Provisionen und Kommissionen im Trading erklärt
- Provisionen und Kommissionen im Trading erklärt
- Definition einer Kommission
- Wo fallen im Trading Kommissionen an?
- Kommissionen sind abhängig vom Broker
- Einfluss der Kommission auf die Rendite
- Beispielrechnung bei einer festen Kommission
- Beispielrechnung bei einer variablen Kommission
- Beispiel – Variable Kommission mittels Prozentsatz
- Beispiel – Variable Kommission mittels Geldbetrag auf bestimmte Investitionssumme
- Fazit
- Definition einer Kommission
Die Gebühr, die ein Broker für seine Leistungen verlangt, wird als Provision (Kommission) bezeichnet. Jeder Anbieter kann verschieden hohe Provisionen für die Ausführung der Trades seiner Kunden verlangen.
In diesem Artikel erklären wir Ihnen, was eine Provision im Trading ist und wo diese Provisionen anfallen können. Außerdem verraten wir Ihnen, worauf Sie bei den Kommissionen ihres Brokers achten sollten.
Definition einer Kommission
Eine Kommission ist die Gebühr, die ein Broker für die Ausführung von Trades seiner Kunden verlangt. Die Kommission wird auch als Provision bezeichnet und stellt sozusagen die Transaktionskosten dar.
Der Kommissionär bezieht für seine Dienstleistung vom Trader eine Provision. Je nach vertraglicher Regelung kann es sich bei der Provision um einen festen Betrag pro Trade oder eine variable Kommission handeln. Bei der variablen Kommission wird ein festgelegter Prozentsatz vom Handelsvolumen als Provision berechnet. Die Kommissionäre handeln dabei auf fremde Rechnung. Es werden also keine eigenen finanziellen Mittel benötigt. Das Kommissionsgeschäft gilt daher als risikoarm.
Neben Provisionen gibt es auch andere Arten von Gebühren, mit denen ein Trader rechnen muss. Beim CFD-Trading oder einem Market Maker Broker wird meist ein Spread anstelle einer Provision eingesetzt. Spreads berechnen sich aus der Differenz zwischen dem An- und Verkaufskurs eines Finanzproduktes.
Wo fallen im Trading Kommissionen an?
Kommissionen fallen in der Regel beim Trading bei einem Non-Dealing-Desk-Broker an. Non-Dealing-Desk Broker besitzen keinen eigenen Handelstisch und stellen ihre Kurse im Gegensatz zum Market Maker nicht selbst. Sie erhalten ihre Kurse über angebundene Liquiditätsanbieter des Interbankenmarktes. Liquiditätsanbieter können beispielsweise Großbanken, andere Market Maker sowie lizenzierte Investment-Unternehmen sein. Die NDD-Broker dienen sozusagen als Vermittler und leiten die Aufträge der Kunden an die jeweiligen Liquiditätsanbieter weiter. Für diese Vermittlung erhalten diese Broker dann eine Provision pro getätigter Order.
Market Maker, also Broker mit einem eigenen Handelstisch (Dealing-Desk-Broker), finanzieren sich hingegen über einen erhöhten Spread. Ein Spread bezeichnet die Differenz zwischen dem Geldkurs (Bid) und dem Briefkurs (Ask). Der Geldkurs ist das höchste Gebot, welches Anleger aktuell zahlen würden. Der Briefkurs ist hingegen der tiefste Preis, bei denen Anleger aktuell verkaufen. Der Spread kann zudem durch einen Aufschlag des Brokers erhöht werden und dient dem Broker als Einnahmequelle.
Kommissionen sind abhängig vom Broker
Die Höhe der Provision unterscheidet sich je nach Anbieter. Außerdem können die Kommissionen bei unterschiedlichen Finanzprodukten und Dienstleistungen variieren. Sogenannte Online- oder Neo-Broker, die die Trades lediglich ausführen, haben meist geringere Provisionen als Full-Service-Broker. Ein Full-Service-Broker bietet neben der eigentlichen Handelsplattform auch noch ein Service-Paket aus Finanzberatung, Vermögensplanung, Steuerberatung und Recherche an. Dadurch kann er höhere Provisionen verlangen als ein Broker, der lediglich die Trades ausführt.
Je nach Broker wird wahlweise eine feste oder eine variable Provision veranschlagt. Bei variablen Kommissionen kann die tatsächliche Transaktionsgebühr also stark durch das Ordervolumen beeinflusst werden. Bei einem großen Ordervolumen zahlt sich meist eine feste Provision für den Trader aus. Eine variable Provision ist meist bei einem kleineren Ordervolumen vorzuziehen.
Die Kunden profitieren bei einem Broker mit Kommissionsmodell vom
- Zugang zum Interbankenmarkt des Brokers,
- dessen Erfahrung und zusätzlicher Dienstleistungen wie beispielsweise Beratung und Analysen sowie
- der Anonymität, da die Dritte Partei den Auftraggeber nicht kennt.
Außerdem profitieren die Kunden bei einem Broker mit Kommissionsmodell von einem unverfälschten Marktpreis. Denn Broker, die eine Provision für ihre Vermittlung erhalten, verlangen keinen Aufschlag zum Spread. Die Kurse, die Sie an ihre Kunden weiterleiten, entspricht dem Betrag, den auch der vermittelnde Broker selbst zahlt.
In einigen Fällen fallen die Kosten für Trader bei einem Broker mit Kommissionsmodell geringfügig höher aus als bei einem Broker, der sich über einen Aufschlag zum Spread finanziert. Dies lässt sich allerdings nicht pauschalisieren und hängt stark vom Tradingverhalten und vom Ordervolumen des Traders ab. Je nach Kostenstruktur kann das eine oder das andere Gebührenmodell sinnvoller sein. Ein Brokervergleich ist daher empfehlenswert.
