Trader Andre Witzel
Geschrieben von: Andre Witzel
johannes striegel
Überprüft von: Johannes Striegel
Finanzierung

Alle risikofreudigen Anleger und Anlegerinnen werden sich mit der Zeit die Frage stellen: Wo kann ich neben Standardprodukten wie Aktien oder ETFs noch weitere Finanzinstrumente, wie beispielsweise Devisen oder Futures handeln? Eine glasklare Antwort darauf könnte ein sogenanntes Margin Konto liefern. Dieses bietet jedem investitionsfreudigen Tradingliebhaber Investitionen in jene Finanzprodukte an.

margin konto definition

Doch was bedeutet Margin überhaupt und wie funktioniert Trading mit einem Margin Konto? Folgend gehen wir auf die Begrifflichkeiten und Eigenschaften vom Margin Trading und einem Margin Konto ein.  Zudem zeigen wir den Unterschied zwischen ihm und dem sogenannten Cash Konto auf und beleuchten Chancen, sowie Risiken.

Key Facts: Margin Konto

  • Konto, das es Ihnen ermöglicht, Wertpapiere „auf Kredit“ zu kaufen
  • Händler hinterlegen eine „Margin“ oder einen Prozentsatz des Gesamtwerts des Trades
  • Erhöht Ihr Tradekapital und das Potenzial für höhere Renditen
  • Beinhaltet jedoch auch ein höheres Risiko, insbesondere bei fallenden Märkten
  • Wichtiger Aspekt ist der Margin Call

Definition: Was ist ein Margin Konto?

Der Begriff Margin stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Sicherheitsleistung. Diese ist immer dann zu hinterlegen, sobald sich der Anleger dazu entscheidet, Wertpapiere über ein Margin Konto zu beschaffen (Margin Trading). Sobald die Sicherheitsleistung eingegangen ist, wird dem Trader vom sogenannten Margin Broker, einem Anbieter von Margin Kontos, ein Kreditbetrag bereitgestellt, welchen er unverzüglich für seine Wertpapier-Investitionen nutzen kann. 

Meist wird ein Margin Konto neben einem herkömmlichen Cash Konto eröffnet, einfach damit die eigene Kaufkraft noch stärker angekurbelt werden und der Investitionshorizont noch weiter ausgestaltet werden kann. 

Im Vergleich: Margin und Cash Konto

Im Hinblick auf den Handel mit Wertpapieren spielen die beiden Kontoarten Margin und Cash eine wichtige Rolle. Während das Cash Konto, vergleichbar mit einem stink normalen Giro- oder Tagesgeldkonto, von jedermann genutzt wird, scheint das Margin Konto größtenteils nur für risikofreudige Anleger und Anlegerinnen ziemlich attraktiv. Warum ist dies der Fall? Schauen wir uns die signifikanten Unterschiede an:

trading hebelwirkungen
Trading: Verschiedene Hebelwirkungen
  • Die Hebelwirkung bei Marginkonten: 

Von einem Trading Hebel spricht man, wenn das vom Broker geliehene Geld eingesetzt wird, um den Gewinn eines Trades auf den Finanzmärkten zu steigern. ABER ACHTUNG! Diese sogenannte Hebelwirkung ist kein Garant für eine hohe Rendite. Oft kann sie auch zu einem verstärkten Verlust führen.

  • Eine breitere Auswahl an Investitionsmöglichkeiten: 

Sobald ein Margin Konto eröffnet wird, hat man die Möglichkeit in Währungen, Indizes, mehrere Anleihen, Rohstoffe, etc. zu investieren, währenddessen das Angebot beim Cash Konto deutlich eingeschränkter ist. 

  • Gefahr der nicht vorhandenen Liquidität:

Wie bereits erwähnt, kann ein Wertverlust beim Investieren in Wertpapiere immer wieder eintreten. Sollte dies bei einer Investition via Margin Konto der Fall sein, kann es sogar so weit kommen, dass man nicht einmal mehr den gewährten Kredit des Margin Brokers refinanzieren kann. Das hat die Folge, dass dieser die Positionen des Anlegers, oder der Anlegerin schließen wird.

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Das Trading im Margin Konto

Wie bereits erwähnt, ist die Hebelwirkung ein wichtiger Bestandteil, sobald man anfängt, mit der Margin, seine Anlage und Investitionspläne am Finanzmarkt durchsetzen zu wollen. Anbei kann man auch gern mit einem geringeren Kapital starten, der Kurswert des Wertpapiers und die Anwendung des Hebelwirkungsprinzips kann dies immer wieder maximieren.

