Alex Abate Autorin bei trading-fuer-anfaenger.de
Geschrieben von: Alex Abate
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Überprüft von: Maren Dinges
Finanzierung

Konjunkturindikatoren sind Kennzahlen, welche die Entwicklung einer Volkswirtschaft in einem gewissen Zeitraum darlegen. Sie erlauben die Prognose, Beschreibung und Analyse einer Konjunktur und werden in der Regel vom Statistischen Bundesamt zur Verfügung gestellt.

Anleger werden laufend mit Wirtschaftsdaten von Regierungen, Unternehmen oder anderen Institutionen aus aller Welt versorgt. Dabei können solche Berichte die unterschiedlichsten Formen haben – egal, ob Umfragen oder Verkaufsberichte. Wirtschaftsindikatoren sind dabei eine gute Möglichkeit im Trading, von diesen Daten Gebrauch zu machen. Damit lässt sich nicht nur die eigene Handelsstrategie verbessern, sondern auch die Erfolgschancen beim Handel erhöhen. Der folgende Artikel zeigt was Konjunkturindikatoren überhaupt sind, einige typische Konjunkturindikatoren als Beispiele und in welchen Konjunkturphasen Indikatoren genutzt werden.

Frühindikatoren für Trader: Das Wichtigste kompakt:

  • Konjunkturkennzahlen ermöglichen Prognosen über die Zukunft.
  • Trader nutzen Konjunkturindikatoren für die Ausrichtung der Handelsstrategie.
  • Sie geben Auskunft darüber, ob Kurse tendenziell steigen oder fallen.
Konjunkturindikatoren

Was sind Konjunkturindikatoren? – Konjunkturindikatoren einfach erklärt

Bei Konjunkturindikatoren, auch bekannt als volkswirtschaftliche Indikatoren oder makroökonomische Kennzahlen – handelt es sich um wichtige Kennzahlen. Sie helfen dabei, die Entwicklung einer Volkswirtschaft über einen bestimmten Zeitraum hinweg zu beschreiben – das heißt sie messen und bewerten die allgemeine wirtschaftliche Situation einer Volkswirtschaft.

Diese Zahlenwerte sowie Vergleichsreihen sind nützlich für die Prognose, Beschreibung und Analyse einer Konjunktur. Dabei unterscheidet man grundsätzlich in drei verschiedene Konjunkturindikatoren:

Einige dieser spielen für Politik, Diskussion und Medien eine besondere Rolle – darunter das Wirtschaftswachstum und die Inflation. Mehr zur Bedeutung und den Zusammenhängen dieser Indikatoren erfahren Sie weiter unten.

Klemmbrett

Darüber hinaus lassen sich Konjunkturindikatoren folgendermaßen untergliedern: Preisindikatoren vs. Mengenindikatoren. Bei den Mengenindikatoren steht die Mengenentwicklung eines bestimmten Objektes im Fokus. Im Gegensatz dazu wird bei den Preisindikatoren vielmehr das Preisniveau bzw. die Entwicklung des Preises eines bestimmten Objektes betrachtet. Hier einige Beispiele für Mengen- bzw. Preisindikatoren:

Mengenindikatoren:Preisindikatoren:
AuftragseingängeInflationsrate
ArbeitslosenzahlLebenshaltungskosten
IndustrieproduktionImmobilienpreise
KapazitätsauslastungAktienkurse

Die Entwicklung der Mengenverhältnisse hat Einfluss auf andere Indikatoren. Die Entwicklung der Preise kann verschiedene Ursachen haben. In der Regel sind Änderungen im Preis auf das Verhältnis von Angebot und Nachfrage zurückzuführen. Allerdings gibt es auch Eingriffe in den Markt, die eine Änderung in der Preisentwicklung verursachen. Fällt der Preis trotz steigender Nachfrage, deutet dies von einen solchen Eingriff hin.

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Die Bedeutung von Konjunkturindikatoren

Konjunkturindikatoren haben eine große Bedeutung sowohl für den Staat als auch für darin agierende Unternehmen. Sie liefern Kennzahlen, mit denen die Entwicklung einer Volkswirtschaft beurteilt werden kann. Das erlaubt Prognosen, Beschreibungen und Analysen bezüglich des derzeitigen Wirtschaftsgeschehens.

