Drawdown Grafik

Drawdown im Trading: Mit maximalen Verlusten umgehen & Verluste begrenzen

Beim Trading ist es ungemein wichtig, sich mit den Risiken von Trades und dem Umgang mit Verlusten auseinander zu setzen, bevor man einen Handel tätigt. Eine der Möglichkeiten, das Risiko eines Trades einzuschätzen, ist die Betrachtung des Drawdowns, der namentlich vielen Anlegern bekannt sein dürfte. 

  • Aber was bedeutet Drawdown genau? 
  • Was ist die Drawdown Notice? 
  • Welchen Einfluss haben psychologische Faktoren auf deinen Börsenhandel? 
  • Und wie funktioniert Drawdown Trading? 

All diese Fragen klären wir in unserem Exkurs und geben Ihnen so einen klaren Plan an die Hand, der Ihnen zeigt, wie Sie besser investieren und sich von Kursschwankungen nicht aus der Ruhe bringen lassen. 

Dradown im Chart
Drawdown im Chart

Was ist ein Drawdown? 

Ein Drawdown gibt an, wie hoch der prozentuale Kursrückgang einer Aktie innerhalb eines bestimmten Zeitraums im Verhältnis zum Höchstwert ist. Diese Kennzahl kann auf verschiedene Assets angewendet werden. Es kann also ein Drawdown genutzt werden, wenn man Aktien handelt, Gold kauft oder das Verlustrisiko bei Währungen berechnen, sprich einen Drawdown Forex ermitteln möchte. Prinzipiell liegt immer ein Drawdown vor, wenn kein neuer Periodenhöchstwert erreicht wird, also immer dann, wenn der Kurs nicht den alten Höchstkurs überschreitet. Entsprechend kann ein Drawdown auch dann existent sein, wenn die Kurse steigen. 

Der Drawdown kann in verschiedenen Zeiträumen beobachtet werden, was die Relevanz der Angaben beeinflusst. Längere Zeiträume sind dabei interessant, da sie die Marktentwicklung logischerweise über einen längeren Zeitpunkt widerspiegeln und damit andere Höchstkurse zur Verfügung haben. Fürs Intraday Trading sind aber natürlich andere Zeiträume zu betrachten, als es fürs Positionstrading sinnhaft ist. 

Drawdown im Trading Konto

Neben dem prozentualen Kursrückgang eines Unternehmenswertes kann sich ein Drawdown auch auf ein Trading Konto bzw. auf das gesamte Portfolio beziehen. Wenn beispielsweise der Wert des eigenen Trading Kontos von 10.000 € auf 6.000 € fällt, so spricht man von einem Drawdown in Höhe von 40 %. Ähnlich wie beim Drawdown einer Aktie beschreibt das Drawdown eines Portfolios den Wertverlust des gesamten Trading Accounts, ausgehend vom Peak. Sollte sich später ein neuer Peak ergeben, so wird dieser als Referenzpunkt des Drawdowns betrachtet. Während bei Unternehmenswerten dabei meistens ein prozentualer Wert angegeben wird, kann man bei Portfolio Drawdowns den Rückgang auch in Währungen angeben. 

Dabei ist ein hoher Drawdown nicht immer eine Hiobsbotschaft. Man muss auch immer in Betracht ziehen, wie lange man für die Erholung des Portfolios braucht. Wenn man beispielsweise 15 Jahre sich auf einen Portfoliowert von 100.000 € hochgekämpft hat, so wäre ein Drawdown von 40 % weitaus gravierender als bei einem Zeitraum von wenigen Monaten.

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Was ist ein Maximum Drawdown?

Kleinere Drawdowns sind völlig normal und treten in aller Regelmäßigkeit auf, größere Drawdowns können uns dagegen wertvolle Informationen darüber liefern, welche Marktsituation aktuell vorliegt und wie hoch das Risiko eines Verlustes ist. Ganz besonders der sogenannte Maximum Drawdown ist daher relevant und dessen Betrachtung sollte ein fester Bestandteil deines Risikomanagements sein. 