Um allerdings richtig starten zu können, muss erstmal das Initial Margin, die mindesterforderliche Sicherheitsleistung hinterlegt werden, um schlussendlich sachgemäß schalten und walten zu können. Viele Online Broker raten dazu, diese durch Eigenkapital zu finanzieren, um ein mögliches Risiko zu vermeiden. Die Höhe der erforderlichen Margin kann von der jeweiligen Anlage abhängen, in welche man investieren möchte. Sie wird als Prozentsatz ihres Preises berechnet, der auch als Margin-Ratio (Einschussquote) bezeichnet wird.

margin

Hat man mehrere Positionen gleichzeitig offen, wird die Gesamtsumme aller Trades als die eingesetzte Margin bezeichnet. Das ungebundene, verbleibende Geld ist auch als die frei einsetzbare Margin bekannt, welche zur Eröffnung weiterer Transaktionen verwendet werden kann. Wichtig anzumerken ist ebenso, dass immer ein gewisser Betrag vorhanden sein muss, um die Margin an sich zu decken. Dies ist vor allem relevant, um keinen Verlust zu erzielen und alle Positionen offenzuhalten.

Verlust beim Trading mit Margin Konto, was tun?
Sollte jenes Worst Case Szenario eintreten und der Kurs, sowie der Hebel gegen einen gearbeitet haben, erfolgt zuallererst ein sogenannter Margin Call seitens des Brokers. Das bedeutet, dass nicht mehr genügend liquide Mittel zur Verfügung stellen, um Verlusten entgegenzuwirken. In weiterer Folge kann es sogar zu einer Nachschusspflicht kommen, wenn das Eigenkapital nicht mal mehr ausreicht, um die Kreditaufnahme abzudecken. Dann heißt es vor allem Geld hinzufügen und Trades schließen, ansonsten ist kein Ende hinsichtlich der Verluste in Sicht. Sollte man untätig bleiben bei einer Nachschussforderung, kann man Gefahr laufen, dass der Broker selbst alle Positionen schließt und man am Ende alles verliert.

Regeln für das Margin Konto für US Konten bei Brokern aus den USA

Das Federal Reserve Board, die sich selbst regulierenden Organisationen (SROs), sowie die New Yorker Börse haben einheitliche Regeln bezüglich des Margin Handels geschaffen. Dazu zählen unter anderem, dass der Investor Bargeld, oder beim Broker zugelassene Wertpapiere einzahlen, um die Mindestanforderungen zu erfüllen. Den Prozentsatz, den er dabei bezahlen muss, ist auch als initial Margin bekannt. 

margin konto

Sobald eine Aktie auf Margin gekauft wird, verlangen die NYSE, sowie die FINRA, dass ein Mindestbetrag an Eigenmitteln im Marginkonto vorhanden ist. Außerdem muss der Investor über mindestens 25% des gesamten Marktwerts, der sich im Besitz befindlichen Sicherheiten, auf seinem Margin Konto verfügen. Dies bezeichnet man als Maintenance Margin, welches einen Hebel von 4 ermöglicht.

Noch dazu kann der Broker eigene Margin Anforderungen stellen. Diese können von Anbieter zu Anbieter variieren, aber müssen dennoch im gesetzlichen Rahmen bleiben. Ansonsten könnte es zu Problemen mit der überwachenden Aufsichtsbehörde kommen.

Regeln für Margin Konten in Europa

Margin Konten in Europa haben keinen Zwang zur Mindestkapitalisierung. Sie müssen dort auch keinen bestimmten Trading-Stil verfolgen. Die einzige neue Einschränkung ist seit 2018 die Hebelbegrenzung der Europäischen Regulierungsbehörde ESMA für private CFD Konten bei europäischen Brokern. Dort darf der maximale Hebel nur noch 1:30 hoch sein. Sonstige Regeln werden immer vom Broker festgelegt! Für Konten außerhalb der EU gibt es keine Beschränkungen.

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Marginmodelle

Innerhalb von Marginmodellen wird zwischen zwei Arten von Marginberechnungsbasen ausgegangen:

  • Dem Regelbasierten Margingsystem: Hierbei werden voreingestellte und statische Berechnungen auf jede Position oder vordefinierte Strategien angewandt
  • Dem Risiko-basiertem Marginsystem: Hier berücksichtigen die Börsen das maximale Risiko auf allen Positionen.
Ergänzendes Marginmodell
Systeme, welche risikobasierte Margin Anforderungen ableiten, liefern gute Risikobewertungen für komplexe Derivatenportfolios mittels kleiner Änderungsszenarien. Bei größeren Preisbewegungen der zugrunde liegenden Wertpapierbewegungen sind solche Systeme weniger umfangreich.
Die Algorithmen einfacher Börsen Margin Modelle konnten bereits so weit erweitert werden, dass sie Portfolioeinflüsse von bis zu 30% berücksichtigen können. Dies ist besonders anfällig für aus dem Kapital fallende Positionen.

