Trotz des weltweit präsenten Trends hin zu grünen Energieformen und Naturschutz ist Öl weiterhin allgegenwärtig. Noch immer fährt ein Großteil unserer Autos mit Benzin und Diesel. Hinzukommen die Schiffe und Flugzeuge, die noch lange nicht auf fossile Brennstoffe verzichten können.
Erdöl befindet sich aber auch in Produkten, von denen man es auf den ersten Blick vielleicht nicht vermutet. So sind die über Jahrhunderte komprimierten und verflüssigten Kohlenstoffverbindungen Bestandteil der meisten Plastikverpackungen auf unserem Globus.
Noch lohnt es sich also klug in Öl-Aktien zu investieren. Klug heißt in diesem Fall, die jeweilige Aktie als Teil des großen Ganzen zu sehen und sie mit Wertpapieren aus anderen Branchen im Portfolio zu mischen. So können Sie zusätzlich Aktien von E-Auto-Firmen wie Tesla oder CATL, Aktien aus den erneuerbaren Energien, der Brennstoffzellentechnologie und der Wasserstoffindustrie für Ihr Depot erwerben. Dadurch entsteht ein guter Ausgleich untereinander und das Risiko von Verlusten sinkt.
Das Wichtigste in Kürze
- Während der Fokus der Weltöffentlichkeit auf dem Klimawandel, den erneuerbaren Energien und E-Mobilität liegt, bieten die Ölaktien weiterhin gute Möglichkeiten, um Gewinne zu machen.
- Die Kurse entwickeln sich somit relativ stabil und bewegen sich in gut voraussagbaren Zyklen. Im Moment liegen die Preise für eine Öl-Aktie aufgrund der Corona-Pandemie niedriger denn je.
- Anleger, welcher sich für Aktien im Erdöl müssen sich zwangsläufig mit der Rolle Organisation der erdölexportierenden Länder OPEC auskennen.
- Risiken des Handels mit Ölaktien sind politische Verwerfungen, Unfälle und Skandale oder auch plötzliche Absatzschwierigkeiten, die den Kurs negativ beeinflussen können.
Wie sich der Ölpreis entwickelt
Die meisten Ölkonzerne spielen eine bisweilen staatstragende Rolle und werden intensiv von Regierungen wie denen Saudi-Arabiens, der USA, Russlands und Chinas protegiert. In Verbindung mit der derzeit immer noch vorhandenen Notwendigkeit, Rohöl zu fördern und es zu verschiedenen Produkten weiterzuverarbeiten, handelt es sich bei den Öl-Aktien also um relativ stabile Wertpapiere.
Einen Abschwung kann es vor allem durch die Entscheidungen der OPEC für höhere Fördermengen und niedrige Ölpreise pro Barrel zwar immer geben. Langfristig gesehen besteht aber nur eine geringe Gefahr darin, Ölaktien zu kaufen. Letzten Endes stehen ganze Staaten und Dynastien mit einem Kapital von Milliarden USD hinter vielen der Unternehmen. Daher sind die Öl-Aktien mittlerweile auch als alternatives Investment zum zinslosen Sparen in Form von ETFs sehr beliebt. Allein in den 2000er-Jahren wurden weltweit mehr als 240 Milliarden Barrel Rohöl gefördert. Auch wenn man lange von einer schwindenden Rohstoffmenge gesprochen hat, ist der Anteil des Erdöls auf dem Ölmarkt angesichts neuer effizienterer Fördermethoden wie dem Fracking in den vergangenen zehn Jahren gestiegen.
Die Frage steht natürlich im Raum, ob dieses enorme Angebot wirklich der aktuellen Nachfrage entspricht. Gerade ein Blick auf das Reich der Mitte zeigt, dass es zwangsläufig zu einer Energiewende kommen wird. Allein unter den chinesischen Aktien befinden sich viele Unternehmen, die sich auf die erneuerbaren Energien und alternativen Antriebe konzentrieren. Nichtsdestotrotz wird der meiste Strom in der Volksrepublik weiterhin aus fossilen Brennstoffen gewonnen.
China hat andererseits nicht dieselben Ressourcen wie die wichtigsten Ölproduzenten der Erde, namentlich die USA, Saudi-Arabien, Russland, die Vereinigten Arabischen Emirate und der Iran. Auf die einzelnen Länder gesehen, kann aber gesagt werden, dass nach der Ölkrise in den 70er-Jahren ein deutlicher Knick nach unten bei der Ölförderung zu verspüren war. Abgesehen vom Nahen Osten flacht die Kurve in den meisten Staaten der Erde allmählich etwas ab.
Anteil erneuerbarer Energien in China steigt
China hat andererseits nicht dieselben Ressourcen wie die wichtigsten Ölproduzenten der Erde, namentlich die USA, Saudi-Arabien, Russland, die Vereinigten Arabischen Emirate und der Iran. Auf die einzelnen Länder gesehen, kann aber gesagt werden, dass nach der Ölkrise in den 70er-Jahren ein deutlicher Knick nach unten bei der Ölförderung zu verspüren war. Abgesehen vom Nahen Osten flacht die Kurve in den meisten Staaten der Erde allmählich etwas ab.
Vieles hängt aber nicht nur von der Nachfrage, sondern von den Entscheidungen der OPEC ab. Bei der 1960 in Bagdad gegründeten Organisation handelt es sich um die Vereinigung der erdölexportierenden Länder, die u. a. auch Förderbremsen und Marktregulierungen zu verantworten hat.
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Was ist die OPEC und was hat sie mit meinen Ölaktien zu tun?
Aktionäre, die sich mit dem Thema Erdöl beschäftigen, müssen sich zwangsläufig auch in die Geschichte der OPEC einlesen. Die Organisation der erdölexportierenden Länder wurde in den 60er-Jahren gegründet und bildet mit Sitz in Wien ein Kartell aus aktuell 13 Staaten. Beteiligt sind:
- Algerien
- Angola
- Äquatorialguinea
- Gabun
- Iran
- Irak
- Republik Kongo
- Kuwait
- Libyen
- Nigeria
- Saudi-Arabien
- die Vereinigten Arabischen Emirate
- Venezuela
Zuvor gehörten auch Ecuador und Indonesien zu dem Verband. Da zur OPEC fünf der zehn größten Erdölförderer der Welt zählen, hat die Organisation einen enormen Einfluss auf die Ölpreise. Sie legen für sich ein Ölfördermaximum fest, um zu bestimmen, wie viel USD pro Barrel gezahlt wird. Dem stehen natürlich andere Länder wie Russland, Kasachstan, Mexiko, die USA und Oman gegenüber. Russland musste so durch den niedrigen Ölpreis in den letzten Jahren starke wirtschaftliche Einbußen hinnehmen – die Förderung des Rohstoffs wurde nach der Annexion der Krim geradezu politisch eingesetzt.
