Trader Andre Witzel
Geschrieben von: Andre Witzel
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Finanzierung

Die Abkürzung FOMC steht für das Federal Open Market Committee. Dabei handelt es sich um einen Ausschuss der US-amerikanischen Notenbank Fed (Federal Reserve Bank).

Das FOMC ist in der Finanz-Welt ein wichtiger Begriff, da sie für wichtige geldpolitische Maßnahmen verantwortlich ist. Es hat mit den wichtigsten Treffen zu tun, die im wirtschaftlichen Kalender zu finden sind, weswegen jeder Börsianer und auch andere Anleger oder Interessierte im Finanz-Sektor genau wissen sollten, wofür die vier Buchstaben stehen und was dahinter steckt. Im Folgenden finden Sie eine Erklärung rund um die Bedeutung.

Das Wichtigste zur FOMC:

  • FOMC steht für Federal Open Market Committee.
  • FOMC ist ein Ausschuss der FED.
  • FOMC nimmt eine Hauptrolle in der US-amerikanischen Geldpolitik ein.
FOMC Infografik

Das ist das FOMC

Das FOMC besteht aus zwölf Mitgliedern, die im gleichen Maße stimmberechtigt sind. Sieben davon gehören der Zentralbank (dem Fed’s Board of Governors) an, fünf Mitglieder werden von den 12 Präsidenten der Notenbank bestimmt. Die stimmberechtigten Mitglieder des FOMC treten achtmal im Jahr zusammen – sehr wichtige Termine rund um die US-amerikanische Finanzwelt. Denn bei den Treffen werden wichtige Entscheidung rund um die Geldpolitik der USA getroffen.

Eine der wichtigsten Punkte auf der Agenda des FOMC ist bei jedem der acht Zusammenkünfte die Festsetzung des Leitzinses. Dessen Veränderung hat große Auswirkungen an der Börse – und zwar weltweit. Das FOMC gibt außerdem noch einen Ausblick auf die künftige Entwicklung des Zinses. Ebenfalls eine wichtige Information für alle Börsianer. Zusätzlich entscheidet das Komitee über den Kauf von Staatsanleihen und Investitionen der FED in internationale Devisenmärkte.

Geschichte und Bedeutung des FOMC

Das FOMC wurde im Jahr 1933 durch den Banking Act gegründet. Seitdem stellt es das wichtigste Organ der nationalen Geldpolitik in den Vereinigten Staaten dar. Aus internationaler Sicht ist das Komitee mit Blick auf den Dollar besonders wichtig. Der Wechselkurs des Dollars wird durch die Festlegungen des FOMC beeinflusst. Vor jeder Zusammenkunft machen sich Börsianer auf der ganzen Welt viele Gedanken, welche Festsetzungen erfolgen. Nach der Bekanntgabe herrscht in der Regel deutlich mehr Betrieb auf den Anlagemärkten.

Gut zu wissen:
Da das FOMC eine Hauptrolle in der Geldpolitik der USA einnimmt, unterliegt es strengen Regelungen und Auflagen, welche über die Jahre festgelegt und angepasst wurden.

Wie kommen die Entscheidungen des FOMC zu Stande?

Mitarbeiter des FOMC müssen vor jeder regulären Sitzung schriftliche Berichte über die wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklungen erstellen. Das gilt für vergangene und voraussichtliche Entwicklungen. Die Berichte werden den Mitgliedern des Ausschusses ausgehändigt und auch an die Präsidenten der Zentralbanken versandt. Außerdem werden Berichte über Operationen auf dem inländischen Markt und in Fremdwährung verteilt. Bei der Sitzung selbst berichten dann Mitglieder und Mitarbeiter über die aktuellen Bedingungen an den Finanzmärkten und die internationalen Entwicklungen in der Finanz-Welt.

Bei den Beratungen werden dann enorm viele Faktoren berücksichtigt, die allesamt Einfluss in der Entscheidungsfindung haben. Zu diesen gehören die allgemeine Lohn- und Preisentwicklung, die Produktion und die Beschäftigung in den Staaten, Entwicklungen im Wohnungs- und Gewerbebau, Investitionen von Unternehmen, Lagerbestände von Unternehmen, Verbrauchereinkommen. Zinssätze, Devisenmärkte und Geldaggregate. Neu ist, dass auch die Kontotransaktionen Einfluss haben.

Es gilt als normal, dass die Mitglieder ihre Meinung nach der Sitzung in gewissen Punkten ändern, da viele Informationen hinzukommen. Am Ende der Sitzung wird eine explizite Empfehlung an die Politik abgegeben.

Wie kann man FOMC Entscheidungen traden?