Sicht auf Aktiengrafik

Das wiederum liefert auf der einen Seite dem Staat die nötigen Grundlagen für die Gestaltung seiner Konjunkturpolitik. Auf der anderen Seite sind diese Daten aber auch für Unternehmen relevant – insbesondere auf lange Sicht.

Vor allem in Unternehmen des sekundären sowie tertiären Sektors – das bedeutet Industrie, produzierendes Gewerbe und Dienstleistungen – sind langfristige Planungen von der Konjunktur abhängig. Besonders beim Aufbau von Produktion und Kompetenzen geht man von einer langen Amortisationsdauer aus. Daher sollten Kapazitäten möglichst gut ausgelastet bleiben. Sowohl das Statistische Bundesamt als auch Wirtschaftsforschungsinstitute ermöglichen Interessengruppen, darunter Unternehmen, Medien und Studierende, durch zuverlässige Indikatoren regelmäßig präzise Einschätzungen der aktuellen wirtschaftlichen Lage.

Um die Aussagekraft dieser Indikatoren zu erhöhen, erhebt man diese für möglichst kurze Zeiträume – zum Beispiel für ein Quartal oder ein Monat. Des Weiteren will man allerdings auch einen langfristigen Vergleich erlauben und die konjunkturelle Entwicklung mit ihren Phasen in einer Konjunkturkurve darstellen. Dafür sollten die Indikatoren als sogenannte „lange Reihen“ vorliegen – das heißt man sollte die Daten über mehrere Jahre hinweg sammeln und auswerten.

Trading Journal

Wie kann man die Konjunktur messen?

Die Entwicklung der Konjunktur lässt sich mit Hilfe diverser Konjunkturindikatoren messen. Dabei unterscheidet man, wie bereits erwähnt zwischen Früh-, Präsenz- und Spätindikatoren – dazu gleich mehr. Zudem kann man aber auch zwischen harten, datenbasierten Indikatoren und weichen Stimmungsindikatoren unterscheiden.

Einer der wohl bekanntesten und bedeutendsten Konjunkturindikatoren ist das Bruttoinlandsprodukt, kurz BIP. Er beschreibt den Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen, welche in einer Volkswirtschaft für den Endverbrauch hergestellt werden. Im folgenden Abschnitt schauen wir uns einige weitere der wichtigsten Konjunkturindikatoren etwas genauer an.

BIP 2015
Beispiel für das BIP in Deutschland im Jahr 2015 (in Mrd. €)

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Welche Konjunkturindikatoren gibt es? – Konjunkturindikatoren Beispiele

Wie bereits erwähnt, lassen sich Konjunkturindikatoren im Grunde in Frühindikatoren, Präsenzindikatoren und Spätindikatoren einteilen. Dabei handelt es sich um Indikatoren, die sich vor, während oder nach einem bestimmten Ereignis bzw. Phase im Konjunkturzyklus feststellen lassen.

Sie geben entsprechend Aufschluss über die vergangene, aktuelle oder künftige Situation der Wirtschaft. Diese drei Arten schauen wir uns im folgenden Abschnitt genauer an. Anschließend nehmen wir einige bekannte Indikatoren in diesen Bereichen genauer unter die Lupe.

Frühindikatoren, Präsenzindikatoren und Spätindikatoren

Frühindikatoren sind auch bekannt unter der Bezeichnung vorlaufende oder vorauseilende Indikatoren. Sie dienen der möglichst genauen Einschätzung der künftigen Entwicklung einer Volkswirtschaft und geben somit Hinweise auf diese. Sie sind grundsätzlich mit Spekulation verbunden. Allerdings lassen sie zumindest den aktuellen Trend erkennen.

Bei Präsenzindikatoren handelt es sich um gleichlaufende Indikatoren. Sie werden auch Gegenwartsindikatoren oder Ist-Indikatoren genannt und informieren Interessentengruppen über die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung in der jeweiligen Volkswirtschaft. Erhoben werden diese Indikatoren meist durch aktuelle Werte wie zum Beispiel die Konsumzahlen, das BIP, Preise oder Lagerbestände.

Chartanalysen

Zu guter Letzt gibt es noch die Spätindikatoren. Sie sind auch bekannt als nachlaufende Indikatoren und dienen dazu, die wirtschaftliche Entwicklung im Nachgang zu beschreiben und analysieren. Da diese ihren Blick eher auf vergangene Ereignisse und Phasen im Konjunkturzyklus haben, sind sie für Trader und Anleger, die ihren Blick hingegen eher in der Zukunft haben, weniger relevant.

