Trader Andre Witzel
Geschrieben von: Andre Witzel
Res Marty
Überprüft von: Res Marty
Finanzierung

Während viele Investoren einen langfristigen Anlagehorizont haben und daher lieber auf risikoarme Arten der Geldanlage setzen – wie zum Beispiel mit ETF-Sparplan – gibt es auf der anderen Seite auch Trader, die darauf abzielen, innerhalb kurzer Zeit möglichst hohe Gewinne zu erwirtschaften – dazu zählen sogenannte Daytrader.

Doch was ist das Daytrading überhaupt, welche Vorteile hat es und eignet es sich für mich? Im Folgenden nehmen wir einige Daytrading Strategien genauer unter die Lupe, zeigen, worauf Händler bei dieser Art des Tradings besonders achten sollten und geben wertvolle Tipps für den Einstieg.

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Menschen träumen davon sich ein ortsunabhängiges Einkommen zu erarbeiten, und Daytrading ist ein möglicher Weg dazu.
  • Allerdings ist Daytrading nicht für Alle geeignet. Um an der Börse erfolgreich zu sein ist viel Zeit, Konzentration und Hingabe erforderlich.
  • Neben den Eigenschaften als Trader ist auch die Wahl des richtigen Finanzinstrumentes erfolgsentscheidend. Im Daytrading sollten Sie auf eine hohe Volatilität, Liquidität und Handelsvolumen nötig.
  • Außerdem ist ein gutes Fachwissen zu den Funktionsweise der Märkten, den Finanzinstrumenten und den Indikatoren äußert wichtig.

Daytrading Strategien im Überblick

Das Prinzip des Daytrading ist recht simpel: Der Trader beobachtet die Entwicklung, steigt ein, sobald der Kurs möglichst tief ist und verkauft anschließend wieder, wenn der Kurs sich nach oben bewegt hat. Dabei wird ein Hebel eingesetzt, damit der Einsatz und somit der Gewinn möglichst hoch ist.

Mann in Anzug arbeitet an Laptop

Viele sind der Meinung, sobald sie diese Basics verstanden haben, kann nichts mehr schief gehen. Sie starten direkt mit dem Daytrading und wundern sich, dass sie gleich am ersten Tag mehr Verlust auf dem Konto verzeichnen als Gewinn. Daher sollten Händler sich zunächst einen Plan erstellen – eine Strategie entwickeln.

Darin sollte der Händler festhalten, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um einen Trade auszuführen – und das möglichst ausführlich. Es gibt zahlreiche verschiedene Daytrading Strategien, wobei einige Trader mehr Wert auf wirtschaftliche und politische Nachrichten legen, während andere sich lediglich auf die Markteröffnungen verlassen.

  1. Trendfolge-Strategie
  2. Scalping
  3. Pullback-Strategie
  4. Breakout-Strategie
  5. Newstrading

1. Trendfolge-Strategie

Insbesondere für Einsteiger ist die Trendfolge-Strategie wohl die einfachste Daytrading-Strategie. Dennoch erfordert sie ein hohes Maß an Disziplin. Dabei sucht der Händler nach starken Bewegungen mit großem Volumen und positioniert sich entsprechend des aktuellen Trends – ganz nach dem Motto „The trend is your friend“.

Trendfolge Strategie

Wichtig ist, dass immer mehrere Zeiteinheiten beachtet werden, denn je höher die Zeiteinheit, desto aussagekräftiger ist der Trend. Der übergeordnete Trend lässt sich in einer höheren Zeiteinheit erkennen. Je nach Trading-Stil wechselt der Händler anschließend in eine kleinere Zeiteinheit und wartet, bis sich auch dort der Trend in dieselbe Richtung abbildet.

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Sobald dieser Fall eingetreten ist, positioniert sich der Trader an der Unterstützungslinie und hofft nun darauf, dass sich der Trend fortsetzt. Kurz gesagt: Trader untersuchen die Entwicklung des Kurses und handeln dann in Abhängigkeit davon, in welche Richtung sich der Trend weiter entwickelt.

Steigt der Kurs an – also geht der Trend aufwärts – dann würde der Trader eine Long-Position eröffnen und den Basiswert kaufen. Entwickelt sich der Trend hingegen abwärts, empfiehlt es sich dem Trader, eine Short-Position zu eröffnen und den Wert zu verkaufen.

Diese Trading-Strategie findet nicht nur im Daytrading Einsatz. Stattdessen kann der Händler seine Position so lange offen halten, wie der Trend anhält – und das kann oftmals länger als nur ein Tag sein. Beim Daytrading schließen Trader ihre Positionen dennoch vor Ende des Handelstages.

