An der Börse wird der Preis als Verkaufspreis bezeichnet, zu dem ein Trader eine Position verkaufen kann. Aus Sicht der sogenannten Market Maker, also der kontinuierlich auf eigenes Risiko handelnden Marktteilnehmer, ist der Verkaufspreis der Preis, zu dem sie bereit sind zu kaufen. Die Begriffe Verkaufspreis und Kaufpreis haben im Trading eine weitgehende Bedeutung. Wie immer in der Marktwirtschaft werden Preise durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Die Besonderheiten an der Börse sind dabei gekennzeichnet durch die Akteure und die Interpretationen der Differenzen zwischen Verkaufspreisen und Kaufpreisen.
Verkaufspreis, Kaufpreis, Kurs: Aktuelle Kursdaten zeigen alle Informationen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Verkaufspreis wird im Trading auch Bid-Preis oder Geldkurs genannt. Er bezeichnet den Preis, zu dem ein Markteilnehmer eine Position verkaufen kann.
- Der Unterschied zwischen Verkaufspreis und Kaufpreis wird als Spread bezeichnet. Grundsätzlich führt ein geringes Handelsvolumen zu einem tendenziell hohen Spread und umgekehrt.
- Für Trader ist ein niedriger Spread meist von Vorteil, da dies eine größere Profitabilität ermöglicht.
Ein Blick in die Live-Anzeige der Kursdaten zeigt mehr als nur den Chart verschiedener Zeiträume und den aktuellen Kurs.
Innerhalb der Anzeige einer Aktie könnten die Informationen beispielsweise so aussehen:
- Börsenplatz: Xetra
- Aktueller Kurs: 10,60 EUR
- Veränderung: 0,10 EUR
- Veränderung in %: 0,72
- Zeit: Stunde:Minute:Sekunde
- Datum: Tag.Monat.Jahr
- Bid: 10,50 EUR
- Ask: 10,70 EUR
Um die Anzeige besser zu verstehen, nachfolgend einige begriffliche Erklärungen:
- Bid: Der Bid-Preis oder auch Geldkurs genannt, bezeichnet den Verkaufspreis. Bid ist aus dem Englischen übersetzt und steht für „Angebot“, also verkaufen.
- Ask: Der Ask-Preis wird ebenso als Briefkurs bezeichnet und bedeutet Kaufpreis. Der Begriff ist aus dem englischen Wort ask übersetzt. So lässt es sich am besten merken: ask steht für „fragen“ und bedeutet somit „kaufen“.
Das Beispiel zeigt, dass eine Kauforder zu einem Kaufpreis von 10,70 EUR ausgeführt würde und eine Verkaufsorder zu einem Verkaufspreis von 10,50 EUR.
- Der Spread: die Differenz zwischen Verkaufspreis und Kaufpreis
Der Unterschied zwischen Verkaufspreis und Kaufpreis wird als Spread bezeichnet. Wer neu im Börsenhandel einsteigt, wird schnell bemerken, dass nicht der angezeigte Kurs in der Wertpapierabrechnung berechnet wird. Dies wird vielmehr beim Kauf der Kaufpreis oder auch Ask-Preis genannt sein sowie beim Verkauf der Verkaufspreis, der auch als Bid-Preis bezeichnet wird.
Bei Werten mit hohen Umsätzen, wie im DAX, ist in der Regel mit einem niedrigen Spread zu rechnen. Umgekehrt muss bei geringem Handelsvolumen mit einem hohen Spread gerechnet werden. Grundsätzlich bedeutet dies zunächst für den Anleger: Ist der Spread niedrig, sind die Kosten bei der Wertentwicklung schneller verdient.
Wie entsteht ein Spread und damit der Verkaufspreis?
Der Spread entsteht aus Angebot und Nachfrage. Daher ist dieser veränderbar und vergrößert sich etwa in volatilen Phasen.
Dazu ein vereinfachtes Beispiel zur Verdeutlichung:
- Trader A bietet 100 Aktien zum niedrigsten Kurs von 110,00 EUR an (Bid).
- Trader B möchte 100 Aktien zum höchsten Kurs von 119,00 EUR kaufen (Ask).
Wären nun die beiden Akteure die einzigen Marktteilnehmer, würde der Spread 9,00 EUR betragen. Bei Aktien mit laufendem Handel und großem Volumen führt mehr Liquidität zu einem schnelleren Ausgleich der Positionen. Aus diesem Grund ist der Spread in derartigen Fällen niedrig oder oft sogar 0. Dies bedeutet, es gibt keinen Unterschied zwischen Kaufpreis und Verkaufspreis. Der umgekehrte Fall, wenig Handel, niedrige Liquidität, führt zu tendenziell höheren Spreads.
Fazit – beim Verkaufen auf den richtigen Kurs achten
Da Kauf- und Verkaufspreis fast immer unterschiedlich sind, müssen Sie vor allem den Verkaufspreis beachten, wenn Sie ein Asset halten und dessen Verkauf planen. Bei den meisten Brokern wird dieser als „Bid“ oder „Geldkurs“ bezeichnet. Dies ist genau der Kurs, den Sie erhalten, wenn Sie das Asset zu diesem Zeitpunkt verkaufen würden.
Selbiges gilt für Short-Positionen: Diese werden immer zum Verkaufspreis eröffnet, da Sie hier das Asset zuerst verkaufen und später wieder zurückkaufen. Dementsprechend wird eine Short-Position auch zum Kaufkurs (auch „Ask“ oder „Briefkurs“ genannt) wieder geschlossen.
Meist gestellte Fragen:
Was ist der Verkaufskurs?
Der Verkaufskurs ist der Kurs, zu dem Sie ein von Ihnen gehaltenes Asset an der Börse verkaufen können. Er wird auch als „Bid“ oder „Geldkurs“ bezeichnet und ist immer etwas niedriger als der Kaufkurs.
Wie kommt der Verkaufskurs zustande?
„Der Verkaufskurs ist immer der höchste Kurs, zu dem ein Käufer bereit ist, ein bestimmtes Asset zu kaufen. Der nächste Verkäufer, der bereit ist, zu diesem Preis zu verkaufen, wird dann eine Transaktion mit dem Käufer eingehen. Der neue Verkaufspreis wird dann basierend auf dem nächsthöheren Kaufangebot festgestellt.
Warum wird der Verkaufskurs auch „Geldkurs“ genannt?
Der Verkaufskurs wird deswegen als Geldkurs bezeichnet, weil er signalisiert, dass die Käuferpartei zu diesem Preis Geld bietet, um das Asset abzunehmen. Eine andere Bezeichnung ist „Bid“, was dem englischen Begriff für dieses Konzept entspricht.