Was die OPEC als Förderquote herausgibt, wirkt sich also direkt auf die Ölpreise und somit auch auf Ihre Ölaktien aus. Derzeit kann angesichts der Corona-Pandemie übrigens von sinkenden Mengen ausgegangen werden. Vor allem die Krise der Luftfahrtindustrie sorgt für eine niedrige Nachfrage, die sich mit dem Reset der Tourismusbranche aber wieder fangen dürfte. Entsprechend könnte jetzt ein guter Moment gekommen zu sein, um günstig in Öl-Aktien zu investieren und später von einem Anstieg zu profitieren.
Öl-Aktien kaufen Schritt für Schritt
Wenn Sie Aktien kaufen möchten, die mit Öl zusammenhängen, brauchen Sie heutzutage nicht mehr zur Bank zu gehen: die Online Broker machen es möglich. Sie melden sich einfach mit einem Profil auf einer Plattform Ihrer Wahl an. Um den passenden Anbieter herauszufinden, lesen Sie sich am besten vorab meine Erfahrungsberichte durch.
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Beim Online Broker in Öl investieren
- Den passenden Aktien Broker finden und anmelden per E-Mail
- Probedurchgang in der Demoversion
- Verifizieren Sie sich beim Online Broker
- Laden Sie Geld auf Ihr Konto
- Öl-Aktie auswählen und kaufen
- Verkaufen und Gewinne durch Kursveränderungen machen
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Schritt 1: den passenden Broker finden und sich anmelden
Gerade beim Online Trading mit Öl-Aktien ist es wichtig, dass Sie auf einen sehr vertrauenswürdigen Broker setzen. Informieren Sie sich vorab über einige Faktoren wie Lizenzierung, Kontrollinstanzen, Gebührenstruktur und digitales System. In erster Linie muss die Plattform einwandfrei laufen, sicher gegenüber Hacker-Angriffen sein und von einer staatlichen Institution überwacht werden. Die wichtigsten Punkte, auf welche Sie vor den Investitionen in Erdöl achten sollten, sind:
- Wie hoch sind die Kosten für Depot und Orders?
- Kann ich auch ohne Kommission handeln?
- Wer kontrolliert den Broker? Eine staatliche Finanzbehörde?
- Wie transparent ist die Gebührenstruktur?
- Fallen hohe Kosten beim Abheben des Geldes an?
- Ist das System stabil, schnell und vor Hacker-Angriffen geschützt?
- Auf welche Märkte hat der Broker Zugriff?
- In welchem Land hat der Broker seinen Sitz?
- Kann ich in Euro oder USD für die Aktien bezahlen?
Bei den meisten Trading Plattformen geht die Anmeldung denkbar schnell vonstatten. Sie öffnen die Seite, klicken auf Buttons wie „Registrieren“ oder „Anmelden“ und geben hier Ihre E-Mail-Adresse, einen Profilnamen sowie ein sicheres Passwort ein. Nun erhalten Sie eine Nachricht zur Verifizierung und sind bereits Mitglied.
Meist möchte der Broker aber noch mehr von Ihnen wissen. So sind Angaben zur Adresse zu machen und man fragt Sie nach Ihren Erfahrungen im Trading. Daran kann der Anbieter besser einschätzen, wie hoch bei Ihnen das Risiko ist und bietet Ihnen individuell passende Aktien teils mit attraktiven Dividenden an.
Zwingend notwendig ist es zudem, die Steuernummer einzutragen. Hierzu sind die Plattformen per Gesetz verpflichtet. Es geht dabei in erster Linie um die Abführung der Abgeltungssteuer. Diese beträgt in Deutschland 25 Prozent und wird direkt ans Finanzamt weitergeleitet. Jedoch können Sie bis zu einem Sparer-Pauschbetrag von 801 Euro einen Freistellungsantrag stellen und in der Steuererklärung die Versteuerung nach Ihrem Jahreseinkommen einfordern. Mehr über Steuern und Trading erfahren Sie hier.
Schritt 2: Üben in der Demoversion
Bei jeder Trading Plattform können Sie vom Echtgeld- in den virtuellen Modus wechseln. Hier traden Sie sozusagen mit Spielgeld und trainieren Ihr Können am Ölmarkt. Nutzen Sie hierbei die Vorteile der technischen Analyse und lernen Sie die Doji Candlestick Charts richtig zu lesen. Zudem verbessern Sie Ihr Gefühl für die steigenden und sinkenden Preise und erfahren, wann sich Kauf und Verkauf lohnen.
Schritt 3: Verifizierung vornehmen
Bevor Sie mit echtem Geld eine Öl-Aktie kaufen können, müssen Sie sich verifizieren. Geben Sie zunächst Ihre Telefonnummer an und lassen Sie sich über einen Anruf oder SMS-Code als reale Person bestätigen. Nun folgen Nachweise zu Staatsbürgerschaft und Wohnsitz. Hierzu laden Sie Ihre Dokumente, z. B. Ausweispapiere, auf den Server hoch.
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Schritt 4: Geld aufladen
Mit diversen Bezahlmethoden laden Sie nun Geld auf Ihr Konto beim Broker. Nutzen Sie bspw. Kreditkarten, Soforttransfer, PayPal, Neteller oder andere Mikrobezahlsysteme. Dabei müssen Sie die aktuellen Mindesteinzahlungsbeträge beachten. Seriöse Anbieter wie eToro ermöglichen es Ihnen, bereits mit 200 USD (umgerechnet etwa 170 Euro) in die besten Öl-Aktien zu investieren.
Schritt 5: Öl-Aktien mit wenigen Klicks kaufen
Bevor Sie Investitionen tätigen, lesen Sie sich zunächst detaillierte Analysen zu den wichtigsten Öl-Unternehmen durch. Diese fügen Sie nun Ihrer Watchlist hinzu und können direkt auf Ihrem Dashboard verfolgen, wie sich der Preis für die Ölaktien verändert. Daneben können Sie hier auch ETFs hinzufügen.
