Die Börse hat ihre ganz eigene Sprache, die gerade für Anfänger nicht immer einfach zu durchblicken ist. Neben Fachbegriffen aus der Finanzwelt wird am Wertpapiermarkt auch gerne bildlich gesprochen. Sicher ist Ihnen bereits der Begriff „bearish“ begegnet – meist im Zusammenhang mit dem direkten Gegenteil „bullish“.
Aber was meinen erfahrene Börsianer, wenn sie von „bearish“ sprechen? In diesem Artikel bringe ich Licht ins Dunkel und erkläre Ihnen, worauf Sie als Anleger achten müssen.
Das Wichtigste in Kürze
- Als „bearish“ wird eine Stimmungslage bezeichnet, die von fallenden Kursen und Pessimismus geprägt ist. Sinkende Unternehmensgewinne oder eine hohe Arbeitslosigkeit sind Beispiele möglicher Warnzeichen.
- Es gibt keine einheitliche Definition für einen Bärenmarkt, Verluste von 20% in einem Sektor können aber auf jeden Fall als solchen bezeichnet werden.
- Als Beispiel für einen Bärenmarkt kann der Zusammenbruch der sogenannten Internetblasse im Jahr 2000 oder die Coronapandemie.
Definition Bearish
Mit dem geflügelten Wort „bearish“ wird eine Stimmungslage an der Börse bezeichnet, die von einem herrschenden Pessimismus und fallenden Kursen geprägt ist. Im Jargon der Börsianer wird diese Situation auch gerne als Bärenmarkt oder als „Baisse“ bezeichnet. Die negative Erwartungslage und die Furcht vor Kursverlusten spiegeln sich meist in einem anhaltenden Abwärtstrend wider.
Die aufkommende Panik der Anleger verstärkt diese Dynamik noch, da diese ihre Aktien oft überstürzt verkaufen. In der Regel wird der Markt bearish, wenn die Konjunktur träge wird. Oft sind diese Entwicklungen auch in äußeren Faktoren erkennbar: Sinkende Unternehmensgewinne, eine hohe Arbeitslosigkeit und ein niedriges Einkommen sind nur drei der Warnsignale.
Eine einheitliche Definition eines Bärenmarktes gibt es nicht. Verluste von 20 % im Gesamtmarkt oder in einem Sektor können aber auf jeden Fall so bezeichnet werden. Für langfristige „Buy and Hold“ Anleger bietet ein Bärenmarkt einige Chancen. Es benötigt zwar etwas Mut, aber oft sind hier günstige Zukäufe möglich. Auch durch den Optionshandel können in einem fallenden Markt Gewinne erzielt werden.
Das Gegenteil von „bearish“ ist „bullish“. Läuft es an der Börse also besonders gut, sind die „Bullen“ los. In dieser „Hausse“ steigen die Kurse sehr stark an und die generelle Stimmung am Markt ist optimistisch. Die Aussicht auf schnelles Geld lockt weitere Anleger in den Markt, sodass der Bullenmarkt auch ohne äußere Einflüsse sehr lange bestehen kann. Diese bildliche Sprache geht der Legende nach auf Kämpfe zwischen einem Bären und einem Bullen in der Nähe der Londoner Börse im 17. Jahrhundert zurück. Während der Bulle seinen Gegner mit einem kraftvollen Stoß von unten nach oben attackierte, schlug der Bär mit seiner mächtigen Tatze von oben nach unten. Dadurch wurden diese beiden Bezeichnungen geprägt, die die Kursbewegungen im jeweiligen Sentiment beschreiben.
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Beispiele für einen Bärenmarkt
Nach der Finanzkrise im Jahr 2008, regierten an der Börse zwölf Jahre die Bullen. Die verschiedenen Indizes erklommen immer wieder neue Höhen und „bearish“ schien ein Wort aus vergangenen Zeiten zu sein. Die weltweite Corona Pandemie stürzte die Börse aber im März 2020 in einen Bärenmarkt. Dieser hielt zwar nicht lange an, brachte aber empfindliche Verluste für manchen Anleger mit sich. Auch die sogenannte Internetblase aus dem Jahr 2000 mündete direkt in einem Bärenmarkt.
