johannes striegel
Geschrieben von: Johannes Striegel
Überprüft von: Daniel Teplan
Finanzierung

Obwohl die Schweiz ein Großteil ihrer Wirtschaftsleistung durch Banken generiert, ist kein Institut der Alpenrepublik in der Liste Top 10 Unternehmen des Landes vertreten.

Robo Advisors in der Schweiz

Mit Glencore, Nestlé, Zurich Insurance Group, Ineos Holdings, Mercuria Energy Group, Novartis oder der Roche Holding belegen vor allem Unternehmen aus der Pharma-, Versicherungsindustrie und dem Rohstoffhandel vordere Plätze im Ranking.

Das wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz steht vor der Herausforderung, ihr traditionelles Private-Banking-Geschäft mit Robo-Advisor-Angeboten in Einklang zu bringen, während Investoren von niedrigen Handelskosten und potenziell höheren Renditen profitieren könnten.
  • Die Schweizer Vermögensverwaltung bevorzugt traditionelle Beratung und klassisches Banking, obwohl es eine wachsende Anzahl von Robo-Advisorn gibt.
  • Es gibt zahlreiche Robo-Advisor-Anbieter in der Schweiz, aber viele Innovationen in diesem Bereich stammen immer noch aus den USA, Großbritannien und Deutschland.

Wie sieht es mit Robo-Advisor Erfahrungen in der Schweiz aus?

Die größte Bank in der Schweiz – die UBS AG – verwaltete Ende 2018 ein Vermögen von etwa 3,1 Milliarden US-Dollar. Bei der Verwaltung privater Vermögen indes belegte der unter anderem an der New York Stock Exchange (NYSE) notierte Konzern zum besagten Zeitpunkt Rang eins. 2020 (Quelle: Wikipedia) belief sich das von Schweizer Banken verwaltete Vermögen auf rund 7,9 Billionen Schweizer Franken. Vor der Schweiz liegen Banken aus den USA und Großbritannien.

Bisher haben Schweizer Anbieter im weltweiten Vergleich in vielen Fällen das Nachsehen. Daran ändert auch die Tatsache wenig, dass es mit dem Züricher Unternehmen „True Wealth“ und Betreibern wie „investomat.ch“, „Clevercircles“ und „Digifolio“ eine ganze Reihe innovativer Dienstleister gibt, deren Robo-Advisor zunehmend zumindest teilweise auch internationale Nutzer ansprechen und vielversprechende Plattformen betreiben.

Schweizer Nationalflagge mit Alpen im Hintergrund

Global gesehen, setzt die Schweizer Vermögensverwaltung bisher noch immer eher auf traditionelle Beratung und Werte sowie das klassische Banking-Geschäft. Doch es tut sich was im Land von Wilhelm Tell und Max Frisch. Nichtsdestotrotz stammen viele Innovationen der Branche und globale bedeutende Robo-Advisor-Startups noch immer vor allem aus den USA, Großbritannien, Deutschland und. Kanada. Auch in China und Japan verzeichnet der Markt seit längerem ein stetes Wachstum. Die Schweiz gewinnt dabei ebenfalls zusehends an Bedeutung; inzwischen deutet sich bei vielen Schweizer Anleger ein stärkerer Trend hin zu Robo-Advisors an.

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Robo-Advisor Test und Erfahrungen: Agieren Schweizer Banken für Kleinanleger zu zögerlich?

Die Zahl der Banken, die Robo-Advisor nutzen, um Kundinnen und Kunden Zugang zu besseren Analysen zu ermöglichen, wächst und gedeiht seit einigen Jahren. Was dies bedeutet, lässt sich leicht zusammenfassen: Mensch und Maschine arbeiten immer häufiger gewinnbringend zusammen. Denn Robo-Advisor können Marktdaten wesentlich besser verarbeiten als Anleger, die Entscheidungen oftmals allein auf Basis ihrer (mitunter überschaubaren) Handelserfahrungen treffen und nicht selten zu sehr auf ihr Bauchgefühl hören. Die Kombination aus eigenen Erfahrung und der Robo-Advisor-Nutzung wird im Übrigen auch als hybrides Modell bezeichnet.

Lange schien der Innovationsdruck in der Schweiz nicht sonderlich hoch zu sein. Viele Anleger ließen sich von Skandalmeldungen wie etwa bei der UBS nicht aus der Ruhe bringen und vertrauten weiterhin auf klassische Angebote für die Vermögensverwaltung. Eben deshalb setzen Schweizer Banken noch immer am ehesten auf den Trend des hybriden Beratungsmodells. Aber wie gesagt: Auch hier ist ein Wandel erkennbar, der in den kommenden Jahren deutlich Fahrt aufnehmen könnte.

