Es gibt viele verschiedene Theorien und Verhaltensregeln, die uns dabei helfen sollen, erfolgreicher an den globalen Finanzmärkten zu agieren und eine höhere Kapitalrendite zu erzielen.
Die Ansätze und die Erfolgsaussichten dieser Strategien unterscheiden sich teils stark voneinander, eine Strategie, die sich aber als besonders erfolgversprechend und langlebig erwiesen hat, ist die Wyckoff-Methode. Wir bringen Ihnen heute diese klassische Börsenstrategie näher und erklären, aus welchen Phasen nach Wyckoffs Auffassung der Marktzyklus besteht, wie Sie die Wyckoff-Accumulation für Ihre Trading Strategie nutzen Können und wer Richard Demille Wyckoff überhaupt war.
Die wichtigsten Fakten im Überblick:
- Die Wyckoff-Technik betrachtet den Markt in seinen zyklischen Abläufen.
- In der Wycoff-Accumulation-Marktphase eröffnen Großanleger verstärkt Positionen.
- In der Wycoff-Distribution-Marktphase schließen Großanleger verstärkt Positionen.
Wer war Richard Wyckoff?
Richard Demille Wykoff war ein US-amerikanischer Börsenhändler und Fachautor, der von 1873 bis 1934 in den USA lebte. Er zählt heute zu den Titanen der Wallstreet und die von ihm entwickelte Wyckoff-Methode findet auch knapp 100 Jahre nach seinem Ableben noch viele Anhänger und regelmäßige Anwendung.
Kurzer Lebenslauf
Bereits mit 15 Jahren begann Wyckoffs Weg an der Wallstreet. Anfangs als Stock Runner, also als eine Art Bote, dessen Aufgabe es war, die damals noch physischen Wertpapiere und Zahlungen von einem Ort an der Wall Street an einen anderen zu bringen. Während Wyckoffs ersten Jahren an der Wallstreet, gewann diese zunehmend an Bedeutung und überholte London als wichtigste Finanzumschlagplatz der Welt, was seinen späteren Arbeiten sicher nicht schadete.
Trotz einer Beförderung wurde das Angestelltenverhältnis Wyckoff zunehmend zu beengend, weswegen er im Alter von 25 den Schritt in die Selbstständigkeit wagte und sein eigenes Broker-Büro eröffnete.
Selbstständigkeit
Dass dieses Unterfangen überaus erfolgreich war, muss wohl kaum erwähnt werden, denn sonst wäre sein Name sicher längst vergessen. Wyckoff begnügte sich aber nicht mit der Anhäufung eines beachtlichen Vermögens, sondern wollte die gewonnenen Erkenntnisse an andere Anleger weitergeben und so der Übervorteilung der Kleinanleger durch institutionelle Händler entgegenwirken, die er in seinen Wallstreet-Jahren registriert hatte.
Um dies zu realisieren, gründete er das Magazin „Magazine of Wall Street” und arbeitete darüber hinaus als Herausgeber von der Zeitschrift „Stock Market Technique”. Die Quintessenz seiner publizierten Lehren begründete schließlich das Wyckoff-Accumulation / pattern und die Wyckoff-Methode.
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Was ist das Wyckoff-Accumulation / pattern?
Wyckoff-Accumulation ist eine von Richard Wyckoff entwickelte Methode und Chart Pattern, bei der Trader Aktien zu günstigen Kurswerten ansammeln, da andere Marktanleger während dieser Zeit pessimistisch agieren und Werte verkaufen. Ziel dieser Smart Money Methode ist es, innerhalb einer Marktphase zu einem stabilen Preis möglichst viele Werte anzusammeln.
Die Wyckoff-Methode setzt sich aus verschiedenen Techniken zusammen und betrachtet den Markt in seinen zyklischen Abläufen, woraus wiederum Gesetzmäßigkeiten abgeleitet werden. Laut Wyckoffs Theorie durchläuft der Markt in sich wiederholenden Abläufen zwei grundlegende Phasen. Diese nannte er die Wyckoff-Accumulation (Wyckoff-Akkumulationszyklus) und die Wyckoff-Distribution (Wyckoff-Distributionszyklus).
