Wenn Sie sich Geld leihen – mit Hilfe von Krediten – um Aktien zu kaufen, können Sie die Gewinne aus den gekauften Aktien nutzen. Die Hebelwirkung ist jedoch gefährlich für das Nettovermögen eines Anlegers, wenn der Wert der Aktien sinkt.
Die Börsenaufsichtsbehörde (Securities and Exchange Commission, BaFin oder ESMA) hat ein System eingerichtet, mit dessen Hilfe Broker Kredite zum Kauf von Aktien anbieten. Dieses System bezieht sich auf den Kauf von Aktien auf Margin oder den Kauf über ein Margin-Konto.
In diesem Artikel werde ich Ihnen erklären welche Risiken es beim Trading mit Krediten gibt und welche Formen im Trading eigentlich ein Kredithandel sind.
Key Facts: Trading mit Kredit
- kann den Gewinn deutlich erhöhen
- wird von Brokern oft als „Margin-Handel“ angeboten
- meist in Form von CFDs
- Risikomanagement ist zwingend erforderlich
- Demokonten bieten sich ausgezeichnet zum Einstieg an
Formen des Tradings mit Kredit
Es gibt unterschiedliche Methoden, um das Trading mit Kredit durchzuführen. Die meisten Menschen denken wahrscheinlich daran zur Bank zu gehen und sich Geld zu leihen. Mit dem geliehenen Geld werden dann Investitionen durchgeführt. Dies ist eine sehr risikoreiche Methode und nicht zu empfehlen.
Eine weitere Methode ist der Margin-Handel. Margin Konten werden direkt beim Broker angeboten. Der Händler muss eine Sicherheitsleistung (Margin) beim Broker hinterlegen. Dafür kann er mit einem Hebel größere Positionen traden. Darauf werde ich im Verlauf dieser Seite noch genauer eingehen.
Das Trading mit Kredit hat sehr hohe Risiken und ist nur für Profis zu empfehlen. Sich Kredite bei einer Bank zu leihen für Invesitionen an der Börse ist am risikoreichsten und absolut nicht empfehlenswert, denn Sie müssen Gewinne machen, um den Kredit tilgen zu können. Außerdem werden Ihnen kaum Banken für ein solches Vorhaben einen Kredit geben.
Folgende Formen für das Trading mit Kredit gibt es:
- Kredit von der Bank oder anderen Personen (nicht empfehlenswert)
- Nutzung eines Margin-Kontos (empfehlenswert)
Broker Margin Konten
Jeder Anleger kann ein Margin-Brokerage-Konto beantragen und erhalten. Die einzige Anforderung besteht darin, die vom Broker und den SEC-Regeln (Regulierung) geforderte Mindesthöhe des Eigenkapitals – das Geld des Investors– zu erhalten. Wenn Aktien gekauft werden, kann ein Margin-Darlehen verwendet werden, um einen Teil des Aktienkaufs zu bezahlen. Makler verlangen einen attraktiven Zinssatz für Margenkredite. Margenkredite erfordern keine regelmäßigen Zahlungen und müssen nicht einmal zurückgezahlt werden, solange das Konto die Eigenkapitalanforderungen des Investors erfüllt.
Mein Tipp: Trade nie mehr zu teuren Gebühren bei den besten Brokern:
- Große Auswahl an Handelsinstrumenten
- Hebel bis zu 1:30
- Mehrfache Regulierung
- Spreads ab 0,2 Pips ohne Kommissionen
- TradingView Anbindung
- Nutzerfreundlichste Plattform
- In Deutschland registriert (BaFin)
- Niederlassung in Berlin
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- Spreads ab 0,0 Pips
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Margin Handel mit Aktien
Wie schon weiter oben erwähnt, werden Sie etwas mehr Kapital benötigen. Es ist auch immer abhängig vom Broker und der Regulierungsbehörde.
Margin Handel mit Optionen
Optionen sind ein weit verbreitetes Derivat für den Aktienhandel. Sie verkaufen oder erwerben das Recht den Basiswert bei einem bestimmten Preis zu kaufen oder verkaufen.
Margin Handel mit Futures
Futures werden mit Margin gehandelt. Der Hebel ist bei den meisten Brokern sehr hoch. Für eine Positionsgrößte von über 100.000€ werden meistens nur 500€ Daytrading Margin verlangt.
