Der Unterschied zwischen Börsencrash und Börsenkorrektur liegt darin, dass sich bei einer Börsenkorrektur die Kurse am Markt wieder ausbalancieren, das bedeutet, dass sie sich nach oben oder unten korrigieren und anschließend wieder angleichen. Bei einem Börsencrash brechen die Kurse ein und fallen auf ein Tief.
Der folgende Artikel beantwortet die wichtigsten Fragen und gibt einen Überblick über die bedeutendsten Börsencrashs der vergangenen 100 Jahre.
Key Facts: Börsencrash vs. Börsenkorrektur
- Zwischen einem Börsencrash und einer Börsenkorrektur gibts es Unterschiede
- Börsenkorrektur: Korrigiert Trends, max. 20 % Korrektur, Dauer wenige Wochen bis Monate
- Börsencrash: Neuer Abwärtstrend, über 20 % Kursrückgang, Dauer bis mehrere Jahre
Unterschiede erkennen: Börsenkorrektur vs. Börsencrash
Insbesondere unerfahrene Anleger lassen sich in Zeiten turbulenter Börsenbewegungen schnell verunsichern. Daher ist es hilfreich, sich den Unterschied zwischen Korrektur und Börsencrash bewusst zu machen, um keine ungünstigen Handelsentscheidungen zu treffen. Obwohl das Wort Crash häufig verwendet wird, drückt es nur selten die wahre Stimmung des Marktes aus.
Börsenkorrektur und Crash unterscheiden sich insbesondere in Hinsicht auf ihre Stärke bzw. Intensität. Während bei einer Korrektur, der Markt um 10 bis 20 Prozent zurückgeht, beträgt der Kursabfall bei einem Crash mehr als 20 Prozent. Außerdem sinkt bei einer Korrektur der Kurs vergleichsweise langsam – nämlich im Verlauf mehrerer Wochen oder sogar Monate.
Ein Crash hingegen passiert innerhalb kürzester Zeit: meist im Verlauf weniger Tage, oft sogar innerhalb eines einzigen Tages.
Eine Börsenkorrektur ist darüber hinaus in der Regel durch eine technische Analyse begründbar. Ein Börsencrash wird meist durch eine neue unerwartete Situation ausgelöst, deren Folgen wirtschaftlich noch nicht einschätzbar sind. Dabei spielt die Psychologie der Börsenteilnehmer eine größere Rolle als einer der Börsenkorrektur.
Hier nochmal die wichtigsten Unterschiede im Überblick:
Unterschied | Börsenkorrektur | Börsencrash |
---|---|---|
Intensität | 10 bis 20 % | Mehr als 20 % |
Zeitraum | Meist nur wenige Wochen bis Monate | Meist mehrere Monate bis Jahre |
Ursache | Technisch begründbar, häufig Nachrichten | Neue, unerwartete Situation: Folgen nicht einschätzbar |
Folgen | Trend setzt sich im Anschluss in der Regel einfach fort | Trend der vergangenen Jahre wird nicht fortgesetzt – Entwicklung muss neu beginnen |
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Was passiert bei einer Börsenkorrektur?
Bei einer Börsenkorrektur handelt es sich, wie der Name bereits verrät, um eine Korrektur von bestimmten Kursen. Infolgedessen verlaufen die Kurse nach einer langfristig anhaltenden Bewegung in eine Richtung (meist nach oben), plötzlich in die entgegengesetzte Richtung. Dabei entstehen je nach Intensität der Korrektur Kursrückgänge zwischen 10 und 20 Prozent.
So eine Korrektur entsteht in der Regel dadurch, dass Marktteilnehmer und Investoren die vorangegangene Entwicklung des Kurses als übertrieben einschätzen. Dementsprechend versuchen sie Gewinne mitzunehmen bzw. Kaufkurse zu nutzen, woraufhin es zu einer Umkehr der Kursbewegung kommt. Wie stark die jeweilige Korrektur ausfällt, hängt von der vorherigen Kursbewegung ab. Je heftiger die Bewegungen, desto größer ist tendenziell auch das Korrekturpotenzial.
Trader mit langfristiger Anlage sollten ihre Aktienbestände während einer Korrektur nicht verkaufen. Zum einen, da nicht genau gesagt werden kann, wie lang die Börsenkorrektur andauern wird und zum anderen, weil jeder Kauf und Verkauf Transaktionskosten verursacht. Darüber hinaus setzt sich der übergeordnete, langfristige Trend nach einer Börsenkorrektur für gewöhnlich fort.
