Die Konjunktur wird häufig auch als Konjunkturverlauf oder Konjunkturzyklus bezeichnet. Sie stellt die Wirtschaftsaktivität – gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) des entsprechenden Landes – in wellenartigen Bewegungen dar. In anderen Worten: Die Konjunktur zeigt die Geschäftslage einer Volkswirtschaft im Allgemeinen.
Wir geben Ihnen einen Überblick, wie Sie Konjunkturen richtig traden.
Die wichtigsten Informationen zum Konjunktur Trading:
- Börsen spiegeln den gesamtwirtschaftlichen Zustand wider, Konjunkturdaten können zu starken Schwankungen führen.
- Verschiedene Konjunkturindikatoren wie Früh-, Spät-, Präsenz-, Mengen- und Preisindikatoren helfen Tradern.
- Trader müssen ihre Strategien an die verschiedenen Konjunkturphasen anpassen.
Welchen Einfluss haben Konjunkturphasen auf das Trading?
Der Konjunkturzyklus zeigt die Auf- und Abschwünge einer Volkswirtschaft. Ein Zyklus besteht aus vier Phasen – Expansion, Boom, Rezession und Depression – und wird in der Regel von einem Hochpunkt zum nächsten bzw. von einem Tiefpunkt zum nächsten gemessen.
Dieses Auf und Ab wiederholt sich in immer wiederkehrenden Zyklen, die einige Jahre dauern. Diese schwankenden Wirtschaftsleistungen haben auch Einfluss auf die Börsen. Eine Konjunkturprognose zu machen ist nicht einfach, aber die Börse reagiert früh auf entsprechende Signale und sogenannte Konjunkturindikatoren.
Aktuelle Konjunkturdaten werden regelmäßig in den Nachrichten veröffentlicht, was teilweise zu starken Schwankungen in den Wertpapierkursen führen kann. Dazu gehört der Arbeitsmarktbericht mit der aktuellen Arbeitslosenquote in Amerika. Entsprechend sollten Händler sowie Anleger wichtige Termine stets im Blick haben.
Welche Phasen der Konjunktur gibt es?
Grundsätzlich unterscheidet man bei der Konjunktur in zwei Phasen: Aufschwung und Abschwung. Diese beiden Begriffe sind weitgehend selbsterklärend. Allerdings kann man jede dieser Phasen in wiederum zwei Phasen einteilen. Insgesamt ergeben sich also folgende Phasen der Konjunktur:
- Expansion bzw. Erholung (Aufschwung)
- Hochkonjunktur bzw. Boom (Aufschwung)
- Rezession (Abschwung)
- Tiefphase bzw. Depression (Abschwung)
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Expansion bzw. Erholung
Zu einer Expansion kommt es, wenn die Wirtschaftsleistung nach Erreichen des unteren Wendepunktes durch die Depression wieder steigt. Das passiert, wenn die Zahl der Beschäftigten steigt oder andersherum: Wenn die Zahl der Arbeitslosen sinkt. Dadurch steht mehr Geld zur Verfügung und entsprechend steigt auch die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen.
Um diese Nachfrage zu befriedigen, wird die Produktion erhöht und wiederum mehr Arbeitskräfte eingestellt. Infolgedessen erhöhen sich nicht nur Preise und Löhne, sondern auch Zinsen und Steuereinnahmen steigen. Das stimmt die Wirtschaft optimistisch. Gleichzeitig kommt es zu einer geringeren Preissteigerung bzw. Inflation, die sich im Verlauf der Expansion deutlich erhöhen kann.
Hochkonjunktur bzw. Boom
Die nächste Konjunkturphase ist die Boomphase bzw. Hochkonjunktur. Diese tritt zwischen der Expansion und der Rezession auf und stellt den oberen Wendepunkt und somit den Höhepunkt der Wirtschaftslage dar. Wie der Name schon verrät, boomt die Wirtschaft in dieser Phase der Konjunktur.
Dabei ist die Produktion weiter hoch, während die Nachfrage langsam anzieht, d.h. nicht weiter steigt. Die Produktionskapazitäten werden immer mehr ausgelastet. Aufgrund der Vollbeschäftigung fehlen Arbeitskräfte und die Löhne, Preise, Zinsen genauso wie die Steuern steigen nochmals.
