Vom Daytrading leben wird von immer mehr Leuten in Betracht gezogen. Die Gründe sind überaus facettenreich, spielen aber für den nachfolgenden Beitrag keine Rolle. Ich versuche, Ihnen eine zufriedenstellende Antwort auf die Frage zu geben: Reichen die Einkünfte aus dem Daytrading wirklich für ein sorgenfreies Leben? Beachten Sie bitte, dass ich hier meine persönliche Meinung darlege, welche natürlich nicht von jedem Leser geteilt werden muss.
Vom Daytrading leben: Das gilt es zu beachten
- Daytrading geht immer mit Gewinnen, aber auch Verlusten einher.
- Die Risiken des Handels sind hoch, lassen sich jedoch begrenzen.
- Die Höhe des Gewinns ist von verwendeten Hebeln und dem eingesetzten Kapital abhängig.
Was genau ist Daytrading? Definition
Ins Deutsche übersetzt bedeutet Daytrading in etwa Tageshandel. Ein Daytrader handelt also mit diversen Finanzprodukten innerhalb eines Tages. Alle im Laufe des Tages eröffneten Positionen werden bis zum Abend geschlossen.
Der Fokus eines Daytraders liegt auf der täglichen Kursentwicklung, welche vom übergeordneten Trend abweichen kann. Ziel ist es, aus dem Kursverlauf innerhalb eines Tages Profit zu schlagen. Hierbei kann zwischen verschiedenen Vorgehensweisen unterschieden werden:
- Scalping Akteure nutzen kleinste Kursveränderungen zu ihrem Vorteil
- Klassische Daytrader folgen dem Tagestrend, ohne Einbeziehung von Korrekturen und Rücksetzern
- Andere nehmen ihre Chancen bei der Trendumkehr respektive Ausbrüchen wahr
- Einige Akteure werden ausschließlich bei Datenveröffentlichungen oder Wirtschaftsnachrichten aktiv
Daytrader bevorzugen Handelsinstrumente, die täglich gehandelt, bemerkenswerte Kursveränderungen bieten. In der Regel stehen bei Tages-Händlern diese Vermögenswerte hoch im Kurs:
- Major Währungspaare, vor allem EUR/USD, GBP/USD und USD/CHF
- Kryptowährungen wie Bitcoin, Etherum etc
- Edelmetalle wie Gold und Silber
Weniger beliebt unter Daytradern sind:
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Was benötigt man für das Daytrading?
Bei dieser Frage gehen die Ansichten weit auseinander. Die einen stellen sich ein geräumiges Büro mit Sessel, Arbeitstisch und mehreren Screens vor. Für andere reicht wiederum ein Laptop, welches in der Wohnung oder unterwegs an WiFi Hotspots genutzt werden kann.
In der Tat kann die Grundausstattung eines Daytraders auf wenige Dinge beschränkt werden:
- Unverzichtbar ist ein moderner Computer für die stationäre oder mobile Anwendung
- Wichtig ist eine schnelle und störungsfreie Internetverbindung
- Vorteilhaft ist ein geräuscharmes Umfeld, welches bestmögliche Konzentration auf den Handel ermöglicht
- Alles darüber hinausgehende ist optionaler Luxus, ohne den manche Marktteilnehmer jedoch nicht auskommen
Vom Daytrading leben – die Auswahl des Brokers
Ob Daytrading attraktiv wird oder nicht, hängt unter anderem von der Wahl des richtigen Brokers ab. Dieser muss sich meiner Meinung nach durch attraktives Handelsuniversum, niedrige Spreads und möglichst hohe Hebel auszeichnen.
Warum ist ein attraktives Handelsuniversum wichtig? Es geht mir dabei eher um Klasse und weniger um Masse. Vorteilhaft sind liquide und volatil gehandelte Assets, die täglich mindestens Kursveränderungen von 50 Pips durchmachen.
Wieso sind hohe Hebel von Bedeutung?
Fakt ist, dass insbesondere Leute mit limitiertem Kapital zum Daytrading neigen und davon leben möchten. Wer beispielsweise nur 1.000 USD auf dem Handelskonto hat, ist zum Erzielen eines ausreichenden Einkommens auf attraktive Hebel im Daytrading angewiesen.
