Trader Andre Witzel
Geschrieben von: Andre Witzel
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Überprüft von: Maren Dinges
Finanzierung

Die Rendite bezeichnet im Finanzwesen das Verhältnis des Gewinns im Verhältnis zum eingesetzten Kapital und wird in Prozent angegeben. Der Begriff kann aus dem Italienischen abgeleitet werden und als „Einnahme“ übersetzt werden. Die Rendite wird meist für den Bezugszeitraum eines Jahres angegeben und daher mit dem Zusatz „p.a.“ deklariert.

In diesem Artikel erklären wir Ihnen, was Rendite bedeutet und wo der Unterschied zum Gewinn liegt. Außerdem verraten wir Ihnen, welche Renditen Sie an den Finanzmärkten realistisch erwarten können.

Rendite: Die Bedeutung im Trading

  • Die Rendite bezeichnet den erhaltenen Gewinn einer Anlage.
  • Es ist die prozentuale Wertsteigerung des eingesetzten Kapitals.
  • Sie berechnet sich aus folgender Formel: Rendite = (Gewinn / Eingesetztes Kapital) * 100
Rendite Infografik

Rendite – Erklärung für Trader

Mithilfe der Rendite können Sie verschiedene Kapitalanlagen miteinander vergleichen. Dies gilt auch für Finanzprodukte mit unterschiedlichen Bedingungen wie Laufzeit, Zinssatz oder eingesetztes Kapital. Es spielt ebenfalls keine Rolle, ob Sie lieber in Aktien, im Forexmarkt, in CFDs, in Immobilien oder sonstiges investieren. Die verschiedenen Geldanlagen lassen sich mit dieser Kennzahl vergleichen.

Berechnung der Rendite

Die Rendite beschreibt das Verhältnis vom Gewinn zum eingesetzten Kapital in Prozent und wird wie folgt berechnet:


Rendite = Gewinn * 100 / Eingesetztes Kapital


Beispielrechnung:

Nehmen wir an, dass Sie im letzten Jahr insgesamt 10.000 € investiert haben und damit insgesamt einen Gewinn von 840 € erzielt haben. Ihre Rendite würde sich wie folgt berechnen:


Rendite = 840 € * 100 / 10.000 €


Sie hätten dementsprechend eine Rendite von 8,4 % p.a. erreicht.

Unterschied zwischen Gewinn und Rendite

Die Gewinne von verschiedenen Geldanlagen miteinander zu vergleichen macht wenig Sinn. Der Gewinn wird immer auf die gesamte Laufzeit berechnet. Zudem wird dabei nicht das eingesetzte Kapital berücksichtigt. Daher eignet sich der Gewinn nicht zum Vergleich verschiedener Anlageklassen.

Die Rendite hingegen bezieht sich meist auf den Zeitraum eines Jahres und berücksichtigt das eingesetzte Kapital. So können verschiedene Geldanlagen miteinander verglichen werden.

Unterschied zwischen Zinsen und Rendite

Zinsen aus verzinsten Kapitalanlagen können nicht immer mit der Rendite gleichgesetzt werden. Hierbei kommt es immer auf die Geldanlage an. Bei P2P-Krediten entspricht der Zinssatz in der Regel der Rendite. Bei einigen Formen der Anleihen hingegen erhalten Sie nicht nur einen festen Zinssatz, sondern müssen ebenso die Kursveränderungen berücksichtigen. Hierdurch kann die Anleihe im Wert sinken oder steigen, was wiederum die Gesamtrendite beeinflusst. Des Weiteren gibt es Geldanlagen, beispielsweise thesaurierende ETFs, bei denen Dividenden oder Zinserträge nicht ausgezahlt werden. Sie werden also reinvestiert, sodass Sie vom Zinseszinseffekt profitieren können. Dies wiederum kann die Gesamtrendite ebenso beeinflussen. Der Zinssatz entspricht also nicht immer der Rendite.

Verschiedene Arten der Rendite im Überblick

Allgemein lässt sich die Rendite in folgende zwei Varianten unterteilen:

  • Bruttorendite und
  • Nettorendite

Bruttorendite

Die Bruttorendite setzt den gesamten Gewinn ins Verhältnis zum eingesetzten Kapital, ohne dabei die entstandenen Kosten zu berücksichtigen.

