Dax einfach erklärt – Definition des Deutschen Aktienindex

Der DAX ist ein Performanceaktienindex der Börse und der bedeutendste deutsche Aktienindex. In ihm sind die 30 liquidesten und größten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes vereint. Es handelt sich beim DAX um ein Produkt der Deutschen Börse AG mit Sitz in Frankfurt. Gelistet sind nur Unternehmen, die bestimmten Kriterien entsprechen. Die Berechnung des Aktienindexes erfolgt seit dem Jahr 1988, wobei durch Rückrechnungen die Kurse deutlich weiter zurückreichen. Die Zusammenstellung des Dax erfolgt jährlich im September. Seinen bisherigen Höchststand hatte der deutsche Leitindex im August 2021 bei 16.030 Punkten.

Der DAX zeichnete 2021 mehrmals Alltime-Highs.
Der DAX zeichnete 2021 mehrmals Alltime-Highs.

DAX Definition

Der DAX, das Wort leitet sich von dem Begriff deutscher Aktienindex ab, misst die Wertentwicklung der dreißig größten deutschen Unternehmen, die an der Frankfurter Börse gehandelt werden. Gemessen wird die Größe anhand der Marktkapitalisierung vom Streubesitz. Der Index gehört der DAX-Familie an, in der 900 Aktienindizes gelistet sind. Insbesondere der MDAX, der SDAX und der TecDAX gehören neben dem DAX zu den wichtigen Indizes.

Der DAX ist im Vergleich zu anderen Aktienindizes ein Performanceindex, was teilweise kritisch gesehen wird. Zwar wird er auch als klassischer Kursindex veröffentlicht, doch wird umgangssprachlich unter dem DAX der Performanceindex verstanden. Ein Performanceindex reinvestiert Dividenden rechnerisch, anstatt diese nicht zu berücksichtigen. Da in der Realität die Dividende ebenfalls ausgeschüttet und nicht mitgerechnet wird, gilt der DAX als unrealistisch und künstlich verzerrt. Andere Indizes werden hingegen als Kursindex verstanden. Selbstverständlich ist der DAX aufgrund dieser Tatsache dennoch handelbar. Er lässt sich jedoch nicht gut mit anderen Börsen vergleichen, was bei einem Leitindex zu Problemen führen kann. Die Vergleichbarkeit von Wirtschaftsräumen ist nicht möglich.

Der Wert des DAX wird jede Sekunde neu errechnet und basiert auf den Kursen des Handelssystems XETRA. Börsentäglich startet die Berechnung um 09:06 Uhr MEZ und endet nach der Schlussauktion gegen 17:40 Uhr. Weitere Unterindizes der DAX-Familie geben Kurse zwischen 08:00 und 22:15 Uhr. Zur Ermittlung des Kurses werden zunächst die einzelnen Unternehmen nach ihrer Marktkapitalisierung gewichtet, wobei nur die Aktien im Streubesitz gezählt werden. Große Unternehmen beeinflussen den DAX somit stärker als kleinere Aktiengesellschaften. Der Kurs der Unternehmensaktien multipliziert mit der Gewichtung und die Addition der Dividende ergeben den DAX-Stand. Genau beschreibt dies eine längere Formel des Ökonomen Ernst Louis Étienne Laspeyres. Die gesamte Berechnung läuft selbstverständlich maschinell und in Bruchteilen von Sekunden ab. Im August 2021 lag die Marktkapitalisierung des DAX bei 1,5 Billionen Euro.