Beispiel 1
- 1.000 USD auf dem Konto sind ausreichend, um ohne Hebel ein Mikrolot in den Handel zu schicken
- Dieses Mikrolot ergibt pro positivem Pips einen Gewinn von 0,10 USD
- Sie müssten also die astronomisch hohe Anzahl von 1.000 Pips erzielen, um 100 USD Profit zu machen
Beispiel 2
- Ermöglicht Ihnen der Broker, einen Hebel von 100:1 einzusetzen, werden aus 1.000 ganze 100.000 USD, welche der Standardgröße von einem Lot entsprechen.
- Das Standard-Lot als Position eröffnet, ergibt pro positivem Pips einen Gewinn von 10 USD.
- Sie können mit dieser Positions-Größe 30 bis 50 Pips am Tag erzielen, ohne überdurchschnittliche Risiken einzugehen.
Beispiel 3
Angenommen, Sie könnten Ihre 1.000 USD mit 500er Hebel im Daytrading nutzen:
- Ein Lot kostet dann 100.000 geteilt durch 500 gleich 200 USD plus Gebühren
- Sie könnten 3 Lot pro Trade einsetzen und 30 USD pro Pips erzielen
- Im Ergebnis könnten Sie Ihr Einkommen verdreifachen oder Ihr Marktengagement reduzieren
Hohe Hebel werden Ihnen seit 2019 nur noch von ausländischen Brokern angeboten, die sich nicht an die Regeln der ESMA (EU-Marktaufsicht) halten müssen. Broker mit Hauptsitz in der Eurozone dürfen nur noch Hebel von maximal 30:1 gewähren. Damit wird Daytrading zum teuren Luxus, wie das nächste Beispiel beweist.
Beispiel 4
Wahrscheinlich haben Sie mittlerweile das Standard-Lot als ideale Positions-Größe erkannt.
- Bei einem EU Broker kostet ein Lot mit maximalem Hebel 100.000 geteilt durch 30 gleich 3.333 Euro
- Für die besagten 1.000 USD auf dem Handelskonto könnten Sie nur 2 Minilot für eine Position nutzen. 1 Minilot sind 10.000 Währungseinheiten, welche eine Margin von 333 EUR plus Gebühren erfordern
- 2 Minilot resultieren pro positivem Pips in einem Gewinn von 2 EUR oder USD
- Damit sind pro Tag maximal 60 bis 100 Euro Profit erzielbar
Vom Daytrading leben funktioniert demnach mit einem ausländischen Broker besser, weil nur dieser Anbieter ausreichend hohe Hebel in Option stellen kann. Mir ist bewusst, dass der Begriff Hebel in den politisch korrekten Finanzmedien negativ besetzt ist, hohe Hebel werden sogar als gefährlich definiert.
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Kann man wirklich vom Daytrading leben?
Meine Antwort auf diese Frage lautet: Ja, wenn nachfolgend erklärte Voraussetzungen erfüllt werden:
Ausreichendes Kapital
Sie haben oben an Beispielen erkennen können, dass auch bei einem ausländischen Broker mit hohem Hebel 1.000 Dollar auf dem Handelskonto erforderlich sind. Schließlich benötigen Sie Reserven, falls mal ein Trade daneben geht. Zudem handelt es sich entspannter, wenn nicht das ganze Kapital riskiert wird.
Sie sollten das Daytrading Startkapital nicht zum Leben benötigen, im schlimmste Fall deren Verlust verkraften und idealerweise in der ersten Zeit auch nicht auf Gewinne angewiesen sein.
Mentale Ausgeglichenheit
Ängste und sonstige Emotionen haben beim Daytrading nur negative Auswirkungen und sollten verhindert werden. Sie können die Märkte nicht bezwingen, aber sie zu Ihrem Vorteil nutzen, wenn Sie ausgeglichen und unbeschwert an das Trading herangehen.
Grundlegende Kenntnisse
Wer vom Daytrading leben will, muss das Geschäft an sich verstehen, den Markt kennen und den zu handelnden Vermögenswert erfassen. Grundlegende Kenntnisse können durch Fachbücher für den Tageshandel, Kurse Lehrvideos und natürlich Praxis im Daytrading Demokonto erworben werden. Mir ist klar, dass nicht jedes Buch, Video und Webinar, bei der Erweiterung des Wissens hilfreich ist, daher muss jeder Lernende bei der Auswahl seiner Hilfsmittel kritisch vorgehen.
