Das Trading ist eine attraktive Möglichkeit, Geld gewinnbringend anzulegen. Kurse schwanken allerdings. Daher ist es insbesondere für kurz- bis mittelfristige Trader wichtig, sich mit dem Markt zu beschäftigen und den Chart eines Wertpapiers zu analysieren. So lässt sich das Risiko für Verluste begrenzen.
Eine solche Analyse kann mit Hilfe von Chartformationen und Tools wie Indikatoren durchgeführt werden. Von großer Bedeutung ist dabei unter vielen Tradern der gleitende Durchschnitt. Worum es sich beim gleitenden Durchschnitt handelt, wie dessen Berechnung funktioniert und wie er im Trading eingesetzt werden kann zeigt der folgende Beitrag.
Das Wichtigste in Kürze
- Gleitende Durchschnitte sind Indikatoren in der Technischen Analyse. Es gibt sie in verschiedenen Arten – darunter der einfache, der exponentiell und der gewichtete gleitende Durchschnitt.
- Beim Indikator können Sie in der Regel die Periodenlänge individuell anpassen, abhängig von Ihren Präferenzen.
- Üben lässt sich der Einsatz von gleitenden Durchschnitten im Chart sehr gut mit historischen Daten. Dabei eignen sich größere Zeitperioden gut, um Trends festzustellen.
Was ist ein gleitender Durchschnitt?
Gleitende Durchschnitte (kurz: GD), auch bekannt als Moving Average (MA), sind ein Charttool in der technischen Analyse und werden eingesetzt, um Trends zu identifizieren. Sie sind trendfolgend und dienen zur Glättung der gegebenen Kursbewegungen. Sie basieren auf den Kursdaten eines bestimmten Wertpapiers während eines gewissen Zeitraums.
Der GD beschreibt die Durchschnittswerte des betrachteten Zeitraums. Dabei fallen stets mit neuen Kursdaten (beispielsweise jeden Tag) ältere Kurse des Betrachtungszeitraums aus der Berechnung heraus. Grundsätzlich lassen sich verschiedene Arten von gleitenden Durchschnitten unterscheiden. Die drei bekanntesten sind ohne Frage Folgende:
- Einfacher gleitender Durchschnitt, aka Simple Moving Average
- Exponentieller gleitender Durchschnitt, aka Exponential Moving Average
- Gewichteter gleitender Durchschnitt, aka Weighted Moving Average
Sie unterscheiden sich in erster Linie in der Bedeutung, die sie den einzelnen Perioden zumessen und somit in der Berechnung. Beim einfachen gleitenden Durchschnitt (Simple Moving Average) werden nämlich alle betrachteten Perioden gleich gewichtet.
Der exponentielle gleitende Durchschnitt wie auch der gewichtete gleitende Durchschnitt hingegen gestaltet die Gewichtung anders, sodass neueren Kursen eine höhere Bedeutung zukommt. Dazu aber später mehr.
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Welche Einstellungen gibt es beim Gleitenden Durchschnitt?
Neben Faktoren, die den Stil betreffen (wie zum Beispiel Farben), lässt sich im Charttool in der Regel auch die Periodenlänge individuell einstellen. Hier kommt es immer darauf an, ob der Trader kurz-, mittel- oder langfristig orientiert ist.
Kurzfristige Trader sollten auf den exponentiellen oder noch besser auf den gewichteten gleitenden Durchschnitt setzen und eine Periodenlänge zwischen 14 und 25 auswählen. Sehr kurzfristige Anleger, beispielsweise erfolgreiche Daytrader, können dagegen noch einen Schritt weiter gehen und die Länge des Zeitraums auf 5 bis 13 stellen.
Bei kurz- bis mittelfristigen Investoren genügt ein Zeitraum zwischen 26 und 49 Perioden, bei mittel- bis langfristigen sollten es zwischen 50 und 100 Perioden sein. Zu guter Letzt haben wir noch die langfristigen Anleger. Hier empfiehlt sich eine Dauer zwischen 100 und 200 Perioden.
