Das Börsenuniversum wirkt von außen sehr komplex. Hat man sich aber erst einmal in diesem ganz eigenen Kosmos zurechtgefunden, merkt man schnell, dass auch äußere Umstände auf den Wertpapiermarkt einwirken. Allen voran die Entscheidungen der Zentralbanken. Diese bestimmen die Geldpolitik und regulieren damit auch die sogenannte Inflation. Der Begriff Inflation ist Ihnen sicher schon einmal begegnet und wahrscheinlich haben Sie ihn eher als etwas Negatives abgespeichert. Die Hintergründe sind aber komplexer, als man zunächst annehmen mag. In diesem Artikel beschäftigen wir uns daher genauer mit der Inflation.
Wissenswertes zur Inflation:
- Eine Inflation liegt vor, wenn das Preisniveau am Markt steigt.
- Das eigene Geld wird in diesem Zuge weniger Wert.
- Gleichzeitig sinkt die Kaufkraft am Börsenmarkt.
Die Inflation – Definition für Börsenneulinge
Das Wort Inflation kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „aufblähen“ oder „anschwellen“. Volkswirte benutzen den Begriff also, wenn sich das allgemeine Preisniveau in einem Land aufbläht. Anders formuliert: Werden Waren oder Dienstleistungen stetig und langfristig teurer, spricht man von Inflation. Für denselben Betrag an Geld erhält man also nicht mehr die gleichen Waren oder Güter. Eine Inflation liegt aber nur dann vor, wenn mehrere Güter teurer werden und nicht nur eines.
Gleichzeitig sinkt also auch die Kaufkraft des Geldes. Eine der zentralen Aufgaben der Zentralbanken, beispielsweise der Europäischen Zentralbank, ist es, das Preisniveau stabil zu halten. Eventuell denken Sie jetzt, dass sich diese beiden Tatsachen ausschließen. Dem ist aber nicht so: Um das genaue Gegenteil, nämlich eine Deflation, zu verhindern, ist ein leichter Anstieg des Preisniveaus sogar gut. Die EZB passt ihre Geldpolitik daher entsprechend an, um die Inflationsrate bei ungefähr zwei Prozent zu halten.
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Warum kommt es zu einer Inflation?
Grundsätzlich können mehrere Ursachen das Preisniveau in einem Land ansteigen lassen. Oftmals sind folgende Faktoren zu beobachten:
Geldpolitik der EZB:
Eine Inflation kann oft die Folge sein, wenn eine Marktwirtschaft mit Geld geflutet wird. Das Verhältnis von Geldmenge zu Gütermenge kippt dann in Richtung des Geldes. Es kann also grundsätzlich mehr ausgegeben werden und die Nachfrage nach Gütern erhöht sich. Nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage steigen bei einer höheren Nachfrage die Preise. Geld ist zu viel da, deswegen verliert es an Wert. Das wohl berühmteste Beispiel einer Inflation hat sich in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg zugetragen.
Hohe Nachfrage:
Der Preis von Waren und Dienstleistungen steigt, wenn diese verstärkt nachgefragt werden. Ökonomen sprechen hier von einer sogenannten Nachfrageinflation, die vor allem in boomenden Phasen mit einer starken Konjunktur auftreten.
Weitere Faktoren:
Je knapper ein Gut ist, desto eher erhöht sich der Preis. Auch geben Unternehmen steigende Produktionskosten (bei Materialien oder Mitarbeitern) gerne an die Endkonsumenten weiter, da sie weiter Gewinne schreiben möchten.
Welche Folgen hat die Inflation?
Die EZB steuert mit ihrer Geldpolitik die Geldmenge in einem Wirtschaftskreislauf und damit auch das Preisniveau. Diese beiden Faktoren sollten sich ungefähr die Waage halten. Eine starke Inflation kann vor allem diese Folgen haben:
- Es wird nicht mehr so ausgiebig investiert (Unternehmen und Endverbraucher)
- Die Nachfrage nach bestimmten Gütern wird geringer. Die Firmen reagieren meist mit steigenden Preisen darauf, um die Kosten noch decken zu können.
