Durchschnittswerte und dementsprechende Linien bilden die Basis für viele Strategien im Trading. Ein besonders relevanter Durchschnitt ist hierbei der gewichtete gleitende Durchschnitt. Doch was sagt so ein gewichteter Mittelwert aus und wo liegt seine Relevanz im Trading? Folgend wird erklärt, was ein gewichteter gleitender Durchschnitt ist und wie Trader ihn nutzen können.
Der gewichtete gleitende Durchschnitt erklärt:
- Für die Gewichtung der Kurse werden Schlusskurse herangezogen.
- Ermöglicht die Erkennung von Trends und Trendwenden.
- Wird entweder in Relation zum Volumen oder Kurswert berechnet.
Was ist der gewichtete gleitende Durchschnitt? Definition
Grundlage des gewichteten gleitenden Durchschnitts ist eine gewisse Anzahl von Werten, die aus einem zuvor festgelegten Intervall entwickelt werden. Diese Intervalle können Zeiträume von mehreren Tagen bis zu einigen Monaten umfassen. Die einzelnen Kurswerte werden dann mit dem aktuellen Wert verglichen und einzeln gewichtet. Die Gewichtung erfolgt immer nach demselben Kriterium. Je näher ein Kurswert des Intervalls am derzeitigen Kurswert liegt, desto größer ist der Anteil der Gewichtung. Das Ergebnis des gewichteten gleitenden Durchschnitts wird als Linie in einem Kurs Chart dargestellt und kann in weiterer Folge als Werkzeug in der Chartanalyse eingesetzt werden.
Anlegern mag hier auch die Abkürzung „WMA“ gelegentlich unterkommen. Dies steht für Weighted Moving Average und ist der englische Ausdruck für den gleitenden gewichteten Durchschnitt. In Chartanalysen finden sich daher öfter Begriffe wie WMA 5. WMA 5 würde nun einen gewichteten gleitenden Durchschnittswert eines Intervalls von 5 Tagen beschreiben.
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Wie funktioniert die Berechnung?
Wie kann man den gewichteten gleitenden Durchschnitt berechnen? Wie schon zuvor beschrieben, bildet ein festgelegtes Intervall die Grundlage für den gewichteten gleitenden Durchschnitt. Wir werden jetzt zur Verdeutlichung der Berechnung von einem Intervall von zehn Tagen ausgehen.
Jeder Tag dieses Intervalls erhält nun eine Nummer. Hier verteilen wir also die Zahlen von 1 bis 10 auf die einzelnen Tage. Die Nummer 1 erhält dabei jener Tag, an dem sich der Kurswert am weitesten vom aktuellen Kurs befindet. Die Nummer zehn erhält hingegen jener Tag, der am nächsten zum aktuellen Kurswert gelegen ist. Wenn die Verteilung der Nummern abgeschlossen ist, wird der Schlusskurs mit den Nummern der Tage multipliziert. Am Ende werden die errechneten Werte summiert, dann entsteht eine Summe. Nun wird der Summer der zuvor verteilten Nummern gebildet, in unserem Beispiel kämen wir auf eine Summe von 55. Dann wird die erste Summe durch die zweite dividiert und das Ergebnis ist der Wert des gewichteten gleitenden Durchschnitts.
- Das Intervall wird festgelegt, hier beträgt es 10 Tage
- Nummerierung der 10 Tage. Nummer 1 für den Kurswert, der am weitesten vom aktuellen Kurs entfernt ist, Nummer 10 für jenen, der sich am nächsten zum aktuellen Kurswert befindet
- Nun werden die Schlusskurse mit den Gewichtungen multipliziert, nehmen wir hierfür einen Schlusskurs von 50€ an, am Ende wird aufsummiert:
1 * 39 + 2* 40 + 3*41+ ….9*47 * 10*49= 2475
Nun wird die Summe der Gewichtsfaktoren gebildet
1+2+3+4+5+6+7+8+9+10 = 55 - Es folgt die Berechnung des gewichteten Mittelwerts durch Dividieren beider Summen
2475/ 55 = 45
Nun lässt sich erkennen, dass der gewichtete Durchschnitt einen Wert von 45 beträgt. Daher lässt sich eine Differenz von 5% vom Durchschnitt zum aktuellen Kurswert erkennen.
Bedeutung
Mithilfe dieses Ausgangswertes ist es nun also möglich, an Folgetagen neue gewichtete gleitende Durchschnitte zu berechnen. Hier werden dann wieder die Schlusskurse der letzten zehn Tage verwendet. Mit dieser Methode lässt sich dann für jeden Tag der neue Durchschnitt in einen Chart eintragen und graphisch darstellen. Es entsteht dann eine Kurve, die in Relation zum tatsächlichen Kursverlauf gesetzt wird und vor allem in der technischen Analyse die Grundlage zur Bestimmung von etwaigen Trends oder als Auslöser von Einstiegssignalen dienen kann.