Die Bruttorendite berechnet sich wie folgt:


Bruttorendite = Gewinn * 100 / Eingesetztes Kapital


Nettorendite

Für die Berechnung der Nettorendite werden die entstandenen Kosten vom Gewinn abgezogen. Kosten können beispielsweise Kontoführungsgebühren, Transaktionskosten, Renovierungsarbeiten bei Immobilieninvestments oder sonstige Kosten sein. Nachdem die Kosten vom Gewinn abgezogen wurden, wird die bereinigte Rendite errechnet.

Die Nettorendite berechnet sich wie folgt:


Nettorendite = (Gewinn – Kosten) * 100 / Eingesetztes Kapital


Da Anleger verschiedene Arten der Geldanlage vergleichen wollen, gibt es für jede Anlageform entsprechende Renditen. So gibt es beispielsweise eine Aktienrendite, eine Dividendenrendite, Renditen aus Anleihen oder auch eine Mietrendite. Die Rendite jeder Anlageform wird dabei nach der gleichen Formel, wie oben bereits erwähnt, errechnet. So lassen sich die verschiedenen Anlageklassen problemlos miteinander vergleichen. So können Sie leicht herausfinden, welche Geldanlage den besten Ertrag einbringt. Im Idealfall ziehen Sie hierzu die Nettorendite heran, also nach Abzug aller entstandenen Kosten.

Wie viel Rendite ist realistisch?

Viele Anleger und Trader wollen in den Börsenhandel einsteigen, weil sie an das schnell und leicht verdiente Geld glauben. Das entspricht jedoch in den meisten Fällen nicht der Realität.

Wie viel Rendite realistisch ist hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab. Je nach Geldanlage kann die Rendite verschieden hoch ausfallen. Das liegt vor allem auch am unterschiedlichen Risiko der Anlageklassen. Außerdem beeinflusst das Können und das Fachwissen des Anlegers sowohl das Risiko als auch die Rendite. Durch eine höhere Risikobereitschaft steigern Sie zudem die Chance auf höhere Renditen.

Beim Daytrading und Swingtrading strebt die Mehrheit eine jährliche Rendite von 20 % an. Diese Rendite ist durchaus realistisch, ist aber auch mit einigen Risiken verbunden. In der Regel benötigt ein Trader viel Erfahrung, um dauerhaft stabile Renditen von 20 % zu erzielen. Auch Trading-Anfänger können während guter Marktphasen durchaus mit etwas Glück diesen Renditen schlagen. Langfristig verlieren jedoch die meisten privaten Daytrader Geld, da sie unüberlegt und übermütig handeln.

Was sind Trading Hebel?
Durch sogenannte Hebelprodukte lässt sich zudem mit geringem Kapitaleinsatz viel Kapital am Finanzmarkt bewegen. Dadurch erhöht sich natürlich auch die Eigenkapitalrendite. Allerdings können die Verluste das eingesetzte Kapital deutlich übersteigen, denn der Hebel wirkt auch in die entgegengesetzte Richtung.

Rendite und Risiko im Vergleich

An den Finanzmärkten wird das Eingehen von Finanzrisiken mit der Rendite entlohnt. Bekanntermaßen steigt das Risiko proportional zur Rendite. Es ist daher wichtig, die eigene Risikobereitschaft zu kennen und ein entsprechendes Risikomanagement anzuwenden. Das Risiko lässt sich beispielsweise durch eine breite Diversifikation in verschiedene Anlageklassen senken. Außerdem erhöht sich die Nettorendite durch geschicktes Senken der Kosten, die im Zusammenhang mit der entsprechenden Geldanlage stehen.

Lesen Sie auch meinen Artikel über das Risikomanagement.

Rendite erhöhen und Risiko senken

Mit folgenden drei Tipps können Sie die Rendite ihrer Geldanlage erhöhen und das Risiko minimieren:

  • Kosten senken
  • Cost-Average-Effekt nutzen
  • Anlagen breit diversifizieren

Kosten senken

Damit Sie die Nettorendite erhöhen können, lohnt es sich, die Kosten zu minimieren. Sie können beispielsweise ein kostenloses Depot mit günstigen Ordergebühren eröffnen, wenn Sie mit Aktien oder ETFs handeln wollen. Bei Instandhaltungsarbeiten an einer Immobilie lohnt es sich hingegen verschiedene Angebote von Handwerkern einzuholen.