Wenn die Zeit für den Kauf gekommen ist, klicken Sie auf Traden. Nun öffnet sich ein einzelnes Fenster, in dem Sie die gewünschte Menge an Aktien angeben. Alternativ kaufen Sie günstiger auch nur Anteile und CFDs, also Differenzkontrakte, bei denen Sie von einem Hebel im Trading profitieren.
Sie können darüber hinaus weitere Optionen wählen, z. B. Ordertypen wie Stop Loss und Take Profit. Hierbei wird die Schließung des Trades ab einem bestimmten Preis automatisiert. Alternativ stellen Sie eine Preiswarnung ein, damit Sie über die Entwicklung Ihres Investments in Ölaktien immer auf dem Laufenden sind.
Schritt 6: Gewinne machen
Gewinne können Sie einerseits mit den an die Aktionäre ausgeschütteten Dividenden und andererseits mit dem Kursanstieg machen. Hier kommt es stark auf die Entwicklung und die Perspektive der jeweiligen Ölkonzerne an. Steigen die Kurse der Aktien über einen langen Zeitraum hinweg, könnten Investitionen auch langfristig interessant sein. Auf der anderen Seite und vor allem mit Blick auf die fragliche Zukunft des Rohstoffs Öl könnte es sich aber auch lohnen, nur kurzfristig beim Daytrading von einem zwischenzeitlichen Wachstum zu profitieren.
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Weitere Kosten beim Kauf einer Öl-Aktie
Wenn Sie eine der großen Ölaktien kaufen möchten, sollten Sie unbedingt zusätzliche Kosten im Handel einplanen. So wird meist eine Gebühr von bis zu 30 Euro im Jahr für die Führung des Depots fällig. Hinzu kommen Abgaben auf jede einzelne Order. Das ist speziell bei den Banken bisweilen relativ teuer.
Viele Online Broker haben die Gebührenstruktur aber schon längst verändert und bieten wie eToro Aktien-Handel zum Nulltarif an. Es fallen also weder beim Kauf noch beim Verkauf von Ölaktien Kommissionen an. Sie müssen lediglich einige Prozent beim Abheben Ihres Geldes an den Anbieter abtreten. Ebenso zieht der Fiskus eine maximal 25 Prozent hohe Abgeltungssteuer ein.
Die wichtigsten Unternehmen der Öl- und Gas-Branche
Man muss eigentlich nur einmal auf den Autobahnen der Welt unterwegs sein und weiß sofort, welche Unternehmen im Bereich der Petrochemie, der Öl-Gewinnung und des Benzinverkaufs führend sind. Hierzulande sind es speziell BP aus dem Vereinigten Königreich, die französische Total AG und die niederländische Royal Dutch Shell, die eine überragende Marktstellung haben.
International befinden sich die wichtigsten Ölkonzerne aber im Nahen Osten und am Golf von Mexiko bzw. in der Karibik. Saudi Aramco aus Saudi-Arabien, National Iranian Oil Company aus dem Iran, PEMEX aus Mexiko und ExxonMobil sowie Chevron aus den USA fördern das meiste Erdöl.
Viele der Ölaktien dieser Konzerne befinden sich unlängst in auf den Ölmarkt spezialisierten ETFs, z. B. der iShares MSCI World Energy Sector UCITS ETF USD, Lyxor STOXX Europe 600 Oil & Gas UCITS ETF und iShares MSCI Saudi Arabia ETF. An dieser Stelle zeige ich Ihnen, welche der großen Unternehmen im Bereich Öl und Gas attraktiv für Investoren sind und in welche Ölaktien man investieren sollte.
Öl-Aktien | WKN/ISIN | Kurs (Stand: 10.03.2021) | 5-Jahres-Trend (Stand: 10.03.2021) | Markt-kapitalisierung |
---|---|---|---|---|
Royal Dutch Shell | WKN: A0D94M ISIN: GB00B03MLX29 | 18,12 Euro | -11,9 Prozent | 140,14 Milliarden Euro |
Total | WKN: 850727 ISIN: FR0000120271 | 40,72 Euro | +16,8 Prozent | 106,76 Milliarden Euro |
Saudi Aramco | WKN: A2PVHD ISIN: SA14TG012N13 | 8,00 Euro (36 SAR) | +2 Prozent (seit Dezember 2019) | 1,57 Billionen USD |
Petrobras | WKN: 541501 ISIN: US71654V4086 | 6,25 Euro | +39 Prozent | ca. 50 Milliarden US-Dollar |
BP | WKN: 850517 ISIN: GB0007980591 | 3,69 Euro | -20,3 Prozent | 74,82 Milliarden Euro |
Chevron Corp. | WKN: 852552 ISIN: US1667641005 | 91,97 Euro | +13,3 Prozent | 176,70 Milliarden Euro |
ExxonMobil | WKN: 852549 ISIN: US30231G1022 | 51,10 Euro | -32 Prozent | 217,07 Milliarden Euro |
Lukoil | WKN: A1420E ISIN: US69343P1057 | 69,40 Euro | +102,4 Prozent | ca. 45 Milliarden Euro |
Rosneft | WKN: A0J3N5 ISIN: US67812M2070 | 6,20 Euro | +68 Prozent | 65,95 Milliarden Euro |
ConocoPhillips | WKN: 575302 ISIN: US20825C1045 | 48,82 Euro | +35,8 Prozent | 66,51 Milliarden Euro |
Die besten Öl-Aktien einkaufen
1. Royal Dutch Shell
Die Royal Dutch Shell ist eines der größten ölproduzierenden Unternehmen weltweit und fördert das „schwarze Gold“ in mehr als 140 Ländern. Damit erzielt die britisch-niederländische AG jedes Jahr mehr als 340 Milliarden USD. Es sind mehrere Milliarden Ölaktien der Royal Dutch Shell auf dem Markt. In diese haben bereits über eine Million Anleger investiert.
Ursprünglich befindet sich das Hauptgeschäftsfeld der Shell AG in der Nordsee, dort, wo die Rohölsorte Brent Blend aus dem gleichnamigen Ölfeld gefördert wird. Hier betrieb der Konzern u. a. auch den schwimmenden Öltank Brent Spar, dessen geplante Versenkung in den 90er-Jahren zu einem heftigen Boykott und Einbrüchen an der Börse führte.