Frühindikatoren:Präsenzindikatoren:Spätindikatoren:
AktienindexWirtschaftswachstumArbeitslosenquote
AuftragseingängeBruttoinlandsproduktBruttoinlandsprodukt
EinzelhandelsumsätzeIndustrieproduktionInflationsrate
GewinnerwartungenKapazitätsauslastungInsolvenz
GeldmengenwachstumLagerbeständePreisniveauentwicklung
LagerbeständePreiseSteuereinnahmen
GeschäftsklimaindexSparquoteZinsniveauentwicklung
KonsumklimaindexOffene Stellen 
Baugenehmigungen  

Nachfolgend schauen wir uns einige der wichtigsten Konjunkturindikatoren etwas genauer an. Dazu gehören folgende:

  • Auftragseingänge
  • Baugenehmigungen
  • Geschäftsklimaindex
  • Konsumklimaindex
  • Wirtschaftswachstum und BIP
  • Produktionsindex
  • Kapazitätsauslastung
  • Inflation
  • Arbeitslosenquote
  • Zinsniveauentwicklung (Leitzins)

Auftragseingänge

Auftragseingänge im verarbeitenden sowie im Baugewerbe werden monatlich vom Statistischen Bundesamt erhoben. Sie informieren über die anzunehmende künftige Entwicklung der Wirtschaft. Bei den sogenannten „Durable Goods Orders“ handelt es sich um den entsprechenden Bericht vom Statistikamt des US-Handelsministeriums.

Abnahme von Paketen

Dieser wird in einer vorläufigen Version etwa 18 Tage nach Monatsbeginn veröffentlicht. Dabei definiert man Gebrauchsgüter als Gegenstände, welche mindestens drei Jahre lang nutzbar sind – also kostenintensive Gegenstände, die man in größeren Abständen anschafft. Aufgrund dieses unregelmäßigen Einkaufsverhaltens hat beinhaltet dieser Bericht allerdings ein gewisses Maß an Volatilität und ist somit mit Vorsicht zu genießen.

Bei einer hohen Nachfrage nach solchen Gebrauchsgütern haben Unternehmen grundsätzlich gute Aussichten und können mit einer Zunahme der Aufträge rechnen. Andersrum würde man bei einer schwachen Wirtschaftslage mit einer niedrigen Nachfrage und demnach einer geringen Anzahl an Aufträgen ausgehen.

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Baugenehmigungen

Unter den Frühindikatoren geben mitunter die Baugenehmigungen einen verlässlichen Hinweis auf die künftige Konjunkturentwicklung. Bautätigkeiten sind nämlich oftmals stark von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängig. So bedeutet eine steigende Zahl der Genehmigungen in der Regel eine Aufwärtsbewegung. Andersherum geht eine sinkende Anzahl der Genehmigungen meist mit einer Abwärtsbewegung einher.

Baugenehmigung

Geschäftsklimaindex

Der ifo Geschäftsklimaindex des Münchner ifo-Instituts gehört ohne Frage zu einer der wichtigsten Umfragen in Bezug auf das Geschäftsklima. Dabei werden monatlich rund 7.000 Unternehmen befragt. Diese sollen ihre aktuelle Lage sowie ihre Erwartungen für die kommenden Monate einschätzen – in den Kategorien „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ bzw. „besser“, „gleich“ oder „schlechter“.

Konsumklimaindex

Was das Konsumklima angeht, unterscheidet man in zwei verschiedene Berichte. Zum einen hätten wir den Consumer Confidence Index, auch Konsumklimaindex genannt, den das „Conference Board“ bereitstellt und zum anderen die Verbraucherstimmung, welche die University of Michigan ermittelt. Es gibt noch zahlreiche weitere Untersuchungen, doch diese beiden sind mit Abstand die bekanntesten unter Forex- und CFD-Tradern.

Verbraucherausgaben sind eine der stärksten Kräfte, die die Wirtschaft antreiben. Das Konsumklima macht die Stimmung der Verbraucher deutlich. Fühlen sich diese sicher in ihrem Job, sind sie auch eher bereit dazu, Ausgaben zu tätigen. Dadurch steigt das wirtschaftliche Wachstum. Andersherum sinkt das wirtschaftliche Wachstum, wenn sich Verbraucher unsicher fühlen.