Geschichte des DAX

Der Deutsche Aktienindex wurde am 01. Juli 1988 zusammengestellt. Seit der Gründung bis heute sind die Unternehmen Henkel, RWE, Deutsche Bank, BMW, Volkswagen, Bayer, BASF, Allianz, Siemens und Linde gelistet. Ebenfalls gehörten Unternehmen zu den Werten der ersten Stunde, die heute keine wesentliche Rolle mehr spielen. Hier seien Feldmühle, Mannesmann, Hoechst oder die Deutsche Babcock beispielhaft genannt. Eine Normierung des DAX fand bereits am 31.12.1987 statt, welche bei 1.000 Punkten lag. Zur Gründung ein halbes Jahr später hatte der Index einen Wert von 1.163,52 Punkten. Durch Kalkulationen und alte Unternehmensdaten lässt sich eine Rückrechnung bis ins Jahr 1959 vollziehen. Andere Rechnungen gehen noch weiter in die Historie. So besaß der DAX beispielsweise im Jahr 1937 anhand von Kalkulationen einen Wert von 56,89 Punkten. Bereits im Jahr 1989 kam es zu dem größten Tagesverlust der Geschichte, als am 16.10.1989 insgesamt 12,81 % an Wert verloren gingen. Hintergrund waren Auswirkungen der US-Börsen, da dort Gerüchte über eine geplatzte Fusion der United Airlines die Runde machten.

Erstmals über 5.000 Punkten stand der DAX im März 1998, ehe ab dem Jahr 2000 der große Aufstieg der Deutschen Börse gestoppt wurde. Das Platzen der Dotcom-Blase sorgte für einen Verlust des deutschen Leitindexes um knapp 75 %. Es sollte sieben Jahre dauern, bis im Juli 2007 ein neuer Höchststand erreicht wurde. Genau zu diesem Zeitpunkt zog die Finanzkrise auf, die erneut für ein Absinken sorgen sollte. Der DAX verlor hierdurch 55 % an Wert. Nach der Überwindung der Finanz- und der Eurokrise folgte im Mai 2013 ein neues Allzeithoch bei 8.500 Punkten. Ein Anstieg auf knapp 14.000 Punkte erfolgte im Anschluss bis ins Jahr 2020. Die Coronakrise sollte jedoch für eine weitere Talfahrt im Dax sorgen, der in einem Monat 40 % an Wert verlor. Der höchste Verlust in so einem kurzen Zeitrahmen. Nur eineinhalb Jahre später stand der DAX jedoch wieder bei weiteren Höchstständen bei 16.000 Punkten. Das bedeutete nach dem größten Verlust innerhalb eines Monats nahezu eine Verdopplung innerhalb von achtzehn Monaten.

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Wie bildet sich der DAX?

Der deutsche Leitindex spiegelt seit seiner Gründung im Juli 1988 den Wert der 30 größten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes wieder. Damit ein Unternehmen in den DAX aufsteigen kann, muss es im Prime Standard gelistet sein, einen Streubesitz von mindestens 10 % aufweisen, seinen Sitz in Deutschland haben und fortlaufend in XETRA gehandelt werden. Kann der juristische Sitz oder das operative Hauptquartier in Deutschland nicht vorgewiesen werden, so reicht es, den Schwerpunkt des Handelsumsatzes an Aktien in Frankfurt und den Sitz in der sonstigen EU zu haben. Jährlich im September erfolgt eine Anpassung der gelisteten Unternehmen. Wurde ein Unternehmen im DAX durch einen geringeren Börsenumsatz oder einer geringeren Marktkapitalisierung überholt, so scheidet es aus und ein anderes Unternehmen wird aufgenommen. Hierbei wird in Fast-Exit oder Fast-Entry und Regular-Exit oder Regular-Entry unterschieden. Die Fast-Regeln sehen dabei einen Auf- und Abstieg zu den außerordentlichen Anpassungsterminen vor.

Der DAX setzt sich aus Unternehmen unterschiedlicher Größe zusammen, wobei die Größen im Gegensatz zu anderen Börsen wie etwa dem Dow Jones deutlich voneinander abweichen. Beispielsweise nehmen die Unternehmen SAP und Linde mehr als 10 % der Indexgewichtung ein und bestimmen den Kurs vom DAX daher deutlich mit. Andere Unternehmen der Top30 wie Covestro oder HeidelbergCement sind mit jeweils unter 1 % gewichtet.