Vor- und Nachteile im Überblick:

Um einen kurzen Überblick über die guten und schlechten Aspekte eines Margin Kontos zu bekommen, sollen anbei folgende Punkte nochmals konkreten Aufschluss über die Materie geben:

Positive Aspekte

  • Breite Wertpapier Palette
  • Möglichkeit durch Hebelwirkung reichlich Gewinn zu erzielen
  • Staatliche Überwachung, somit stärkere Einschränkung zwielichtiger Broker

Negative Aspekte

  • Hohes Risiko in Verbindung mit schwankenden Kursentwicklungen
  • Bei Verlust, Angriff des Eigenkapitals und somit der Liquidität
  • Ausschließlich für kurzfristige Investitionen gut geeignet

Fazit: Ein Margin Konto kann höhere Gewinne & Verluste bringen

Der Spielraum zwischen Gewinn und Verlust ist beim Margin Trading ziemlich eng ausgestaltet. Tatsächlich sollte ein gewisses Maß an Erfahrung mitgebracht werden, um hier, mittels der Hebelwirkung, einigermaßen Erfolg erzielen zu können. 

margin modell

Eine konkrete Abschätzung des Risikos, sowie die Berücksichtigung aller gesetzlichen Standards und den Bedingungen des Brokers sind erforderlich, um am Ende nicht in die Falle eines Verlustes zu tappen. Weiterhin ist es wichtig anzumerken, dass vorerst vielleicht eher überschüssiges und nicht unbedingt notwendiges Kapital investiert werden sollte, da man schließlich mit diversen Kursentwicklungen rechnen muss, die einer ausgezeichneten Rendite negativ entgegenwirken könnten.

Fakt ist, dass man an einem volatilen Markt teilnimmt, sobald man anfängt, Margin Trading zu betreiben. Von dieser Tatsache sollte man sich allerdings keineswegs abschrecken lassen, schließlich sollte der Grundsatz lauten: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

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Meistgestellte Fragen zum Margin Konto:

Welche Produkte können mit einem Margin Konto gehandelt werden?

Prinzipiell können alle Finanzinstrumente, die mit einem gewöhnlichen Konto gehandelt werden können, auch mit einem Margin Konto gehandelt werden. Dazu zählen Derivate wie CFDs, Optionen oder Futures. Sie können aber auch direkt die Basiswerte (z.B. Aktien, Rohstoffe, FX oder Kryptowährungen) auf Margin handeln. Welche Assets gehandelt werden können, hängt daher eher vom Angebot des jeweiligen Brokers ab und nicht davon, ob es sich um ein Margin Konto handelt oder nicht.

Wie eröffne ich ein Margin Konto?

Ein Margin Konto zu eröffnen, gelingt meistens in nur wenigen Schritten. In vielen Fällen ist es sogar der Fall, dass ein bestehendes Konto, beispielsweise bei eToro, zum Margin Trading verwendet werden kann. Ansonsten ist die Eröffnung eines Margin Kontos gleich, wie die eines normalen Investmentkontos.

Was ist eine Margin?

Prinzipiell beschreibt die Margin einen Anlagebetrag. Dieser ist notwendig, um Positionen mit gehebelten Produkten zu eröffnen und aufrechtzuerhalten. Dementsprechend teilen sich Margins auch in die Kategorien Halte- und Einstiegsmargins.

Wie funktioniert ein Margin Konto?

Bei einem gewöhnlichen Margin-Konto hinterlegen Sie mit Ihrem Eigenkapital einen kleinen Teil der gesamten Positionsgröße als Sicherheitsleistung. Im Gegenzug leiht Ihnen der Broker Geld, um den Rest der Position zu finanzieren. Wie viel Sie sich vom Broker leihen können, hängt von den individuellen Margin-Sätzen des jeweiligen Anbieters ab.

Ist ein Margin Konto riskant?

Ja, der Handel mit einem Margin Konto ist mit mehr Risiken behaftet als ein gewöhnliches Konto. Denn durch die Hebelwirkung, die für den Handel auf Margin charakteristisch ist, kann es schnell zu sehr hohen Verlusten kommen, wenn der Kurs sich gegen Ihre Position bewegt. Noch größer ist das Risiko bei einem Broker mit Nachschusspflicht, da bei diesem die Verluste auch das von Ihnen ursprünglich eingesetzte Eigenkapital übersteigen können.

Trader Andre Witzel
Andre Witzel
Gründer & Chefredakteur
Über den Autor: Erfahrener Trader im Bereich Forex, CFDs, Aktien und Futures seit 2013. Über 21.000 Abonnenten auf Youtube und 500 veröffentlichte Trading Videos.
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Geschrieben von: Andre Witzel Gründer & Chefredakteur
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Reviewed by: Johannes Striegel Autor, Texter & Redakteur
Autor und Redakteur für Geldanlage und Trading. Als studierter Ökonom beschäftigt sich Johannes seit über sechs Jahren intensiv mit dem Thema Geldanlage. Parallel führt er seine eigene Agentur, die unter anderem Unternehmen im Finanzbereich redaktionell zur Seite steht.
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