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Vorteile und Nachteile des gleitenden Durchschnitts
Der Hauptvorteil des SMA besteht darin, dass er eine geglättete Linie bietet, die weniger anfällig für ein Auf- und Abwärtsschwingen als Reaktion auf leichte, vorübergehende Kursschwankungen ist. Die Schwäche des SMA besteht darin, dass er langsamer auf schnelle Preisänderungen reagiert, die häufig an Marktumkehrpunkten auftreten. Der SMA wird oft von Händlern oder Analysten bevorzugt, die mit längeren Zeitrahmen arbeiten, wie z. B. Tages- oder Wochencharts.
Der Vorteil des exponentiellen gleitenden Durchschnitts besteht darin, dass er durch die Gewichtung der jüngsten Preisänderungen schneller auf Preisänderungen reagiert als der SMA. Dies ist besonders hilfreich für Händler, die versuchen, Intraday-Swing-Hochs und -Tiefs zu handeln, da der EMA Trendwechsel schneller signalisiert als der SMA.
Der gleichzeitige Nachteil der größeren Empfindlichkeit des EMA ist, dass er anfälliger für, falsche Signale ist sowie hin und her gepeitscht wird. Der EMA wird häufig von Intraday-Händlern verwendet, die in kürzeren Zeitrahmen handeln, wie z. B. den 15-Minuten- oder Stunden-Charts.
Alle Vor- und Nachteile in der Übersicht:
- SMA Vorteile: Der SMA ist die einfachste Berechnung: der Durchschnittspreis über einen ausgewählten Zeitraum. Der Hauptvorteil des SMA besteht darin, dass er eine geglättete Linie bietet, die weniger anfällig für ein Auf- und Abwärtsschwingen als Reaktion auf leichte, vorübergehende Kursschwankungen ist. Daher bietet es ein stabileres Niveau, das Unterstützung oder Widerstand anzeigt.
- SMA Nachteil: Die Schwäche des SMA besteht darin, dass er langsamer auf schnelle Preisänderungen reagiert, die häufig an Marktwendepunkten auftreten. Der SMA wird oft von Händlern oder Analysten bevorzugt, die mit längeren Zeitrahmen arbeiten, wie z. B. Tages- oder Wochencharts.
- EMA Vorteile: Der Vorteil des EMA besteht darin, dass er durch die stärkere Gewichtung der jüngsten Preisänderungen schneller auf Änderungen reagiert als der SMA. Dies ist besonders hilfreich für Händler, die versuchen, Intraday-Swing-Hochs und -Tiefs zu handeln, da der EMA Trendwechsel schneller signalisiert als der SMA.
- EMA Nachteil: Der gleichzeitige Nachteil der größeren Empfindlichkeit des EMA ist, dass er anfälliger für falsche Signale ist sowie bei volatilem Geschäft hin und her gepeitscht wird. Der EMA wird häufig von auf den Tag fixierten Tradern verwendet, die weitestgehend in kürzeren Zeitrahmen Charts handeln, wie z. B. den 15-Minuten- oder Stunden-Charts.
So funktioniert die Analyse mit den gleitenden Durchschnitten
Grundsätzlich gilt: Eine aufwärts gerichtete Linie bedeutet ein Aufwärtstrend, eine abwärts gerichtete Linie ein Abwärtstrend. Auch, wenn ein gleitender Durchschnitt im Grunde leicht einzusetzen und zu verstehen ist, gestaltet sich die Analyse mit diesem Indikator nicht immer als so einfach. Dabei sind nämlich gleichzeitig noch einige weitere Faktoren zu berücksichtigen, die wir im Folgenden genauer unter die Lupe nehmen:
- Richtung bzw. Price Action
- Neigungsgrad
- Entfernung
- Unterstützung und Widerstand
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Richtung des gleitenden Durchschnitt
Um sicherzugehen, dass nicht bald das Ende eines Trends bevorsteht, ist es für Trader wichtig, auf die Price Action zu achten. Ein gleitender Durchschnitt ist trendfolgend. Bewegt er sich also in dieselbe Richtung, in die sich der Kurs entwickelt, ist alles gut. Ist der Verlauf der beiden Linien allerdings entgegengesetzt, weist dies auf die Verlangsamung eines Marktes hin. Das wiederum ist ein Indiz dafür, dass bald eine Umkehr des Trends einsetzen könnte.
