Die Beliebtheit von Trading steigt von Tag zu Tag – auch unter privaten Anlegern. Das Ziel ist, möglichst hohe Gewinne zu erzielen und Verluste zu vermeiden. Dafür suchen Trader nach Wegen, ihre Trading Strategie zu optimieren. Ein System, das ursprünglich aus dem Glücksspiel kommt, aber auch im Trading eingesetzt wird, ist die Martingale Strategie. Worum es sich dabei genau handelt, welche Vor- und Nachteile die Strategie mit sich bringt und wie sie umgesetzt wird, zeigt der folgende Artikel.
Martingale System: Das Wichtigste in Kürze
- Beim Martingale System wird der Einsatz im Verlustfall erhöht.
- Im Spiel setzt der Trader auf eines von zwei möglichen Ereignissen.
- Orderzusätze begrenzen Verlusthöhen.
Was ist das Martingale System? Definition
Genauso wie beim Trading versuchen Spieler, seit es Glücksspiele gibt, Wege zu finden, um die Regeln der Spiele zum eigenen Vorteil zu nutzen und Gewinne zu erzielen. Beim Martingale System setzt der Spieler auf eines von zwei möglichen Ereignissen. Tritt das erwartete Ergebnis ein, erzielt er einen Gewinn, ansonsten einen Verlust.
Der Spieler erhöht nach jedem Verlust seinen Einsatz, damit er den erlittenen Verlust mit einem Gewinn wieder ausgleichen kann. Durch die Anwendung dieser Strategie beim Glücksspiel mussten die Casinos ihre Spielregeln weiterentwickeln, um den Casinos wieder einen Vorteil zu verschaffen.
Das Martingale System ist kein System, das erst kürzlich von Händlern entwickelt wurde. Stattdessen ist es bereits im 18. Jahrhundert in Frankreich entstanden und war bei verschiedenen Glücksspielen beliebt. Das Glücksspielsystem ist leicht verständlich und basiert auf Einfachheit und Logik.
So gibt es beispielsweise beim Roulette-Spiel nicht nur rot oder schwarz auf dem Tisch, sondern auch die grüne Null. Dementsprechend gibt es nicht nur zwei mögliche Ergebnisse, auf die der Spieler setzen kann und er hat niemals eine Gewinnchance von 50 Prozent. Zudem haben die meisten Casinos Tischlimits, um Spieler, die diese Strategie anwenden, nur eine begrenzte Anzahl an Gewinnchancen zu bieten.
Die Martingale Strategie gilt als umstritten. Obwohl das System nicht eindeutig widerlegt wurde, haben sich mit der Zeit seine Grenzen verdeutlicht. Dazu später mehr.
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Was ist die Martingale Methode?
Das Trading mit Wertpapieren ist heutzutage durch Strategien und Fachwissen anerkannt. Obwohl es sich dabei nicht um Glücksspiel handelt, haftet vereinzelt immer noch der Ruf eines solchen. Dabei gibt es durchaus Berührungspunkte zwischen beiden Welten – zum Beispiel die Martingale Strategie.
Die Theorie, welche hinter der Martingale Strategie bzw. Martingale Methode steckt, ist ein negatives Progressionssystem. Dabei erhöht bzw. verdoppelt der Trader seine Positionsgröße, sofern er einen Verlust erlitten hat und verringert bzw. halbiert seinen Einsatz, nachdem er einen Gewinn erzielt hat.
Das Szenario sieht folgendermaßen aus: Der Trader oder Spieler versucht, ein Resultat zu erzielen, dessen Eintritt eine Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent hat. Dementsprechend gibt es lediglich zwei mögliche Ereignisse, die eintreten können. Der Erwartungswert liegt bei null, das bedeutet der Trader erwartet auf lange Sicht weder einen Verlust noch einen Gewinn.
Der Anwender hat die Wahl zwischen zwei Auslegungen, wie er die Positionsgröße wählen kann. Zum einen die herkömmliche Martingale Strategie, bei der er die Positionsgröße bei Verlust verdoppelt und zum anderen die Anti Martingale Strategie, bei der er die Positionsgröße nur bei Gewinn verdoppelt.
