Der Briefkurs ist der Kurs oder Preis, zu dem Verkäufer bereit sind, einen Vermögenswert (beispielsweise eine Aktie) zu verkaufen. Da der Verkäufer das Wertpapier besitzt, hat er sozusagen auch ein „verbrieftes Recht“, den Kurs zu bestimmen. Daher hat der „ask price“ seinen Namen. Ein Verkäufer möchte also einen Mindestpreis für die Veräußerung seines Wertpapiers erhalten. Der Briefkurs spiegelt somit die Angebotsseite am Markt wider. Das gilt nicht nur für Aktien, sondern auch für andere Wertpapiere und Rohstoffe.
Briefkurs: Trading Begriff erklärt
- Der Briefkurs wird auch als als bzw. Verkaufskurs bezeichnet.
- Der Briefkurs steht dem Bid-Kurs gegenüber.
- Der Briefkurs spiegelt das Angebot am Markt.
Das Gegenstück zum Briefkurs ist der sogenannte Geldkurs, auch „Bid“ genannt. Damit ist der Preis gemeint, den Käufer maximal für einen Vermögenswert bezahlen möchten. In einem funktionierenden Markt mit Angebot und Nachfrage steht der Briefkurs also immer über dem Geldkurs. Alles andere würde bedeuten, dass Verkäufer einen niedrigeren Preis verlangen, als von der Käuferseite angeboten wird. Das würde rational gesehen keinen Sinn ergeben. Um dieses Prinzip zu verstehen, muss man die Dynamik von Angebot und Nachfrage kennen. Während der Verkäufer natürlich einen guten Preis erzielen möchte, will ein Käufer möglichst günstig kaufen. Beides kann nicht unabhängig voneinander gesehen werden.
Die Differenz zwischen „Bid“ und „Ask“ wird als Geld-Brief-Spanne oder als „Spread“ bezeichnet. Diese stellt sozusagen die Gewinnmarge für den Verkäufer dar. Die Spanne ist bei Standardwerten meist nicht sehr ausgeprägt, da ein hohes Volumen und damit ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage herrscht. Bei eher spekulativen Anlagen kann der Spread prozentual auch höher ausfallen. Je höher er ist, desto illiquider ist der Vermögenswert, da Angebot- und Nachfrageseite nicht in Einklang gebracht werden können.
Praktisches Beispiel
Die Aktie XY steht bei einem Kurs von 100 Euro. Meist sieht die Ansicht im Broker Ihrer Wahl folgendermaßen aus:
Der Geldkurs liegt hier also bei 100 Euro, während der Briefkurs bei 102,50 Euro steht. Bisher ist ein potenzieller Käufer also nur bereit, maximal 100 Euro für das Wertpapier zu bezahlen, während ein Verkäufer mindestens 102,50 Euro dafür fordert. Der Spread beträgt hier also 2,50 Euro oder 2,5 % (2,50 / 100 x 100). Bitte beachten Sie, dass diese Zahlen nur der Veranschaulichung dienen. Dieser Wert muss nun in den Gesamtzusammenhang gesetzt werden. Für einen Standardwert ist das eine verhältnismäßig hohe Geld – Brief – Spanne. Die Bewertung des Spreads erfolgt also immer im Kontext mit der Anlage.
Worauf sollte man beim Briefkurs im Trading achten?
Beim Trading ist es wichtig, sich den Briefkurs genau anzuschauen, da er verschiedene Informationen über den Markt und potenzielle Handelsentscheidungen liefert. Hier sind einige Aspekte, auf die Sie beim Briefkurs im Trading achten sollten:
- Differenz zwischen Brief- und Geldkurs: Die Differenz zwischen dem Briefkurs und dem Geldkurs (Spread) gibt an, wie liquide der Markt ist. Eine enge Spanne deutet auf eine hohe Liquidität hin, während eine breitere Spanne auf geringere Liquidität hindeuten kann.
- Market Maker-Aktivität: Market Maker sind Händler, die bereit sind, zu bestimmten Preisen zu kaufen oder zu verkaufen. Ein hoher Briefkurs, insbesondere wenn er von einem oder mehreren Market Makern unterstützt wird, kann auf ein starkes Verkaufsinteresse oder eine mögliche Kursrichtung hindeuten.
- Verkaufsdruck: Ein plötzlicher Anstieg des Briefkurses, begleitet von einem höheren Handelsvolumen, kann auf Verkaufsdruck hindeuten. Trader sollten auf solche Veränderungen achten, da sie auf bevorstehende Kursbewegungen hinweisen könnten.
- Widerstandsniveau: Der Briefkurs kann als Widerstandsniveau dienen, wenn dort viele Limit-Orders gestellt werden. Wenn der Marktpreis diesen Kurs erreicht, könnten Verkäufer verstärkt agieren, was den Preis daran hindert, weiter zu steigen.
- Historische Kursentwicklung: Es ist hilfreich, die historische Kursentwicklung im Zusammenhang mit dem Briefkurs zu betrachten. Dies kann Aufschluss darüber geben, wie der Markt in der Vergangenheit auf bestimmte Preisniveaus reagiert hat.
Der Briefkurs ist allerdings nur eine von vielen Variablen, die bei Handelsentscheidungen berücksichtigt werden sollten. Sie sollten eine umfassende Analyse unter Verwendung verschiedener Indikatoren und Informationen durchführen, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
Fazit: Grundlagenwissen an der Börse
Das Wissen um Geldkurs, Briefkurs und Spread gehört zu den Grundlagen, um den Handel mit Wertpapieren zu verstehen. Wie immer an der Börse ist vor allem das Wechselspiel zwischen Angebot und Nachfrage entscheidend. Sie sehen: Beginnt man einmal damit, die Zusammenhänge zu verstehen, kann die Börse auch wirklich Spaß machen. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Investieren.
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