Kulisse einer typischen schweizer Kleinstadt

Robo-Advisor dienen Kundenberatern bei Banken als unterstützendes Element, wenn es um die Verwaltung der Kundenvermögen geht. Auch amerikanische Banken wie Morgan Stanley und die Bank of America entdecken die Chancen hybrider Wege für die Vermögensverwaltung. Gleiches gilt für den hierzulande vor allem durch Friedrich Merz, den heutigen CDU-Vorsitzenden und früheren Aufsichtsratsvorsitzenden des Deutschland-Ablegers bekannten weltgrößten Vermögensverwalter BlackRock.

Ungeachtet der Zurückhaltung vieler Banken, gibt es in der Schweiz inzwischen zahlreiche Robo-Advisor, die Fondsmanager aus Fleisch und Blut bei der Arbeit helfen. Einige Beispiele sind:

Branchenkenner gehen davon aus, dass sich der Markt in Zukunft auf einige wenige Anbieter konsolidieren wird. Dagegen spricht der Anstieg der Dienstleister. Allerdings zeigt die Erfahrung der vergangenen Jahre, dass viele Robo-Advisor ihre Dienste zeitnah wieder einstellen könnten.

Auch kleine Schweizer Banken wie die Bank Linth haben sich schon lange einen eigenen Robo-Advisor zugelegt. Die hybride Anlageberatung als Schnittstelle zwischen menschlicher Beratung und technologischen Hilfsmitteln hilft Banken bei der Senkung ihrer Kosten.

Es liegt die Vermutung nahe, dass die Schweiz vor allem spannend für Private-Banking-Kunden ist, die Millionensummen investieren. Ein Robo-Advisor verwaltet wiederum eher kleinere Beträge unter einer Million.

Andreas Dietrich, Finanzprofessor an der Hochschule Luzern (HSLU), sagt zu Robo-Advisorn in der Schweiz:

Wir reden nicht von Private-Banking-Kunden, die mit 5 oder 10 Mio. Franken kommen und auch Beratungsdienstleistungen verlangen. Der reine Robo Advisor ist zumindest in der Anfangsphase für Beträge mit einer Durchschnittsgröße von 50.000 bis 60’000 Schweizer Franken geeignet.

Wer nach Angeboten für die Verwaltung großer Vermögen sucht, setzt oft noch immer am liebsten auf den vertrauenswürdigen Anlageberater. Bankberater holen sich Unterstützung durch Analysen, die von Robo-Advisorn erstellt worden sind. Dies erklärt die Verwendung des Begriffs „Hybrid-Modell“.

Prof. Andreas Dietrich
Prof. Andreas Dietrich (Bild: Michael Calabro, Quelle: NZZ Magazin)

Ein reiner Robo Advisor bietet sich vor allem für Banken an, die keine starke Stellung im Anlagegeschäft haben und in Richtung Selbstbedienungs-Banking gehen. Das kann ein neues Geschäftsfeld eröffnen, den Ertrag diversifizieren und die Kosten niedrig halten. Es bietet sich also für kleinere Institute an.

Robo-Advisor Vergleich Deutschland und Schweiz
  Selma Finance True Wealth ELVIA eInvest Moneypark Whitebox Scalable Capital Ginmon
Robo-Advisor-Gebühr pro Jahr (zzgl. ETF-Gebhüren)

0,94

0,5 bis 1,47

0,55

0,8 0,35 – 0,95 0,75 0,39
Mindestanlagebetrag in €

ca. 1765

ca. 7.774

ca. 4.293

ca. 4.293 

5000 10.000 1.000
Depotbank

Saxo Bank Schweiz

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GLKB Glarner Kantonalbank

biw Bank Baader Bank AG DAB Bank

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Können Schweizer Staatsbürger deutsche Robo-Advisor nutzbar?

Wir haben bei allen deutschen Robo-Advisors angefragt, ob sie Schweizer Kunden offenstehen oder exklusiv deutsche Kunden adressieren.

Eines vorab: Schweizer und andere europäische Bürger benötigen immer ein SEPA-fähiges Konto, um deutsche Robo-Advisorn nutzen zu können. Mitunter sind zudem eine deutsche Steuer-ID sowie ein deutscher Wohnsitz erforderlich.

Im Einzelfall sollte sich nicht-deutsche Kunde im ersten Schritt über die genauen Voraussetzungen erkundigen.