Die Aktie der Royal Dutch Shell fuhr in den letzten 20 Jahren einen Zickzack-Kurs, der maßgeblich von Skandalen und dem Ölpreis beeinflusst wurde. 2015 konnte durch den niedrigen Preis pro Barrel ein deutlicher Abfall verzeichnet werden. Mit der Corona-Krise kam es zu einem Rekordminus. Mittlerweile steigt der Kurs seicht wieder an, befindet sich aber immer noch auf einem flachen Niveau. Wer jetzt in die Ölaktien der Shell AG investiert, könnte mit deren Regeneration im kommenden Jahr durchaus erfolgreich sein.
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Aktueller Chart von Royal Dutch Shell:
2. Total
Der Total-Konzern wurde 1924 in Frankreich gegründet und gehört zu den 20 wichtigsten Ölproduzenten international. Seine Marktmacht in Europa hat er vor allem der Fusionierung mit dem direkten Konkurrenten Elf Aquitaine im Jahr 2000 zu verdanken. Dennoch reichen Fördermengen und Umsatz natürlich nicht an die riesigen Firmen der OPEC-Staaten heran.
Derzeit liegt der Umsatz bei etwa 200 Milliarden Euro im Jahr. Die Aktie wird im Börsenindex CAC 40, an der New Yorker Börse NYSE sowie im NYSE Euronext in Paris gelistet. Abgesehen von der Ölförderung und Raffinierung von Mineralöl ist der Vertrieb von Kraftstoffen über tausende Tankstellen in ganz Europa das wichtigste Geschäftsfeld.
Nach vielen Jahren des Wachstums kam es 2020 durch die Corona-Krise zum Absturz der Aktie. Im Februar und März 2021 ging der Trend aber wieder nach oben und dürfte sich mit dem Reset der Luftfahrtbranche spätestens 2022 erholen.
Aktueller Chart von Total:
3. Saudi Aramco
Saudi Aramco macht, was die Ölförderung angeht, keiner etwas vor. Das saudische Unternehmen mit Sitz in Dhahran ist die derzeit größte Ölfördergesellschaft weltweit und hat einen Umsatz von deutlich mehr als 350 Milliarden USD im Jahr. Noch interessanter ist aber ein Blick auf den Gewinn. Da Saudi Aramco vom Königshaus unterstützt wird, liegen die Betriebskosten extrem niedrig. So kostet die Förderung von einem Barrel Öl lediglich 7,5 US-Dollar, während andere Unternehmen das Dreifache dafür aufwenden müssen.
Der Auftritt von Saudi Aramco an der Börse ist noch verhältnismäßig jung, wobei das Unternehmen unbeabsichtigt einen der denkbar ungünstigsten Zeitpunkte gewählt hat. Im November 2019 wurde die Genehmigung durch die Kapitalmarktbehörde Saudi-Arabiens erteilt und am 11. Dezember konnte man das Wertpapier bereits an der Börse Tabawul in Riad kaufen. Durch den Börsengang nahm Saudi Aramco mehr als 23 Milliarden Euro ein, womit es sich um den umfangreichsten Börsengang in der Geschichte handelt.
Bereits wenige Monate später fiel der Kurs rapide aufgrund der internationalen Corona-Krise ab. Im Sommer 2020 regenerierte sich der Wert der Aktie aber wieder und kann nun im März 2021 auch wieder ein Plus im Vergleich zum Einstiegspreis verzeichnen. Bleibt die Frage: Können Sie diese Öl-Aktie überhaupt frei über westliche Trading-Plattformen kaufen? Und die Antwort lautet: Ja. Bei eToro gibt es z. B. die Option, in die Öl-Aktien von Saudi Aramco zu investieren.
Aktueller Chart von Saudi Aramco:
4. Petrobras
Eine weitere Option ist es, in die Öl-Aktien von dem halbstaatlichen Konzern Petróleo Brasileiro S. A. oder kurz Petrobras einzusteigen. Das Unternehmen mit Sitz in Rio de Janeiro gibt es bereits seit den 50er Jahren und gehört zu den wichtigsten Ölproduzenten in Lateinamerika. Das Umsatzvolumen liegt bei etwas unter 90 Milliarden US-Dollar.
Die Ölaktien von Petrobras sind u. a. in New York und an der Bovespa in São Paulo notiert. Über verschiedene Trading-Plattform lassen sie sich einfach online kaufen. Wie die meisten Öl-Aktien waren auch die von Petrobras deutlich von der Corona-Krise betroffen. Der Wert sank so auch aufgrund der desaströsen Pandemie-Politik der brasilianischen Regierung Anfang 2020 auf ein Rekordtief und beginnt nun langsam, sich zu erholen.
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Aktueller Chart von Petrobras:
5. BP
ines der wichtigsten Unternehmen in der Ölindustrie überhaupt ist die BP plc auch als British Petroleum bekannt. Die mehr als 20.000 Tankstellen des britischen Konzerns mit Sitz in London sind nahezu überall in Europa zu finden. Trotz der Lage im erdölarmen Europa, spielt BP mit einer Fördermenge von etwa 120 Millionen Tonnen unter den Top-10 in der Welt mit.
In der Vergangenheit gab es aber auch immer wieder Skandale rund um BP. So kam es 2010 zu einem folgenschweren Unfall auf der Bohrplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko. Fünf Jahre später musste British Petroleum eine Rekordstrafe an die amerikanische Umweltbehörde zahlen. Schaut man sich den Chart über die letzten 20 Jahre an, so hat sich der Boom der frühen 2000er gelegt. Durch Corona ist die Aktie nochmals deutlich gesunken. Da ein Aufstieg aus diesem temporären Tal zu erwarten ist, lohnt sich dennoch eine Investition in die Öl-Aktien von BP.
Aktueller Chart von BP:
6. Chevron
Das amerikanische Unternehmen Chevron gehört mit einer Fördermenge von mehr als 85 Millionen Tonnen Erdöl zu den Top-20 der globalen Ölaktien. Zudem ist die Firma auch in der Gas-Industrie tätig. Als Hauptquartiere werden dabei seit 1879 San Ramon in Kalifornien und das brasilianische Fortaleza genutzt.
Der Umsatz liegt bei fast 150 Milliarden USD und wird in etwa 140 Ländern der Erde generiert. Ein neues Feld, das Chevron dabei seit einiger Zeit vorantreibt, ist das Fracking in Pennsylvania und Polen. Dabei werden durch Druck künstlich Risse im Gestein erzeugt, um an die Reserven an Schiefergas zu gelangen. Sollte dieses bald auch nach Europa geliefert werden, könnte die Aktie von Chevron an der Börse nach oben gehen.
