Beim Wertpapierhandel an der Börse wird der unerfahrene Anleger von den vielen Möglichkeiten überwältigt. Kursbewegungen, diverse Abkürzungen, eigene Unsicherheit und oft fehlende Übersichtlichkeit sorgen dafür, dass der Neuankömmling an der Börse den Durchblick verliert. Hinzu kommen einstellbare Parameter für seine Käufe und Verkäufe, dem erfahrenen Anleger als Orderzusätze bekannt.
In diesem Artikel werden diese Orderzusätze zu Aktien und anderen Wertpapieren beleuchtet. Es wird im Folgenden auf den Unterschied zwischen Ordertypen und Orderzusätzen eingegangen und die verschiedenen Orderzusätze einfach erklärt.
Orderzusätze in Kürze erklärt:
- Orderzusätze ermöglichen präzise Einstellungen für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren.
- Sie lassen sich sowohl Initial verwenden als auch im Nachhinein hinzufügen.
- Orderzusätze könne eine unlimitierte, aber auch limitierte Gültigkeit besitzen.
Was sind Orderzusätze? Definition
Orderzusätze sind Einstellungen einer Wertpapierorder, die Aussagen über das Volumen, den Zeitpunkt, die Gültigkeit der Order und den Preis setzen. Sie sind Teil des Risikomanagements eines jeden Traders und ermöglichen individuelle Einstellungen für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren.
Am Anfang muss grundsätzlich geklärt werden, was Orderzusätze sind und warum Trader auf sie zugreifen sollten. Die Ausgangssituation stellt der Trader an der Börse dar, der im Begriff ist, einen Kauf zu tätigen bzw. eine Order zu erstellen. Es liegt in seinem Interesse, Wertpapiere und Anlagen möglichst günstig zu erwerben. An diesem Punkt kommen Ordertypen und Orderzusätze ins Spiel. Diese erweiterten Einstellungen helfen dem Trader dabei, seine Order bestmöglich an seine Bedürfnisse und Kauf- bzw. Verkaufsoptionen anzupassen. Verschiedene Faktoren wirken auf die Auswahl der passenden Orderzusätze ein, Faktoren wie Kursbewegungen, Erfahrung des Traders, Produktpreise oder Volatilität und Liquidität von Wertpapieren. Welcher Orderzusatz bzw. welcher Ordertyp für die jeweilige Order passend ist, muss individuell entschieden werden.
Beispiel für Orderzusätze sind MTL und OCO:
- MTL Order: Dieser Orderzusatz sorgt dafür, dass, wenn es im Falle einer Market Order zu einer Teilausführung kommt, der Rest des Auftrages nicht zu womöglich schlechteren Konditionen durchgeführt wird. Dazu wird der restliche Teilauftrag in eine Limit Order verwandelt, dessen Limit dasselbe wie jenes der ersten Order ist. Erfahrene Trader vermeiden dadurch unterschiedlich Kurse und somit schlechtere Kauf – oder Verkaufspreise.
- OCO Order: Die One Cancels Other Order, kurz OCO Order, funktioniert genau so, wie der Name es besagt. Es ist eine Order bestehend aus zwei Aufträgen, von denen einer, sobald er erfüllt ist, den anderen automatisch löscht. Dieser Zusatz ist eine eher selten verwendete Option, kann aber, wenn er effizient eingesetzt wird, die Zahl der nötigen Limit Orders begrenzen.
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Wozu dienen Orderzusätze?
Wie bereits angedeutet, ist der Zweck von Orderzusätzen die spezifische Anpassung von Orderplänen der Trader. Abhängig von der Strategie des Anlegers kann er durch sie verschiedene Marktsituationen nutzen. So ist es ihm zum Beispiel möglich, eine Order zu erstellen, die gezielt auf einen Zeitpunkt wartet, zu dem der Kurs einer Aktie einen bestimmten Stand erreicht hat. Andere Trader haben genaue Vorstellungen davon, zu welchem Preis sie eine bestimmte Menge an Wertpapieren erwerben wollen, auch für dieses Szenario gibt es einen Orderzusatz.
Bereits zu diesem Zeitpunkt ist klar, dass Orderzusätze variabel sind, je nach Marktsituation ist es sinnvoll, genaue Einstellungen für die jeweilige Order zu definieren. Für den erfahrenen Trader bieten diese Einstellungen, so sie richtig angewendet werden, den Vorteil der Risikosenkung. Daher ist es ratsam, sich vor dem aktiven Einstieg ins Investment genau über diese Optionen zu informieren, da sie zur Grundlage des erfolgreichen Anlegers gehören.
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Welche Orderzusätze gibt es?