Vor- und Nachteile der Martingale Strategie
Anleger versuchen immer wieder die Martingale Strategie zu ihrem Vorteil zu nutzen, da es sich dabei in der Theorie um ein sehr sicheres Trading System handelt. Im Grund ist nur ein einziger Gewinn notwendig, um alle vorherigen Verluste wettzumachen.
Das wäre auch möglich, wenn der Anleger über ein unendliches Kapital verfügt und solange neue Positionen eröffnen könnte, bis ein Gewinn erwirtschaftet wird. In der Praxis ist dies allerdings nicht der Fall, weshalb in der Regel vom Einsatz der Martingale Methode beim Handel mit Aktien und weiteren Finanzinstrumenten abgeraten wird.
Schon wenige Verlusttrades können dafür sorgen, dass die für ein Gewinn erforderliche Positionsgröße, unverhältnismäßig hoch wird. Das bedeutet der Trader bzw. Spieler benötigt ein sehr hohes Startkapital. Darüber hinaus ist die Strategie in der Praxis kaum anwendbar und das Chance-Risiko-Verhältnis ist sehr gering.
Wie testet man die Martingale Methode?
Um die Martingale Methode anzuwenden, wird vorausgesetzt, dass der Spieler auf eines von zwei möglichen Ereignissen setzen kann. Dieses führt anschließend entweder zu einem Gewinn oder Verlust. Bei einem Verlust verdoppelt der Spieler seinen Einsatz, bei einem Gewinn hingegen halbiert er diesen.
Die Martingale Methode kann auch im Trading eingesetzt werden. Dafür kann grundsätzlich jeder Basiswert gehandelt werden – von Aktien bis hin zu Forex. Dennoch wenden Trader die Martingale Methode vermehrt im Forex-Trading, das bedeutet für den Handel mit Währungspaaren, an.
Einsatz der Martingale Methode an einem Beispiel
Die Martingale Methode kommt zum Einsatz, wenn es zwei mögliche Ereignisse bzw. Ergebnisse gibt, die mit gleicher Wahrscheinlichkeit eintreten können. In diesem Beispiel nennen wir diese Ergebnisse: Ergebnis A und Ergebnis B. Das Chance-Risiko-Verhältnis liegt bei 1:1.
Nun treffen wir folgende Annahme: Der Trader riskiert für diesen Trade eine Summe in Höhe von 15 Euro mit der Hoffnung, dass Ergebnis B eintritt. Stattdessen kommt es allerdings zu Ergebnis A. Das bedeutet einen Verlust für den Trader und er verdoppelt beim nächsten Trade die Positionsgröße. Entsprechend beträgt der Einsatz nun 30 Euro und er setzt dieses Mal auf Ergebnis A. Allerdings kommt es dieses Mal zu Ergebnis B und er verliert erneut – dieses Mal 30 Euro. Im nächsten Schritt verdoppelt er seine Positionsgröße auf 60 Euro. Das wird so lange fortgesetzt, bis der Trader das gewünschte Ergebnis erzielt.
Setzt er beispielsweise auf das Ergebnis A und dieses tritt auch ein, hat er einen Gewinn in Höhe von 60 Euro erzielt, der die vorherigen Verluste ausgleicht. Dabei hat er sogar 15 Euro Plus gemacht, was der Größe des ursprünglichen Trades entspricht. In folgender Übersicht ist der Ablauf dieser Strategie über 5 Runden mit beiden Szenarien – Verlust und Gewinn – dargestellt.
Einsatz | Verlust | Gewinn |
---|---|---|
15 € | -15 € | 15 € |
30 € | -45 € | 15 € |
60 € | -105 € | 15 € |
120 € | -225 € | 15 € |
240 € | -465 € | 15 € |
An diesem Beispiel ist gut zu sehen, dass der Trader, wenn er mehrere Runden hintereinander verliert, zu großen Verlusten kommen kann. Große Gewinne werden mit dieser Methode hingegen nicht erwirtschaftet. Nach drei Runden in diesem Beispiel wäre der Trader bereits bei einem Minus von 105 Euro – und das für einen Gewinn von 15 Euro. Somit kann es auch schnell zu einem Totalverlust kommen.