Die Entscheidungen des FOMC haben direkte oder indirekte Auswirkungen auf den die Finanzmärkte weltweit. Da dort Entscheidungen getroffen werden, die den US-Dollar und damit eine der wichtigsten Leitwährungen betreffen, ist der Effekt international zu spüren. Daher ist der Markt während der Verkündungen des FOMC sehr volatil und kann einigen Schwankungen unterliegen. Wer risikoscheu ist, meidet daher die Zeit kurz nach der Verkündung der Entscheidungen des FOMC, bis sich der Markt wieder eingependelt hat. So kann man sein Risiko minimieren. Andere sehen die Volatilität allerdings als Chance, um möglichst hohe Gewinne zu machen und planen ihre Trades daher genau um diesen Zeitpunkt. Eine Strategie ist dabei besonders beliebt:

Die S&P-Trading Strategie: Hierbei kauft man zwei Tage bevor die FOMC ihren Zinsentscheid bekannt gibt, Long-Positionen des S&P 500. Diese Position wird bis zum Abend nach dem Zinsentscheid gehalten und erst dann wieder geschlossen, in der Hoffnung durch Reaktionen des Marktes auf die Bekanntgabe der Entscheidung Gewinne machen zu können. Denn in den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass bis kurz nach Bekanntgabe der FOMC-Entscheidungen der Kurs recht zuverlässig ansteigt. Da die Märkte sich beeinflussen, lässt sich dieser positiv Trend nach der Verkündung des Zinsentscheids oft auch in anderen Indizes beobachten. 

Wer durch die FOMC-Bekanntgaben Gewinne erhofft, kann die S&P-Trading-Strategie mit unterschiedlichen Haltestrategien nutzen. Einige Trader kaufen auch erst am Abend vor der Bekanntgabe Anteile und halten diese nur 24 Stunden bis zum Abend der Verkündung. Auch wenn diese Strategien in der Vergangenheit oft erfolgreich waren, bleibt allerdings aufgrund der hohen Volatilität des Marktes zu der Zeit immer auch ein erhöhtes Risiko bestehen. 

Fazit – wichtiges Organ an den US-Finanzmärkten

Als Ausschuss der Federal Reserve kommt der FOMC eine tragende Rolle für das Geschehen an den US-Finanzmärkten zu. Die Entscheidungen der FOMC wirken sich direkt auf die Geld- und Fiskalpolitik des Landes und damit auch dessen Aktienmarktes aus.

Da es sich bei den USA nach wie vor um die wichtigste und größte Wirtschaft der Welt handelt, sind die Auswirkungen von FOMC-Meldungen keineswegs auf das Gebiet der Vereinigten Staaten beschränkt. In der Regel verursacht die FOMC mit ihren Entscheidungen immer auch deutlich erkennbare Kursbewegungen in den Märkten anderer Länder, insbesondere Industrienationen wie dem Vereinigten Königreich, Deutschland oder Japan.

Trader sind daher gut beraten, die FOMC stets aufmerksam im Auge zu behalten, um ihre Handelsstrategien entsprechend anzupassen und auf die durch Zinsentscheidungen oder geldpolitische Äußerungen ausgelösten Marktbewegungen zu reagieren.

Meist gestellte Fragen:

Was passiert bei einer FOMC-Sitzung?

Bei FOMC-Sitzungen wird die Lage der US-Wirtschaft anhand von Daten bewertet und diskutiert. Auf Basis dieser Erkenntnisse wird dann die Zinspolitik der FED angepasst. Am Ende der Sitzung wird die aktuelle Zinsentscheidung dann der Öffentllichkeit bekanntgegeben. Aufgrund der starken Auswirkungen von Zinsentscheidungen auf die gesamte US-Wirtschaft gehören FOMC-Sitzungen mit zu den wichtigsten Terminen im Wirtschaftskalender.

Was sind die Sitzungstermine der FOMC in diesem Jahr?

Die nächsten FOMC-Sitzungstermine wurden für den 19.3-20.3, 30.04-01.05, 11.6-12.6., 30.07.-31.07., 17.09.-18.09., 06.11.-07.11. sowie 17.12.-18.12 anberaumt. Insgesamt finden 2024 8 Sitzungen der FOMC statt, wobei die erste Sitzung zwischen dem 30. und 31. Januar stattfand.

Sind FOMC und FED das gleiche?

Nein, FOMC und FED sind nicht das gleiche. Bei der FOMC handelt es sich um einen Ausschuss, der sich aus 12 FED-Mitgliedern zusammensetzt.

Trader Andre Witzel
Andre Witzel
Gründer & Chefredakteur
Über den Autor: Erfahrener Trader im Bereich Forex, CFDs, Aktien und Futures seit 2013. Über 21.000 Abonnenten auf Youtube und 500 veröffentlichte Trading Videos.
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Reviewed by: Maren Dinges Autorin und Brokerexpertin
Maren ist aktiv im Finanzbereich und redaktioniert bei Trading für Anfänger Themenbereiche wie Portfoliomanagement, Betrug im Anlagensektor und klassische Investitionsmöglichkeiten.
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