Gleitende Durchschnitte und ihr Neigungsgrad
Darüber hinaus liefert auch die Neigung der gleitenden Durchschnitte ein Hinweis auf die Entwicklung der Kurse. Eine flache Linie bedeutet nämlich in der Regel eine Seitwärtsbewegung, während steile Linien entweder die Stärke eines Marktes oder aber die Erschöpfung der Kurse zeigen. Solche steilen Linien entstehen durch Bewegungen auf einer Seite des Moving Average.
Entfernung zwischen Mittelwert und Kurs
Die Entfernung zwischen den Kursen und dem gleitenden Durchschnitt, lässt ebenfalls auf die Kursentwicklung schließen. Sind beide Datenreihen bzw. Werte sehr nah beieinander, sodass es kaum oder gar keinen Abstand mehr gibt, dann befindet sich der Markt in einem Seitwärtstrend.
Sowohl bei einem deutlichen Aufwärtstrend als auch beim Abwärtstrend hat der Kurs des Wertpapiers nämlich stets eine angemessene Entfernung zum Mittelwert. Ist eine Aufwärtsbewegung vorherrschend, so befinden sich die Kurse oberhalb des gleitenden Durchschnitts. Ist der Trend hingegen abwärts liegt der Kurs unter dem Durchschnittskurs.
Unterstützung und Widerstand
Gleitende Durchschnitte werden von vielen Tradern auch als Unterstützung und Widerstand zugleich gesehen. Die untere Abbildung zeigt, wie der Kurs mit der Linie des gleitenden Durchschnitts in Interaktion tritt.
Befindet sich der Kurs oberhalb dieser Linie, so stellt der gleitende Durchschnitt eine Unterstützung dar. Verläuft der Kurs dagegen darunter, dann ist die Linie des gleitenden Durchschnitts als Widerstand zu sehen.
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Trading mit gleitenden Durchschnitten
Üben lässt sich der Einsatz von gleitenden Durchschnitten im Chart sehr gut mit historischen Daten. Dabei eignen sich größere Zeitperioden gut, um Trends festzustellen. Eine kleinere Zeitreihe hingegen empfiehlt sich für das Timing. Da der gleitende Durchschnitt etwas nachhinkt und auf die Price Action reagiert, müssen beide Daten gemeinsam analysiert werden.
Der Indikator ist einer der beliebtesten in der technischen Analyse und ist somit mittlerweile bei so gut wie jedem Anbieter verfügbar. Er wird gern beim Kauf einer Aktie oder im Bereich CFDs eingesetzt.
Wichtig dabei ist allerdings, dass Trader sich nicht nur auf die Aussagen und Handelssignale der gleitendenden Durchschnitte verlassen, sondern sich immer noch mindestens ein weiteres Tool anschauen. Hier das ein oder andere Beispiel für geeignete Indikatoren:
Gleitender Durchschnitt Definition beim Trading mit Aktien etc.
Der gleitende Durchschnitt (MA) ist ein einfaches technisches Analysetool, das Preisdaten glättet, indem es einen ständig aktualisierten Durchschnittspreis erstellt. Der Durchschnitt wird über einen bestimmten Zeitraum genommen, z. B. 20 Tage, 30 Minuten, 10 Wochen oder einen beliebigen Zeitraum, den der Händler wählt. Es gibt Vorteile bei der Verwendung eines gleitenden Durchschnitts in Ihrem Trading sowie Optionen, welche Art von gleitendem Durchschnitt zu verwenden ist.
