Haben Sie manchmal das Problem, dass ein eindeutiger Markttrend erkennbar ist, Sie jedoch keine Zeit haben, um auf den perfekten Einstiegsmoment zu warten? Für diesen Fall gibt es an der Börse eine nützliche Lösung. Die Pending Order setzt genau an diesem Problem an und ermöglicht potenzielle Trades, die erst bei Erreichen eines bestimmten Kursniveaus ausgeführt werden. So müssen Sie nicht auf den richtigen Zeitpunkt warten, sondern können einer anderen Tätigkeit nachgehen, während der Trade von selbst ausgeführt wird.
Wir erklären folgend alle wichtigen Punkte, die es in Bezug auf Pending Order Strategien zu beachten gilt.
Die wichtigsten Fakten zur Pending Order
- Eine Pending Order gibt Ihnen als Trader die Möglichkeit, eine Position zeitverzögert und automatisiert zu öffnen oder zu schließen, sobald ein festgelegter Preis erreicht ist.
- Ein zusätzlicher Vorteil, gegenüber der Market Order, ist das seltenere Auftreten von Preissprüngen.
- Die populärsten Orderzusätze sind ein Buy Limit und Sell Limit, etwas seltener wird ein Buy Stop oder Sell Stop eingesetzt.
- Auf der anderen Seite garantiert eine Pending Order keine Positionseröffnung, sodass unter Umständen gewinnbringende Trades verpasst werden können.
Was ist eine Pending Order?
An der Börse werden zwei Arten der Order-Ausführung unterschieden: Einerseits gibt es die weitverbreitete Variante des Market Trading. Eine Position wird in diesem Fall genau dann eröffnet, wenn man den Auftrag dafür erstellt. Dabei gilt es lediglich den Spread zu beachten, also den Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufspreis. Andererseits gibt es noch die Pending Order.
Pending Order – Definition
Wie der Name schon sagt, wartet eine solche Order auf die Aktivierung. Während bei Online-Shopping-Aufträgen die Bestätigung des Shops durch “Pending” gekennzeichnet wird, handelt es sich beim Trading um das Warten auf einen bestimmten Preis. Bei Erreichen dieses Punktes wird der Auftrag automatisch ausgeführt. Je nach Einstellungen vor Auftragsplatzierung handelt es sich um eine Long- oder eine Short-Position und um einen Kurswert ober- oder unterhalb des aktuellen Kursniveaus.
In manchen Fällen ist man selbst nicht in der Lage, einen Trend abzuwarten oder zu einem bestimmten Zeitpunkt an der Börse aktiv zu sein. Dann kann man eine Pending Order eröffnen, um trotzdem Rendite zu erzielen und seinen Trading Plan weiter voranzutreiben. Was bedeutet Trade eröffnen? Damit ist lediglich das Öffnen einer Position gemeint, also das Investieren in ein Wertpapier.
Beispiel einer Pending Order
Angenommen, wir betrachten die Aktie XY bei einem aktuellen Marktpreis von 36 EUR. Der Höchstpunkt der Aktie lag bei 37 EUR vor wenigen Stunden und der Verlauf war die letzten Tage stetig steigend.
Wir haben nun mindestens vier Möglichkeiten, in diese Aktie mittels einer Pending Order zu investieren:
- Buy Limit (Hoffnung auf kleine Bewegung nach unten, dann Anstieg; Position: Long)
- Buy Stop (Erwartung eines direkten Anstiegs; Position: Long)
- Sell Limit (Hoffnung auf kleine Bewegung nach oben, dann Fall des Kurses; Position: Short)
- Sell Stop (Erwartung eines direkten Falls nach unten; Position: Short).
Entscheidung der Order
In unserem Beispiel gehen wir von einem bereits länger andauernden Trend nach oben aus, der gerade etwas nach unten korrigiert. Da wir den restlichen Tag über verplant sind und keine Möglichkeit mehr haben werden, einen geeigneten Zeitpunkt abzuwarten, entscheiden wir uns für eine Pending Order Buy Limit. Diese setzen wir bei 35 EUR an, da wir noch von einem kurzen weiteren Fall ausgehen, im Endeffekt jedoch glauben wir, dass der Trend anhalten wird.
Ausführung
Hierfür gehen wir zu unserer Handelsplattform, stellen die Orderausführung auf Pending Order und suchen die Aktie XY aus der Liste. Wir klicken auf die Aktie, ein Fenster öffnet sich und wir führen die notwendigen Einstellungen durch. Der Investitionsbetrag sollen 350 EUR bei einem Limit von 35 EUR sein, unser Stop Loss soll bei 32 EUR liegen. Wir klicken auf Platzieren und haben die Pending Order abgeschlossen.