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Aktueller Chart von Chevron:
7. ExxonMobil
Durch den Zusammenschluss der beiden Unternehmen Exxon und Mobil Oil ist 1999 einer der größten Erdölkonzerne der Welt entstanden. Mit einer Fördermenge von etwa 130 Millionen Tonnen im Jahr gehört ExxonMobil zu den Top-5 in der Welt. Der Umsatz erreicht dabei mehr als 250 Milliarden USD und gehört somit auch zu den finanzstärksten Firmen auf dem Globus. Wie bei Chevron spielt mittlerweile das Fracking eine wichtige Rolle für die AG. Umsatz, Gewinn und Kurse schwanken stark in Abhängigkeit zu den Ölpreisen. Seit der Fusionierung gingen die Öl-Aktien kontinuierlich nach oben und erfuhren erst 2020 mit der Corona-Pandemie einen abrupten Absturz. Unterdessen steigt der Wert seit Februar 2021 wieder steil nach oben.
Aktueller Chart von ExxonMobil:
8. Lukoil
Auch Russland darf in der Liste der besten Ölaktien nicht fehlen. Besonders präsent ist dabei der Konzern Lukoil, welcher eines der Papiere mit der stärksten Performance am RTS-Index der russischen Börse besitzt. Dabei greift Lukoil auf immense Reserven an Öl und Gas in Sibirien zurück und wird de facto von staatlichen Institutionen unterstützt.
Die Entwicklung der Ölaktien von Lukoil hängt allerdings stark von der politischen Lage ab. In den 2000er-Jahren lag der Wert angesichts von hohen Ölpreisen beim damaligen Allzeitrekord. Durch die Krimannexion und die Erhöhung der Förderquoten durch die OPEC kam es bis zum Jahr 2018 zu erheblichen Verlusten. Kurz vor der Corona-Krise erreichte Lukoil ein neues Rekordhoch und musste im März 2020 sowie im Sommer desselben Jahres einen starken Absturz hinnehmen. 2021 fing dagegen mit einem soliden Wachstum der Aktie an.
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Aktueller Chart von Lukoil:
9. Rosneft
Von Moskau aus operiert das zweite große Unternehmen in der russischen Ölindustrie Rosneft, welches mit Igor Setschin von einem engen Vertrauten von Staatspräsident Wladimir Putin geführt wird. Bekanntheit hat es zudem aufgrund des Aufsichtsratssitzes des ehemaligen deutschen Bundeskanzlers Gerhard Schröder erhalten.
Mit einem Umsatz von fast 60 Milliarden Euro im Jahr gehört Rosneft auch über Russland hinaus zu den finanzstärksten Ölförderern und kann dabei stets auf den Support des russischen Staates setzen. 2006 ging Rosneft an die Börse und ist mittlerweile auch über London, das Handelssystem NASDAQ und XETRA verfügbar. Durch die enge Bindung an den Staat kommt es bei politischen Verwerfungen wie den Sanktionen nach der Krimannexion jedoch immer wieder zu Kursabstürzen.
Aktueller Chart von Rosneft:
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10. ConocoPhillips
ConocoPhillips ist das drittgrößte Öl-Unternehmen der USA und hat seinen Hauptsitz in Houston, Texas. Entsprechend sind auch die Öl-Reserven der Sorte WTI (West Texas Intermediate) aus dem Golf von Mexiko der Fokus des Konzerns. In Europa ist ConocoPhillips vor allem in Form der JET-Tankstellen präsent. Mittlerweile liegt der Umsatz bei etwa 32 Milliarden US-Dollar.
Über die vergangenen zehn Jahre hinweg ist der Kurs insgesamt nach oben gegangen, temporär gab es jedoch immer wieder abrupte Abstürze der Ölaktien. Zu einem Rekordtief kam es im Zuge der Corona-Krise im Jahr 2020. Der Kurs hat sich jedoch unlängst wieder erholt und könnte interessante Chancen für Anleger bieten.
Aktueller Chart von ConocoPhillips:
Vorteile daran, in Öl und Gas zu investieren
Was Ölaktien trotz der andauernden und auf lange Sicht bevorstehenden Energiewende für Anleger so interessant macht, sind die derzeit niedrigen Einstiegspreise. Waren die Kurse der Wertpapiere aus der Branche bis Anfang 2020 noch relativ hoch, hat die Corona-Krise für eine bisher nicht da gewesene Korrektur gesorgt. Gleichzeitig liegen die Ölaktien nur temporär aufgrund ausgefallener Rohstoffverkäufe z. B. an die Fluggesellschaften und Flugzeughersteller wie Airbus am Boden.
In den nächsten fünf bis zehn Jahren ist das Öl weiterhin ein wichtiger Faktor und kann noch nicht komplett von den erneuerbaren Energien verdrängt werden. Wer jetzt eine Aktie der großen Konzerne kauft, kann also bereits mit der Rückkehr zur Normalität nach der Pandemie mit einem Wachstum rechnen. Die Differenz zwischen dem derzeitigen Niedrigpreis von bisweilen sogar unter 10 US-Dollar und der Norm von 2018/19 macht das Gewinnpotenzial beim Handeln mit den Ölaktien aus. Bereits Ende des Jahres könnten die meisten Papiere zurück auf Ihrem Vor-Corona-Niveau sein und insgesamt auf Dauer auch einiges an Dividende abwerfen.
Stabilisierend wirkt dabei, dass die meisten Öl-Firmen von staatlichen Institutionen massiv unterstützt werden. Ein Beispiel hierfür ist Russland. Trotz niedriger Ölpreise, Sanktionen und politischer Verwerfungen stehen die eng an den Staat gebundenen Unternehmen an der Börse besser da als viele Konkurrenten in der westlichen Welt. In Saudi-Arabien werden die Ölförderer u. a. dadurch subventioniert, dass die Betriebs- und Förderkosten extrem niedrig sind.
Insgesamt sind Ölaktien damit eine gute Investition auf Dauer für die Anleger, da sie sich abgesehen von gelegentlichen Schwankungen relativ stabil halten. Darauf aufbauend lassen sich andere Energieformen ins Portfolio integrieren, um die Hypes in den erneuerbaren Sektoren mitnehmen zu können. Nichtsdestoweniger ist ein regelmäßiger Blick auf die aktuelle Entwicklung am Rohstoff- und Energiemarkt sowie die generellen Trends der 2020er-Jahre im Auge zu behalten.