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Wyckoff-Accumulation
Diese Phase ist dadurch gekennzeichnet, dass Großanleger und institutionelle Händler den Markt zu ihren Zwecken beeinflussen. Sie übernehmen in dieser Phase die Positionen von Kleinanlegern, natürlich zu möglichst günstigen Preisen. Die Großanleger akkumulieren also ihre Positionen und bauen ein stärkeres Anlagevermögen auf.
Das Wyckoff-Accumulation / Pattern folgt auf eine Phase vonfallenden Kurse, wodurch die Preise entsprechend verhältnismäßig günstig sind. Die institutionellen Händler versuchen also, möglichst große Positionen zu bilden, ohne damit einen weiteren Kursfall oder eine Trendumkehr zu bewirken, was zu einer längeren seitwärtstrendigen Bewegung an den Märkten führt. Das Wyckoff-Accumulation / Pattern wird seinerseits in sechs verschiedene Phasen eingeteilt.
Wyckoff-Distribution:
- Auf ein Wyckoff-Accumulation Pattern muss zwangsläufig eine Distributions-Phase folgen.
- Das bedeutet, dass die erworbenen Positionen innerhalb dieser Phase wieder verkauft werden.
- Dies geschieht logischerweise zu möglichst hohen Preisen, wodurch die Großanleger eine Umverteilung von Kapital zu ihren Gunsten bewirken.
Re-Akkumulation und Re-Distribution
Neben dem Wyckoff-Accumulation / Pattern und der Wyckoff-Distribution gibt es auch noch die Re-Akkumulation und Re-Distribution im Wyckoff’schen Modell. Das Marktverhalten der Großanleger ist hier grundsätzlich identisch mit den Äquivalenten, allerdings passieren die Handlungen in einer anderen Marktphase.
Während die Akkumulationsphase im Normalfall auf fallende Kurse folgt, ist die Re-Accumlation dadurch gekennzeichnet, dass sie während eines Aufwärtstrends auftritt. Wenn dieser Aufwärtstrend dann an Kraft verliert und die Kurse stagnieren bzw. zurückgehen, gehen viele Trader davon aus, dass ein Abwärtstrend einsetzt. Institutionelle Händler nutzen einen solchen Moment aber gerne, um zu niedrigeren Kursen noch größere Positionen aufzubauen und später mit Gewinn zu veräußern. Eine Re-Distribution tritt also, wie die reguläre Distributions-Phase, nicht nach steigenden, sondern bei fallenden Kursen auf.
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Wyckoffsche Gesetze erklärt:
Um die Wyckoff-Methode verstehen zu können, müssen wir uns die drei Gesetze anschauen, die laut Wyckoff den Markt bestimmen. Diese sind als Grundannahmen zu verstehen, auf denen Wyckoffs Annahmen aufbauen.
1. Gesetz von Angebot und Nachfrage
Das Gesetz von Angebot und Nachfrage liegt nicht nur der Wyckoff-Methode zugrunde, sondern ist die Basis der freien Marktwirtschaft. Wyckoff erklärt die Preisentstehung an der Börse unter anderem mittels des Gesetzes von Angebot und Nachfrage, aus dem er folgende Annahmen ableitet:
- Wenn Angebot und Nachfrage sich die Wage halten, gibt es keine wesentlichen Preisveränderungen
- Wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, steigen die Preise
- Wenn das Angebot größer ist als die Nachfrage, fallen die Preise
2. Gesetz von Aufwand und Ergebnis
Das Gesetz von Aufwand und Ergebnis besagt, dass der Aufwand immer in einem positiven Verhältnis zum Ergebnis stehen muss, sich also etwas lohnen sollte. Es wird folglich nicht gekauft, wenn die Gewinnchancen gering sind, und die Teilnehmer an Finanzmärkten handeln immer dann, wenn sie ein bestimmtes Ergebnis erwarten, das in einem guten Verhältnis zum Aufwand, sprich zum Einsatz steht.
3. Gesetz von Ursache und Wirkung
Das Gesetz von Ursache und Wirkung nach Wyckoff besagt, dass eine Wirkung immer eine Ursache haben muss. Das bedeutet, dass sich Preise nur dann verändern, wenn sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage ändert und dass Wyckoff-Accumulation und Distribution und daraus resultierende Gewinne nicht zufällig entstehen, sondern eine Ursache für die angestrebten Preisänderungen darstellt.