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Einfluss der Kommission auf die Rendite
Die Höhe und Art der Kommission hat einen großen Einfluss auf die Rendite eines Traders. Daher sollte das Provisionsmodell bei der Brokerauswahl berücksichtigt werden. Sowohl die feste als auch die variable Kommission können zu einem spürbaren Kostenfaktor werden. Aus diesem Grund sollte sich jeder Anleger Gedanken über sein Tradingverhalten machen. Je nachdem wie gehandelt wird und mit welchen Summen, kann das eine oder andere Kommissionsmodell besser geeignet sein. Hierzu haben wir einige Beispiele zur Veranschaulichung.
Beispielrechnung bei einer festen Kommission
Nehmen wir an, ein Broker erhebt eine feste Provision von 5 € pro Trade. Nun kauft der Trader jedoch ein Finanzprodukt mit 100 € Ordervolumen. Die feste Gebühr von 5 € macht also bereits 5 % von seinem Trade pro Order aus. Da jedes Devisengeschäft aus zwei Transaktionen besteht (Öffnen und Schließen der Position) fällt die Gebühr zweimal an, also insgesamt 10 €. Der Kurs der gekauften Finanzprodukte müsste also zunächst 10 % steigen, damit der Trader keine Verluste verbuchen muss. Erst wenn der Kurs mehr als 10 % steigt, kann der Trader Gewinne erzielen. Die feste Provision stellt bei einem kleinen Ordervolumen einen hohen Kostenfaktor dar und minimiert die Rendite um einen erheblichen Faktor.
Kauft der Trader hingegen ein Finanzprodukt mit 10.000 € Ordervolumen macht die feste Provision nur noch einen Bruchteil vom Gesamtbetrag aus. Die feste Gebühr von insgesamt 10 € macht in diesem Fall nur noch 0,1 % von seinem Trade aus. Der Kurs seiner gekauften Finanzprodukte müsste demnach nur um 0,1 % steigen, damit er keine Verluste einfährt. Steigen die entsprechenden Kurse mehr als 0,1 % so kann der Trader Gewinne erzielen. Die feste Provision rentiert sich demnach bei einem hohen Ordervolumen.
Beispielrechnung bei einer variablen Kommission
Auch bei der variablen Provision können üppige Nebenkosten für den Trader anfallen. Ein seriöser Anbieter teilt daher transparent die variablen Kosten, die anteilig auf das Ordervolumen pro Trade angerechnet werden. Eine variable Provision kann auf zweierlei Wege berechnet werden:
- Prozentsatz der anteilig zum Ordervolumen berechnet wird
- Geldbetrag der auf eine bestimmte Investitionssumme bezogen wird
Was das genau bedeutet, zeigen wir Ihnen anhand von zwei Beispielen.
Beispiel – Variable Kommission mittels Prozentsatz
Nehmen wir an, ein Broker berechnet eine Provision von 0,1 % vom Ordervolumen. Bei einem Ordervolumen von 10.000 € würde demnach eine Provision von 10 € pro Order anfallen. Für das Öffnen und Schließen der Position fallen also insgesamt 20 € an Gebühren an. In dem Fall wäre der Trader besser beraten, das feste Kommissionsmodell aus dem ersten Beispiel zu wählen.
Bei einem geringen Ordervolumen hat der Trader gegenüber dem festen Kommissionsmodell jedoch einen Vorteil. Bei seinem 100 € Trade würde die Provision in Höhe von 0,1 % lediglich eine Gebühr von 0,10 € pro Order verursachen, also insgesamt 0,20 €. Das Modell ist bei einem kleinen Ordervolumen also deutlich besser geeignet.
Beispiel – Variable Kommission mittels Geldbetrag auf bestimmte Investitionssumme
Ein Broker kann auch mit einem Provisionsmodell arbeiten, bei dem mittels Geldbetrag auf eine bestimmte Investitionssumme abgerechnet wird. Der Broker kann beispielsweise pro 2.000 € Einsatz eine Gebühr von 1 € verlangen. Bei einem Ordervolumen von 10.000 € wäre demnach eine Provision von insgesamt 5 € zu entrichten. Dieses Modell bietet also einen Preisvorteil bei einem hohen Ordervolumen im Vergleich zu den beiden anderen Provisionsmodellen.
Es gibt auch einige Anbieter, die gänzlich auf Provisionen verzichten oder diese zumindest sehr transparent und verständlich darstellen. Die Broker verdienen dann an Depotgebühren oder an variablen Spreads. Spreads berechnen sich aus der Differenz zwischen dem An- und Verkaufskurs eines Finanzproduktes. Gute Anbieter sind an geringen Spreads im Branchenvergleich zu erkennen.
Fazit
Kommissionen fallen hauptsächlich bei Brokern ohne eigenen Handelstisch an. Für ihre Vermittlung von Finanztransaktionen ihrer Kunden erhalten sie eine Provision. Kunden von Brokern mit einem Kommissionsmodell profitieren daher von einem unverfälschten Marktpreis. Market Maker finanzieren sich hingegen über einen Aufschlag zum Spread. Die Kurse können daher leicht vom realen Kurs abweichen. Welches Gebührenmodell für den Trader sinnvoller ist, lässt sich nicht pauschalisieren. Es hängt stark vom Tradingverhalten und vom Ordervolumen des Traders ab. Daher sollte immer ein Brokervergleich durchgeführt werden.
(Risikohinweis: 84,00% der privaten CFD Konten verlieren Geld)
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Zuletzt überprüft und geupdated am 13/06/2022 von Andre Witzel
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