Der Consumer Confidence Index wird monatlich zum Monatsende veröffentlicht und verwendet einen größeren Berichtskreis, wodurch die Ergebnisse statistisch verlässlicher sind. Den Bericht der University of Michigan gibt es hingegen halbmonatlich. Neben der Aufstellung, die am vorletzten Freitag des Monats publik gemacht wird, gibt es noch eine finale Version zwei Wochen darauf. Beide Berichte haben aber einen großen Einfluss auf den Finanzmarkt.

Konsum

Ist die Verbraucherstimmung optimistisch, weist das auf einen möglichen wirtschaftlichen Aufschwung hin, was bullische Signale bedeuten würde. Eine schwache Verbraucherstimmung auf der anderen Seite könnte auf einen Abschwung und somit bärische Signale für den Aktienmarkt hindeuten.

Wirtschaftswachstum und BIP

Das Wirtschaftswachstum ist eine der wichtigsten Indikatoren, wenn es um die Konjunktur geht. Es ist ein Vergleichswert, welcher in bestimmten zeitlichen Abständen – jährlich, quartalsweise und monatlich – ermittelt wird. Es basiert auf dem Bruttoinlandsprodukt. Dabei kommt in der Regel das reale BIP zum Tragen, da es inflationsbereinigt ist und sich daher für Vergleiche besonders eignet.

Beim BIP handelt es sich um eine umfassende Kennzahl, die den wirtschaftlichen Gesundheitszustand einer Volkswirtschaft bzw. eines Marktes feststellt. Das monatlich gemessene BIP gilt als klassischer Präsenzindikator. Dieser gibt Aufschluss über die Gesamtleistung einer Volkswirtschaft und misst den Wert aller hergestellten Waren wie auch Dienstleistungen – unabhängig davon, ob eine Leistung von Inländern oder Ausländern erbracht wurde.

Da die Veröffentlichung dieser Kennzahl einige Zeit in Anspruch nimmt, sind bis dahin schon viele der Kennzahlen, die für die Berechnung des BIP einbezogen werden, bereits bekannt. Entsprechend ist das Ergebnis nur selten überraschend und der direkte Einfluss auf die Wirtschaft ist eher gering.

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Andererseits kann das BIP durchaus auch signifikante Kursbewegungen auslösen – nämlich dann, wenn er entgegen den Erwartungen ausfällt. Beim BIP handelt es sich um einen wichtigen Indikator, den Trader nicht nur verstehen, sondern auch im Blick behalten sollten.

Schwankungen im Chart
Schwankungen und Trends geben Aufschluss darüber, an welchem Punkt des Konjunkturzyklus sich der Markt aktuell befindet. Der Konjunkturzyklus besteht aus der Expansionsphase (Aufschwung) und der Rezessionsphase (Abschwung). Trader sollten allerdings im Hinterkopf behalten, dass es ein Spätindikator ist, dessen Nutzen darin besteht, bereits existierende Erwartungen zu bestätigen. Für den kurz- und mittelfristigen Handel eignet sich dieser Indikator also weniger.

Produktionsindex

Die Entwicklung in der Produktion ist ebenfalls ein wichtiger Faktor zur Beurteilung der Konjunktur. Dabei setzt sich der gesamte Produktionsindex aus den einzelnen Indizes zur Industrieproduktion, zum Bauhauptgewerbe sowie der Energie zusammen. Dabei werden monatlich Daten von bundesweit rund 15.000 Unternehmen des produzierenden Gewerbes erhoben.

Wie schon erwähnt ist der Industrieproduktionsindex, kurz IPI, ein Teil des gesamten Produktionsindex. Er misst die Produktion in de USA im Vergleich mit einem Basiswert – in diesem Fall der Monatsdurchschnitt von 2012. Zusammengestellt werden diese Berichte von der Federal Reserve. Diese veröffentlicht sie monatlich zur Monatsmitte.

Ingenieurwesen

Hier ein Beispiel: Der IPI hatte im Mai 2020 einen relativen Wert von 92,6 im Vergleich zum monatlichen Durchschnittswert von 2012. Das bedeutet, dass die Produktion in diesem Monat um 7,4 Prozent geringer war als beim Basiswert von 2012.

Der Industriesektor gemeinsam mit dem Baugewerbe haben einen sehr starken Einfluss auf den Wirtschaftszyklus der USA. Daher haben insbesondere Forex- und CFD-Trader diese Werte genau im Blick. Den Zusammenhang zwischen dem IPI und der wirtschaftlichen Entwicklung sehen auch viele Analysten als Grund, diesen Index als Richtungsanzeiger für das BIP zu betrachten.