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Wyckoff-Accumulation / Pattern fürs Trading nutzen
Wenn wir nun also wissen, welchen grundlegenden Gesetzen der Markt laut Wyckoff folgt und was die Wyckoff-Accumulation bzw. Distribution ist und dass sich der Markt laut Wyckoff zyklisch in diesen Phasen bewegt, ist es nur logisch zu fragen, wie wir dieses Wissen für unser Trading nutzen können.
Marktphase herausfinden mit der Technischen Analyse
Zuerst müssen Sie natürlich herausfinden, in welcher Phase sich der Markt gerade befindet. Sie sollten sich also mit dem Verlauf der Kurse beschäftigen und darauf achten, ob Sie zum Beispiel längere Seitwärtstrends ausfindig machen können. Die Mittel der technischen Analyse stehen Ihnen dafür zur Verfügung.
Anlagestrategie, die dem Trend folgt
Wenn Sie herausgefunden haben, in welcher Marktphase wir aktuell sind und in welche Richtung der Trend entsprechend gehen sollte, müssen Sie eine Anlagestrategie wählen, die dem Trend folgt. Wenn also gerade akkumuliert wird, ist das ein guter Zeitpunkt, um Long-Positionen zu kaufen und in der folgenden Distributionsphase gewinnbringend zu verkaufen.
Wenn wir allerdings mitten in der Distribution sind, ist Kaufen teuer und führt eher zu negativen Ergebnissen. Besonders gewinnbringend können die Anlagen sein, die stärkere Kursschwankungen aufweisen und damit mehr Gewinnspanne zulassen. Sie haben natürlich immer auch die Möglichkeit zu shorten, das heißt von fallenden Kursen zu profitieren und müssen nicht auf bald steigende Kurse spekulieren.
Gewinn und Risiko Verhältnis abschätzen
Wenn der perfekte Kandidat gefunden ist, sollte man prüfen, ob die Wirkung tatsächlich auch in einem guten Verhältnis zum Einsatz steht, sprich, ob sich der Gewinn gegenüber dem Risiko lohnt. Dies kann man feststellen, indem man sich historische Kursdaten anschaut und die Ausschläge beurteilt.
Außerdem sollten Sie versuchen, die Ursachen der Marktphase auszumachen und noch einmal gegenzuprüfen, ob sie zum Ergebnis passen.
Composite Man als Veranschaulichung
Als weitere Hilfestellung hat Wyckoff auch noch das Modell des Composite Man entwickelt, der den Gesamtmarkt personalisieren soll und es so einfacher macht, die Psychologie hinter den Trades zu verstehen.
Zur Vereinfachung können Sie sich also vorstellen, dass alle Trades von nur einer Person getätigt werden und ergründen, warum diese Person so handelt. Wyckoffs Modell skizziert diese Person als einen institutionellen Händler, der Kampagnen und Preisentwicklungen von langer Hand plant und selbst beeinflusst, indem er die anderen Marktteilnehmer täuscht und sich so einen entscheidenden Vorteil verschafft. Diese Sichtweise hat schon manchem Trader geholfen, die Wyckoff Methode besser zu verstehen und effizienter anzuwenden.
Fazit: Wyckoff-Methode ist mehr als nur ein Börsenindikator
Die Wyckoff-Methode und das Wyckoff-Accumulation / Pattern sind mehr als nur ein Börsenindikator, sie liefern uns auch einen Schlüssel, der uns ermöglicht, die Psychologie der Großanleger besser zu verstehen und somit mehr mit dem Strom im Geldfluss zu schwimmen. Die Modelle Wyckoffs liefern uns ein tiefgreifendes Verständnis von der Handelsweise der Börsenprofis und den Zyklen, denen der Markt unterworfen ist und sollten daher eine Grundsatzlektüre für alle sein, die tiefer in die Finanzmärkte eintauchen wollen.
Auch um konkrete Investitionen zu tätigen, liefern uns die Methoden von Wyckoff starke Signale, die uns beim Timing und der Einschätzung der Marktphase helfen. Kombinieren wir die Techniken Wyckoffs mit weiteren Indikatoren, sind sie sehr wertvoll und können Ihren Erfolg an den Finanzmärkten deutlich erhöhen.
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Meist gestellte Fragen:
Was ist die Wyckoff-Accumulation?