- Fährt die EZB gleichzeitig noch eine Politik der Niedrigzinsen, ergibt sich daraus ein negativer Realzins. Davon sind vor allem Sparer betroffen, die ihr Geld auf dem Girokonto liegen haben. Dort wird es sukzessive weniger wert.
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Wie wird die Inflation gemessen?
Ein sogenannter Warenkorb hilft dabei, die Inflation in Deutschland zu messen. Dieses Verfahren kommt auch in vielen anderen Ländern zum Einsatz. Gleich einem Einkaufskorb umfasst der Warenkorb die Güter und Dienstleistungen, die ein normaler deutscher Haushalt das Jahr über kauft. Darunter fallen alle Lebenshaltungskosten wie Lebensmittel oder Miete. Je nachdem, wie viel Geld ein Haushalt tatsächlich für etwas aufwendet, wird die Gewichtung angepasst. Die Preise für die Waren vergleicht man dann mit denen eines Referenzjahres. Dieser Warenkorb wird meist alle fünf Jahre angepasst. Daraus wird die Inflationsrate ersichtlich. Es kann darüber diskutiert werden, inwiefern diese Methode wirklich ein genaues Bild über die Inflation bietet, gerade in Bezug auf das eher sprunghafte Konsumentenverhalten.
Vor – und Nachteile einer Inflation
Die Inflation zeichnet sich durch einige Vorteile aus, geht aber auch mit teils gravierenden Nachteilen einher. Die Vorteile liegen vor allem bei Schuldnern. Durch die zunehmende Entwertung des Geldes, sind auch Forderungen weniger wert. Hier profitiert also primär ein verschuldeter Staat, besonders wenn die Inflationsrate den Zinssatz des geliehenen Geldes übersteigt.
Auf der Nachteilsseite steht vor allem die Bevölkerung und hier besonders Sparer und Gläubiger. Nicht nur das Ersparte auf der Bank verliert immer mehr an Wert, dasselbe passiert mit den Forderungen gegenüber einem Schuldner. Auch der Endverbraucher schaut in die Röhre, da die Kaufkraft des eigenen Gehalts verringert wird, der Lohn aber nicht entsprechend nach oben angepasst wird.
Inflationsarten
Inflation ist nicht gleich Inflation. Der Begriff lässt sich noch weiter differenzieren. Er wird vor allem anhand zweier Merkmale genauer definiert: Wie gut ist die Preissteigerung erkennbar und wie schnell geht sie vonstatten?
Bei einem Preisanstieg, der für jeden ersichtlich ist, spricht man von einer offenen Inflation. Bei einer versteckten Inflation ist zwar das Preisniveau stabil, allerdings lässt die Qualität der Produkte nach. Von einer zurückgestauten Inflation spricht man, wenn ein Staat künstlich das hohe Preisniveau aufrechterhält. Bei der Geschwindigkeit des Preisanstieges lässt sich zwischen „schleichender“ Inflation (gering, aber konstant), „trabender“ Inflation (Preisanstiege im mittleren Bereich), einer „galoppierenden“ Inflation (deutlich erhöhtes Preisniveau) und einer Hyperinflation (absoluter Ausnahmefall) unterscheiden.
Fazit – ein ständiger Begleiter
Über die Auswirkungen der Entscheidungen der Zentralbanken wird am Aktienmarkt häufig diskutiert. Fakt ist aber eines: Eine minimale, aber stetige Inflation wirkt über die Jahrzehnte kapital vernichtend auf Geldwerte. Ein Girokonto wird zwar in 40 Jahren immer noch denselben Betrag aufweisen, in Relation zum Preisniveau ist die Kaufkraft des Geldes aber deutlich gesunken. Ein Portfolio, das diesem Effekt trotzen soll, muss also in jedem Fall Aktien enthalten. Diese sollten möglichst breit diversifiziert sein, da vor allem Wachstumsunternehmen bei einer Inflation gerne unter Druck geraten. Mit einem guten Fundament aus soliden oder langweiligen Firmen, die aber über eine hohe Preissetzungsmacht verfügen, dürfte man hier auf der sicheren Seite sein.
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