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Exkurs Orderzusätze
In diesem Abschnitt gehen wir kurz auf die wichtigsten Arten der Orderzusätze ein, auf ihre Bedeutung und welche Pending Order es gibt.
- Buy Limit: In der Erwartung, dass ein Kurs zuerst etwas fallen, im Endeffekt aber steigen wird, setzt man ein Buy Limit. Dieses wird etwas unterhalb des aktuellen Marktpreises gesetzt und soll bewirken, dass sich der Preis nicht nachteilig entwickelt. Sobald der Kurs auf dieses Limit fällt, wird das Pending Order Buy Limit aktiviert und es würde in diesem Fall eine Long-Position eröffnet werden.
- Sell Limit: Das Gegenteil des Buy Limit ist das Sell Limit. Hier wird zuerst ein kleiner Anstieg des Kurses, in der Folge jedoch ein stärkeres Sinken erwartet. Als Limit wählt man einen Kurspreis etwas über dem aktuellen Wert. Dort soll die Order ausgeführt werden und gewinnbringend wirken, sobald der Kurs wie erwartet gesunken ist. In diesem Fall würde man Short setzen.
- Buy Stop: Eine viel seltenere Variante der Orderzusätze ist der Buy Stop. Hier wird wie bei dem Buy Limit auf eine positive Marktsituation gesetzt. Der Unterschied ist das Setzen des Limits: Es wird ein Kurswert oberhalb des aktuellen Kurses gewählt. Man will also warten, bis das Wertpapier einen bestimmten Punkt erreicht hat und erst dann investieren.
- Sell Stop: Ähnlich wie ein Buy Stop verhält sich auch der Sell Stop. Der Unterschied: Man erwartet einen Fall des Kurses. Um diesen einzufangen, platziert man an einer Position unterhalb der Aktuellen ein Limit. Man eröffnet wiederum eine Short-Position und steigert den Profit, wenn sich der Preis tatsächlich negativ entwickelt.
Wann kommt eine Pending Order zum Einsatz?
Ein gutes Einsatzgebiet der schwebenden Aufträge ist sicherlich der Pending Order MetaTrader. Die beliebte und weitverbreitete Handelsplattform bietet ideale Voraussetzungen für zukünftige Aufträge. Dank einer Fülle an Tools, grafischer und analytischer Natur und einer allgemein simplen Bedienung ist der MetaTrader 4 ein guter Zusatz bei der Wahl des Brokers.
Market Order vs. Pending Order
Die Pending Order wird prinzipiell vom Großteil der Trader verwendet. Sie bildet einen idealen Gegenpol zur Market Order, da sie zeitunabhängig ist. Wenn man glaubt, einen zukünftigen Trend erkannt zu haben, jedoch den ganzen Tag schon verplant ist, erstellt man den Auftrag einfach als Pending Order. So kann man sich anderen Aufgaben widmen und im Idealfall trotzdem “passiv” Profite erzielen.
Einen kleinen Vorteil hat die Market Order trotzdem: Sie wird immer ausgeführt. Sobald man sich für ein Asset entschieden hat, wird die Position direkt eröffnet. Sie ist von nichts außer dem Spread abhängig. Im Gegensatz dazu braucht eine Pending Order bestimmte Voraussetzungen, um überhaupt aktiviert zu werden: Das vordefinierte Niveau muss zuerst erreicht werden, erst dann eröffnet das System die Position automatisch.
Eine Gemeinsamkeit der beiden Trading-Arten ist das Problem des Springens eines Kurses. Damit wird eine Situation beschrieben, die sich vor allem in hochvolatilen Zeiten ereignet. Die Folgen sind jedoch sehr unterschiedlich: Während ein Kurssprung keine großen Auswirkungen auf die Market Order hat, da lediglich zu einem anderen Preis getradet wird, ist die Pending Order Strategie in Gefahr. Falls der Auftrag in der Nähe vom Limit erstellt wurde, könnte der Kurs über das Limit springen, ohne diesen Preis vollständig zu erfassen. Die Folge wäre keine Orderausführung und eventuell ein Verpassen des Trends.
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Wie funktioniert eine Pending Order?
Voraussetzung für eine Pending Order ist das sorgfältige Überprüfen der aktuellen Nachrichten. Da man seine Positionen erst in der Zukunft eröffnen lassen möchte, könnten sich bestimmte News nachteilig auswirken. Um dem entgegenzusteuern, empfiehlt es sich, genau auf Entwicklungen in der Branche zu achten.