Sind Deutsche Robo-Advisor für Schweizer Kunden nutzbar?
Robo-Advisor Für Schweizer Staatsbürger zugänglich? Verfügbar in weiteren Ländern?
Scalable Capital

Ja

Österreich, Großbritannien

Whitebox

Nein

Nein

Sutor Bank Nein

Nein

Warburg Navigator unbekannt

Nein

LIQID unbekannt

unbekannt

Truevest unbekannt

unbekannt

Solidvest unbekannt

unbekannt

Baloise Monviso Nein

Nein

Fundamental Capital unbekannt

unbekannt

quirion Ja

weltweit, außer USA

Visual Vest Ja

unbekannt

Moneyfarm (vaamo) Ja

gesamte EU

growney unbekannt

Belgien, Frankreich, Finnland, Vereinigtes Königreich Großbritannien, Italien, Niederlanden, Österreich, Polen

Elvia eInvest Ja

Nein

 fintego Ja

gesamte EU

ARERO Nein

Nein

 easyfolio unbekannt

unbekannt

Ginmon Ja

unbekannt

Robo-Advisor Erfahrungen – Wie werden sich die Schweizer Algorithmen entwickeln?

Robo-Advisor sind mittelfristig eine Gefahr für den menschlichen Anlageberater. Kein Wunder also, dass Schweizer Banken keinen übermäßigen Innovationsdruck verspüren, da Algorithmen den Verlust von Arbeitsplätzen bedeuten könnten.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Hybrid-Lösungen weiterhin zur Unterstützung des Menschen dienen werden, ist hoch. Und dennoch: Schweizer Anleger können längst auf solide Lösungen zugreifen und Vermögen ab 5.000 Schweizer Franken mit der Hilfe von Anbietern wie „Investomat“ oder „Moneypark“ anlegen. Pauschale Gebühren bewegen sich mit 0,5 % bis 1,2 % pro Jahr geringfügig über den Gebühren, die deutsche Robo-Advisor aufrufen.

Zur Qualität der Robo-Advisor sagt der Finanzprofessor Andreas Dietrich:

Bei Swissquote kann man sein Portfolio sehr individuell zusammenstellen. TrueWealth ist einfach und benutzerfreundlich. Beim Investomat der Glarner Kantonalbank kann man schöne Ergänzungen zum Portfolio vornehmen. Jedes Tool hat seine eigenen Stärken und Schwächen. Einen Robo Advisor, der in allen Kriterien überzeugt, habe ich bisher allerdings nicht gesehen.

Info: Um rentabel zu arbeiten, muss ein Robo-Abvisor ein Vermögen in Höhe von rund einer Milliarde Franken (Assets under Management (AuM)) verwalten, um profitabel zu laufen. Dies jedenfalls geht aus Schätzungen verschiedener Schweizer Banken hervor.

Die Schweiz bzw. die dortige Bankenlandschaft steht also vor der enormen Herausforderung, für ihr traditionelles Private-Banking-Geschäft mit Blick auf Angebote aus dem Bereich der Robo-Advisor ein profitables Fundament zu schaffen. Leichter gesagt, als getan. Doch die Zeichen stehen wie gesagt auf Wandel.

Marc P. Bernegger
Marc P. Bernegger (Quelle: American Express)

Aus Investoren-Sicht ist das Thema Robo-Advising sehr anspruchsvoll, da sich langfristig wohl nur wenige Player mit einer substantiellen Profitabilität durchsetzen werden.

So lautet die treffende Zusammenfassung des Fintech-Investors Marc P. Bernegger zum Thema. Über die Anbieter-Performance ist wenig bekannt. Sobald belastbare Daten zur Verfügung stehen, werden wir diese hier veröffentlichen.

Prof. Dr. Andreas Dietrich von der Hochschule Luzern schreibt dazu:

Unsere Ergebnisse zeigen, dass Robo Advisor-Portfolios im Zeitraum von 2000 bis 2018 je nach Risikoprofil und Kosten um bis zu 2 % p.a. besser rentiert haben als vergleichbare Strategiefonds. […] So liegen die Gesamtkosten des von uns evaluierten Robo Advisors zwischen 0,64 % beim niedrigem Risiko und 0,68 % bei hohem Risiko, jene der Strategiefonds hingegen zwischen 0,99 % bei niedrigem Risiko und 1,97 % bei hohem Risiko. […] Der Renditevorteil der Robo Advisor – sofern dieser sich auch in Live-Mandaten bestätigen sollte – ist also vor allem in Kostenvorteilen begründet.

Fazit: Robo-Advisor in der Schweiz

Allein der Positivaspekt der günstigen Handelskosten dürfte für eine wachsende Gruppe Anleger in der Schweiz Grund genug sein, sich verstärkt mit den Vorteilen unterschiedlicher Robo-Advisor-Angeboten zu befassen. Angebote und Alternativen gibt es auf dem Markt in der Zwischenzeit ausreichend.

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johannes striegel
Johannes Striegel
Autor, Texter & Redakteur
Über den Autor: Autor und Redakteur für Geldanlage und Trading. Als studierter Ökonom beschäftigt sich Johannes seit über sechs Jahren intensiv mit dem Thema Geldanlage. Parallel führt er seine eigene Agentur, die unter anderem Unternehmen im Finanzbereich redaktionell zur Seite steht.
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