Bei der Auswahl der Intervalllänge sollte bedacht werden, dass die Länge des Intervalls Einfluss auf die Aussagekraft des Ergebnisses hat. So macht der letzte Tag in einem kürzeren Intervall einen großen Teil der Gesamtsumme aus, wodurch der berechnete Durchschnitt zu einem beträchtlichen Anteil auf Kursänderungen des aktuellen Kurses aufbaut. In einem größeren Intervall wird der Anteil des letzten Tages an der Gesamtsumme nicht so stark ins Gewicht fallen, wodurch der Durchschnitt nicht so stark auf kurzfristige Änderungen des Kurses reagiert. Hierbei spricht man dann, je nach Intervalllänge, von einem kurzfristigen oder langfristigen gewichteten gleitenden Durchschnitt.
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Anzeige im Chart des gewichteten gleitenden Durchschnitt
Dargestellt wird der gewichtete gleitende Durchschnitt meistens als eigene Kurslinie im Chart. Erst durch den direkten Vergleich mit der aktuellen Kurslinie können Schlüsse aus dem Mittelwert gezogen werden.
Als Grundlage der grafischen Darstellung dient meistens ein Candle-Chart, da sich dieser aufgrund seiner hohen Exaktheit gut eignet. Außerdem sind Candlesticks gut dazu geeignet, starke Signale für potenzielle Trendwenden oder Fortsetzungen der Trends zu liefern. Eine weitere Alternative zu den Candlesticks wären Oszillatoren, da diese ähnliche Informationen liefern.
Im Chart achtet man auf verschiedene Trading Indikatoren. Ein Indikator ist das sogenannte „Cross“. Hierbei kreuzt sich die Linie des Durchschnitts mit der Linie des aktuellen Kurswerts, wodurch sich Rückschlüsse auf ein Kauf- oder Verkaufssignale ziehen lassen. Von einem „Golden Cross an der Börse“ spricht man, wenn ein Kaufsignal vorliegt, von einem „Dead Cross“ hingegen, wenn ein Verkaufssignal vorliegt. Dies werden wir jedoch später noch näher erläutern. Kurz zusammengefasst, kreuzt bei einem „Golden Cross“ der Durchschnitt den aktuellen Wert und steigt über ihn, während bei einem „Dead Cross“ auch eine Kreuzung des Durchschnitts mit dem aktuellen Wert vorliegt, jedoch fällt dieser unter den Kurs.
Wann kommt der gewichtende gleitende Durchschnitt zum Einsatz?
Der gewichtete gleitende Durchschnitt wird im Trading eingesetzt, um Trends zu bestimmen oder Kauf- und Verkaufssignale zu liefern. Hierbei wird er sowohl als rein rechnerisches Werkzeug eingesetzt, als auch grafisch in Charts zusätzlich eingebunden. Zuerst fokussieren wir uns auf den Einsatz des gleitenden gewichteten Durchschnitts in der Trendanalyse.
Hierbei werden zwei Verfahren unterschieden, die genutzt werden können, um den Durchschnitt zur Analyse von Trends einzusetzen.
Steigung der Durchnittslinie
Die erste Möglichkeit besteht darin, das Verhalten eines Trends anhand der Steigung der Durchschnittslinie abzulesen. Steigt der Durchschnitt an, kann von einem Aufwärtstrend ausgegangen werden. Fällt er hingegen, handelt es sich um einen Abwärtstrend. Nun kann es auch vorkommen, dass der Durchschnitt seitlich verläuft, dies bedeutet dann, dass sich der Kurs in einem Seitwärtstrend befindet. Als Seitwärtstrend wird das Verhalten eines Wertpapierkurses beschrieben, indem sich der Kurs ohne größere Schwankungen auf einem einheitlichen Niveau befindet.
Relation zum eigentlichen Kurs
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass der gewichtete gleitende Durchschnitt in Relation zur eigentlichen Kurslinie betrachtet wird. Hierbei stellen wir dar, ob sich der Kurs oberhalb oder unterhalb des Durchschnitts befindet. Wenn der Kurs nun oberhalb des Durchschnittes verläuft, ist dies ein klares Indiz für einen Aufwärtstrend, befindet sich der Kurs unterhalb, kann von einem Abwärtstrend ausgegangen werden. Auch hier gilt, dass die Intervalllänge ausschlaggebend für die Bestimmung von kurzfristigen oder langfristigen Trends ist.
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Gewichteter gleitender Durchschnitt als Signalgeber
Außerdem kann der Durchschnitt dafür genutzt werden, um Signale zu erzeugen, die den Einstieg oder Ausstieg signalisieren. Wie bei der Trendanalyse unterscheiden wir hier zwei verschiedene Methoden.