Kapazitätsauslastung

Der Indikator der Kapazitätsauslastung misst, wie der US-Warenherstellungssektor im Vergleich zu seiner Maximalauslastung arbeitet. Maximalauslastung meint in diesem Fall das höchste, aber immer noch realistische Maß an Produktionsoutput. Berechnet wird die Kapazitätsauslastung, indem man den Industrieproduktionsindex durch einen Index bei voller Auslastung teilt.

Das ermöglicht nicht nur einen zeitnahen ökonomischen Indikator für den Produktionssektor, sondern auch Einsicht in mögliche, zukünftige Trends sowie Hinweise auf die Entwicklung der Inflation. Eine ausgelastete Industrie deutet darauf hin, dass Produzenten ihre Preise erhöhen. Die Vollauslastung führt allerdings auch zu Maschinenausfällen und Verschleiß.

Produktionsroboter

Das Abschalten von Maschinen kann jedoch zur Folge haben, dass die Nachfrage nicht mehr bedient werden kann. Entsprechend steigen die Preise, damit die Maschinenkosten wieder eingeholt werden können. Das wiederum führt zu erhöhten Verbraucherkosten und einem Anstieg der Inflation.

Grundsätzlich werden Auslastungsraten von weniger als 78 Prozent schon als Signal für eine bevorstehende Rezession gesehen. Die Kapazitätsauslastung benutzt die Fed für die Messung von Trends im Produktionssektor, allgemeinen Wirtschaftstrends und der Inflation. Daher ist dieser Indikator für Händler von Anleihen und Aktien, aber auch für Forex-Trader interessant.

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Inflation

Neben dem Bruttoinlandsprodukt hat auch die Inflation eine große Bedeutung als Konjunkturindikator. Bei der Inflation handelt es sich um das stetige Wachstum der Geldmenge einer Währung innerhalb eines Wirtschaftskreislaufs. Das unterstützt wiederum die Erhöhung des Konsums sowie der Produktion von Waren und Dienstleistungen.

Damit sich die jeweilige Volkswirtschaft wie gewünscht entwickelt, wird in der Regel ein bestimmter Toleranzbereich festgelegt. In diesem Bereich sollte sich die Inflationsrate bewegen. So gilt im europäischen Raum beispielsweise 2 Prozent pro Jahr als Zielwert. In einigen Entwicklungsländern liegt dieser Wert bei bis zu 7 Prozent im Jahr.

Europaflaggen

Sofern die Inflation über diesen Toleranzbereich hinaus steigt, weist dies auf die Überhitzung der Konjunktur hin, auch bekannt als Hyperinflation. Demnach befindet sich entweder zu viel Geld im Umlauf oder aber das Geld verliert seinen Wert. So oder so ist der übermäßige Anstieg der Inflation ein Indiz für eine instabile Konjunktur.

Auf der anderen Seite spricht man von einer negativen Inflation bzw. Deflation, wenn das Gegenteil eintritt – d.h. wenn zu wenig Geld im Umlauf ist oder das Geld an Wert gewinnt. Sowohl eine Hyperinflation als auch eine Deflation zeigen, dass die Wirtschaft eines Landes nicht gesund ist.

Die Regierung eines Landes hat zwar durch die Zentralbank einen Einfluss auf den Inflationsgrad, hat ihn allerdings nie ganz unter Kontrolle. Grund dafür ist, dass es viele verschiedene Quellen gibt, aus denen neues Geld in den Kreislauf geraten oder wieder abfließen kann.

Risiken im Devisenhandel
Trader, insbesondere im Devisenhandel, sollten die Inflation stets im Blick behalten. Denn mit einer steigenden Inflationsrate sinkt der Wert der Währung. Entsprechend ist die Währung als Aktivposten für Investoren unverlässlich und das wirkt sich schwächend auf die Währung im Forex Markt aus.

Arbeitsmarkt

Auch die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt ist ein wichtiger Indikator, der häufig in Medien und Politik diskutiert wird. Die Arbeitslosenquote ist ein Prozentsatz und gibt den Anteil der arbeitsfähigen Bevölkerung an, der tatsächlich als arbeitssuchend gemeldet ist. Dabei spielt der private Konsum eine tragende Rolle, denn mit einer hohen Arbeitslosenquote sinkt die Kaufkraft infolgedessen. Das deutet auf eine abkühlende Konjunktur – also einen Abschwung im Konjunkturzyklus – hin.