Cost-Average-Effekt nutzen

Mit einem Aktien- oder ETF-Sparplan können Sie den Cost-Average-Effekt ausnutzen und so ihr Risiko am Kapitalmarkt senken. Durch den regelmäßigen Erwerb von Wertpapieren mit gleich hohem Kapital lassen sich Kursschwankungen ausgleichen. Wenn der Kurs sinkt, erwerben Sie also mehr Anteile und wenn er steigt weniger. Dadurch wird ein idealer Durchschnittskaufpreis erzielt und das Risiko wird gesenkt. Außerdem sparen Sie mit Sparplänen meist hohe Ordergebühren, selbst bei kleinen Investitionssummen. Das wiederum erhöht die Nettorendite.

Anlagen breit diversifizieren

Durch eine breite Diversifikation in verschiedene Anlageklassen können Sie ihr Risiko am Kapitalmarkt senken. Sie können beispielsweise weniger riskante Geldanlagen mit riskanteren kombinieren und haben dennoch ein angemessenes Gesamtrisiko. Im Schnitt steigt dadurch auch die Rendite.

Fazit: Die Bedeutung der Rendite

Die Rendite bezeichnet das Verhältnis des Gewinns im Verhältnis zum eingesetzten Kapital und wird in Prozent angegeben. Mit dieser Kennzahl lassen sich verschiedene Anlageklassen miteinander vergleichen. So können Sie schnell und einfach herausfinden, welche Geldanlage den besten Ertrag liefert. Im Idealfall wird hierzu die Nettorendite herangezogen. Diese berücksichtigt den Gewinn abzüglich der entstandenen Kosten. Die Renditechance steigt proportional zur Risikobereitschaft. Das Risiko lässt sich jedoch durch entsprechendes Risikomanagement und Fachwissen des Traders erheblich minimieren.

Meistgestellte Fragen:

Was bedeutet Rendite?

Vereinfacht gesagt ist die Rendite der Gewinn, den Sie mit Ihrem angelegten Kapital erzielen. Sie wird als prozentualer Anteil der Anlagesumme angegeben. Sofern nicht anders gegeben, ist mit diesem Begriff in der Regel die jährliche Rendite gemeint.

Wie berechne ich die Rendite meines Portfolios?

Um die Rendite Ihres Portfolios zu berechnen, teilen Sie alle erzielten Gewinne durch die ursprüngliche Anlagesumme und multiplizieren das Ergebnis anschließend mit 100. Zu den Gewinnen zählen sowohl realisierte als auch unrealisierte Profite sowie sämtliche Dividenden- und Zinszahlungen.

Wie kann ich meine Rendite maximieren?

Um Ihre Rendite zu maximieren, sollten Sie zunächst überlegen, an welchen Stellen Sie Kosten sparen können. Bei Aktiendepots kann es sich beispielsweise lohnen, zu einem Broker mit niedrigeren Gebühren zu wechseln. Auch eine Diversifizierung kann im Schnitt Ihre Rendite erhöhen, da Ihr Portfolio von schlechten Einzelinvestitionen weniger in Mitleidenschaft gezogen wird. Schließlich können Sie auch mit Hebel arbeiten, um Ihre Rendite zu erhöhen. Bedenken Sie allerdings, dass der Hebel sich genauso auf Verluste auswirkt – Sie müssen also mit einem sauberen Risikomanagement arbeiten, wenn Sie mit dem Hebel Ihre Rendite erhöhen und nicht schmälern wollen.

Trader Andre Witzel
Andre Witzel
Gründer & Chefredakteur
Über den Autor: Erfahrener Trader im Bereich Forex, CFDs, Aktien und Futures seit 2013. Über 21.000 Abonnenten auf Youtube und 500 veröffentlichte Trading Videos.
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Reviewed by: Maren Dinges Autorin und Brokerexpertin
Maren ist aktiv im Finanzbereich und redaktioniert bei Trading für Anfänger Themenbereiche wie Portfoliomanagement, Betrug im Anlagensektor und klassische Investitionsmöglichkeiten.
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