Die Wycoff-Accumulation ist nach Wyckoff die Marktphase, in der Großanleger und institutionelle Händler verstärkt Positionen eröffnen. Die Wyckoff-Akkumulation folgt auf eine Phase der fallenden Kurse, sodass der Kaufpreis recht niedrig ist. Die Käufer versuchen in dieser Phase den Markt möglichst stabil zu halten und keine großen Auf- oder Abwärtstrends einzuleiten, damit sie in Ruhe ihre Positionen aufbauen können, um sie später mit Gewinn zu verkaufen. Die Akkumulationsphase ist daher eine Phase des Seitwärtstrends.
In welcher Phase sollte ich in den Markt einsteigen?
Dies hängt vom einzelnen Trader und seiner Strategie ab. Grundsätzlich ist es zunächst einmal wichtig, dass Sie die gegebene Phase erkennen und richtig deuten. Sie können im Prinzip sowohl in einer Akkumulationsphase einsteigen und Long-Positions eröffnen als auch in einer Distributionsphase Leerverkäufe tätigen. Wichtig ist nur, dass Sie sich darüber im Klaren sind, in welcher Phase wir uns befinden und welche Konsequenzen daraus folgen.
Wer ist Wyckoff?
Wyckoff war ein US-Amerikaner, der am Anfang des 20. Jahrhunderts als Börsenhändler und später als Publizist in Erscheinung trat. Neben vielen Börsen-Theorien und Strategien gilt er als Erfinder der bekannten Wyckoff-Methode.
Wie funktioniert die Wyckoff Methode?
Die Wyckoff Methode ist ein fünfstufiger Ansatz. Dabei wird zunächst festgestellt, ob sich der Markt in einer Konsolidierungsphase oder einer Trendbewegung befindet. Im Anschluss wählt der Anleger diejenigen Aktien aus, deren Bewegung mit dem breiten Markt übereinstimmt, aber stärker ist als dieser. Im nächsten Schritt ermittelt der Anleger mithilfe von Point-and-Figure-Charts den potenziellen Kurszielbereich und die Wahrscheinlichkeit eines Kursanstiegs oder -rückgangs. Mithilfe von neun Testverfahren wird dann bestimmt, ob sich die jeweilige Aktie in einer Akkumulations- oder Distributionsphase befindet. Im letzten Schritt versucht der Anleger, Einstiegssignale im breiten Markt zu identifizieren, die mit der Bewegung der jeweiligen Aktie kongruent sind.
Ist die Wyckoff Methode zuverlässig?
Ja, die Wyckoff-Methode hat sich in der Praxis als sehr erfolgreich bewiesen. Sie berücksichtigt verschiedene Aspekte, die für den Handel auf den Finanzmärkten relevant sind. Sie bietet eine detaillierte Analyse der Angebots- und Nachfragedynamik, wodurch sie verborgene Stärken und Schwächen innerhalb der Märkte identifiziert, die nicht sofort offensichtlich sind.
In welchem Zeitrahmen ist die Wyckoff Methode am besten?
Grundsätzlich wird diese Methode effektiver, je länger die ausgewählte Zeitrahmen ist. Am häufigsten werden für die Wyckoff Methode Tages- und Wochencharts benutzt. Wer die Wyckoff-Methode auf kürzere Zeitrahmen anwenden will, für den empfehlen sich der 1-, 2- oder 4-Stunden-Chart.
Ist die Wyckoff-Methode als alleiniges Analyseinstrument ausreichend?
Nein, es empfiehlt sich immer, mehrere Analysetools parat zu haben. Sie können die Wyckoff-Methode als Grundlage Ihrer Analyse verwenden, sollten aber stets ein paar weitere Indikatoren und Techniken zur Hand haben, um mit Ihrer Analyse ein möglichst vollständiges Bild zu errhalten.
Was ist die Distributionsphase?
Die Distributionsphase ist eine Phase im Kursverlauf einer Aktie, bei der Investoren, die in der vorherigen Akkumulationsphase gekauft haben, beginnen, ihre Anteile zu verkaufen und Gewinne mitzunehmen. Dies geschieht typischerweise nach einem längeren Kursanstieg, wenn der Preis ein Niveau erreicht, das als überbewertet angesehen wird oder wenn sich die Marktstimmung zu ändern beginnt. Eine solche Phase muss nicht zwangsläufig in eine Korrektur übergehen, dies wird aber umso wahrscheinlicher je länger die Aufwärtsbewegung bereits im Gange ist.