Fazit – Bärenmärkte sind ein natürlicher Bestandteil der Börse
So wie die Börsen Phasen der Euphorie erleben, muss es auch längere Abwärtsphasen geben. Die Ursachen von Bärenmärkten sind häufig in wirtschaftlichen Ereignissen und Krisen zu finden. Unabhängig davon sind Bärenmärkte aber auch ein notwendiges „Übel“, um die Übertreibungen bullischer Phasen wieder zu korrigieren und ein faires Preisniveau wieder herzustellen.
Bärenmärkte müssen für Anleger oder Trader aber kein Grund zur Sorge sein. Denn in diesen Phasen lassen sich ebenso gut Gewinne erzielen wie in Aufwärtsphasen. Wer die Kunst des Short-Tradings wirklich beherrscht, kann in einem Bärenmarkt sogar in kürzerer Zeit mehr verdienen als in Bullenmärkten, da Abwärtsbewegungen häufig schneller und drastischer ausfallen als solche, die Aufwärts gerichtet sind.
Meist gestellte Fragen:
Was bedeutet bearish?
Bearish (deutsch „bärisch“) ist ein englischer Begriff aus dem Börsenhandel und bezeichnet die Tendenz eines Marktes nach unten. Trader und Anleger, die eine bärische Haltung haben, erwarten also einen fallenden Markt und können ihr Portfolio entweder absichern (z.B. mit Stops oder Termingeschäften) oder Short-Positionen eröffnen, um am Kursrückgang zu profitieren.
Wie lange dauert ein Bärenmarkt?
Nicht jeder Bärenmarkt dauert gleich lange, zudem wird zwischen kurzfristigen und langfristigen Bärenmärkten unterschieden. Langfristige Bärenmärkte dauern im Durchschnitt 2-3 Jahre, während kurzfristige Bärenmärkte nach einigen Monaten bereits wieder vorüber sind. Der längste Bärenmarkt fand während der Great Depression statt. Er begann 1929 und dauerte bis in die späten 40er Jahre an.
Woran erkennt man einen Bärenmarkt?
Während es keine einheitliche Definition eines Bärenmarktes gibt, gibt es einige Anzeichen, an denen sich ein Bärenmarkt relativ einfach erkennen lässt. Hat ein Markt beispielsweise 20% seit seinem letzten Hoch verloren, so spricht man im Allgemeinen von einem Bärenmarkt.
Lohnt es sich, in einem Bärenmarkt zu investieren?
Ja, das Investieren in einem Bärenmarkt kann äußerst profitabel sein. Denn die Kurse für die meisten Vermögenswerte sind während eines Bärenmarktes besonders niedrig, sodass auch hochwertige Aktien in diesen Phasen günstig zu haben sind. Bedenkt man, dass auf jeden Bärenmarkt auch wieder eine Bullenphase folgt, so bietet ein Bärenmarkt eine hervorragende Gelegenheit, günstig einzusteigen und nach Ende des Bärenmarktes umso höhere Gewinne zu erzielen. Dennoch muss in Bärenmärkten mit Bedacht vorgegangen werden und vor einem Investment sollte eine gründliche Analyse des jeweiligen Vermögenswertes vorgenommen werden, um zu beurteilen, ob die erwartete Performance nach Ende des Bärenmarktes ein Investment rechtfertigt.
Kann man auch in einem Bärenmärkt Gewinne erzielen?
Ja, auch Bärenmärkte bieten hervorragende Gelegenheiten, um Geld zu verdienen. Eine Möglichkeit ist es, Termingeschäfte auf fallende Kurse abzuschließen. Alternativ können auch Assets direkt oder indirekt (z.B. mit CFDs) leerverkauft werden.
Soll ich meine Aktien in einem Bärenmarkt verkaufen?
Nein, ein Bärenmarkt bedeutet nicht automatisch, dass Sie Ihre Aktien verkaufen sollten. Fallende Märkte gehören zum natürlichen Börsenzyklus und dass dabei auch Ihre Aktien in Mitleidenschaft gezogen werden, ist zunächst kein Grund zur Sorge. Hat sich an den fundamentalen Bedingungen und den Gründen, warum Sie überhaupt in das Unternehmen investiert haben, nichts geändert, so haben Sie auch keinen Grund, die Aktie zu verkaufen, unabhängig davon ob sie sich in einem Bullen- oder Bärenmarkt befindet. Im Gegenteil kann ein Bärenmarkt sogar eine gute Gelegenheit sein, Aktien von starken Unternehmen nachzukaufen und seine Positionen zu niedrigen Preisen aufzustocken.