Die Boomphase ist in der Regel zeitlich stark begrenzt, denn schon bald stellt sich eine Marktsättigung ein, was dazu führt, dass zwar das BIP weiter wächst, allerdings weniger stark. Im Anschluss an die Hochkonjunktur folgt also der Abschwung.
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Rezession
Nach der Hochkonjunktur als oberer Wendepunkt folgt der Abschwung in Form einer Rezession. Dabei kommt es aufgrund des stetig steigenden Preisniveaus zur Inflation – das heißt die Preise steigen stärker als die Löhne. Damit hat das Wirtschaftswachstum ein Ende und es geht stattdessen sogar zurück.
Verbraucher konsumieren weniger – das heißt die Nachfrage sinkt – und die Gewerkschaften setzen sich für höhere Gehälter ein, was den Unternehmen zu schaffen macht, da sie erst kurz vorher in weitere Produktionsmittel investiert haben. Als Folge kann entweder überflüssiges Personal entlassen werden oder die Preise werden erhöht. Allerdings haben beide Möglichkeiten negative Auswirkungen.
Eine höhere Arbeitslosigkeit ebenso wie höhere Preise führen zu geringerem Konsum. Die Produktion ist nicht mehr ausgelastet und Unternehmen tätigen weniger Investitionen. Entsprechend geht es mit der Wirtschaft bergab – Löhne, Preise, Zinsen wie auch Steuern sinken.
Depression bzw. Tiefstand
Die Depression bezeichnet den Tiefstand einer Volkswirtschaft, der erhebliche Konsequenzen für viele Bereiche der Wirtschaft bedeuten kann. Unternehmen sollten nun die vorher getätigten Investitionen nutzen und gezielt rationalisieren, um trotz geringerer Umsätze Gewinne zu erwirtschaften. Das bildet die Basis für einen neuen Konjunkturzyklus.
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Wie wird die Konjunktur beeinflusst?
Die einzelnen Phasen der Konjunktur bedingen sich gegenseitig und sind gewissermaßen vorhersehbar, da sie sich in der Regel in derselben Reihenfolge wiederholen. Dabei unterscheidet sich allerdings die Dauer der einzelnen Phasen in jedem Konjunkturzyklus voneinander und auch die Ausprägung ist so gut wie jedes Mal eine andere.
Darüber hinaus kann es im Konjunkturverlauf auch zu Schwankungen kommen. So können beispielsweise saisonale Faktoren Einfluss auf die Baubranche haben. Entsprechend kann es in jeder Phase Ausnahmen bestimmter Branchen geben. Alles in allem bilden allerdings die Börsen den gesamtwirtschaftlichen Zustand.
Während es zu einem Aufschwung grundsätzlich aufgrund einer steigenden Wirtschaftsleistung kommt, ist der Grund für den Abschwung der Rückgang dieser Wirtschaftsleistung. Folgende Übersicht gibt einen Einblick darin, was während der einzelnen Konjunkturphasen passiert:
Konjunkturphase | Merkmale |
---|---|
Expansion | Wirtschaftsleistung steigt – Niedrige Arbeitslosigkeit – Hoher Konsum und hohe Produktion – Preise, Löhne, Zinsen und Steuern steigen – Inflation steigt leicht |
Boom | Höhepunkt der Wirtschaftslage – Produktion ist ausgelastet – Vollbeschäftigung – Preise, Löhne, Zinsen und Steuern steigen weiter – Inflation steigt weiter – Es kommt zur Marktsättigung |
Rezession | Wirtschaftsleistung sinkt – Arbeitslosigkeit steigt – Konsum sinkt – Produktion ist nicht mehr ausgelastet – Preise, Löhne, Zinsen und Steuern sinken – Hohe Inflation |
Depression | Tiefpunkt der Wirtschaftslage – Arbeitslosigkeit steigt stark an – Unternehmen machen Verluste – Preise, Löhne, Zinsen und Steuern sinken weiter – Konsum sinkt weiter – Inflation geht zurück |
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Handel während der verschiedenen Konjunkturphasen
Beim Handel mit Wertpapieren stellen verschiedene Indikatoren nützliche Hilfestellungen dar. Dabei gibt es nicht nur Indikatoren aus der Chartanalyse, sondern auch Wirtschaftsindikatoren auf Basis fundamentaler Daten. Hierbei handelt es sich um Konjunkturindikatoren, die Indizien für den Zustand der Wirtschaft sind.