Bei der ersten Variante betrachten wir wieder den Durchschnitt in Relation zur Kurslinie. Die Signale werden dann erzeugt, wenn sich beide Linien kreuzen. Die Entstehung eines Kaufsignals entsteht in jenem Moment, indem die Linie des Durchschnitts den Kurs kreuz und über ihn steigt. Der Verkauf wird dann getätigt, wenn der gewichtete gleitende Durchschnitt unter den Kurs fällt. Jedoch muss hierbei beachtet werden, dass vor allem in der Arbeit mit Seitwärtstrend die Fehleranfälligkeit sehr hoch ist. Der Durchschnitt kann aufgrund seiner Nähe zur Kurslinie schwanken und durch eine Kreuzung ein Fehlsignal hervorrufen.
Die zweite Methode besteht darin, dass mehrere gleitende Durchschnitte dazu verwendet werden, um Handelssignale zu erzeugen. Die verschiedenen Durchschnitte müssen dabei nicht dasselbe Grundintervall aufweisen, sondern können sowohl kurzfristig als auch langfristig ausgelegt sein. Die gängigsten Methoden sind die „Double Moving Average Crossover Methode“ oder die „Triple Moving Average Crossover Methode“.
Sie unterscheiden sich darin, dass bei ersterer zwei Durchschnitte verwendet werden und bei zweiterer drei Durchschnitte. So ist es möglich, immer neue Positionen aufzubauen, wenn die Linien der Durchschnitte in der richtigen Konstellation auftauchen.
Kombinationsmöglichkeiten
Der gewichtete gleitende Durchschnitt kann auch mit anderen Werkzeugen kombiniert werden. Zum einen ist es möglich, den gewichteten gleitenden Durchschnitt mit anderen Durchschnitten zu kombinieren. Diese Durchschnitte können sich beispielsweise durch ihre Intervalllänge differenzieren und daher sowohl kurzfristig als auch langfristig, ausgelegt sein.
Es ist aber auch möglich, den Durchschnitt mit anderen Durchschnitten, wie dem einfachen gleitenden Durchschnitt oder dem volumengewichteten gleitenden Durchschnitt, kurz VWMA, zu kombinieren.
Fazit: Technische Analysen mit dem gewichteten gleitenden Durchschnitt
Der gewichtete gleitende Durchschnitt ist ein Handelsinstrument, das verwendet werden kann, um Handelssignale zu ermitteln und Trends zu analysieren. Die nachvollziehbare rechnerische Ermittlung schafft ein hohes Maß an Vertrauen, da die Ergebnisse reproduzierbar und logisch sind.
Außerdem zeigt der WMA seine Stärken in der Trendanalyse. Vor allem bei Golden & Dead Crosses ist die grafische Ermittlung simpel und verlässlich. Aus diesem Grund eignet sich eine Anwendung des gewichteten gleitenden Durchschnitts für Trader von allen Fortschrittlichkeit Graden und kann für Anfänger einen guten Einstieg in die Trendanalyse bieten.
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Meist gestellte Fragen:
Was ist der gewichtete gleitende Durchschnitt?
Der gewichtete gleitende Durchschnitt zeigt den Durchschnittswert eines Kurses in einem zuvor festgelegten Intervall. Hierbei weist er den einzelnen Tagen des Intervalls eine gewichtete Nummer zu. Wodurch die niedrigste Nummer, jenem Tag zugewiesen wird, in dem der Kurswert am weitesten vom aktuellen Wert entfernt ist, und die höchste Nummer jenem Tag, an dem der Kurswert am nächsten ist. Mithilfe einer gewichteten gleitenden Durchschnitt Formel wird nun der Durchschnitt berechnet.
Wie berechnet man den gewichteten Mittelwert?
Zuerst wird ein Intervall festgelegt und die Nummern, die identisch mit der Anzahl der Tage sind, wie oben beschrieben verteilt. Nun wird die Summe des Kurswerts mal der Nummer berechnet und die Summe der verteilten Ziffer. Indessen werden beide Summen miteinander dividiert. Das Ergebnis der Division ist der gewichtete Mittelwert. Dieser kann außerdem grafisch in einer Kurslinie dargestellt werden und in Kombination mit Charts in der Trendanalyse eingesetzt werden.
Kann der gewichtete gleitende Durchschnitt kombiniert werden?
Ja, natürlich sind auch Kombinationen möglich. Der Durchschnitt kann sowohl mit anderen Handelsinstrumenten, als auch mit anderen Durchschnitt kombiniert werden. So werden bei der „Double Moving Average Crossover Methode“ zwei Durchschnitte miteinander kombiniert oder bei der „Triple Moving Average Crossover Methode“ werden sogar drei Durchschnitte miteinander kombiniert. Weiters ist auch eine Kombination mit einem Durchschnitt denkbar, der auf einen anderen Schwerpunkt abstellt. So kann zum Beispiel mit einem Volumen gewichteten Durchschnitt kombiniert werden, der seinen Schwerpunkt auf das Handelsvolumen des jeweiligen Kurses stellt.