Es geht zunächst nur um grundlegende Basiskenntnisse hinsichtlich des zu tradenden Marktes und Vermögenswerts. Wer sich für das Daytrading mit Währungspaaren entscheidet, muss den Handel seitens der Funktionsweise kennen und über den Markt sowie seine Teilnehmer informiert sein.
Individuell passende Daytrading Strategie anwenden:
Viele angehende Daytrader glauben, dass das grundlegende Verständnis der Materie ausreichend ist, um langfristig erfolgreich zu sein. Sie übersehen dabei, dass sie ihrem Handel persönliche Strukturen in Form von individuell gültigen Vorgaben verleihen müssen.
Mit anderen Worten: Sie müssen sich für eine Art des Tradings entscheiden, eine individuelle Strategie entwickeln und dieser in jeder Marktphase treu bleiben. Fragen Sie sich zunächst:
- Wie Ihr Daytrading aussehen soll
- Welches Risiko Sie tragen möchten oder können
- Wie viel Zeit Sie täglich mit dem Handeln verbringen wollen
Wie bereits oben erwähnt, können Sie als Daytrader auf mehrere Arten aktiv sein. Im Segment Daytrading sind diese Gruppen vertreten:
- Akteure mit Scalping Ansatz
- Auf Trendwenden spezialisierte Marktteilnehmer
- Leute, die ausschließlich den Tagestrend handeln möchten
Daytrading resultiert für jede Gruppe in besonderen Voraussetzungen seitens Zeit, Aufwand und Risikobereitschaft.
Scalping Ansatz
Leute mit Scalping Ansatz verzichten auf zeitraubende technische Analysen, denn sie sind fähig, in jeder Marktphase Gewinne zu erzielen. Sie leben, bildlich formuliert, von einem Candlestick zum Nächsten. Es muss lediglich die Entwicklung einer Kerze vorhergesagt und schnell eingestiegen werden. Mit ausgeprägtem Wissen hinsichtlich der Bedeutung von Candlesticks und Kerzenformationen ist erfolgreiches Scalping bereits möglich. Allerdings ist es unverzichtbar, Entscheidungsfehler schnell zu erkennen und sofort zu beheben.
Des Weiteren muss ein eng gesetzter Stop-Loss bei jeder Position die Verluste begrenzen. Leute mit Scalping Ansatz gehen pro Session oder Tag 20 bis 50 Positionen und mehr ein. Nicht jeder Versuch verläuft wie gedacht, aber am Ende des Tages überwiegen die positiv verlaufenen Positionen. Für den erfolgreichen Einsatz von Scalping Techniken wird eine Plattform benötigt, die jede Order schnellstmöglich umsetzt. Essentiell sind zudem, bestmögliches Reaktionsvermögen und schnelles Erfassen der Marktsituation.
Ein praktisches Hilfsmittel beim Scalping kann der Bollinger Band Indikator sein, weil die oberen und unteren Bänder mögliche Trendumkehrpunkte und somit Chancen erkennen lassen. Von weiteren Indikatoren wird abgeraten, weil zu viele Linien etc. die freie Sicht, auf den Kursverlauf beeinträchtigen.
Scalping erfordert äußerste Konzentration, daher arbeiten erfolgreiche Anwender dieser Techniken selten mehr als 4 Stunden am Tag. Ihnen ist bekannt, dass die Leistungsfähigkeit nach einer Session dramatisch abbaut und das dieser Fakt in teuren Fehlern resultieren kann,
Gehen wir davon aus, dass ein Scalping Trade durchschnittlich 5 Minuten dauert und 3 Pips bringt:
- Nehmen wir zudem an, dass in jeder Stunde und von Verlusten bereinigt, 5 positiv verlaufende Trades realistisch sind
- Dementsprechend können in einer Session mit 4 Stunden etwa 5 mal 3 mal 4 gleich 60 positive Pips erzielt werden
Kann man vom Daytrading leben, wenn ein Scalping Ansatz verfolgt wird?
