Konzepte und Strategien: Die wesentlichen Konzepte im Trading mit Moving Averages
Bevor wir zu den konkreten Handelsstrategien kommen, beschreibe ich Dir hier zunächst die wesentlichen Konzepte, die hinter diesen Strategien stehen.
Moving Averages werden für viele Einsatzgebiete genutzt. Die gebräuchlichsten sind:
- Identifikation der Trendrichtung
- Bestätigung eines Trendwechsels
- Unterstützungs- und Widerstandszonen
- Reversal Strategien als zusätzlicher Filter für Handelsstrategien
Identifikation der Trendrichtung
Der Ursprungsgedanke eines Moving Averages: Bestimmung der aktuellen Trendrichtung. Steigt der Moving, sind wir in einem Aufwärtstrend. Fällt der Moving, sind wir in einem Abwärtstrend. Da der MA dem Kurs folgt, ist es logisch, dass bei einem Aufwärtstrend der MA ebenfalls steigt. Genauso, wenn die Kurse fallen. Er ist eher eine zusätzliche „visuelle“ Form dessen, was die Kurse selbst anzeigen. Der MA ist ein Preisindikator, er basiert auf Änderungen der Kurspreise. Steigen die Preise, steigt auch der MA.
Nutze ich einen 50 MA auf Tagesbasis und der Kurs ist 50 Tage nur gestiegen, kann der MA entsprechend auch nur steigen. Außer der visuellen zusätzlichen Darstellung kann daraus grundsätzlich nichts Neues abgeleitet werden. Ein Moving Average folgt einfach nur dem Kurs, das war’s.
Es gibt aber auch Marktsituationen, wo der Trendverlauf nicht eindeutig ist. Mit einem MA kann man den Trend für die eingestellte Datenperiode bestimmen. Ich kann also den Verlauf eines Marktes von 100 Tagen auf dem Chart anzeigen lassen und mit einem 10 MA den Trendverlauf der letzten 10 Tage bestimmen. Weitere Rückschlüsse ergeben sich dadurch, ob und wie der aktuelle Kurs vom durchschnittlichen Kurs abweicht. Also ob der aktuelle Kurs über dem MA steht oder unter dem MA.
Daraus ergeben sich zwei völlig unterschiedliche Handelsansätze. Je nachdem, welche Philosophie man im Trading vertritt, kann man auf der einen Seite sagen:
- 1. Der Durchschnittskurs ist der reale fair bewertete Kurs. Entfernt sich der Kurs zu weit vom Durchschnittskurs (also vom MA), dann ist der Kurs überkauft, also zu teuer. Fällt der Kurs unter den Durchschnittskurs, dann ist dieser überverkauft.
- 2. Auf der anderen Seite kann man argumentieren, dass die Käufer die Oberhand haben und der Markt entsprechend weiter anziehen wird, gerade wenn der Kurs über den MA tendiert und steigt. Der Markt wird also weiter steigen und entsprechend ein Trend bestätigt.
In der Öffentlichkeit wird mehrheitlich die letztere Philosophie vertreten. Die These, dass der Moving Average eher eine Indikation für einen fairen Marktpreis darstellt, ist weniger verbreitet. Und das, obwohl z.B. die beliebten Bollinger Bands genau auf diesem Konzept des fairen Marktpreises basieren.
Bestätigung eines Trendwechsels
Zwei Strategien sind besonders verbreitet:
- 1. Nehmen wir an, der Markt steigt in einem etablierten Aufwärtstrend. Der MA folgt dem Kursverlauf. Sobald aber der Kurs unterhalb des MA schließt, also den MA von oben nach unten durchbricht und darunter schließt, ist der Aufwärtstrend gebrochen und es steht ein Trendwechsel bevor.
- 2. Man nutzt zwei Moving Averages. Einen MA, der eine längere Datenreihe beinhaltet, also einen längeren Zeitraum betrachtet. Beispielsweise einen 50MA und einen kürzeren MA, etwa einen 10MA. Da der 10MA schneller auf Kursveränderungen reagiert, fällt dieser auch schneller, wenn die Kurse fallen als der 50MA, der nicht so schnell reagiert. Resultat: Der 10MA durchkreuzt den 50MA von oben nach unten.
Man spricht auch von einem Moving Average Crossover. Solche Moving Average Crossover Strategien sind sehr verbreitet.
Merke!
Beide Konzepte funktionieren aber in der Realität nicht.
Erfahrener Trader im Bereich Forex, CFDs, Aktien und Futures seit 2013.
Über 21.000 Abonnenten auf Youtube und 500 veröffentlichte Trading Videos.
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Zuletzt geupdated am 09/02/2022 von Andre Witzel
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