Unterschieden wird grundsätzlich zwischen folgenden Arten von Konjunkturindikatoren:
- Frühindikatoren
- Spätindikatoren
- Präsenzindikatoren
- Mengenindikatoren
- Preisindikatoren
Ein Konjunkturzyklus dauert in der Regel mehrere Jahre an. Daher sind Konjunkturindikatoren insbesondere für den langfristigen Vermögensaufbau von Bedeutung und für kurzfristige Trader eher unwichtig. Wie wichtig der Indikator tatsächlich ist, hängt vom jeweiligen Investment ab.
Bei einem Investment in Immobilien sind beispielsweise die Preise für Brot grundsätzlich irrelevant. Das Sinken der Anzahl von Bauanträgen und -genehmigungen hingegen könnte ein Problem darstellen. Es hat negative Auswirkungen auf das BIP und Preise in der entsprechenden Branche.
Doch wie sollten Trader am besten in den verschiedenen Konjunkturphasen handeln? Vor allem bei sich anbahnenden Veränderungen können Händler die Weichen für die Änderung oder Anpassung der eigenen Strategie stellen. Macht die Wirtschaft unter anderem aktuell eine gute Figur, doch es kündigen sich negative Veränderungen an, kommt es häufig zunächst zur Korrektur der Kurse bzw. Märkte.
Bei einer sich verschlechternden Konjunktur sollten Trader also von Long-Strategien – das bedeutet Käufen – absehen. Umgekehrt sollten Händler keine Short-Strategien verfolgen – also verkaufen – wenn die Konjunktur wieder bessere Aussichten hat und zu einer Expansion ansetzt.
Entsprechend sollten Trader, wie auch bei herkömmlichen Schwankungen, bei einer sich anbahnenden Abwärtsbewegung verkaufen. Macht es hingegen den Anschein, dass sich der Markt wieder aufwärts bewegt, ist es meist an der Zeit, Käufe zu tätigen.
Welchen Nutzen haben Konjunkturindikatoren beim Trading?
Da ein Konjunkturzyklus in der Regel mehrere Jahre dauert, eignen sich Konjunkturindikatoren insbesondere für Händler mit langfristigem Anlagehorizont. Grundsätzlich wird es Tradern empfohlen bei einem sich anbahnenden Aufschwung nicht zu verkaufen, sondern zu kaufen. Andersrum sollten Trade bei einem sich anbahnenden Abschwung nicht kaufen, sondern vielmehr verkaufen.
Fazit: Mit der Konjunktur handeln
Die Konjunktur und die Wirtschaftslage beeinflussen sich gegenseitig, das heißt die Konjunktur hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Wirtschaft und auch auf Entwicklungen an den Börsen. Entsprechend hat die Veröffentlichung der aktuellen Konjunkturdaten in den Nachrichten teilweise starke Schwankungen in den Wertpapierkursen zur Folge. Da ein Konjunkturzyklus allerdings meist mehrere Jahre dauert, eignen sich sogenannte Konjunkturindikatoren insbesondere für langfristige Anlagen.
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Meistgestellte Fragen:
Konjunkturverlauf: Was ist das?
Die Konjunktur zeigt die Wirtschaftsaktivität einer Volkswirtschaft. Diese erfolgt in sich wiederholenden Wellen von Auf- und Abschwüngen. Ein Konjunkturverlauf bzw. Konjunkturzyklus besteht aus vier Phasen – Expansion, Boom, Rezession und Depression – und wird in der Regel von einem Hoch bzw. Tief zum nächsten gemessen.
Welche Phasen hat ein Konjunkturzyklus?
Ein Konjunkturzyklus umfasst jeweils vier Phasen: Expansion (Expansion), Hochkonjunktur (Boom), Abschwung (Rezession) und Konjunkturtief (Depression). Ein typischer Konjunkturzyklus nach Definition des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie dauert etwa zwischen 4 und 5 Jahren.
Welche Arten von Konjunkturzyklen gibt es?
Konjunkturzyklen werden in drei verschiedene Kategorien eingeteilt, wobei nach Dauer des jeweiligen Zyklus unterschieden wird. Am kürzesten sind saisonale Zyklen, die kürzer als ein Jahr sind, während konjunkturelle Schwankungen bis zu 5 Jahre andauern können. Die längste Art des Konjunkturzyklus sind strukturelle Schwankungen, die bis zu 60 Jahre anhalten können.