- Durch die Corona-Krise bedingt niedrige Einstiegspreise bei den Ölaktien
- Rückkehr der Kurse auf einen Normalwert aus der Zeit vor Corona absehbar
- Staatliche Unterstützung der Unternehmen wirkt stabilisierend
- Auf Dauer gesehen sind die Ölaktien vergleichsweise stabil
- Ölaktien eignen sich gut für ein gemischtes Portfolio mit erneuerbaren Energien Aktien und Papieren aus anderen Branchen
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Risikofaktoren am Ölmarkt
Einige Risiken gibt es beim Kauf von Ölaktien natürlich auch zu beachten. Kurzfristig sollten vor allem die Daytrader aufpassen, nicht aufgrund von politischen Verwerfungen, Absatzschwierigkeiten oder Entscheidungen der OPEC plötzlich Verluste zu machen.
Auch Skandale und Unfälle sind der Branche keine Seltenheit. Gekenterte Tanker wie die Exxon Valdez und havarierte Bohrinseln wie die Deepwater Horizon sowie das mangelhafte Umweltmanagement im Nachgang bringen die Öl-Unternehmen immer wieder in Verruf. Darunter leiden letzten Endes auch die Kurse.
Weiterhin müssen bei klassischen Petro- und Rentierstaaten wie Russland, Venezuela, Iran und den arabischen Ländern politische Aspekte betrachtet werden. Viele der Länder sind in erster Linie durch einen hohen Ölpreis stabil und wohlhabend, müssen aber bei strittigen Themen wie Menschenrechten oder wirtschaftlicher Konkurrenz zu den USA mit Sanktionen und Wirtschaftskriegen rechnen.
Des Weiteren ist die Energiewende im vollen Gange. China engagiert sich als derzeit bevölkerungsreichster Staat der Erde so stark wie kaum jemand anders im Bereich der erneuerbaren Energien und alternativen Antriebe. So ist das Reich der Mitte bereits in einer Vorreiterrolle bei Solarzellen, Windkraft, E-Autos und womöglich bald auch schon beim Wasserstoff.
Angesichts des enormen Wachstums von China könnte hier eine Blaupause für die Welt von morgen entstehen. Für die kommenden zehn Jahre sind Ölaktien zwar allem Anschein nach weiterhin ein zumindest stabiles Investment. Danach könnte die Nachfrage aber nicht zuletzt vonseiten der Autoindustrie deutlich sinken. Länder wie Norwegen wollen bereits in wenigen Jahren aus dem Verbrenner aussteigen und selbst einstige Umweltsünder wie Indien und China planen den Exit aus Benzin und Diesel.
Vorteile von Ölaktien
- Derzeit niedrige Preise und eine absehbare Rückkehr zum Niveau der Vor-Corona-Zeit
- Öl-Unternehmen besitzen eine hohe Marktkapitalisierung und sind „too big to fail“
- Öl wird in den nächsten Jahren weiterhin gebraucht
- Hinter vielen der Konzerne stehen Staaten, welche stabilisierend wirken
- Öl-Aktien sind weitgehend stabil und somit ein positiver Faktor im Portfolio
- Meist werfen die Öl-AGs hohe Dividende ab
Nachteile von Ölaktien
- Die Energiewende steht an und hat mit China eine mächtige Leitfigur
- Politische Verwerfungen (Sanktionen, Boykotte) können zu Kurskorrekturen führen
- Der Aktienpreis hängt oft davon ab, auf welche Fördermengen sich die OPEC einigt
- Unfälle und Skandale wirken sich negativ auf die Kurse aus
- Schlechte Umweltbilanz der ölfördernden Unternehmen
In welche anderen Rohstoffe kann man investieren?
Erdgas
Eine Alternative zu den Ölaktien sind die Wertpapiere von Unternehmen, die in erster Linie mit Gas handeln. Erdgas wird dabei oft als eine Art Übergangsrohstoff auf dem Weg vom Öl zu den erneuerbaren Energien angesehen. Profite werden u. a. in Russland erwirtschaftet, wo die fördernden Unternehmen gleichzeitig auch viele der Pipelines in Richtung Europa betreiben. Nordstream 2, die von Russland aus durch die Ostsee nach Deutschland geführt wird, ist zum Synonym für den derzeitigen Kampf um den Gasverkauf zwischen Russland und den USA geworden.
In den Vereinigten Staaten setzt man in erster Linie auf Fracking, also das Einpumpen von Flüssigkeit in den Boden, um dort Schiefergas freizusetzen. Diese unkonventionelle Methode trifft angesichts der Verschmutzung der Erde und der Initiierung von Erdbeben auf reichlich Kritik. Insofern ist noch nicht sicher, ob Unternehmen, die rein auf Fracking setzen, wirklich erfolgversprechende Entwicklungen an den Börsen hinlegen können.
Derzeit werden mehr als 3.600 Milliarden Kubikmeter Erdgas weltweit gefördert, wobei die USA und Russland mit zwischen 17 und 20 Prozent den höchsten Anteil an dem Geschäft haben. Beide Staaten sind gleichzeitig auch die Hauptverbraucher weltweit. Empfehlenswerte Gas-Aktien für eine Investition sind z. B.
- Gazprom (Russland, WKN: 903276/ISIN: US3682872078, Kurs 10.03.2021: 6,11 USD)
- Chevron (USA, WKN:852552/ISIN: US1667641005, Kurs 10.03.2021: 91,97 Euro)
- ConocoPhillips (USA, WKN: 575302/ISIN: US20825C1045, Kurs 10.03.2021: 48,82 Euro)
Tanker
Eine Möglichkeit, um indirekt in die Entwicklung am Ölmarkt zu investieren, sind die Tanker-Aktien. Hierbei handelt es sich um die Logistikunternehmen, welche Öl, aber auch Gas über Atlantik, Polarmeer, Indischen Ozean und Pazifik in alle Welt transportieren. Mit der Nachfrage nach Öl nehmen auch die Aufträge für die Tanker-Firmen zu und deren Kurse an der Börse steigen.
