Die besten Frühindikatoren für die Finanzmärkte: Seien Sie im Trading dem Markt ein Schritt voraus
Der Erfolg beim Trading wird durch die Analyse der Kursentwicklung – die Chartanalyse oder auch technische Analyse genannt – erheblich erleichtert. Dabei nutzen zahlreiche Anleger auch Indikatoren als Hilfsmittel. Besonders hilfreich sollen sogenannte Frühindikatoren sein. Worum es sich dabei handelt und Beispiele für verschiedene Frühindikatoren auf dem Markt zeigt der folgende Artikel.
Was sind Indikatoren im Trading?
Bei einem Indikator handelt es sich um eine mathematische Formel, die historische Kursdaten eines Wertes analysiert. Mithilfe von Wahrscheinlichkeiten und Berechnungen können so Handelssignale – beispielsweise Einstiegsmöglichkeiten – generiert werden.
Solche Indikatoren können in jede Art des Tradings mit eingebunden werden, haben ihren Ursprung allerdings im Aktienhandel. Sie wurden Ende des 20. Jahrhunderts von Börsenexperten entwickelt und werden auch heute noch in der Chartanalyse, auch bekannt als technische Analyse, eingesetzt.
Es gibt mittlerweile nahezu unzählige verschiedene Indikatoren, die dem Trader die Analyse erleichtern sollen. Sie lassen sich auf den jeweiligen Chart anpassen. Dabei lassen sich mehrere Arte von Indikatoren unterscheiden:
- Oszillatoren: Zeigen an, wann der Markt überkauft oder überverkauft ist
- Trendindikatoren: Analysieren den aktuellen Trend auf dem Markt
- Volumenindikatoren: Nutzen das Handelsvolumen als Indikator für gute Preise
- Fundamentale Indikatoren: Werden extern durch Daten generiert – insbesondere Wirtschaftsdaten oder Daten anderer Händler
Darüber hinaus gibt es zudem sogenannte Frühindikatoren. Worum es sich hierbei genau handelt, schauen wir uns im Folgenden an.
Was sind Frühindikatoren und warum sind sie wichtig?
Frühindikatoren sind für die Einschätzung der konjunkturellen Entwicklung wichtige Instrumente. Dafür geeignet sind besonders Indikatoren, welche vor der wirtschaftlichen Entwicklung laufen und somit auf Trendänderungen hinweisen.
Einige Indikatoren verfügen über diese Vorlaufeigenschaft, da sie bereits deutlich vor Bekanntgabe relevanter Daten – wie zum Beispiel das Bruttoinlandsprodukt (BIP) oder der Industrieproduktion – veröffentlicht werden. Vor allem bei Indizes, die hohen Schwankungen unterliegen, lässt sich eine Trendänderung nur schwer erkennen. Daher ist die Stetigkeit des Indikators eine weitere wichtige Eigenschaft.
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Welche Frühindikatoren gibt es?
Es wurden eine Reihe an verschiedenen Frühindikatoren entwickelt, um es Tradern zu ermöglichen vermutete Änderungen in der Kursrichtung vorherzusagen. Zu diesen Tools gehören mitunter Folgende:
- ifo-Geschäftsklimaindex
- ZEW-Index
- OECD Indikator
- GFK-Konsumklima
- Tankan-Index
- Early-Bird-Index
ifo-Geschäftsklimaindex
Der ifo-Geschäftsklimaindex des ifo-Instituts zählt zu den am stärksten beachteten Frühindikatoren in Deutschland. Im April 2018 löste er den bisherigen Index für die gewerbliche Wirtschaft ab. Dabei wurde das Aggregationsverfahren modifiziert und das Basisjahr von 2005 auf 2015 angepasst. Außerdem ist neben Industrie, Bau und Einzelhandel nun auch der Dienstleistungssektor integriert.
Der Index wird monatlich für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland erstellt und die Ergebnisse werden in den ifo-Konjunkturperspektiven veröffentlicht. Der ifo basiert auf einer Befragung von mehr als 9.000 Unternehmen aus Industrie, Bau, Dienstleistung sowie Einzelhandel.
Berechnet wird dieser Index als geometrisches Mittel aus der Beurteilung der aktuellen Lage und den Geschäftserwartungen des nächsten halben Jahres. Für die Bewertung der aktuellen Lage stehen folgende Antwortmöglichkeiten zur Verfügung:
- Gut
- Befriedigend
- Schlecht
Erwartungen können die Befragten mit „günstiger“, „gleichbleibend“ oder „ungünstiger“ bewerten. Anschließend werden die Antworten nach Bedeutung der Branche gewichtet und aggregiert. Dabei ist der Saldowert die Differenz zwischen den Antworten „gut“ und „schlecht“ bzw. „günstiger“ und „ungünstiger“ – und das in Prozentanteilen.