Der Maximum Drawdown (MDD) gibt nämlich an, wie hoch die maximale prozentuale Abweichung eines Kurses vom Höchstkurs innerhalb einer betrachteten Zeitperiode ist. Der MDD sagt uns also, wie hoch die maximale Fallhöhe innerhalb dieses Zeitraums ist und gibt uns so eine ungefähre Vorstellung, wie weit die Kurse zukünftig maximal fallen können. Es muss allerdings beachtet werden, dass dieser Maximalverlust nicht verbindlich ist und dass zukünftig auch tiefere Kursstürze auftreten können, als es in der Vergangenheit der Fall war. So haben zum Beispiel unvorhergesehene Ereignisse wie die Coronakrise 2020 starken Einfluss auf den Handel gehabt und können eine derartige Panik auslösen, dass die Kurse weit tiefer fallen als in stabilen Zeiten. 

Drawdown Grafik
Drawdown Grafik

Nichtsdestoweniger ist der Maximum Drawdown ein mächtiger Verbündeter in der Risikobewertung und sollte bei Ihren Überlegungen eine Rolle spielen. Das Risiko sollte sich immer in einem guten Verhältnis zu den Gewinnchancen bewegen und wenn die zu erwartende Rendite zweier Anlagen gleich ausfällt, sollte man sich für diejenige entscheiden, die weniger Verlustrisiken beinhaltet. Hierbei ist der MMD eine der wichtigsten Kennzahlen zur Bewertung und gibt Ihnen Auskunft über die maximale Schwankung nach unten, wenn wir von regulären Umständen ausgehen.  

Wertverlust: Was bedeutet das?

Ein Wertverlust ist das Gegenteil einer Wertsteigerung. Er bezeichnet also, dass sich der Wert einer Anlage vermindert. Dies kann verschiedene Ursachen haben und drückt sich an den Börsen in Form einer Negativrendite aus. Das Vermögen, das man aufweist, ist bei einem allgemeinen Wertverlust niedriger als das Kapital, das man eingesetzt hat. Das Ziel eines Anlegers muss also immer sein, Wertverluste zu verhindern und stattdessen Gewinne zu verzeichnen. Man kann auch Zuwächse eines Anlagevermögens erzielen, wenn die Kurse einer Aktie fallen, zum Beispiel durch Leerverkäufe. 

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Was bedeutet ein Drawdown für Trader?

Trader müssen sich über die Risiken und zu erwartenden Chancen einer Anlage bewusst sein und diese gegeneinander abwägen. Hierbei hilft die Betrachtung der Drawdowns und besonders die des Maximum Drawdowns, denn so bekommt man einen Eindruck darüber, wie tief die zu befürchtende Fallhöhe bei einem negativen Verlauf ist. Allerdings sollte man nicht nur isoliert betrachten, wie tief die Kurse im prozentualen Verhältnis zum Höchstwert innerhalb eines Zeitraums fallen, sondern auch beachten, wie häufig Drawdowns auftreten und wie lange es in der Vergangenheit gedauert hat, bis der Wertverlust wieder ausgeglichen wurde. 

Häufigkeit von Drawdowns

Die Häufigkeit der Drawdowns zeigt uns, wie regelmäßig die Kurse fallen und verrät uns dadurch die Abwärtsvolatilität der Anlage. Es macht einen entscheidenden Unterschied, ob es zum Beispiel nur einen Maximum Drawdown im Rahmen der Coronakrise gab, die Anlage sonst aber einen Höchstwert nach dem nächsten jagt oder viele starke Drawdowns zum Tagesgeschäft gehören und regelmäßig starke Schwankungen nach unten auftreten. 