Ein gleitender Durchschnitt hilft dabei, die Höhen und Tiefen in einem Preischart zu reduzieren. Schauen Sie sich die Richtung des gleitenden Durchschnitts an, um eine grundlegende Vorstellung davon zu bekommen, in welche Richtung sich der Preis bewegt. Wenn er nach oben geneigt ist, bewegt sich der Preis insgesamt nach oben. Tendiert die Bewegung eher gen Süden, bewegt sich der Preis insgesamt nach unten. Erkennen Sie eine Seitwärtsentwicklung, bewegt sich der Preis wahrscheinlich in einer Spanne respektive einem Kanal.
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Bewegungen des gleitenden Durchschnitts
Anleger können verschiedene Zeiträume unterschiedlicher Länge wählen, um basierend auf ihren Handelszielen gleitende Durchschnitte zu berechnen. Kürzere gleitende Durchschnitte werden typischerweise für den kurzfristigen Handel verwendet, während längerfristige gleitende Durchschnitte eher für langfristige Anleger geeignet sind. Es gibt keinen korrekten Zeitrahmen für die Einrichtung Ihrer gleitenden Durchschnitte. Der beste Weg, um herauszufinden, welcher für Sie am besten geeignet ist, besteht darin, mit einer Reihe verschiedener Zeiträume zu experimentieren, bis Sie einen finden, der zu Ihrer Strategie passt.
Die Vorhersage von Trends an der Börse ist kein einfacher Prozess. Es ist zwar unmöglich, die zukünftige Entwicklung einer bestimmten Aktie vorherzusagen, aber die Verwendung technischer Analysen und Recherchen kann Ihnen dabei helfen, bessere Prognosen zu treffen. Ein steigender gleitender Durchschnitt zeigt an, dass sich das Wertpapier in einem Aufwärtstrend befindet, während ein fallender gleitender Durchschnitt anzeigt, dass es in einem Abwärtstrend gefangen ist.
In ähnlicher Weise wird die Aufwärtsdynamik durch einen bullischen Cross-over bestätigt, der zutagetritt, wenn ein kurzfristiger gleitender Durchschnitt einen längerfristigen gleitenden Durchschnitt überschreitet. Umgekehrt wird das Abwärtsmomentum durch einen rückläufigen Cross-over bestätigt, der auftritt, wenn ein kurzfristiger gleitender Durchschnitt einen längerfristigen gleitenden Durchschnitt unterschreitet.
Während die Berechnung gleitender Durchschnitte an sich nützlich ist, kann die Kalkulation auch, die Grundlage für andere Indikatoren der technischen Analyse bilden, wie z. B. die Konvergenzdivergenz des gleitenden Durchschnitts (MACD).
Welcher gleitende Durchschnitt eignet sich am besten für den Handel?
Der gleitende 200-Tage-Durchschnitt gilt als besonders bedeutsam im Aktienhandel. Solange der gleitende 50-Tage-Durchschnitt eines Aktienkurses über dem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt bleibt, wird allgemein angenommen, dass sich die Aktie in einem Aufwärtstrend befindet. Ein Übergang zur Unterseite des gleitenden 200-Tage-Durchschnitts wird als rückläufig interpretiert.
Die gleitenden 5-, 10-, 20- und 50-Tage-Durchschnitte werden oft verwendet, um kurzfristige Trendänderungen zu erkennen. Richtungsänderungen dieser kurzfristigen gleitenden Durchschnitte werden als mögliche frühe Hinweise auf längerfristige Trendänderungen betrachtet. Überschneidungen des gleitenden 50-Tage-Durchschnitts mit dem gleitenden 10-Tage- oder 20-Tage-Durchschnitt werden als signifikant angesehen. Der auf einem Stunden-Chart dargestellte gleitende 10-Tage-Durchschnitt wird häufig verwendet, um Händler beim Intraday-Handel zu führen.