Soviel zur Grundsatztheorie hinter den Ordertypen und Orderzusätzen. Nachdem sich der Trader über den Sinn und Zweck hinter den Orderoptionen informiert hat, muss er herausfinden, welche Zusätze es gibt. Was bedeutet Limit Order? Gilt diese nur für den Einkauf? Was für Möglichkeiten gibt es im Verkauf? Diese Fragen werden im Folgenden bearbeitet und beantwortet.
Grundsätzlich wird, neben der Einteilung in Kauf und Verkauf von Wertpapieren, in Ordertypen und Orderzusätze unterschieden. Ordertypen sind elementare Unterscheidungen, die Trader treffen, wenn sie eine Kauf- oder Verkaufsorder einrichten. Es gibt zwei Ordertypen, die Limit Order und die Market Order. Orderzusätze hingegen ermöglichen dem Anleger eine feinere Bestimmung der Order. Ein Beispiel sind Orderzusätze Stop Buy. Im Folgenden werden verschiedene Orderzusätze vorgestellt.
Limit Order
Wie bereits einführend erwähnt, gibt es für den Trader die Möglichkeit, seine Order mit einem Limit für Kauf, einer Kauf-Limit Order, und Verkauf, Limit-Order-Verkauf, für seine eigenen Wertpapiere oder solchen von Interesse für ihn zu erstellen. Es handelt sich dabei um die häufigste Form der Orderbearbeitung. Anleger haben in der Regel genaue Vorstellungen davon, wie viel sie für ein Wertpapier bezahlen wollen und zu welchem Preis sie minimal zum Verkauf bereit sind. In beiden Fällen bietet Ihnen diese Form die Möglichkeit, eine Obergrenze für den Einkauf von Aktien, ein Limit der Kauforder, bzw. eine Untergrenze für den Verkauf, ein Limit der Verkaufsorder, zu der ein Wertpapier gehandelt wird. Gerade für Wertpapiere, die eine hohe Instabilität bezüglich des Kurses aufweisen, ist diese Option sinnvoll, um sich vor möglichen Verlusten durch plötzliche Kursbewegungen bzw. zu hohe Preise dadurch zu schützen.
Vorteile und Nachteile der Limit Order
Vorteile der Limit Order
- Sicherheit vor Kursschwankungen
- Minimierung des Verlustrisikos
- Ein- und Verkäufe ohne ständige Marktverfolgung möglich
Nachteile der Limit Order
- Keine Ausführungsgarantie (andere Orders haben Priorität gegenüber der Limit Order)
- Teilweise Kosten bei Änderung der Order
- Oft mit Laufzeit verbunden
Market Order
Die Market Order stellt den Gegensatz zur Limit Order dar. Sie ist nicht durch ein Limit begrenzt, und in der Regel lediglich durch die Orderzusätze billigst, der billigste Einkaufspreis, und bestens, der beste Verkaufspreis, versehen. Da diese Order keinem Limit unterliegt, wird sie immer zum aktuellen Kurs durchgeführt, der für den Anleger nicht immer der Beste ist, weder im Kauf noch im Verkauf. Market Orders eignen sich daher eher für Produkte, die keine hohe Volatilität aufweisen und deren Kauf oder Verkauf garantiert stattfinden soll. Das ist der größte Vorteil dieses Ordertyps: Er wird garantiert ausgeführt.
Vorteile und Nachteile der Market Order
Vorteile der Market Order
- Garantierte Durchführung
- Teilweise geringere Gebühren
Nachteile der Market Order
- Erhöhtes Risiko, v.a. bei volatilen Aktien
- Für unerfahrene Trader oftmals irreführend in Bezug auf billigst und bestens
- Handel erfolgt oft zu ungünstigen Preisen
Stop Order
Der erste wirkliche Orderzusatz ist die Stop Order. Der Zusatz gehört zu den relevantesten und am häufigsten genutzten Optionen. Zweck der Stop Order ist es nicht nur, das Verlustrisiko zu senken, sondern zudem die Sicherung von Gewinnen, die im Zuge der Anlagetätigkeit bereits erzielt wurden. Richtet der Trade eine Stop Order ein, so wird das gewünschte Wertpapier erst dann gekauft oder verkauft, wenn der Kurs einen gewissen Punkt erreicht hat, der im Zuge des Erstellens der Order bestimmt wurde. Wird eine solche Stop Order aktiviert, findet sie zumeist nach dem Ordertyp der Market Order statt.
Es gibt zwei Modelle der Stop Order, die Stop Buy Order und die Stop Sell Order.
Stop Buy Order
Bei diesem Orderzusatz erstellt der Trader eine Kauforder, die erst dann aktiv wird, sobald der Kurs des entsprechenden Wertpapiers einen festgelegten Wert annimmt. Dieser Punkt wird Stop Buy Limit genannt. Der Vorteil dabei ist, dass der Anleger nach der Erstellung der Order nicht mehr ständig die Markt- bzw. Kursentwicklung beobachten muss.