Interessant für Anleger sind bspw. Aktien von:
- Nordic American Tankers (Bermuda, WKN 394869/ISIN: BMG657731060, Kurs 10.03.2021: 3,19 USD)
- Scorpio Tankers (Monaco, WKN: A2PB2X/ISIN: MHY7542C1306, Kurs 10.03.2021: 12,99 15,86 USD)
- Euronav S. A. (Belgien, WKN: A0DNRS/ISIN: BE0003816338, Kurs 10.03.2021: 8,82 USD)
Erneuerbare Energien
Eine perfekte Ergänzung zu den Ölaktien sind natürlich die Wertpapiere aus den erneuerbaren Energien. Sonnen- und Windkraft können Ihrem Portfolio ebenso einen kräftigen Aufwind geben wie die derzeit sehr gehypte Wasserstoffbranche. Während erstere Energiequellen bereits jetzt eine wichtige Rolle im Energiemix spielen, boomt Wasserstoff vor allem in Bezug auf die Automobilindustrie.
Wohin der Weg beim Wasserstoff führt, ist derzeit noch nicht ganz klar. Wer kurzfristig Gewinne durch die rapide steigenden Kurse machen möchte, setzt z. B. auf Brennstoffzellenhersteller wie:
- Ballard Power Systems (Kanada, WKN: A0RENB/ISIN: CA0585861085, Kurs 10.03.2021: 17,99 Euro)
- ITM Power Co Ltd (Großbritannien, WKN: A0B57L/ISIN: GB00B0130H42, Kurs 10.03.2021: 5,07 Euro)
- PowerCell Sweden (Schweden, WKN: A14TK6/ISIN: SE0006425815, Kurs 10.03.2021: 27,00 Euro)
- Plug Power (USA, WKN: A1JA81/ISIN: US72919P2020, Kurs 10.03.2021: 32,21 Euro)
- Ceres Power (Großbritannien, WKN: A2NB49/ISIN: GB00BG5KQW09, Kurs 10.03.2021: 11,70 Euro)
Deutlich stabiler, was eine langfristige Investition angeht, sind die Unternehmen der Solar- und Windenergie. Sie passen perfekt in ein gemischtes Portfolio mit den Ölaktien, bei denen eventuelle Verluste in der einen Sparte durch die Gewinne der anderen ausgeglichen werden. Diesbezüglich kann ich Ihnen folgende Papiere empfehlen:
- Vestas (Dänemark, WKN: 913769/ISIN: DK0010268606, Kurs 10.03.2021: 143,50 Euro)
- Xinjiang Goldwind (China, WKN: A1CQD/ISIN: CNE100000PP1, Kurs 10.03.2021: 1,47 Euro)
- Nordex (Deutschland, WKN: A0D665/ISIN: DE000A0D6554, Kurs 10.03.2021: 19,79 Euro)
- First Solar (USA, WKN: A0LEKM/ISIN: US3364331070, Kurs 10.03.2021: 60,72 Euro)
- Xinyi Solar (China, WKN: A1JPAH/ISIN: KYG9829N1025, Kurs 10.03.2021: 1,35 Euro)
Einen detaillierteren Beitrag zu den erneuerbaren Energien und der Brennstoffzellenbranche finden Sie unter den jeweiligen Verlinkungen.
Tipps und Tricks für Rohstoff-Aktionäre
- Informieren Sie sich vor Ihrer Investition in eine Aktie aus der Ölbranche über die Mechanismen dieses Marktes und achten Sie u. a. auch auf die Entscheidung der OPEC
- Analysieren Sie den gesamten Energiemarkt und schauen Sie sich an, wo Öl in den nächsten zehn Jahren in jedem Fall noch gebraucht wird
- Informieren Sie sich über den fundamentalen Rohstoffzyklus, bei dem sich die vier Phasen Überproduktion/niedrige Preise, Zehren von Beständen, steigende Nachfrage und Boom abwechseln
- Angesichts der Energiewende ist es sinnvoll, eine Öl-Aktie als Stabilisator in ein Portfolio mit Aktien aus anderen Branchen zu integrieren. So gleichen sich die Verluste des einen Segments mit den Gewinnen des anderen aus.
- Entscheiden Sie sich für ein Unternehmen, das hohe Dividende ausschüttet
- Eine Aktie aus der Ölindustrie lässt sich gut mit Wertpapieren aus anderen Energiesektoren kombinieren
- Wenn Sie das Risiko von Aktien oder CFDs scheuen, wählen Sie als Alternative einfach einen ETF, der bereits in sich selbst diversifiziert ist
Weniger Risiko: Öl-Aktien-ETFs
Eine Alternative zu einer klassischen Aktie ist ein ETF. Hierbei handelt es sich um Fonds, die sich an einem bestimmten Index orientieren, gleichzeitig aber auch direkt an der Börse gehandelt werden können. So bieten viele Trading Plattformen wie eToro die Möglichkeit, sein Geld in einen solchen ETF zu stecken.
Viele ETFs konzentrieren sich dabei auf ein bestimmtes Segment, z. B. auf chinesische Aktien, die Automobil-Industrie, Cannabis oder eben die Erdöl-Branche. Zu den derzeit besten ETFs mit Erdöl-Aktien gehören:
iShares MSCI World Energy Sector UCITS ETF
Der iShares MSCI World Energy Sector ETF wird von BlackRock herausgegeben und bezieht sich auf den World Energy Sector Index von MSCI. Darin enthalten sind die wichtigsten Unternehmen der westlichen Ölindustrie, bspw. ExxonMobil, Chevron, Total, BP und Royal Dutch Shell.
- ISIN: IE00BJ5JP105
- Land: Irland
- TER: 0,25 Prozent
- Fondvermögen: ca. 49 Millionen USD
- Performance (12 Monate): 3,77 Prozent
- Gewinnverwendung: ausschüttend
Lyxor STOXX Europe 600 Oil & Gas UCITS ETF
Der Lyxor ETF Europe 600 Oil & Gas UCITS ETF beinhaltet eine Mischung aus Aktien aus der Öl- und Gasbranche und wurde erstmals 2006 aufgelegt. Dabei bezieht er sich als Referenz auf den Index STOXX Europe 600 Oil & Gas. Im Fond sind insgesamt 22 verschiedene Wertpapiere vorhanden. Dabei nutzt Lyxor nicht nur die Anteile von Ölfirmen wie Statoil oder BP, sondern integriert mit Vestas auch einen aufstrebenden Hersteller von Windenergieanlagen.