Das Geschäftsklima ergibt sich schließlich als Mittelwert aus den Salden der aktuellen Lage und den Geschäftserwartungen. Hier Beispiele zur Berechnung der Salden, des Geschäftsklimas und des Indexwertes:
Der Einfachheit halber rechnen wir mir 100 befragten Unternehmen, von denen 40 ihre aktuelle Lage als befriedigend, 35 als gut und 25 als schlecht beurteilen. Um nun den Saldowert der Geschäftslage zu ermitteln, berechnen wir die Differenz zwischen den Befragten, deren Antwort „gut“ lautete und denen, deren Antwort „schlecht“ lautete.
So ergibt sich aus 35 – 25 ein Wert von 10 Prozentpunkten in der Lageeinschätzung. Analog funktioniert die Saldoberechnung der Geschäftserwartungen. Von 100 befragten Unternehmen schätzen 35 ihre Lage als „gleichbleibend“, 40 als „günstiger“ und 25 als „ungünstiger“. So ergibt sich ein Saldowert von (40 – 25 =) 15 Prozentpunkten bei den Geschäftserwartungen.
Das Geschäftsklima wird nun mit folgender Formel ermittelt:
Dabei steht das L für die aktuelle Lage und das E für die Erwartungen. Mit den eingesetzten Saldowerten erhält man für das Geschäftsklima einen Wert von etwa 12,5. Der Geschäftsklima-Saldo kann zwischen -100 und 100 schwanken. Die Indexwerte des Geschäftsklimas, der Lage sowie der Erwartungen können mit folgender Formel berechnet werden:
Dafür werden die Salden also jeweils um 200 erhöht und normiert auf den Durchschnitt des Basisjahres. Das Basisjahr ist, wie bereits oben erwähnt, 2015 und der durchschnittliche Saldo im Basisjahr ist 100.
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ZEW-Index
Ein weiterer wichtiger Frühindikator für die Konjunktur ist der ZEW-Index des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung. Er wird seit 1991 jeden Monats erstellt und basiert ebenfalls auf Umfragen – allerdings werden hier rund 400 Finanzmarktanalysten, Volkswirte wie auch institutionelle Anleger befragt.
Diese sollen die aktuelle konjunkturelle Lage sowie die künftige gesamtwirtschaftliche Entwicklung als mittelfristige Erwartungen (6 Monate) einschätzen. Während der ifo-Geschäftsklimaindex lediglich die Betriebswirtschaft berücksichtigt, geht es beim ZEW-Index um die Konjunktur aus gesamtwirtschaftlicher Sicht.
Der ZEW-Finanzmarkttest untersucht die vorherrschende Stimmung unter Finanzanalysten, wobei internationale Finanzkennzahlen Gegenstand der Befragung sind. Dazu gehören Inflationsraten, Zinsen, Aktienindizes, Wechselkurse und der Ölpreis.
Für die Beantwortung des Fragebogens haben die Teilnehmer der Umfrage zwei Wochen Zeit. Dabei werden sie auch hier nach ihren mittelfristigen Erwartungen für internationale Finanzmärkte befragt. Betrachtet werden eine Reihe an Finanzmärkten:
- Deutschland
- Vereinigte Staaten (USA)
- Japan
- Frankreich
- Großbritannien
- Italien
- Eurozone
Eine Einschätzung der Ertragslage verschiedener Branchen in Deutschland sollen die Befragten ebenfalls abgeben. Dazu gehören Branchen wie Banken, Versicherungen, Baugewerbe, Chemie, Elektro, Maschinenbau, Telekommunikation und viele mehr.
Veröffentlicht werden die Ergebnisse im Finanzmarktreport und anschließend über die Presse weitergegeben. Der Indikator wird schließlich aus den Ergebnissen des Finanzmarkttests entwickelt. Für die Berechnung des Index werden die Individualprognosen der einzelnen Experten zuerst in Prozent umgerechnet.
Anschließend berechnet man auch hier den Saldo aus der Differenz zwischen positiven und negativen Erwartungen. Die sogenannte ZEW-Konjunkturerwartung ergibt sich schließlich als Saldo in Bezug auf die Erwartungen für die deutsche Konjunktur.
OECD Indikator
Bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, kurz OECD, handelt es sich um eine internationale Organisation mit dem Ziel einer besseren Politik. Deren Frühindikator – der OECD-Indikator – dient dazu, frühzeitig Anzeichen für konjunkturelle Schwankungen bzw. Wenden festzustellen.
Analysiert wird dabei die Konjunktur in zahlreichen Ländern, darunter Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Italien, die Eurozone, USA sowie Japan, China, Indien, Brasilien und Russland.
Die OECD ist zwar der Meinung, dass Wendepunkte sechs bis neun Monate vor der tatsächlichen Umkehr prognostiziert werden sollen. Allerdings hat ihr Indikator keine Vorlaufeigenschaft mehr, wenn man die Verzögerung zwischen Datenerfassung und Veröffentlichung des Indikators sowie des BIPs berücksichtigt.
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GFK-Konsumklima
Die Gesellschaft für Konsumforschung in Nürnberg, kurz GfK, veröffentlicht seit mittlerweile über 20 Jahren einmal im Monat ihren Konsumklimaindex. Für die Entwicklung dieses Index befragt die Gesellschaft jede Woche rund 1.000 Konsumenten in persönlichen Gesprächen.