Maximal Drawdown
Drawdown während der Corona Krise im EU50

Anhand dieser Informationen können wir außerdem auch den durchschnittlichen Drawdown ausmachen. Er gibt uns Informationen bezüglich der durchschnittlichen Fallhöhe, multipliziert die Werte der einzelnen Drawdowns also und teilt sie durch die Anzahl. Wir können so nicht nur feststellen, wie oft der Höchstwert unterschritten wurde, sondern auch um welche durchschnittliche Höhe. 

Die Wichtigkeit der Zeitspanne

Zusätzlich ist auch die Zeitspanne, die zwischen einem Drawdown und einem neuen Höchstwert liegt, ein Aspekt, der Beachtung verdient. Die “Time to Recover” gibt uns Auskunft darüber, wie lange es durchschnittlich dauert, bis Verluste ausgeglichen werden, was ein wichtiger Punkt in der Anlagestrategie sein sollte. Je länger es dauert, bis Verluste ausgeglichen sind, desto länger muss man warten, um eine positive Kapitalrendite zu erzielen. Gerade wenn wir beurteilen wollen, ob wir eine Investition auf einen kurz-, mittel- oder langfristigen Zeitraum auslegen wollen, ist so eine Kennzahl Gold wert. 

Im Rahmen dessen lohnt es auch wieder, die Extremen zu betrachten. In diesem Fall ist das der longest Drawdown, also die längste Zeitspanne zwischen einem Drawdown und einem neuen Höchstwert. Dies kann ein ungefährer Rahmen sein, der absteckt, wie lange es im schlimmsten Fall dauert, bis zukünftige Drawdowns ausgeglichen sind. 

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Wie entstehen solche Marktlagen?

Kleinere Drawdowns sind wie gesagt das Normalste von der Börsen-Welt und selbst Maximum Drawdowns müssen nicht unbedingt relevant sein, sondern können klein ausfallen. Der Maximum Drawdown steht im Verhältnis zu den anderen Drawdowns und ist nicht zwangsläufig groß, nur eben der größte innerhalb des Zeitraums. Allgemein sollten Drawdowns also nicht überbewertet werden, sondern sind ganz einfach im System Börse vorgesehen. 

Dadurch, dass sich die Preise durch Angebot und Nachfrage bestimmen und es immer wieder Ungleichgewichten zwischen den beiden Seiten gibt, die wie ein Pendel in beide Richtungen ausschlagen, entstehen automatisch Drawdowns. Die einzige Alternative wäre, wenn die Preise konstant und ausnahmslos immer nur steigen würden und dann hätte das ganze Spekulationsgeschäft eher wenig Sinn. 

Externe Faktoren

Massive Drawdowns mit hohen prozentualen Abweichungen hingegen haben zumeist Gründe, die aufhorchen lassen sollten. In so einem Fall gilt es herauszufinden, worauf der Kursfall zurückgeht. Wir haben eingangs bereits die Coronakrise als Beispiel angeführt, warum ein starker Drawdown entstehen kann. Krisen, Kriege, Pandemien, Umweltereignisse, politische Entscheidungen und Wahlen können ebenso starke Drawdowns zu Folge haben wie schlechte Quartalszahlen und eine maßgeblich veränderte Marktlage. 

Tritt zum Beispiel ein neuer Mitbewerber in Erscheinung, der einer Firma durch technologischen Vorsprung den Rang abläuft, kann das zu einer Neubewertung des Aktienkurses führen, der einen starken Drawdown produziert. Es ist bei der Risikobewertung folglich entscheidend, den Hintergrund des Drawdowns zu bewerten und diesen in die Entscheidungsfindung miteinzubeziehen. Die meisten äußeren Krisen lösen sich schließlich früher oder später auf und treten nicht in allzu großer Frequenz auf. Ein technischer Rückstand lässt sich hingegen nur mit viel Schweiß und Mühe wieder aufholen und kann weitere Verluste und sogar Insolvenz nach sich ziehen. 

Coronavirus

Was sollte man tun bei einem Drawdown?