Im Gegensatz dazu kann eine niedrige Arbeitslosigkeit aber auch auf einen Aufschwung bzw. eine Hochkonjunktur hinweisen. Die Arbeitslosenquote wird anhand der geleisteten Arbeitsstunden oder aber über die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer festgestellt.

Die Lage am Arbeitsmarkt ist somit ein bedeutsamer Indikator für die nachträgliche Einschätzung der Wirtschaft. Dabei schlagen sich konjunkturelle Aufwärts- sowie Abwärtsbewegungen allerdings mit deutlicher Verzögerung nieder.

Statista Grafik des Arbeitsmarkts

Leitzins

Ein weiterer Faktor, der einen erheblichen Einfluss auf Devisenkurse und somit auf die Konjunktur hat, sind die Zinssätze der jeweiligen Länder, aber auch die Erwartungen der Marktteilnehmer daran. Wenn das Federal Open Markets Committee (FOMC) Änderungen im Leitzins vornimmt, hat das Auswirkungen auf den Kurs der jeweiligen Währung, in diesem Fall den US-Dollar.

Der US-Dollar ist die wichtigste Währung der Welt und hat entsprechend Einfluss auf alle anderen Devisenmärkte. Acht Mal im Jahr trifft sich das FOMC, um wichtige Entscheidungen in Bezug auf die US-Geldpolitik zu treffen. Die Ergebnisse aus diesen Meetings wirken sich spürbar auf die Forex-Märkte aus.

Um einerseits mehr Transparenz zu bieten und andererseits die Volatilität an den Märkten zu minimieren, gibt das FOMC auch immer die Richtung der zukünftigen, geldpolitischen Entscheidungen bei ihren offiziellen Bekanntmachungen an. Dadurch werden die Reaktionen der Märkte etwas abgefedert.

US FED

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Handeln mit Konjunkturindikatoren – So funktioniert’s

Insbesondere als Einsteiger im Wertpapierhandel oder als Trader, der eine neue Strategie entwickeln möchte, kommt früher oder später die Frage auf, welche Indikatoren dabei relevant sind und welche man ohne schlechtes Gewissen vernachlässigen kann. Dafür ist es wichtig, zunächst das eigene Handeln zu analysieren.

Für Trader, die beispielsweise einen eher kurzen Anlagehorizont haben und aufgrund charttechnischer Analysen tätig sind – beispielsweise Daytrader – sind Konjunkturindikatoren eher unwichtig. Neue Konjunkturdaten werden nämlich nicht so häufig veröffentlicht, sodass sie für den kurzfristigen Handel nicht praktisch sind.

Bei Händlern, die hingegen mit einem langfristigen Anlagehorizont traden, können konjunkturelle Bewertungen sehr viel wichtiger sein für ihre Anlageentscheidungen. Dabei stärkt eine robuste und gut aufgestellte Konjunktur die heimische Währung.

EURUSD Chart

Bei Staatenverbunden – darunter die EU – gestalten sich solche Prognosen allerdings etwas schwieriger. Ein wichtiger Faktor bei der Bewertung einer Währung ist die Zahl der Exporte. Bei Nationen mit hoher Exportanzahl, wie zum Beispiel Deutschland oder China, gibt es eine hohe Abhängigkeit der Währung zu den Exportzahlen.

Trader von Währungen, also Forex-Trader, sollten demnach die Kennzahlen, welche die gehandelten Währungspaare beeinflussen, besonders im Auge behalten. Bevorstehende Veränderungen in der Wirtschaft stellen oftmals die Weichen für eine Änderung oder Anpassung der eigenen Handelsstrategie. So sind Long-Strategien bei einer sich verschlechternden Konjunktur ziemlich gefährlich. Bei einer sich verbessernden Konjunktur hingegen sind Short-Strategien meist nicht passend, denn das könnte auf eine Erholung der Märkte hinweisen.

Insbesondere bei Frühindikatoren sollten Trader vorsichtig sein. So reagiert zum Beispiel der Arbeitsmarkt oft zeitverzögert auf Veränderungen in der Wirtschaft- Deshalb sollten Trader Käufe und Verkäufe an Tagen, an denen solche Daten bzw. Indikatoren veröffentlicht werden, eher vermeiden. – außer, um auf Schnäppchenjagd zu gehen.