Dabei klären die Interviewer zunächst grundlegende Fragen – zum Beispiel, ob in nächster Zeit größere Anschaffungen geplant sind, wie sich das Gehalt im kommenden Jahr entwickelt und wie sie die Wirtschaftslage einschätzen. Anschließend geht es ins Detail und es geht unter anderem um bestimmte Produkte.
Aus den Informationen dieser Befragungen entsteht schließlich das GfK-Konsumklima. Es prognostiziert jeweils zum Monatsanfang, wie sich die Verbraucher in den nächsten Wochen verhalten. Da der Indikator mit einem Vorlauf von etwa einem Monat sehr gut funktioniert, wird nicht bei jeder wöchentlichen Fragerunde das Konsumklima erfasst, sondern lediglich in den beiden ersten Wochen des Monats.
Auch wenn die Werte des Indikators nicht immer ohne Widerspruch zu den realen Umsätzen passen, schauen sich zahlreiche Einzelhändler den Bericht Ende November ganz genau an. Die Vorweihnachtszeit ist nämlich mitunter die Zeit, in der sie einen großen Anteil ihrer Jahresumsätze generieren. Dabei kann die Stimmung der Konsumenten gegebenenfalls über Existenzen entscheiden.
Tankan-Index
Der Tankan-Index wird von der japanischen Notenbank Bank of Japan (BoJ) erstellt und vierteljährlich pünktlich um 8:50 Uhr – 10 Minuten vor Handelsbeginn – veröffentlicht. Der Begriff Tankan steht dabei für „Tanki Keizai Kansoku“, was auf Deutsch so viel heißt wie „kurzfristige Wirtschaftsbeobachtung“.
Der Index gilt zum einen die Stimmung der Wirtschaft Nippons sowie die Konjunkturentwicklung wieder und beeinflusst zum anderen auch die Geldpolitik. Er ist der wichtigste Indikator für die Stimmung der Unternehmen in Japan. Für die Entwicklung des Index werden ab der Mitte des Quartals Manager von über 10.000 Unternehmen befragt.
Die Rücklaufquote beträgt laut eigenen Angaben 99 Prozent. Dabei geht es um aktuelle Trends sowie die eigenen Geschäftsaussichten. Als Antworten werden einerseits genaue Zahlen gefordert und andererseits die Angabe einer von drei Antwortmöglichkeiten: „günstig“, „ungünstig“ und „nicht so günstig“ – ähnlich wie beim ifo.
Aus der Differenz zwischen den Antworten „günstig“ und „ungünstig“ berechnet man anschließend den sogenannten Diffusionsindex. Die Ergebnisse werden dann zusammengefasst und sind ab diesem Zeitpunkt inklusive aufbereiteter Grafiken kostenlos auf der Webseite zugänglich – auf Japanisch und Englisch. Dort finden Anleger sämtliche Ergebnisse seit dem Jahr 1974.
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Early-Bird-Index
Die Indikatoren, die wir uns bisher angesehen haben, waren allesamt umfragebasierte Frühindikatoren. Daneben gibt es allerdings auch zusammengesetzte Indikatoren. Diese verbinden Umfrageergebnisse mit statistischen Daten.
Der Vorteil dabei ist, dass unterschiedliche Informationen Beachtung finden und die Ergebnisse somit weniger volatil sind. Einer dieser zusammengesetzten Indikatoren ist der Early-Bird-Index der Commerzbank, der exklusiv für die WirtschaftsWoche ermittelt wird.
Er wird bereits seit dem Jahr 2000 erstellt und zeigt an, wie sich die deutsche Wirtschaft in den folgenden Monaten entwickelt. Der Index setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:
- Kurzfristiger Realzins
- Indikator für die preisliche Wettbewerbsfähigkeit
- Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA
Entsprechend betrachtet der Early Bird die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und zugleich die US-Konjunktur. Die umfragebasierten Indikatoren berücksichtigen lediglich die Meinungen von Unternehmen und Finanzexperten. Der Early Bird Indikator hingegen misst gleichzeitig Faktoren, welche die Stimmung der Unternehmen beeinflussen, darunter die Geldpolitik, Wechselkurse und die Weltwirtschaft.
Fazit: Sehr nützlich und überschaubare Auswahl
Indikatoren gibt es unzählige auf dem Markt. Allerdings haben sogenannte Frühindikatoren den Vorteil, dass sie die vor der wirtschaftlichen Entwicklung laufen und somit auf eventuelle Trendänderungen hinweisen. Frühindikatoren sind also sehr wichtig für die Einschätzung der konjunkturellen Entwicklung.
Dabei stehen auch hier Tradern einige verschiedene Indikatoren zur Verfügung, darunter der ifo-Geschäftsklimaindex, das GFK-Konsumklima oder der Early-Bird-Index.
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Erfahrene Investorin seit 2017 im Bereich Aktien und ETFs.
Spezialisierung auf Short-Selling und den Einsatz von Derivaten.
Sie besitzt einen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften.
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