Somit ist die Börsenkorrektur andererseits eine Chance für Neueinsteiger zu einem niedrigen Kurs zu kaufen und von der folgenden Aufwärtsbewegung zu profitieren. Auch Händler, die kurz- bis mittelfristig orientiert sind, können mithilfe einer Korrektur ihre Performance erhöhen.
Es ist zu erwähnen, dass Börsenkorrekturen gar nicht so selten vorkommen. In der Zeit zwischen 1945 und 2020 gab es insgesamt 26 Börsenkorrekturen. Das bedeutet, dass rund alle 2,9 Jahre eine Korrektur stattfand. Dabei fielen die Kurse im Schnitt um etwa 13,5 Prozent. Die Börse erholte sich durchschnittlich innerhalb von vier Monaten.
Anfang 2020 veröffentlichte der US-Nachrichtensender CNBC eine Statistik, die die Häufigkeit von Marktkorrekturen und kleineren Konsolidierungen zeigt:
Marktrückgang | Häufigkeit |
---|---|
> 5 Prozent | Circa 3x pro Jahr |
> 10 Prozent | Circa 1x pro Jahr |
> 15 Prozent | Circa alle 2 Jahre |
> 20 Prozent | Circa alle 3,5 Jahre |
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Was passiert bei einem Börsencrash?
Bei einem Börsencrash handelt es sich um einen drastischen Abfall der Kurse in kürzester Zeit – meist innerhalb eines einzigen Tages. Dabei fallen Werte in der Regel mehr als 20 Prozent. Der Markt und damit die Kurse erholen sich allerdings nicht immer automatisch wieder – insbesondere dann nicht, wenn wirtschaftliche Entwicklungen eine zentrale Rolle spielen.
Ein Börsencrash macht oft langjährige Aufwärtstrends komplett zunichte. Das bedeutet der vorherige Trend setzt sich nicht einfach fort, sondern muss neu beginnen. Dabei gibt es keine Ankündigung. Stattdessen wird ein Börsencrash durch eine unerwartete neue Situation verursacht.
Beispiele bekannter Börsencrashs
In den vergangenen 400 Jahren gab es zahlreiche Börsencrashs – begonnen bei der Tulpenzwiebelmanie 1636 bis hin zum Corona-Crash 2020. Einige davon waren kleiner und andere davon haben den Aktienhandel nahezu weltweit beeinträchtigt.
Sie unterschieden sich jeweils sowohl in der Dauer als auch in der Intensität. Während beispielsweise die Finanzkrise von 1966 lediglich 22% Marktrückgang zu beklagen hatte, waren es beim Börsencrash von 1929 satte 86%. Die folgende Übersicht zeigt die größten Börsencrashs des vergangenen Jahrhunderts.
Börsencrash | Zeitpunkt | Marktrückgang |
---|---|---|
Crash von 1929 | Oktober 1929 | 86% |
Crash von 1987 | Oktober 1987 | 34% |
Asien-Krise | 1997 | 40% |
Platzen der DotCom-Blase | März 2000 | 49% |
Finanzkrise 2007-2008 | Oktober 2007 | 57% |
Corona-Crash | Februar 2020 | 34% |
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Crash von 1929 („Schwarzer Freitag“)
Der wohl bekannteste Börsencrash überhaupt ist der sogenannte „Schwarze Freitag“, der im Oktober 1929 an der New Yorker Wall Street stattfand. Nachdem die Vereinigten Staaten in den 1920er Jahren eine lange Phase der Hochkonjunktur erlebten, hatten viele Anleger den Wunsch, dauerhaft von Kursgewinnen leben zu können.
Doch Ende des Jahrzehnts wurde die Börse unruhig. Grund dafür war, dass US-Firmen die Produktion zu stark ausgeweitet hatten und der Absatz langlebiger Verbrauchsgüter ins Stocken geriet. Am 24. Oktober begannen die Kurse zu sinken und ein Tag später brachen sie stark ein.
Daraufhin verkauften zahlreiche Anleger ihre Aktien. Viele waren auch dazu gezwungen, da sie Aktien auf Kredit gekauft hatten. Der Crash ruinierte Menschen, ließ Banken zusammenbrechen und läutete die Depression der 30er Jahre ein. Im März 1933 erreichten die Kurse ihren Tiefstand. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie im Schritt rund 75 Prozent ihres Wertes innerhalb von vier Jahren verloren.