Im September 2021 erfährt der DAX eine größere Reform, die durch den Vertrauensverlust nach dem Wirecard-Skandal erforderlich wurde. So besteht der DAX ab dem 22. September 2021 anstatt aus 30 aus 40 Unternehmen, wobei der MDAX zehn Unternehmen an den größeren DAX abgeben wird. Außerdem herrschen neue Anforderungen an die Kandidaten. Der Bilanzskandal von Wirecard hat das Vertrauen ausländischer Investoren irritiert, weshalb die Kandidaten zukünftig vor der Aufnahme die letzten zwei Finanzberichte mit positivem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen vorlegen müssen. Des Weiteren muss eine Mindestliquidität vorgewiesen werden, wohingegen der Wert der Liquidität nicht mehr über die Aufnahme entscheiden wird.

Wo kann ich den DAX handeln?

Will ein Trader in den gesamten DAX investieren, so kann er nicht einfach Aktien kaufen, wie es bei einem Unternehmen der Fall wäre. Doch es gibt genügend Möglichkeiten, dennoch von steigenden und fallenden Kursen im Dax zu profitieren. Eine Methode mit wenig Risiko stellen sogenannte ETFs da. Hierbei handelt es sich um Fonds, die den deutschen Leitindex im Idealfall 1:1 abbilden. Dabei bestehen deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Fonds. Beispielsweise existieren solche Produkte, die den Index nachbilden, jedoch nicht real in Aktien des DAX investieren. Diese Art von Fonds sollte jedoch gemieden werden, da entsprechende Gegenwerte fehlen. Außerdem können ETFs in thesaurierende und ausschüttende Fonds unterschieden werden, wobei thesaurierend bedeutet, dass Dividenden und Gewinne reinvestiert werden, während ausschüttende Fonds diese Gelder auszahlen. Bei der Wahl des Fonds sollte zudem darauf geachtet werden, wie hoch die Verwaltungsgebühren sind und wie viele Gelder bereits investiert wurden. Beide Aspekte sprechen die Kosten und die Risiken für Investoren an.

Eine andere weitverbreitete Methode für das Investieren in den gesamten DAX sind CFD. Im Vergleich bieten CFD-Broker wie beispielsweise Capital.com bieten Anteile von Aktien, Rohstoffen, Währungspaaren oder eben Indizes an, ohne dass tatsächlich investiert wird. Ein Trader geht sozusagen eine Wette mit seinem Broker ein. Vorteilhaft ist hierbei die einfache und transparente Herangehensweise. Ein Trader kann Zeitpunkte, Anteile, Richtungen und Orderpositionen genau vorgeben und bestens planen. Gerade Daytrader nutzen die Form der CFD für einen lukrativen Handel mit dem Dax. Beim Auswahl der Broker ist jedoch eine ausgiebige Recherche nötig, da die Spreads, Overnight-Gebühren oder Marginanforderungen deutlich voneinander abweichen können.

Eine dritte Möglichkeit für das Handeln des Dax sind Optionsscheine. Herunter werden Finanzprodukte verstanden, die ähnlich den ETFs den Dax 1:1 abbilden. Optionsscheine sind jedoch gehebelt, was bedeutet, dass ein deutlich höheres Risiko mit klar höheren Gewinnmöglichkeiten eingegangen wird. Bereits wenige Punkte im DAX lassen die Scheine an Wert gewinnen oder verlieren. Über den Hebel legen Investoren selbst fest, wie stark die Schwankungen ausfallen sollen. Optionsscheine haben einen Zeitverlust und in den meisten Fällen ein Ablaufdatum, wodurch der Wert der Investition auf Dauer abnimmt. Außerdem können diese Art der Finanzprodukte mit einem Knockout versehen sein, was bedeutet, dass beim Über- oder Unterschreiten des KO-Wertes die gesamte Investition ihren Wert verliert.

(Risikohinweis: 84,00% der privaten CFD Konten verlieren Geld)

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Zuletzt überprüft und geupdated am 11/05/2023 von Andre Witzel

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