Fazit: Hilfreich für langfristig orientierte Händler

Konjunkturindikatoren lassen sich nicht nur für den Handel mit Aktien, Anleihen oder Rohstoffen einsetzen, sondern auch für den Forex- bzw. Devisen sowie CFD-Handel. Sie analysieren und bewerten verschiedene Faktoren, die Einfluss auf die Entwicklung der Konjunktur einer Volkswirtschaft haben, darunter die Arbeitslosenquote, das Bruttoinlandsprodukt, das Geschäftsklima oder aber das Konsumklima.

Dabei unterscheidet man in Frühindikatoren, Präsenzindikatoren und Spätindikatoren, je nachdem ob sie sich vor, während oder nach einem bestimmten Ereignis feststellen lassen. Grundsätzlich handelt es sich allerdings um nützliche Hilfestellungen, um die künftige Wirtschaftsentwicklung besser einzuschätzen und Handelsentscheidungen zu erleichtern.

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Meist gestellte Fragen:

Was sind Konjunkturindikatoren?

Bei Konjunkturindikatoren handelt es sich um Kennzahlen, welche die allgemeine wirtschaftliche Situation einer Volkswirtschaft messen und bewerten. Sie helfen, die Entwicklung einer Volkswirtschaft über einen bestimmten Zeitraum hinweg zu beschreiben.

Welche Konjunkturindikatoren gibt es?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Frühindikatoren, Präsenzindikatoren und Spätindikatoren. Konjunkturindikatoren lassen sich allerdings auch in andere Kategorien aufteilen – zum Beispiel Mengenindikatoren und Preisindikatoren. Einige Beispiele für Wirtschaftsindikatoren sind Auftragseingänge, das Geschäftsklima sowie das Konsumklima, das Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Inflation und die Arbeitslosenquote.

Wie handelt man mit Konjunkturindikatoren?

Wichtig ist es zunächst, den eigenen Handelsstil zu analysieren. Kurzfristig orientierte Trader können mit Konjunkturindikatoren in der Regel nicht viel anfangen, da diese nicht so häufig veröffentlicht werden. Entsprechend eignet sich der Einsatz von wirtschaftlichen Indikatoren eher für langfristig orientierte Anleger. Forex-Trader sollten beispielsweise Exportzahlen immer im Blick behalten, da diese einen großen Einfluss auf die Konjunktur und auch auf die heimische Währung haben. Es gilt nämlich: Je robuster die Konjunktur, desto stärker die Währung. Außerdem sollten bei einer sich verschlechternden Konjunktur Long-Strategien und bei einer sich verbessernden Konjunktur Short-Strategien vermieden werden.

Was ist ein Frühindikator?

Ein Frühindikator zeigt eine zu erwartende konjunkturelle Veränderung bereits im Voraus an. Ein Beispiel für einen Frühindikator ist der Geschäftsklimaindex, der die Erwartungen von Unternehmen aus verschiedenen Branchen zur Entwicklung der Konjunktur wiedergibt.

Von wem werden Konjunkurindikatoren verwendet?

Konjunkurindikatoren werden aufgrund ihrer starken Aussagekraft von nahezu allen Akteuren, die in der Wirtschaft eine Rolle spielen, verwendet. Dazu gehören Politiker, Unternehmen, Investoren und auch Trader.

Gilt das BIP als Konjunkturindikator?

Ja, auch das BIP ist ein Konjunkturindikator, und zwar ein sogenannter nachlaufender Indikator. Das bedeutet, es spiegelt die wirtschaftliche Aktivität einer vergangenen Periode wider und gibt Aufschluss über den Zustand und die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft eines Landes.

Alex Abate Autorin bei trading-fuer-anfaenger.de
Alex Abate
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Über den Autor: Erfahrene Investorin seit 2017 im Bereich Aktien und ETFs. Spezialisierung auf Short-Selling und den Einsatz von Derivaten. Sie besitzt einen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften.
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Alex Abate Autorin bei trading-fuer-anfaenger.de
Geschrieben von: Alex Abate Autorin und Investorin
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Reviewed by: Maren Dinges Autorin und Brokerexpertin
Maren ist aktiv im Finanzbereich und redaktioniert bei Trading für Anfänger Themenbereiche wie Portfoliomanagement, Betrug im Anlagensektor und klassische Investitionsmöglichkeiten.
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