Margin Handel mit CFDs
Dies ist die einfachste Methode, um das Trading mit Kredit durchzuführen. CFDs eignen sich für kleines und großes Kapital. Der Hebel ist für private Trader in Europa auf maximal 1:30 gedeckelt. Für einen höheren Hebel müssen Sie einen Broker außerhalb der EU wählen.
Beispiel des Dax-Handels auf Kredit
Im folgenden Beispiel möchte ich Ihnen den Handel im Dax 30 mit einem CFD zeigen. Sie sehen die untere Ordermaske eines Online Brokers:
Die Positionsgröße beträgt 0,50 was einen Kontrakt-Wert von 162.253€ zum aktuellen Preis enstpricht. Daneben sehen Sie die Margin. Diese ist nur 8.112€ hoch. Sie benötigen für diese Positionsgröße also nur den Wert von 8.112€ auf ihrem Konto. Eine komplette Ausreizung des Kontostandes ist aber nicht empfehlenswert, das Sie sich überhebeln werden. Die Verluste werden zu groß und Sie erleiden einen Margin Call. Der Broker fordert Sie dann auf weiteres Kapital einzuzahlen für die Aufrechterhaltung der Position.
Für den Margin-Handel wird vom Broker sozusagen ein Kredit für den Trader gegeben. Je nach Markt und Finanzprodukt ist der Hebel des Kredites unterschiedlich. Sie sollten unbedingt auch ein Risikomanagement nutzen mit einem Stop Loss, der Ihre Position absichert. Der Margin Handel auf Kredit birgt sehr hohe Risiken. Sie können Ihr gesamtes Kapital sehr schnell verlieren.
Margin Kreditlimits
Die Margin-Regeln erlauben es einem Investor, bis zu 50 Prozent der Kosten von Aktien mittels eines Margin-Darlehens zu leihen. Oder, auf der anderen Seite, Margenkredite erlauben es einem Investor, doppelt so viele Aktien zu kaufen, wie er Eigenkapital zur Verfügung hat. Wenn z.B. ein Marginkonto 10.000 € in bar hat, kann der Anleger Aktien im Wert von bis zu 20.000 € kaufen.
Wenn der Anleger zunächst Aktien im Wert von 15.000 € kauft, würde das Konto nach dem Aktienkauf über einen Einschusskredit von 5.000 € verfügen. Wenn der Wert der Aktien im Wert von 15.000 € auf 20.000 € ansteigt, hätte das Konto ein Eigenkapital im Wert von 15.000 € und ein ausstehendes Einschussdarlehen von 5.000 € – ein 50-prozentiger Gewinn auf das investierte Eigenkapital. Mit dem größeren Betrag an Eigenkapital könnte der Investor Aktien im Wert von 10.000 Euro kaufen, wodurch sich der Einschusskredit auf 15.000 € und der Gesamtwert des Kontos auf 30.000 Euro erhöht.
Eigenkapital der Händlers
Die Regeln der Securities and Exchange Commission verlangen, dass ein Investor ein Eigenkapital von mindestens 25 Prozent $2.000 halten muss, je nachdem, welcher Betrag höher ist. Ein Broker kann höhere Limits für das Margin-Eigenkapital seiner Margin-Konto-Kunden festlegen. Das Eigenkapital eines Anlegers sinkt, wenn die im Besitz befindlichen Aktien an Wert verlieren.
Wenn ein Investor eine Aktie im Wert von 30.000 $ mit einem Anfangskapital von 15.000 $ gekauft hat und der Wert der Aktie auf 20.000 $ sinkt, beträgt das Eigenkapital des Investors 5.000 $ — 20.000 $ abzüglich des Margin-Darlehens von 15.000 $ — oder 25 Prozent des Kontowerts. Wenn die Aktien weiter zurückgingen, würde der Investor einen Margin Call vom Broker erhalten, um mehr Geld hinzuzufügen oder Aktien zu verkaufen, um einen Teil des Margin-Darlehens zurückzuzahlen.
Fazit: Der Margin Handel ist die beste Methode
Die Margin-Vereinbarung für ein Margin-Konto gibt dem Broker das Recht, Wertpapiere aus einem Margin-Konto zu verkaufen, wenn der Investor nicht die erforderliche Höhe des Eigenkapitals aufrechterhält. Margin-Calls sind ein seriöses Geschäft, und ein Investor, der die Mitteilung erhält, sollte sich schnell um die Emission kümmern, indem er entweder dem Konto mehr Geld hinzufügt oder Aktien verkauft, um den Kredit zurückzuzahlen.