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Warum Martingale nicht funktioniert
In der Theorie klingt die Martingale Strategie nach einer zuverlässigen und sicheren Methode, die früher oder später einen Gewinn bringt, der alle vorher erlittenen Verluste ausgleicht. Aus diesem Grund haben sich auch einige Strategien im Trading entwickelt, die auf dem Martingale System beruhen.
Die Entwicklung eines bestimmten Kurses setzt sich aus Bewegungen, das heißt Anstiegen, auf der einen Seite und Korrekturen auf der anderen Seite zusammen. Dementsprechend kommt es bei jedem Trend in der Regel irgendwann zu einer Korrektur. Allerdings ist der Zeitpunkt nicht bekannt.
Außerdem tendieren besonders Forex-Märkte, bei denen diese Methode gern angewendet wird, zu sehr langen Trends. Der Investor würde also unendlich viel Kapital benötigen, um einen Gewinn zu erzielen, da eine Verlustserie im Laufe der Zeit mit hoher Wahrscheinlichkeit eintritt.
Zahlreiche Online-Broker erlauben es ihren Kunden nicht, die Kontoeinlage zu überschreiten. Somit ist die Methode bei den meisten Anbietern gar nicht erst umsetzbar. Doch auch wenn die Überschreitung möglich ist, kann es leicht zu einer Serie von Verlusten kommen, was zu einem Totalverlust führt und den Trader schließlich in den Ruin treiben würde.
Zudem klingt es zwar verlockend, dass es nur einen einzigen Gewinn benötigt, um seine gesamten Verluste auszugeichen. Allerdings ist die Martingale Methode aus Sicht des Risiko- und Moneymanagements absolut nicht zu empfehlen und das Chance-Risiko-Verhältnis ist viel zu gering. Das Risiko- und Moneymanagement ist die Grundlage für einen langfristigen Erfolg an der Börse und sollte daher nicht vernachlässigt werden.
Darüber hinaus können Händler die Vorgehensweise der Methode aus dem Glücksspiel nicht vollständig auf den Handel mit Wertpapieren wie Aktien und Forex übertragen. In der Regel gibt es im Trading mehr als nur zwei mögliche Ergebnisse, die nach einer Anlage eintreten können.
Daher wird Tradern, die die Martingale Strategie dennoch einsetzen wollen, empfohlen, sich nicht nur auf diese Methode zu verlassen, sondern zusätzlich Trading Tools wie die Orderarten Stop Loss und Take Profit zu nutzen.
Martingale Strategie mit Stop Loss und Take Profit
Bei den Orderarten Stop Loss und Take Profit handelt es sich um Orders, die automatisch eine Position schließen, sobald eines von zwei Ereignissen eingetroffen ist. Abhängig davon, auf welches Ereignis der Händler gesetzt hat, erzielt er anschließend entweder einen Gewinn oder einen Verlust.
Dafür eröffnet der Trader eine Position im gewünschten Basiswert. Bei einer Long Position, geht der Anleger von einem steigenden Kurs aus – bei einer Short Position hingegen von einem fallenden Kurs. Die entsprechende Position wird anschließend um die Orderarten Take Profit und Stop Loss erweitert.
Da der Trader bei einer Long Position mit einem Anstieg der Kurse rechnet, führt die Take Profit Order zu einer automatischen Schließung, sobald die Position Gewinn erzielt. Die Stop Loss Order hingegen hat eine automatische Schließung zur Folge, wenn Verlust gemacht wird.
Bei einer Short Position ist genau das Gegenteil der Fall. Der Händler rechnet mit fallenden Kursen und dementsprechend schließt der Take Profit automatisch mit Verlust, während der Stop Loss zu einer automatischen Schließung mit Gewinn führt.