Crash von 1987
Beim Crash von 1987 erlebten Anleger einen Marktrückgang von durchschnittlich 34 Prozent. Auch hier gab es vorher einen Höhenflug der Aktienkurse. Grund für den Börsencrash waren zum einen ein niedriger Dollarkurs und eine hohe Inflation. Zum anderen verunsicherte US-Finanzminister James Baker Anleger, indem er im Oktober 1987 die Deutsche Bundesbank dazu aufforderte die Zinsen zu senken. Erfahrene Investoren interpretierten diese Aufforderung als Zeichen, dass die USA wirtschaftlich nicht mehr im selben Umfang mit Deutschland zusammenarbeiten wolle wie bisher.
Daraufhin brachen am 19. Oktober 1987 die Aktienkurse weltweit ein. Darauf folgte eine Kettenreaktion, da viele automatische Verkäufe per Computer ausgeführt wurden. Obwohl viele Kleinanleger Teile ihres Vermögens verloren, hatte der Crash wirtschaftlich kaum Folgen. Stattdessen waren die meisten Aktienkurse schon knapp ein Jahr später wieder auf ihrem vorherigen Niveau.
Asien-Krise
Infolge der Währungskrisen in Südostasien entstand 1997 der Asien-Crash. Dabei hatten einige Schwellenlänger ihre Währungen künstlich hochgehalten. Nach und nach werteten Thailand, Indonesien, Malaysia und die Philippinen ihre Währung im Juli 1997 ab, woraufhin Hongkongs Börsenindex (Hang-Seng) im Oktober um etwa 40 Prozent einbrach.
Auch der Deutsche Aktienindex (DAX) sowie der Dow Jones verloren an Wert. Jedoch konnten sich beide relativ schnell wieder erholen. Anders sah es in Asien aus. Da Konsum, Bau und Kreditfinanzierungen drastisch sanken, brachen Währungen, die nicht mehr an den US-Dollar gekoppelt waren, ein und das Vermögen der Südostasiaten sank ebenfalls.
Platzen der DotCom-Blase
Mitte bis Ende der 90er Jahre hatten auch immer mehr Kleinaktionäre in viele Start-Ups aus der Telekommunikations-, Medien- und Technologiebranche investiert. Ein Beispiel hierfür ist die Telekom-Aktie, die bereits im Voraus intensiv beworben wurde. Obwohl vielen Anlegern das nötige Hintergrundwissen über die jeweiligen Unternehmen fehlte, investierten sie mit der Hoffnung auf großes Wachstum. Dieses Börsenfieber trieb die Kurse in die Höhe.
Doch schon bald war ein Ende des Booms zu erwarten, woraufhin sich große Investoren zurückzogen. Als Folge verkauften auch viele Kleinaktionäre ihre Aktien aus Panik und die Kurse stürzten ab. Ihren Tiefstand erreichten die Kurse im Oktober 2002. Insgesamt betrug der Marktrückgang knapp 50 Prozent und Aktionäre hatten innerhalb von zwei Jahren mehr als 200 Mrd. Euro verloren.
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Finanzkrise 2007-2008
Ursache für diese Finanzkrise war die Immobilienkrise in den USA im Jahr 2007. Diese zog eine weltweite Bankenkrise nach sich und es kam zu enormen Verlusten und Insolvenzen bei Finanzunternehmen. Ein bekanntes Beispiel ist „Lehman Brothers“. An den Börsen gab es Kurseinbrüche in höhe von 57 Prozent.
Ganze zwei Jahre brauchte es, bis sich der Markt erholte und im März 2009 ein neuer langjähriger Aufwärtstrend begann.
Corona-Crash
Im Jahr 2020 verbreitete sich das Corona-Virus weltweit und entwickelte sich so zur Pandemie. Diese neue ungewisse Situation führte zu einer Weltwirtschaftskrise. Soziale Kontakte mussten minimiert werden, Geschäfte wurden geschlossen, einige davon mussten Insolvenz anmelden und die Arbeitslosigkeit stieg.