Vom Daytrading leben ist mit einer Scalping Technik möglich, sofern Trader über grundlegende Kenntnisse, schnelles Reaktionsvermögen und die erforderliche Disziplin verfügen. Unabhängig davon ist ein Daytrading Broker notwendig, der Scalping erlaubt und das geeignete Umfeld zur Verfügung stellt. Ein geeignetes Umfeld besteht aus:
- Einer Plattform mit schnellstmöglicher Orderabwicklung
- Hohe Hebel für große Positionen mit geringer Margin
- Ideologiefreie Schulung und Vermittlung der Vor- und Nachteile hinsichtlich des Handels mit Leverage in der Trading Akademie
- Zeitlich unbefristetes Demokonto
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Daytrading mit Aktivität bei Trendwenden und besonderen Ereignissen
Es gibt Daytrader, die ihre Chancen nur bei besonderen Anlässen wahrnehmen, aus denen markante Ausbrüche und/oder Trendwenden entstehen. Diese Vorgehensweise setzt Kenntnisse in der technischen Analyse und Fundamentalanalyse voraus. Der Akteur muss sich zu Beginn des Handels ein Bild über den derzeitigen Stand machen und die Auswirkungen von Nachrichten, Wirtschaftsdaten etc. prognostizieren. Damit geht der News-Trader erheblich mehr Risiko ein wie der Akteur mit Scalping Ansatz.
Wirtschaftliche Daten können vom Markt so wie erwartet aufgenommen oder völlig übergangen werden. Um die Tragweite dieser Tatsache zu erfassen, sind genaue Kenntnisse über die Zusammensetzung des Marktes erforderlich. Das Problem: So gut wie keine Webseite informiert objektiv über die Marktteilnehmer. Es ist nämlich nicht das oft angeführte Marktsentiment, welches die Kurse bewegt, sondern meist die relativ kleine Gruppe der Big-Player. International operierende Geschäftsbanken und Investmenthäuser verfügen über direkten Marktzugang, unterliegen keinerlei Restriktionen und können mit mehrstelligen Milliardensummen agieren. Nur diese Gruppe hat wirklichen Einfluss auf die Entwicklung der Kurse – und sie arbeitet ausschließlich profit-orientiert.
Während Millionen von Privattradern sich bei schlechten Wirtschaftsnachrichten Short positionieren, agieren Big-Player mit sehr viel Einsatz oft gegenteilig und machen Kasse. Wer News traden möchte, muss wissen, wer die Nachrichten verfasst hat und aufgenommen werden. Und genau da steckt ein Problem für den darauf ausgerichteten Daytrader. Meiner Meinung nach gehen Daytrader mit diesem Ansatz ein vergleichsweise hohes Risiko ein. Wer ausschließlich bei Trendwenden aktiv wird, baut sein Trading auf technische Aspekte auf und kann aus sichtbaren Kursverläufen Profit schlagen. Allerdings ist nicht sicher, ob eine Trendwende eintritt oder nur eine temporäre Korrektur.
Klassisches Daytrading
Der traditionelle Daytrader beginnt seinen Handelstag mit einer technischen Analyse, bei welcher der übergeordnete Trend sowie Niveaus für Drehpunkt, Support und Résistance ermittelt werden. Anschließend wird ein Einstieg mitsamt Stop-Loss und Take Profit für einen einzigen Trade gesucht. Eventuelle Korrekturen werden in Kauf genommen, wichtig ist nur das Ergebnis am Ende des Tages.
Dieser Ansatz hat ebenso Vorteile wie Nachteile:
Vorteile des klassischen Daytradings
- Geringer Aufwand, nur zu Beginn
- Eigene Präsenz vor dem Screen nicht erforderlich
Nachteile des klassischen Daytradings
- Hohes Risiko aufgrund unkalkulierbarer Ereignisse
- Dementsprechend geringe Trefferquote
- Großzügig gesetzte Verlustbegrenzung unabdingbar
- Daraus entstehen überdurchschnittlich hohe Einbußen im Ernstfall
Eigene Versuche ergaben ebenso wie die Statistiken einschlägiger Analysten, dass man zwar von diesem Ansatz beim Daytrading leben kann, aber nur unter Einschränkungen und mit Glück. Es ist einfach schwer, die Entwicklung eines Kurses über den ganzen Tag vorherzusagen – zumindest bei volatil gehandelten Assets. Im Erfolgsfall sind 50 Pips zu verbuchen, geht der Trade schief, müssen 10 bis 20 negative Pips in Kauf genommen werden. Weiter geht es mit einer häufig gestellten Frage.
Wie viel kann man mit Traden verdienen?