Einige Händler verwenden Fibonacci-Zahlen (5, 8, 13, 21 usw), um gleitende Durchschnitte auszuwählen
Sehen Sie auch hier mein Video zu den besten Einstellungen für die Moving Average:
Zusammengefasst sind für mich die besten Einstellungen (angewendet auf den Tageschart D1):
- Periode 20 = Durchschnitt eines Handelsmonats
- Periode 60 = Durchschnitt eines Quartals
- Periode 240 = Durchschnitt des Jahres
(Ein Monat hat 20 Handelstage) – Diese Einstellungen sind für mich sehr sinnvoll und funktionieren gut, da wir einen bestimmten Durchschnitt einer Zeitperiode haben. Die Strategie würde sich auch auf den Stundenchart herunterbrechen lassen. Dann müssen Sie allerdings eine andere Periode wählen und 20 x 24 rechnen = Periode 480 im Stundenchart für den Durchschnittspreis des Handelsmonats!
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Einschränkungen bei der Verwendung eines Moving-Average-Charts
Die Berechnung des gleitenden Durchschnitts betrachtet nur den Durchschnitt historischer Preise. Dieser Durchschnitt bietet möglicherweise keine Vorhersage darüber, wohin sich der Preis als Nächstes bewegt. Der gleitende Durchschnitt ist ein nachlaufender Indikator, er folgt dem Preis und bewegt sich erst, wenn sich dieser bereits bewegt hat.
Wie wird der gleitende Durchschnitt berechnet?
Gleitende Durchschnitte sind ein wichtiges Tool in der Technischen Analyse. Sie berechnen sich je nach Art des gleichenden Durchschnitt unterschiedlich. Schauen wir uns zunächst den einfachen Moving Average an. Dieser ist nämlich nichts anderes als der Arithmetische Mittelwert einer bestimmten Periodenlänge.
Das können beispielsweise 50 oder aber 200 Tage sein. Dafür werden die Schlusskurse der einzelnen Perioden addiert und durch die Anzahl der Perioden geteilt. So ergibt sich der Mittelwert des definierten Zeitraums. Während jeden Tag der neueste Schlusskurs hinzugerechnet wird, fällt der älteste Wert weg.
Dadurch, dass jeder der Schlusskurse dasselbe Gewicht erhält, werden die kurzfristigen Kursbewegungen geglättet. Entsprechend ist der langfristige Trend eines Wertpapiers zu sehen.
Beim exponentiell gleitenden Durchschnitt gestaltet sich die Ermittlung schon etwas komplizierter. Hier haben nämlich nicht alle Perioden dasselbe Gewicht. Vielmehr steigt es exponentiell nach Aktualität. Je älter also die Kurse, desto geringer sind sie gewichtet. Je aktueller die Werte, desto höher das Gewicht.
Benötigt wird der exponentiell gleitende Durchschnitt der Vorperiode sowie der Faktor zur Glättung – auch Smoothing Factor (SF) genannt. Dieser lässt sich berechnen, indem man 2 durch die Anzahl der Perioden (n) zuzüglich 1 dividiert. Also durch folgende Formel:
Smoothing Factor = 2/(n+1)
Um nun den exponentiellen MA zu ermitteln wird der aktuelle Schlusskurs (C (heute)) mit dem SF multipliziert. Das Ergebnis wird anschließend mit dem Produkt aus dem EMA der Vorperiode und 1 abzüglich dem SF addiert. Einfach dargestellt in folgender Formel:
EMA (heute) = C (heute) SF + (1 – SF) EMA(Vorperiode)
Wichtig für Trader ist allerdings, dass der EMA bei Volatilität schon auf kleine Veränderungen reagieren und es dadurch zu Fehlsignalen kommen kann. Daher wird stets eine längere Periode empfohlen, um für eine bessere Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Signale zu sorgen.