Stop Sell Order
Die Stop Sell Order wird ihrerseits weiter unterteilt in die Stop-Loss Order und die Stop-Limit Order. Ziel der Stop-Loss Order ist es, den Verlust der Anleger auf ein Minimum zu beschränken, indem ein Punkt festgemacht wird, an dem, wenn der Kurs eines Wertpapiers fällt, die Order aktiviert wird. Das geschieht entweder, wenn der Punkt erreicht wird oder unter ihn fällt. Allerdings wird ein Verkauf nur dann eingeleitet, wenn sich für das entsprechende Wertpapier ein Abnehmer findet, denn Stop-Loss Orders werden als Market Order generiert.
Um dieses Risiko zu umgehen, kann der geübte Trader ein Stop-Loss Limit festlegen und so die Stop-Loss Order zu einer Stop-Limit Order umwandeln. Beides sind Verkaufsoptionen, allerdings funktioniert der Stop-Limit Verkauf nach dem Prinzip der Limit Order und ist somit nicht an den aktuellen Aktienkurs gebunden. Dadurch ist es für den Trader leichter, eventuelle Verluste zu vermeiden bzw. den gewünschten Preis für ein Wertpapier zu bekommen.
Vorteile und Nachteile der Stop Order
Vorteile der Stop Order
- Risikominimierung durch Verlusteingrenzung
- Gewinnsicherung
- geringe Notwendigkeit der Kursbeobachtung
- geringere Anfälligkeit für Kursbewegungen bei Stop-Limit Orders
Nachteile der Stopp Order
- Anlage als Market Order kann zu Verlusten führen
- Durch das Market Order Prinzip sind Stop-Loss Orders anfällig für Kursschwankungen
Intelligente Orderzusätze erklärt:
Letztendlich gibt es noch jene Zusätze, die als “intelligente Orderzusätze” geläufig sind. Zu ihnen zählen die Trailing Stop Order, die OCO Order und die MTL Order. Diese Ordertypen sind variabel und können an spezifische Phänomene angepasst werden.
Trailing Stop Order
Die Besonderheit der Trailing Stop Order ergibt sich daraus, dass sich das festgelegte Stop Limit an die Bewegungen des Kurses eigenständig anpasst. Dieser Zusatz kann auf Kauf und Verkauf angewendet werden:
- Eine Trailing Stop Loss Order sorgt dafür, dass sich das Trailing Stop Limit mit dem Kurs nach oben bewegt, sobald dieser allerdings im Fallen begriffen ist, das Limit konstant hält. Das funktioniert allerdings nur, wenn das Limit keine feste Zahl, sondern eine eingestellte Spanne ist.
- Die Trailing Stop Buy Order ist das genaue Gegenteil der Trailing Stop Loss Order. Hierbei wird das Limit dem absteigenden Kurs so lange angeglichen, bis dieser wieder nach oben geht. Ist dieser Punkt erreicht, wird die Trailing Stop Buy Order aktiviert und das Wertpapier kann zum günstigsten Preis gekauft werden.
Vorteile und Nachteile der Trailing Stop Order
Vorteile der Trailing Stop Order
- Automatische Limitanpassung
- Keine Kursbeobachtung notwendig
- Günstige Kaufoptionen
- Verlustminimierung
- Hohe Flexibilität
Nachteile der Trailing Stop Order
- Gefahr der ungünstigen Limitsetzung
- Dadurch oft fehlerhafte Ordereinstellung
Fazit: Orderzusätze sichern den Handel ab
Orderzusätze sind somit elementarer Bestandteil einer jeden Order und können über Erfolg oder Fehlschlag von Investitionen entscheiden. Richtig angewendet sorgen sie nicht nur für Gewinne, sondern auch für den Erhalt der Gewinne. Somit liegt es im Interesse eines jeden Traders, sich bestmöglich über Vor- und Nachteile der verschiedenen Orderzusätze zu informieren, um diese bestmöglich anzuwenden.
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Häufige Fragen und Antworten zum Einsatz von Orderzusätzen:
Was sind Orderzusätze?
Orderzusätze sind spezifische Ordnungskriterien für Trading-Aufträge.
Brauche ich Orderzusätze?
Jein. Orders können zwar auch ohne Zusätze erstellt werden, es empfiehlt sich jedoch, sie anzuwenden.
Welche Orderzusätze gibt es?
Sehr viele. Genaues Informieren ist in diesem Bereich unerlässlich.
Was ist der Unterschied zwischen Limit Order und Market Order?
Einfach gesagt: Market Orders sind kursabhängig, Limit Orders nicht.