Um diese Frage zufriedenstellend beantworten zu können, müssen folgende Details bekannt sein:
- Welches Asset wird gehandelt?
- Wie viel Geld befindet sich auf dem Tradingaccount?
- Wie hoch ist die Risikobereitschaft?
- Bei welchem Broker wird gehandelt?
- Welche Daytrading Strategie wird verfolgt?
- Wie umfangreich ist eine Position?
Der Einfachheit halber erstelle ich nachfolgend das Profil eines Mustertraders, welcher:
- Mit Hauptwährungspaaren handelt
- 1.000 Euro auf seinem Handelskonto hat
- Durchschnittliche Risikobereitschaft an den Tag legt
- Unter anderem aufgrund der hohen Hebel (500:1) bei einem ausländischen Anbieter aktiv ist
- Daytrading mit Scalping Ansatz im Fokus hat
- 1 Lot als Standard-Positions-Größe handelt
Dieser Mustertrader setzt pro Trade 200 USD plus Gebühren ein, verfolgt diszipliniert seinen Ansatz und begrenzt mögliche Verluste bei 5 Pips. Er steigt nur bei unmissverständlichen Anzeichen in den Handel ein und erzielt pro Stunde 15 positive Pips. Seine Aktivität begrenzt der erfahrene Mustertrader auf 4 Stunden pro Tag. Der durchschnittliche Tagesgewinn kann dementsprechend mit 60 Pips beziffert werden. 60 Pips stehen bei einer Positions-Größe von einem Lot für 600 USD. Pro Woche sind bis zu 3.000 USD möglich und pro Monat etwa 12.000 USD. 12.000 USD bedeuten auf den ersten Blick, dass man in jedem Fall vom Daytrading leben kann. Allerdings sieht die Realität etwas anders aus. Gehen wir davon aus, dass der Mustertrader in der BRD ansässig ist und seine Gewinne auf eine heimische Bank transferiert.
12.000 USD sind derzeit 10.600 EUR, von welchen die Regierung 25 % abhaben will. Bleiben also knapp 8.000 Euro. 8.000 EUR sind für viele ein Indiz, dass man vom Daytrading leben kann. Übersehen wird aber, dass diese Zahl für das im besten Fall Mögliche steht. Leider sagt meine Erfahrung, dass die Realität anders aussieht.
- Montags gibt der Markt nichts her
- Dienstags ist der Trader in schlechter Form
- Mittwochs wird die Frau krank oder der Hund, das Auto etc
- Donnerstag und Freitag verlaufen irgendwie auch nicht wie geplant
Eine Rechnung unter realen Bedingungen sieht oft so aus:
- Montags 400 anstatt 600 USD
- Dienstags nur 300 anstatt 600 USD
- Mittwochs nur 200 anstatt 600 USD
- Donnerstags 400 anstatt 600 USD
- Freitags 300 anstatt 600 USD
Die durchschnittliche Woche ergibt eher 1.600 anstatt der maximal erhofften 3.000 USD. Der Durchschnittsmonat wird daher oft mit 6.400 und selten mit 12.000 USD abgeschlossen. 6.400 USD sind derzeit rund 5.600 Euro, von denen der Fiskus unerbittlich ein Viertel beansprucht. Bleiben also noch rund 4.200 Euro übrig. Die Zahl bekräftigt zwar die Ansicht, dass man vom Daytrading leben kann, aber nicht so üppig wie von vielen erhofft.
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Kosten eines Daytraders
Für den optimalen Gewinn beim Daytrading ist eigene Präsenz zwingend erforderlich. Dies bedeutet, dass der Beruf aufgegeben werden muss. Ohne Arbeitgeber müssen Kranken- und Sozialversicherung sowie weitere Maßnahmen zur Altersvorsorge von Ihnen selbst bezahlt werden. Alles ist möglich – aber es kostet, je nach Alter und Anspruch, viel Geld. Nachdem die Kosten für optimale Absicherung mit durchschnittlich 1.500 Euro zu beziffern sind, verbleiben noch 2.700 Euro. Von diesen müssen eventuelle Urlaubsreisen bezahlt werden, denn als selbstständiger Daytrader haben Sie keinen Anspruch auf bezahlten Urlaub.
Wie viel verdient man als Daytrader?