Mann arbeitet an Computer

2. Scalping

Das Scalping gehört zu den am häufigsten genutzten Daytrading-Strategien. Hier handeln die Trader mit großer Stückzahl und geringem Punkteziel. Das dauert in der Regel nur wenige Sekunden bis Minuten. Demnach wird innerhalb sehr kurzer Zeit eine Vielzahl an Transaktionen durchgeführt.

Diese erzielen meist weniger als 10 Pips Gewinn. Bei einem Pip handelt es sich um einen Prozentsatz in Punkten. Beim Forex Trading beschreibt ein Pip die kleinste Preisänderung für ein Währungspaar. Dafür werden andererseits mögliche Verluste gering gehalten.

Einfach gesagt: Das Scalping versucht, durch kleine Schwankungen im Preis viele kleine Gewinne aus dem Markt „herauszuschneiden“ (engl.: „to scalp“ = herausschneiden). Damit setzen Händler auf viele Trades und verfolgen entsprechend einen quantitativen Ansatz. Der Trader sollte sich beim Einsatz dieser Strategie gut mit dem Markt auskennen und sich vorher einige Fragen stellen:

  • Welche Märkte sind aktuell sehr volatil?
  • Ist die Liquidität hoch genug?
  • Ist die Orderausführung schnell genug?

Beim Scalping handelt es sich grundsätzlich um einen sehr schnellen und damit auch riskanten Handelsstil. Die Trefferquote muss hoch sein, damit der Händler die Verlusttrades mit vielen kleinen Gewinnen ausgleichen kann. Eine besonders große Schwierigkeit bei dieser Strategie ist der Ausstieg, da Verluste die Gewinne schnell übersteigen können.

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3. Pullback-Strategie (Handel aus der Korrektur)

Wer sich mit den Grundlagen der Märkte beschäftigt hat, der weiß, dass sich ein Kurs stets in Wellen bewegt. Ein Trend besteht entsprechend immer aus einer Bewegung in die Trendrichtung und einer anschließenden Korrektur – auch Pullback genannt.

Auch wenn es zu einer Korrektur kommt, kann der Trend noch intakt sein. Trader, die von diesem Fall ausgehen, warten meist die Korrektur ab, um ein günstigeres Einstiegslevel zu erwischen. Hier lassen sich sehr gut Indikatoren wie die Fibonacci Retracements oder Pivot-Punkte einsetzen.

Mit dieser Strategie traden Händler gegen den Trend. Daher sollten sie in der Lage sein, eine potenzielle Richtungsänderung des Trends im Voraus zu erkennen. Doch nicht nur die Richtung, sondern auch die Stärke muss antizipiert werden. Und das wiederum erfordert Erfahrung und tiefgreifende Kenntnisse.

4. Breakout-Strategie

Beim Einsatz der Breakout-Strategie such der Trader nach starken Marktbewegungen. Solche entstehen aufgrund von Preisanhäufungen und treten oft unerwartet oder als Reaktion auf Pressemitteilungen auf. Das Ziel hierbei ist es, Positionen in Richtung der relevanten Bewegung zu eröffnen.

Breakout Strategie in Amazon Chart
Amazon Aktie im Minuten-Chart (Breakout)

Durch den Ausbruch soll dann ein möglichst großer Gewinn erwirtschaftet werden. Diese Methode empfiehlt sich vor allem für Trader, die wirtschaftlichen oder politischen Ereignissen folgen, welche die Märkte beeinflussen. Anders als beim Newstrading – worauf wir im nächsten Abschnitt genauer eingehen – muss der Händler allerdings die Charts nicht den ganzen Tag über im Blick behalten.

Im Vergleich zur Scalping-Strategie führen Händler, welche die Breakout-Strategie verwenden, weniger Trades aus. Dennoch sollten insbesondere Einsteiger ihr Können auch mit dieser Strategie erst einmal mit einem Demokonto testen und ihre Strategie optimieren.

5. Newstrading

Ausschlaggebende Treiber beim Newstrading sind wirtschaftliche wie auch politische Nachrichten, die Einfluss auf den jeweiligen Markt und dessen Entwicklung haben könnte. Entsprechende News verursachen Momentum im Kurs und der Händler positioniert sich in Richtung eines möglichen Ausbruchs.

Der am besten für das Newstrading geeignete Markt ist der Forex Markt, da Währungen sehr empfindlich auf politische Ereignisse und Aktivitäten der Zentralbanken reagieren. Einige Beispiele für relevante Marktgeschehnisse sind Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten, Leitzinsentscheide und marktrelevante Nachrichten, wie beispielsweise Wahlen oder der Brexit.

Symbolbild Newstrading

Damit Händler solche Trades gut planen können, sollten sie stets Up To Date sein und sich auf diversen Newsfeeds informieren – darunter Newsquawk, Forexlive und Twitter. Auch der Wirtschaftskalender kann eine zuverlässige Unterstützung bieten.