Auftrag erstellen
Das Erstellen einer Pending Order geschieht im Prinzip bei allen Handelsplattformen gleich. Man muss die Handelsart von “Market Order” zu “Pending Order” umstellen. Dies geschieht in der Regel mit wenigen Klicks.
In der Folge erscheint eine Eingabemaske, wo man den Investitionsbetrag, das auslösende Limit und einen Stop Loss eingibt. Je nach Plattform können weitere Einstellungen vorgenommen werden, beispielsweise ein Ablaufdatum festzulegen. Schlussendlich erfolgt noch die Auswahl des Assets, der Befehl für einen Long- oder Short-Auftrag und das Platzieren der Order.
Chancen und Limitationen einer solchen Order
Welche Vor- und Nachteile gibt es bei Pending Orders? Sind die Chancen auf Gewinne groß? Wie hoch können diese ausfallen?
Vorteile & Chancen
Einer der größten Vorteile der schwebenden Aufträge gegenüber der Market Order ist sicherlich der Zeitfaktor. Während man beim “Instant Trading” ständig ein Auge auf den Kursen haben muss und aktiv in den Markt eingreift, ist die ganze Sache bei den Pending Orders etwas entspannter. Zwar ist es empfehlenswert, Nachrichten gut zu verfolgen und zu kontrollieren. Durch den zukünftigen Auftrag ist die Hauptarbeit damit jedoch bereits erledigt und man hat Zeit für andere Tätigkeiten.
Ein weiterer Vorteil, auch gegenüber der Market Order, ist das seltenere Auftreten des Preissprungs. Normalerweise handelt man zwar auch während volatilen Phasen, der Abstand vom aktuellen Preis zu der gesetzten Limit ist jedoch in der Regel groß genug, sodass man nicht von Preissprüngen getroffen wird.
Vorteile zusammengefasst:
- Zeitersparnis
- Seltenes Auftreten von Preissprüngen sprechen für deinen Einsatz
- Trading lässt sich mit Pending Order planen
Nachteile & Limitationen
Einen klaren Nachteil haben wir weiter oben schon angesprochen: Eine Pending Order garantiert keine Positionseröffnung. Falls sich der Kurs nicht in die antizipierte Richtung bewegt, kann die Order unter Umständen unausgeführt liegen bleiben und man würde als Trader Geld verlieren.
Hand in Hand mit der verpassten Positionseröffnung geht das knappe Verpassen eines gewinnbringenden Trades. Falls man zwar die korrekte Verhaltensweise des Kurses vorhergesagt hat, der Preis jedoch ganz knapp über/unter dem Limit bleibt, bleibt eine gute Chance ungenützt.
Nachteile zusammengefasst:
- Pending Order garantiert keine Positionseröffnung
- Gute Chancen können trotz Pending Order verpasst werden
Fazit: Wichtiges Werkzeug für Trader
Die Pending Order bietet einen guten Zusatz zur weitverbreiteten Market Order. Mithilfe eines bestimmten Limits wird zu einem späteren Zeitpunkt direkt am Beginn eines Trends investiert. Dieses Limit kann entweder über oder unter dem aktuellen Marktpreis liegen und beliebig für Long- und Short-Positionen eingesetzt werden.
Vorteilhaft ist die Zeitersparnis, da man nicht ständig auf die Kurse schauen muss. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit für Preissprünge und daraus folgend weniger Gewinn etwas reduziert.
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Häufige Fragen zum Thema:
Was ist eine Pending Order?
Eine Pending Order ist im Gegensatz zur Market Order kein direktes Investieren zum aktuellen Zeitpunkt und Preis, sondern automatisiert bei einem vorher festgelegten Preispunkt. Durch verschiedene Einstellungsmöglichkeiten kann wahlweise auf steigende oder fallende Kurse gesetzt werden. Überdies kann man direkt in den Kursanstieg/-fall investieren, oder auf eine kleine Korrektur in die Gegenrichtung und dann das Ausbrechen eines Trends hoffen.
Wie gibt man eine Pending Order ab?
Zunächst muss die Standard-Orderausführung auf der Handelsplattform von Market Order auf Pending Order umgestellt werden. Danach werden die Einstellungen zu Long/Short, Investitionskapital und Stop Loss festgelegt. Schlussendlich wird das gewünschte Asset ausgewählt und investiert.
Was ist eine Limit Sell Order?
Die Sell Limit Order bezeichnet eine der verschiedenen Varianten einer Pending Order. Hier läge die Erwartung beispielsweise zunächst auf einem kleinen Anstieg und danach auf einem negativen Kursverlauf. Die eröffnete Position wäre also Short bei einem Preis etwas über dem aktuellen Niveau.