Ein besserer Plan ist es, das Eigenkapitalniveau genau im Auge zu behalten und ein Margin-Konto nicht an den Margin-Call-Punkt gelangen zu lassen. Die Berechnung der verfügbaren Marge kann kompliziert sein. Die meisten Maklerkonten führen die verfügbare Kaufkraft für ein Konto auf. Dies ist die Menge an Aktien, die Sie mit dem aktuellen Eigenkapitalniveau auf Ihrem Konto kaufen könnten. Wenn das Eigenkapital weniger als 50 Prozent beträgt, steht null Kaufkraft zur Verfügung.
Demokonto
Um das Trading mit Kredit (Margin Handel) zu üben, eignet sich am besten ein Demokonto mit virtuellem Guthaben. Die meisten Broker stellen dies kostenlos bereit. Händler können die ersten Erfahrungen sammeln und Trading Strategien ausprobieren. Der Margin Handel kann extrem risikoreich sein, wenn Sie zu hohe Positionen eröffnen. Wenn der Markt gegen Sie läuft, kann das Kapital schnell schmelzen. Üben Sie also zuerst in einem Demokonto.
Sinnvoll oder nicht?
Der Margin Handel ist durchaus sehr sinnvoll. In den meisten Märkten erfordert es sogar die Volatilität, dass Sie einen Hebel benutzen. Im Forex Trading beispielsweise schwanken die Währungen unter 1 Cent am Tag. Sie müssen hohe Positionen eröffnen für einen guten Gewinn. Am Schluss komt es aber immer darauf an was für ein Typ von Investor Sie sind. Beim Daytrading werden nur kleine Bewegungen im Markt gehandelt. Ein Margin-Konto ist dafür sehr sinnvoll.
Was nicht sinnvoll ist, ist das leihen von Geld bei Freunden oder Banken für das Trading. Dies ist meiner Meinung nach eine sehr schlechte Idee und kann Sie in große Schwierigkeiten stürzen. Nutzen Sie nur das Kapital im Trading was Sie auch verlieren können. Der Margin-Handel eignet sich besser dafür.
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Meist gestellte Fragen:
Wie funktioniert die Hebelwirkung durch einen Trading Kredit?
Durch die Hebelwirkung werden sowohl Gewinne als auch Verluste multipliziert. Dies geschieht, indem sich der Trader vom Broker zusätzliches Kapital leiht. Bei einer Hebelwirkung von beispielsweise 1:5 leiht sich der Trader für jeden Euro, den er selbst einsetzt, 4 Euro vom Broker, so dass er insgesamt das 5-Fache dessen, was er an Eigenkapital einsetzt, auf dem Markt handeln kann.
Sind Trading Kredite riskant?
Ja, Trading Kredite jeder Art können mit erheblichen Risiken verbunden sein. Beim Handel mit Hebel kann es schnell zu hohen Verlusten kommen, wenn sich der Kurs gegen Ihre Position bewegt und Sie kein gutes Risikomanagement anwenden. Die meisten Broker schützen Sie aber vor zu hohen Verlusten, indem sie Ihre Position automatisch schließen, sobald Ihre Verluste die Margin übersteigen.
Anders sieht es aus, wenn Sie einen „echten“ Kredit aufnehmen, um damit zu traden. Denn den Kredit müssen Sie in jedem Fall zurückzahlen und wenn Sie das geliehene Geld zum Handeln verwenden und verlieren, dann haben Sie nicht nur beim Trading Verluste erlitten, sondern sind am Ende auch noch verschuldet.
Was ist ein Margin Call?
Ein Margin Call ist die Warnung eines Brokers, dass eine Position so stark in den Verlust geraten ist, dass die Verluste drohen, Ihre Margin zu übersteigen. In diesem Fall können Sie entweder zusätzliches Eigenkapital nachschießen, um die Position aufrechtzuerhalten, oder Sie bleiben untätig und der Broker wird Ihre Position automatisch schließen, sobald Ihre Margin aufgebraucht ist.
Welche Kosten entstehen bei Trading Krediten?
Beim Handel mit Hebel fallen tägliche Zinsen in Form von Overnight-Gebühren an. Diese Zinsen sind aber natürlich nur für die Haltedauer der Position fällig. Nehmen Sie dagegen einen klassischen Kredit bei der Bank auf, so sind die Zinsen bis zum Ende der Kreditlaufzeit zu zahlen.