Dabei brachen die Kurse im Februar 2020 innerhalb kurzer Zeit um rund 34 Prozent ein. Obwohl der vorherige Aufwärtstrend so stark sank, sind die wirtschaftlichen Folgen des Corona-Crashs nicht so schwerwiegend wie bei den meisten anderen Börsencrashs. Bereits im folgenden Monat setze sich der vorangegangene Trend wieder fort. Ende des Jahres hatten der DAX, Dow Jones sowie der MSCI World sogar wieder Rekordstände erreicht.
Fazit: Unterschied zwischen Korrektur und Crash
Der inflationäre Gebrauch des Begriffs „Börsencrash“ ist nur in seltenen Fällen tatsächlich zutreffend. Häufig ist ein vermeintlicher Börsencrash nur eine Börsenkorrektur. Diese kommen häufiger vor als Crashs – etwa alle 3 Jahre. Dabei wird der Kurswert meist um 10 bis 20 Prozent nach unten korrigiert. Bei einem Börsencrash sinkt der Wert deutlich stärker und das in kürzerer Zeit.
Darüber hinaus sind die wirtschaftlichen Folgen bei einem Crash viel tiefgreifender. Während sich der Kurs bei einer Korrektur bereits nach wenigen Wochen oder Monaten erholt, dauert dies bei einem Börsencrash oft mehrere Jahre. Grund dafür ist, dass der vorhergehende Trend wieder neu starten muss und nicht einfach fortgesetzt werden kann.
Trader sollten unbedingt zwischen beiden Fällen unterscheiden können, um keine überstützten und ungünstigen Trading-Entscheidungen zu treffen. Bei Börsenkorrekturen ist es nämlich nicht unbedingt notwendig, seine Werte zu veräußern. Stattdessen bietet eine Korrektur sogar attraktive Chancen für Neueinsteiger.
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Meist gestellte Fragen zu Börsenkorrekturen und dem Börsencrash:
Was ist der Unterschied zwischen einem Crash und einer Korrektur an der Börse?
Der Unterschied zwischen einem Crash und einer Korrektur sind Dauer, Intensität und die darauf folgenden Entwicklungen.
Wie kann ich eine Korrektur vorzeitig erkennen?
Um eine Korrektur frühzeitig zu erkennen, müssen Sie auf entsprechende Signale im Verhalten der Anleger achten. Einer Korrektur geht meistens eine Abnahme des Kaufdrucks, ein geringeres Volumen auf der Kaufseite sowie ein Anstieg der Volatilität voraus. Diese Indizien sind allerdings keine Garantie dafür, dass eine Korrektur bevorsteht – sie können lediglich als Warnzeichen interpretiert werden.
Wie kann ich einen Crash vorzeitig erkennen?
Einen Crash können Sie nicht zuverlässig im Voraus erkennen – das zeigt sich an den zahlreichen Crash-Propheten, die Jahr für Jahr vor dem großen Börsencrash warnen, der aber oftmals nicht eintritt.
Wie sollte ich mich während einer Korrektur verhalten?
Wie Sie sich bei einer Korrektur verhalten sollten, hängt von Ihrer Anlage-/Tradingstrategie und Ihrem Zeitrahmen ab. Bei längerfristig orientierten Strategien – beispielsweise dem Swing-Trading – könnten Sie zunächst Ihre noch offenen Long-Positionen mit engen Stops absichern und im Anschluss ebenfalls nach Gelegenheiten für Short-Trades suchen.
Wie kann ich mich vor Verlusten bei einem Crash schützen?
Um sich während eines Crash vor Verlusten zu schützen, müssen Sie Ihr Portfolio absichern. Dies können Sie entweder durch das Setzen von Stops oder mit Derivaten auf Ihre Positionen realisieren, die an einem Kursverlust profitieren. Beliebt sind hier beispielsweise Put-Optionen oder Futures.
Kann ich auch während einer Korrektur oder einem Crash an der Börse Geld verdienen?
Ja, Sie können auch während einer Korrektur oder einem Crash Profit an der Börse machen und zwar teilweise mehr als in Aufwärtsphasen.
Sollte ich meine Aktien in einem Crash verkaufen?
Nein, in der Regel ist es nicht empfehlenswert, seine Aktien in einem Crash zu verkaufen. Denn in den allermeisten Fällen erholen sich Aktien nach einem Crash wieder, sofern die Fundamentaldaten des Unternehmens solide sind und keine dauerhaften Schädigungen der Wirtschaftslage oder des spezifischen Unternehmenssektors vorliegen.