oberbegriff für die Identifizierung und Analyse von Risiken. Der Trader ist sich also seiner Risiken, die er am Finanzmarkt durch seine Trades eingeht bewusst. Er kennt seine Risiko-Chance Verhältnisse bei jeder offenen Position und bewertet diese entsprechend.

Das Moneymanagement beschreibt hingegen die Maßnahmen, die eingesetzt werden, um die Risiken des Kapitalverlustes zu minimieren.

Was bedeutet Chance-Risiko-Verhältnis (CRV)?

Das Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) beschreibt das Verhältnis zwischen dem erwarteten Gewinn und möglichen Verlust eines Investments. Die Berechnung des CRV ist besonders beim kurzfristigen Trading ratsam. Bei langfristigen Investments beispielsweise in solide Aktien über mehrere Jahre ist die Berechnung des CRV meist nicht nötig. Der Zeitfaktor minimiert die Risiken in dem Fall deutlich. Kurzfristig sind Kurse jedoch schwerer einzuschätzen, daher sollte das Verhältnis von Chance zu Risiko in einem guten Verhältnis stehen, bevor der Trade eingegangen wird. Mit Hilfe der Chartanalyse hat der Trader eine genaue Vorstellung darüber, bis zu welchem Kurs die Anlage steigen kann und bei welchem Kurs der Stop-Loss zur Verlustbegrenzung gesetzt werden muss.

Wie kann das Risiko beim Trading minimiert werden?

Sobald Sie die Risiken identifiziert haben, gilt es diese zu minimieren. Hierfür bieten sich verschiedene Ansätze an. Die am häufigsten eingesetzten Varianten zur Risikominimierung sind folgende:

  • Setzen von Stops oder Limits
  • Hedging
  • Trades mit geringem Risiko wählen
  • Diversifikation
  • Begrenzung der Positionsgröße

Setzen von Stops oder Limits

Stop-Loss Grenzen oder Limits dienen dazu, dass die Positionen automatisch beim Erreichen eines bestimmten Kurses geschlossen werden. So muss der Trader nicht die ganze Zeit die Trades beobachten, sondern kann sich vorher ein Trading-Setup zurechtlegen. Das hat den positiven Nebeneffekt, dass während des Trades keine hektischen Entscheidungen getroffen werden müssen und dadurch weniger Fehler passieren.

Stops-und-Limits-setzen

Außerdem kann der Trader vorher in Ruhe per technischer Analyse die möglichen Kursziele analysieren. Anhand dieser können dann bequem die Stops und Limits gesetzt werden, um die Risiken einzudämmen. So wird auch vor dem Trade bereits das Chance-Risiko-Verhältnis noch mal analysiert. Ein Stop minimiert dabei die Verluste auf einen zuvor definierten Betrag, während bei einem Limit Gewinne automatisch mitgenommen werden.

Hedging

Beim Hedging wird das Risiko dadurch minimiert, dass eine Position in die entgegengesetzte Richtung zur ersten Position geöffnet wird. Hedging stellt somit eine Absicherung einer offenen Wertpapier- oder Tradingposition gegen Kursverluste dar. Durch das Eröffnen einer zweiten Position können Kursverluste der ersten Position minimiert werden.

Trades mit geringem Risiko wählen

Das Risiko kann ebenso durch Trades mit geringem Risiko minimiert werden. Dazu zählen beispielsweise Wertpapiere ohne Hebel, da sich der Verlust dann lediglich auf das eingesetzte Kapital begrenzt. Grundsätzlich können aber auch Investments in weniger riskante Wertpapiere wie stabile Aktien (Blue Chips) oder in Anleihen das Risiko senken. Jedoch sinken mit dem Risiko verständlicherweise auch die Gewinnchancen.

Diversifikation

Durch Diversifikation, also die Verteilung der Trades auf unterschiedliche Anlageklassen und Branchen, kann das Risiko ebenso minimiert werden. Das Risiko wird also auf verschiedene Trades aufgeteilt. Einzelne Verluste können dadurch besser verkraftet werden, da diese wiederum durch andere positive Positionen ausgeglichen werden. Es ist darauf zu achten, dass die verschiedenen Positionen möglichst wenig zueinander korrelieren.

Begrenzung der Positionsgröße

Durch die Begrenzung der Positionsgröße lässt sich das Risiko ebenfalls enorm minimieren. Professionelle Trader setzen lediglich einen kleinen Teil ihres gesamten Trading-Kapitals pro Position ein. Es gibt im Trading die sogenannte 1 % Regel. Diese Regel bedeutet, dass der Trader pro Position maximal 1 % seines Tradingkapitals riskieren sollte. Bei Berücksichtigung dieser Regel könnte sich ein Trader theoretisch 100 Verlusttrades in Folge leisten, bis das Konto leer ist. So viele Verlusttrades sind jedoch sehr unwahrscheinlich, insbesondere, wenn sich der Trader vorher überlegt, was er tut.

Welche Vorteile bietet ein gutes Risikomanagement?

Ein professionelles Risikomanagement bringt einige Vorteile mit sich. Dazu zählen beispielsweise folgende Vorteile:

  • Schutz vor hohen finanziellen Verlusten und einer negativen Rendite
  • Vermeidung des Totalverlusts des Trading-Kapitals
  • Das Handelskapital wird sinnvoller eingesetzt zu einem besseren Chance-Risiko-Verhältnis
  • Trägt zum langsamen, aber beständigen Anwachsen des Trading-Kapitals bei
  • Reduziert psychischen Stress und damit verbundene Fehlentscheidungen

Tipps für das Risikomanagement

Jeder Trader hat eine andere Persönlichkeit und somit auch eine andere Risikobereitschaft. Es ist daher wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, welche Risiken Sie eingehen wollen und welche nicht. Außerdem sollten Sie sich überlegen, wie hoch ihr maximaler Verlust pro Trade ausfallen darf. Anhand dieser Überlegungen sollten Sie ihr Handeln ausrichten. Sie können beispielsweise Ihre Positionsgrößen bestimmen oder Stops und Limits setzen. Es ist wichtig, dass Sie sich mit ihrer Strategie wohlfühlen und gut damit zurechtkommen. Es empfiehlt sich auch verschiedene Strategien auszuprobieren, um die für sich richtigen Methoden zu identifizieren.

Fazit

Neben dem Ziel Gewinne einzufahren sollte natürlich auch das Ziel sein Kapital zu schützen im Vordergrund stehen. Hohe Gewinne bringen nichts, wenn danach das restliche Kapital durch Bauchentscheidungen verzockt wird. Im Trading geht es eher darum viele konstante, kleine Gewinne zu erzielen. Durch eine geeignete Strategie und einem guten Risikomanagement lassen sich die Risiken enorm minimieren. Das verringert meist auch die Gewinne, aber langfristig führen viele kleine Gewinne auch zum Ziel.

Durch ein Risikomanagement sind diese auch deutlich nachhaltiger als Trades ohne Strategie. Zur Minimierung des Risikos kann ein Trader dabei auf verschiedene Maßnahmen zurückgreifen beispielsweise das Setzen von Stops und Limits, Begrenzung der Positionsgröße oder Diversifikation des Trading-Portfolios. Jeder Trader sollte dabei verschiedene Varianten zur Risikominimierung ausprobieren und sich seine eigene Strategie entwickeln.

(Risikohinweis: 84,00% der privaten CFD Konten verlieren Geld)

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Zuletzt überprüft und geupdated am 28/02/2023 von

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