Aus den obigen Beispielrechnungen ergibt sich, dass der durchschnittliche Verdienst eines Daytraders etwa auf dem Niveau eines Angestellten in gehobener Position liegt. Allerdings sind mit der Selbstständigkeit hohe Kosten verbunden. Wenn Sie der Inflation ein Schnippchen schlagen und mit der Zeit mehr verdienen möchten, müssen Sie an den Stellschrauben Ihres Geschäfts drehen. Im Klartext bedeutet dies: Daytrading mit größeren Positionen und dank wachsender Erfahrung mit höherer Trefferquote. Beides ist nur mit viel Übung im Demokonto zu bewältigen.
Konsequent 2 Lot pro Trade einzusetzen, verdoppelt Ihre Chancen ebenso wie die begleitenden Risiken. Glauben Sie mir, es ist nicht jedermanns Sache, pro Pips 20 USD zu verlieren. Gleichwohl macht auch hier die Übung den Meister. Zu Beginn werden 7 von 10 Einstiegen richtig sein. Das bedeutet: Sie müssen mit 7 Trades die Verluste von 3 Fehlentscheidungen ausgleichen und darüber hinausgehenden Gewinn erzielen. Permanente Übung optimiert die Trefferquote auf 8 zu 2 oder 9 zu 1. Mit etwas Disziplin optimieren Sie Ihr Daytrading dahingehend, dass die Angst vor großen Positionen schwindet. Umfangreiche Positionen können aber auch in anderer Hinsicht hilfreich sein.
Wenn eine Position sehr viel Geld einspielt, können Sie Ihr Marktengagement verringern. Die Frage, wie viel man als Daytrader verdient, kann von Ihnen selbst am Besten beantwortet werden. In jedem Fall ist das Einkommen des ersten Monats nicht das Ende der Fahnenstange, sondern ausbaufähig. Und es liegt ausschließlich an Ihnen, in welche Richtung Sie ausbauen möchten.
Fazit: Vom Daytrading leben ist schwierig
Das Leben vom Daytrading ist schwierig, aber keineswegs unmöglich. Schwierig ist es, wenn das Daytrading nicht als richtige Arbeit verstanden und ausgeübt wird. Schwer kann es auch zu Beginn sein, wenn vergleichsweise geringe Einnahmen relativ großen Ausgaben gegenüber stehen. Wie jedes Geschäft hat Daytrading eine schwierige Anfangsphase, nach deren Überstehen vieles leichter wird. Der große Vorteil beim Daytrading ist, dass Sie Ihr eigener Herr sind und alle Stellschrauben zu Ihrem Vorteil drehen können. Sie können aber auch damit beginnen, Daytrading zunächst nebenberuflich auszuüben. Sie arbeiten sich mit diesem Ansatz langsam in die Materie ein und genießen einstweilen noch die wenigen Vorteile einer Festanstellung.
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Meist gestellte Fragen:
Wie viel verdient man als Daytrader?
Professionelle Daytrader können mit ihrer Tätigkeit durchaus 1%-10% Rendite pro Monat erzielen. Wie viel ein Daytrader also verdient, hängt in diesem Sinne vom verfügbaren Handelskapital ab. Um allerdings dauerhaft derartige Gewinne im Daytrading zu erzielen, ist ein tiefes Verständnis der Märkte, eine klar definierte Handelsstrategie sowie ein hohes Maß an Disziplin und Erfahrung notwendig.
Wie viel Kapital benötigt man, um vom Daytrading leben zu können?
Um vom Daytrading leben zu können, benötigen Sie soviel Kapital, um mit der daraus resultierenden monatlichen Rendite Ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Gehen Sie beispielsweise von einer monatlichen Rendite von 1% aus und haben Lebensunterhaltskosten von 2000 €, so benötigen Sie 200.000 € Startkapital, um vom Daytrading leben zu können.
Kann man vom Daytrading leben?
Ja, es ist möglich, alleine von seinen im Daytrading erzielten Gewinnen zu leben. Allerdings gelingt dies nur den wenigsten Tradern. Denn um beim Daytrading regelmäßige Profite zu erzielen, die hoch genug sind, um davon zu leben können, sind mehrere Jahre Erfahrung, äußerste Disziplin und Geduld sowie eine gut ausgearbeitete Handelsstrategie mit einem konsequenten Risikomanagement erforderlich.