Das Wichtigste ist erst einmal die Ruhe zu bewahren und bei der eigenen Strategie zu bleiben. Stellen Sie sich die Frage, warum der Drawdown eingetreten ist und wie stark er tatsächlich ist. Vergleichen Sie ihn ggf. mit den historischen Daten, um zu erkennen, ob hier ein einschneidendes Ereignis vorliegt oder Drawdowns zur Anlage dazu gehören. Psychologisch neigen wir Menschen dazu, negative Erlebnisse, zum Beispiel Wertverluste bei unseren Anlagen, stärker zu gewichten als positive Erlebnisse. Lassen Sie sich daher nicht von Ihrem Unterbewusstsein zum Narren halten, sondern schätzen Sie realistisch ein, wie die Marktlage ist. Bleiben Sie bei Ihrer Strategie und prüfen Sie, ob sich der Drawdown damit vereinbaren lässt. 

Wenn man feststellt, dass es sich hier um einen temporären Zustand handelt, sollte man ihn aussitzen. Falls man zum Schluss kommt, dass der Drawdown den Niedergang der Kurse erst einleitet oder sollte man eine sehr kurzfristige Anlagestrategie verfolgen, in der bei Verlusten oft sofort abgestoßen wird, sollte man über Schadensbegrenzung nachdenken und ggf. verkaufen. 

Fazit: Ein Drawdown gehört im Trading dazu

Der Drawdown ist ein wertvolles Messinstrument bei der Risikobewertung einer Anlage und wir raten dazu, es auch zu nutzen. Wie so oft an der Börse ist es aber von entscheidender Wichtigkeit, die Umstände zu beachten, innerhalb deren ein Drawdown entsteht und sich nicht nur auf den prozentualen Wert alleine zu verlassen. Drawdown ist nicht gleich Drawdown, sondern kann verschiedene Signale senden, die man lernen muss, richtig zu interpretieren.

Wenn man diese Regeln befolgt und neben dem Maximum Drawdown auch die Häufigkeit und die Time to Recover beachtet, hat man ein funktionelles Tool zur Risikobewertung gewonnen und kann sein Trading weiter optimieren. Abschließend sei noch gesagt, dass eine Drawdown Notice nichts mit unserem Thema hier zu tun hat, sondern sich auf die Einhaltung von Leihverträgen bezieht. 

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FAQ – Meistgestellte Fragen zum Drawdown im Trading:

Was ist ein Maximum Drawdown?

Ein Maximum Drawdown bezeichnet die größte prozentuale Abweichung eines Kurses vom Höchstwert nach unten innerhalb einer Zeitperiode. Je nach Strategie kann ein Investor diesen Drawdown unterschiedlich werten und je nach Stärke Investmententscheidungen treffen. 

Was sagt die Time to Recover aus?

Die Time to Recover sagt aus, wie lange ein Kurs nach einem Drawdown braucht, um einen neuen Höchstpunkt zu erreichen. Der Durchschnittswert und der längste Zeitraum, der benötigt wurde, um nach einem Drawdown einen neuen Höchstpunkt zu erreichen, sind relevante Kennzahlen, um das Risiko einer Investition zu beurteilen.

Sollte ich bei einem neuen Maximum Drawdown verkaufen?

Das kommt ganz darauf an, welche Anlagestrategie man verfolgt und unter welchen Umständen der Drawdown auftritt. In vielen Fällen ist bei einer langfristigen Betrachtung und wenn man von fallenden Kursen profitiert, ein Drawdown ein ungünstiger Zeitpunkt zu verkaufen, denn die Kurse sind ja gerade niedrig und bringen Ihnen wahrscheinlich keine gute Kapitalverzinsung ein. Es gibt aber Fälle, in denen ein Drawdown ein dringendes Verkaufssignal ist, zum Beispiel dann, wenn ein Unternehmen in massive Liquiditätsproblem kommt oder Ähnliches. 

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Zuletzt überprüft und geupdated am 14/03/2023 von Andre Witzel

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