Auch der gewichtete gleitende Durchschnitt gibt den neueren Kursen eines Wertpapiers eine höhere Bedeutung. Am häufigsten kommt dabei aber die lineare Gewichtung zum Einsatz. Werfen wir einen Blick auf die untenstehende Abbildung, ist deutlich zu erkennen, dass die Linie des exponentiellen GDs ebenso wie die Linie des gewichteten GDs näher am Verlauf des Wertpapiers – d.h. näher an den Datenpunkten – ist als die Linie des einfachen GDs.
Das verifiziert die Aussage, dass der exponentielle GD sowie der gewichtete GD mehr auf die kurzfristigen Entwicklungen eingeht, während der einfache GD eher langfristige Trends abbildet.
Lesen Sie dazu auch meinen Artikel mit vielen GD Rechnungsbeispielen!
Fazit: Einfache Handhabung – vielfältiger Einsatz
Gleitende Durchschnitte sind Indikatoren in der Technischen Analyse. Es gibt sie in verschiedenen Arten – darunter der einfache, der exponentiell und der gewichtete gleitende Durchschnitt.
Sie werden in der Praxis zum Beispiel beim Kauf von Aktien oder CFDs eingesetzt, lassen sich aber auch für andere Produkte nutzen. Sie dienen der Analyse von Kursbewegungen und helfen Tradern den künftigen Trend zu bestimmen.
Dabei sollten Anleger allerdings nicht das Risiko des Wertpapierhandels außer acht lassen. Um dieses Risiko zu minimieren und Umsätze zu steigern, empfiehlt es sich den gleitenden Durchschnitt stets in Kombination mit mindestens einem weiteren Indikator zur Bestätigung zu verwenden.
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Meist gestellte Fragen:
Welcher Gleitende Durchschnitt ist der beste?
Für das langfristige Investieren eignet sich am besten der 240 Tage-Durchschnitt (im Tageschart) – Hier wird uns der Durchschnittspreis auf ein Jahr angezeigt, was eine sehr aussagekräftige Preismarke ist. Für das eher kurzfristige Investieren eignet sich der 20 Tage-Durchschnitt und 60 Tage Durchschnitt. Hier haben wir den Monatspreis und Quartalspreis im Durchschnitt.
Wie wende ich die Moving Average kostenlos im Trading an?
Um den Moving Average Indikator kostenlos anzuwenden, sollten Sie entsprechende Trading Plattformen und Trading Software nutzen. Melden Sie sich dazu bei einem unseren empfohlenen Partnerbrokern an (Capital.com oder XTB). Nach der Anmeldung können Sie direkt auf Charts zugreifen und den Indikator einfügen.
Kann man gleitende Durchschnitte kombinieren?
Ja, eine Kombination von gleitenden Durchschnitten nennt man auch Cross-Over. Fügen Sie dazu einen langsamen (hohe Periode) und schnellen (kurze Periode) gleitenden Durchschnitt in den Chart ein. Kreuz eine Moving Average die anderen, kann ein Trendwechsel erfolgen. Dies ist hilfreich für die Analyse!
Wie wird der gleitende Durchschnitt berechnet?
Der gleitende Durchschnitt lässt sich einfach berechnen, indem sämtliche Schlusskurse innerhalb des betrachteten Zeitraums addiert und anschließend durch die Anzahl der Schlusskurse dividiert werden.
Was sagt der gleitende Durchschnitt aus?
Der gleitende Durchschnitt gibt Aufschluss über den Kursverlauf eines Assets über einen bestimmten Zeitraum hinweg und verrät so allgemeine Trends und Muster im Verhalten der Anleger. Daraus lassen sich weitere Schlüsse über mögliche zukünftige Preisentwicklungen ziehen. Entfernt sich der aktuelle Kurs beispielsweise stark vom gleitenden Durchschnitt, so kann dies häufig eine Trendumkehr bedeuten.