- ISIN: LU1834988278
- Land: Luxemburg
- TER: 0,30 Prozent
- Fondvermögen: 326 Millionen Euro
- Performance (12 Monate): 12,01 Prozent
- Gewinnverwendung: thesaurierend
United States Oil Fund
Der United States Oil Fund orientiert sich am Preis des WTI Sweet Crude Oils und wird von der Bank of New York Mellon sowie United States Commodity Funds geführt.
- ISIN: US91232N2071
- Land: USA
- TER: 0,73 Prozent
- Fondvermögen: 3,48 Milliarden USD
- Performance (12 Monate): -16,53 Prozent
- Gewinnverwendung: ausschüttend
Tipp: Über 2.000 Aktien ohne Kommissionen traden
Was sind Öl-ETCs?
Die ETCs (Exchange Traded Commodities) sind börsengehandelte Rohstoffe, deren Wert sich entweder am Preis für die Sofortlieferung oder am Futures-Preis orientiert. Wer direkt in Erdöl investieren möchte, kann sich ein solches Paket an Edelmetallen, Einzelrohstoffen und Agrargütern wie Lebendvieh an der Börse kaufen.
Grundsätzlich bieten ETCs dieselben Vorteile wie ETFs, jedoch handelt es sich bei dem investierten Kapital um kein Sondervermögen. Der Anbieter offeriert Ihnen eine Art Schuldverschreibung, wodurch der Anleger ein gewisses Risiko hat.
In manchen Fällen sind die beinhalteten Rohstoffe physisch beim Anbieter hinterlegt – meist Gold, Platin, Silber und andere Metalle. Vollständig besicherte ETCs sind dagegen mit Kreditsicherheiten hinterlegt, meist von einer konkreten Versicherung.
Bei Öl, Erdgas und ähnlichen Brennstoffen handelt es sich meist um Investitionen in Futures, also in die Entwicklung des Marktpreises. Es lohnt sich gerade bei diesen rollenden Futures, die Zyklen der Rohstoffe im Hinterkopf zu behalten.
Verschiedene Arten von Öl-Aktien
Bei Ölaktien können Sie sich zwischen verschiedenen Arten an Wertpapieren entscheiden. Hierzu gehören die:
- Inhaberaktien, bei denen Sie die üblichen Aktionärsrechte besitzen und der Firma namentlich nicht bekannt sind
- Stammaktien, bei denen Sie ein Mitspracherecht bei der Hauptversammlung haben
- Vorzugsaktien, bei denen Sie mehr Dividende, aber kein Stimmrecht erhalten
- Vinkulierte Namensaktien, die an eine konkrete Person gebunden sind und nur mit Zustimmung der AG veräußert werden können
Wann sollte man Ölaktien kaufen?
Bei der Herausgabe von Rohstoffen kann in normalen Zeiten ein klassischer Zyklus mit vier Stadien festgestellt werden. Je nachdem, wie sich darin die Nachfrage entwickelt, sollte man die Ölaktien kaufen oder verkaufen.
- Niedrigpreisphase mit Überproduktion und geringer Nachfrage
- Stagnierende Preise, Zehren von Beständen, steigende Löhne und wachsende Wirtschaft
- Rapide ansteigende Nachfrage und Notwendigkeit zur Produktionssteigerung
- Boomphase mit hohen Gewinnmargen
In Stufe 1, einer Niedrigpreisphase, lohnt sich die Investition. Zu diesem Zeitpunkt herrscht eine deutliche Überproduktion an Öl, die Lagerbestände steigen, die Nachfrage ist im Vergleich dazu gering und die Preise fallen entsprechend ab. Die kommenden Jahre sind eher stagnierend und sie werden keine nennenswerten Gewinne erzielen.
In dieser Stufe 2 wächst die Wirtschaft und die Löhne steigen. Die Bestände an Rohstoffen werden schrittweise aufgebraucht und müssen allmählich aufgrund der steigenden Nachfrage aufgestockt werden.
Nun befindet man sich bereits in der Stufe 3 mit einer Angebotsunterdeckung und einer stark steigenden Nachfrage. Erste Shortseller vollenden ihre Käufe.
In der vierten Stufe kommt es zu einem impulsiven Boom mit enormen Gewinnmargen. Neue Produzenten betreten angelockt von den hohen Ölpreisen den Markt und bieten Konkurrenz. Schrittweise werden die Aktien von Spekulanten weggekauft und allmählich fällt der Zyklus wieder zurück in die Phase 1.
Angesichts der Corona-Krise befinden wir uns aktuell in einer von externen Faktoren bedingten Tiefphase bei den Preisen für Rohstoffaktien im Allgemeinen. Da auf Dauer ein Ende der Pandemie und eine Rückkehr zur Normalität absehbar ist, dürften die Barrelpreise spätestens 2022 rapide hochgehen. Entsprechend lohnt es sich noch vor dem kommenden Aufschwung Ölaktien mit in das eigene Portfolio aufzunehmen.
Tipp: Über 2.000 Aktien ohne Kommissionen traden
Mein Fazit zum Ölmarkt: Klug in Ölaktien investieren
Während der Fokus der Weltöffentlichkeit auf dem Klimawandel, den erneuerbaren Energien und E-Mobilität liegt, bieten die Ölaktien weiterhin gute Möglichkeiten, um Gewinne zu machen. Einerseits werden die fossilen Rohstoffe weiterhin benötigt und andererseits stehen oft ganze Staaten hinter den einzelnen Unternehmen.
Die Kurse entwickeln sich somit relativ stabil und bewegen sich in gut voraussagbaren Zyklen. Im Moment liegen die Preise für eine Öl-Aktie aufgrund der Corona-Pandemie niedriger denn je. Das hat u. a. mit der zurückgegangenen Mobilität auf unserem Planeten zu tun.
Nach dem Ende der Pandemie dürfte es zu einer schnellen Rückkehr zu unserem normalen Leben kommen. Es werden wieder mehr Flugzeuge, Schiffe und andere Fahrzeuge unterwegs sein. Ein Wachstum der erworbenen Aktie ist somit bereits 2021 und vor allem im Jahr 2022 zu erwarten.
Dennoch sollte man sich bewusst machen, dass die erneuerbaren Energien in vielen Staaten der Erde auf dem Vormarsch sind. Eine Revolution könnten die Verbote von Verbrennern zur Mitte und zum Ende der 2020er-Jahre einleiten. Vorher können Sie immer noch lukrative Gewinne aus den Kursveränderungen und hohe Dividende mitnehmen.