Fazit: Die Martingale Strategie ist nicht zu empfehlen
Händler an der Börse haben das Ziel möglichst risikofrei Geld anzulegen und dabei Gewinne zu erwirtschaften. Dafür gibt es zahlreiche verschiedene Strategien – darunter die Martingale Strategie, die ihren Ursprung im Glücksspiel hat. Auch, wenn sie auf den ersten Blick sicher zu sein scheint, da nur ein einziger Gewinn nötig ist, um alle vorherigen Verluste auszugleichen, ist sie nicht empfehlenswert.
Der Markt und die Entwicklung von Kursen verläuft nicht gleichmäßig und es kann nicht vorausgesagt werden, wann der nächste Anstieg bzw. die nächste Korrektur kommt. Daher kann es schnell zu einer Verlustserie kommen, die zum Totalverlust führen kann.
Darüber hinaus ist es bei den meisten Online-Broker gar nicht möglich, die Martingale Strategie anzuwenden, da sie nicht erlauben, die Kontoeinlagen zu übersteigen. Zudem müsste der Trader über ein unendliches Kapital verfügen, um diese Strategie immer weiter fortzuführen.
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Meist gestellte Fragen:
Wie funktioniert die Martingale Strategie?
Die Martingale Strategie arbeitet nach dem Prinzip der negativen Progression. Beim Trading bedeutet dies, dass Sie nach einem Verlust immer Ihre Positionsgröße verdoppeln – damit soll im Erfolgsfall nicht nur der Verlust des vorherigen Trades ausgeglichen, sondern zusätzlich ein Gewinn erwirtschaftet werden. Umgekehrt wird nach einem erfolgreichen Trade die Positionsgröße halbiert, um Gewinne zu sichern und Kapital zu schonen.
Ist die Martingale Strategie profitabel?
Ja, in der Theorie ist die Martingale Strategie profitabel. Denn egal wie viele Verluste der Trader in Serie erleidet, benötigt er aufgrund der stetigen Verdopplung des Positionsgröße nur einen einzigen Gewinn, um alle vorherigen Verluste auszugleichen und obendrein einen Profit zu erwirtschaften. In der Praxis ist dieses System jedoch für die meisten Trader nicht realistisch anwendbar. Denn je mehr Verluste der Trader hintereinander erleidet, umso mehr Gesamtkapital benötigt er beim nächsten Trade, um die Strategie erfolgreich anzuwenden. Das Hauptproblem liegt also in der Annahme unendlicher Kapitalressourcen und der Notwendigkeit, unbegrenzt hohe Positionen zu finanzieren. In der Realität haben Trader begrenzte Mittel und eine Serie von Verlusten kann schnell zu einem Punkt führen, an dem der Trader nicht mehr in der Lage ist, seine Position zu verdoppeln.
Welche Alternative gibt es zur Martingale Strategie?
Die beste Alternative zur Martingale Strategie ist eine ganzheitliche Trading Strategie mit klar definierten Regeln und einem konsequenten Risikomanagement, das mit angemessenen Positionsgrößen und Stop-Loss-Orders arbeitet. Anstatt Ihre Positionsgröße nach Verlusten zu verdoppeln, empfiehlt es sich, pro Trade nie mehr als 1-2% Ihres Gesamtkapitals zu riskieren. Damit stellen Sie sicher, dass Sie auch nach einer längeren Verlustserie noch genügend Kapital zur Verfügung haben, um im Markt aktiv zu bleiben und mit künftigen Gewinnen wieder ins Plus zu kommen. Denn wer sich mit dem Zusammenspiel von Trefferquote und Chance-Risiko-Verhältnis auseinandersetzt, hat auf lange Sicht ein besseres System, um sich realistisch von Verlusten zu erholen und obendrein nachhaltig Profite im Trading zu erwirtschaften.
Das mit der Martingale ist schon richtig was du sagst. Aber es gibt eine Methode im OTC Markt mit Martingale mit über 90% Trefferquote. Ich hab nen Signalgeber der gute Trades Analysiert . Mit diesen Trades gewinne ich fast immer.