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Fazit: Attraktive Gewinnchancen für erfahrene und risikofreudige Trader

Viele sehen das Daytrading als den schnellsten Weg, an der Börse Gewinne zu machen. Die Theorie dieser Methode ist auch recht einfach, allerdings werden dabei viele kleine Kursbewegungen gehandelt, was die Praxis komplizierter gestaltet. Gehandelt wird immer nur innerhalb des Handelstages – ein Trade dauert meist nur wenige Sekunden bis Minuten.

Entsprechend müssen Trader schnell reagieren und das Risiko für Verluste ist entsprechend hoch. Daytrader sollten sich genaustens über den jeweiligen Markt, den sie handeln wollen, informieren und ihre Kenntnisse am besten mit einem Demokonto kostenlos und risikofrei testen, bevor sie echtes Geld einsetzen.

So ein Daytrading Demokonto eignet sich außerdem hervorragend, um eine geeignete Daytrading-Strategie zu entwickeln und optimieren. Daytrading kann auf verschiedenen Märkten verfolgt werden, darunter Aktien, Indizes, Forex und Rohstoffe.

Zudem gibt es eine Reihe an verschiedene Daytrading-Strategien wie zum Beispiel die Trendfolge-Strategie, das Scalping oder die Breakout-Strategie. Trader sollten aber immer im Kopf behalten, dass das Daytrading einen hohen Zeitaufwand und viel Hingabe erfordert.

Meist gestellte Fragen zu Daytrading Strategien:

Welche Vorteile hat das Daytrading?

Zunächst – und das ist auch der Hauptgrund, aus dem viele Trader mit dem Daytrading starten – fallen keinerlei Kosten dafür an, dass Positionen über Nacht gehalten werden. Darüber hinaus werden beim Daytrading meist Basiswerte mit Hebel gehandelt. So muss der Händler nicht den vollen Betrag, den er handeln möchte, einzahlen, sondern handelt genau genommen mit Fremdkapital. Das ermöglicht ihm jedoch wesentlich höhere Gewinne. Zu guter Letzt sorgen Daytrader mit ihrer Aktivität für hohe Volatilität sowie Liquidität an den Märkten.

Welche Faktoren sind beim Daytrading entscheidend?

Das Daytrading nutzt selbst kleinste Preisbewegungen einzelner Vermögenswerte, um Gewinne zu erzielen. Grundsätzlich spielen dabei drei Faktoren eine grundlegende Rolle: die Liquidität, die Volatilität sowie das Handelsvolumen.

Wie finde ich den richtigen Daytrading Broker?

Grundsätzlich ist es bei der Wahl des passenden Online-Brokers von großer Wichtigkeit auf die Regulierung, die angebotenen Handelsplattformen sowie die zur Verfügung stehenden Chartanalyse-Tools und Order-Arten zu achten. Darüber hinaus spielen aber auch die anfallenden Gebühren und Kommissionen eine ausschlaggebende Rolle, denn Daytrader führen in der Regel jeden Tag eine Vielzahl an Trades durch.

Welche Daytrading-Strategien gibt es?

Statt direkt mit dem Daytrading zu starten, sollten sich Händler vorher Gedanken darüber machen, wie sie in welchem Fall handeln möchten und wann davon abgewichen werden soll. Eine Daytrading-Strategie ist also die Basis für den langfristigen Erfolg beim Daytrading. Hier gibt es einige verschiedene Strategien – darunter zum Beispiel die Trendfolge-Strategie, die Breakout-Strategie und das Newstrading.

Was ist die beste Daytrading Strategie für Anfänger?

Die Trendfolge-Strategie ist eine der einfachsten und zugleich effektivsten Strategien im Daytrading, was sie für Anfänger besonders attraktiv macht. Dabei müssen Sie lediglich warten, bis sich ein deutlicher Trend im Chart abzeichnet und eröffnen eine Position in Richtung des Trends (Long bei Aufwärstrends, Short bei Abwärtstrends).

Trader Andre Witzel
Andre Witzel
Gründer & Chefredakteur
Über den Autor: Erfahrener Trader im Bereich Forex, CFDs, Aktien und Futures seit 2013. Über 21.000 Abonnenten auf Youtube und 500 veröffentlichte Trading Videos.
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Geschrieben von: Andre Witzel Gründer & Chefredakteur
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Reviewed by: Res Marty Softwaretester und Autor
Res konzentriert sich bei Trading für Anfänger auf den Bereich "Hinter der Kulisse". Er ist außerdem Autor und Softwaretester mit einem betriebswirtschaftlichen Hintergrund.
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