Der Wechselkurs bzw. Devisenkurs drückt das Wertverhältnis aus, das zwischen zwei Währungen besteht. Angegeben wird der Wechselkurs in zwei Währungssymbolen – z. B. EUR/USD (Euro/US-Dollar).
Erfahren Sie jetzt, was Devisenkurse sind, wo der Unterschied zwischen realen und nominalen Wechselkursen liegt und warum Wechselkurse schwanken.
Das Wichtigste zum Devisenkurs in Kürze:
- Devisenkurse, auch Wechselkurse genannt, drücken das Wertverhältnis zwischen zwei Währungen aus, z. B. EUR/USD (Euro/US-Dollar).
- Es gibt zwei Arten von Wechselkursen: den realen Wechselkurs, der die tatsächliche Kaufkraft einer Währung widerspiegelt, und den nominalen Wechselkurs, der das Austauschverhältnis zwischen zwei Währungen angibt.
- Flexible Wechselkurse werden durch Angebot und Nachfrage bestimmt, während fixe Wechselkurse von den Mitgliedsstaaten eines Währungsverbundes festgelegt werden.
Was sagt der Devisenkurs aus?
Die heutige gelte Mengennotierung gibt an, wie viel Fremdwährung ein Euro erwerben kann (bspw. 1 Euro = 1,09 US-Dollar).
Liegt beispielsweise der Devisenkurs vom US-Dollar zum Euro bei 1,09, bedeutet das: ein US-Dollar ist 1,09 Euro wert. Ob britisches Pfund, Schweizer Franken & Co.: Devisenkurse gibt es für alle Währungspaare weltweit, im Forex Trading werden diese Paare und Kurse gehandelt.
Wo finde ich Devisenkurse?
Wenn Sie als Forex Trader Devisenkurse brauchen, sollten Sie diese bei Ihrem Broker in Erfahrung bringen. Die dortigen Devisenkurse entsprechen genau denen, mit denen Sie auch handeln müssen und sind auf den Pip genau. Für alle anderen Zwecke ist es ausreichend, den Namen des jeweiligen Währungspaars bei Google einzugeben und den dort angezeigten Wechselkurs zu Rate ziehen. Beachten Sie allerdings, dass Sie in den meisten Fällen einen etwas teureren Wechselkurs bekommen werden, wenn Sie im Urlaub oder bei Online-Transaktionen mit Anbietern wie PayPal Währungen umtauschen.
Wie wird der Devisenkurs berechnet?
Um einen Devisenkurs (in der Praxis meist nur Wechselkurs genannt) zu berechnen, benötigen Sie den Wechselkurs der beiden Währungen, die Sie betrachten. Haben Sie beispielsweise einen US-Dollar und möchten diesen in Euro umtauschen, beträgt der Kurs beispielsweise 1:1,09 (USD zu EUR). Sie multiplizieren nun die Geldsumme der Ausgangswährung mit dem Devisenkurs und erhalten so die Summe in der Zielwährung.
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Realer vs. Nominaler Wechselkurs – wo liegen die Unterschiede?
Währungen lassen sich nominal und real bewerten, weshalb grundsätzlich zwischen zwei Arten von Wechselkursen unterschieden wird:
- Realer Wechselkurs
- Nominaler Wechselkurs
Mit dem realen Wechselkurs wird die tatsächliche Kaufkraft einer Währung beziffert. Der reale Wechselkurs drückt also aus, zu welchem Kurs die Waren und Dienstleistungen von Ländern getauscht werden können. Für diese Bewertung existiert der repräsentative Warenkorb. Dieser Warenkorb spiegelt den Konsum privater Haushalte über eine gewisse Zeitspanne wider.
Um den realen Wechselkurs berechnen zu können, wird der nominale Wechselkurs benötigt. Unter dem nominalen Wechselkurs wird das Austauschverhältnis verstanden, das zwischen zwei Währungen besteht. Dies hat den Hintergrund, dass ein Vergleich nur in der gleichen Währung möglich ist.
Hierzu ein Beispiel:
- Ein Arbeitnehmer in Deutschland erhält monatlich 2.000 Euro. Die Kosten für ein Brot belaufen sich auf 2 Euro. Daraus ergibt sich ein Verdienst in Höhe von 1.000 Broten.
- Ein Arbeitnehmer aus der Schweiz verdient monatlich 3.600 Franken. Das Brot kostet ihn 4 Franken.
Im Ergebnis verdient der Schweizer zwar mehr, aber der Deutsche verfügt über die höhere Kaufkraft.
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Fixer Wechselkurs und flexibler Devisenkurs
Im internationalen Devisenhandel (Forex) gilt: Der Handel wird immer paarweise durchgeführt. Bedeutet, dass ein Marktteilnehmer stets eine Währung kauft und eine verkauft. Durch Veränderungen im Kurs entsteht ein Gewinn oder Verlust. Im Währungshandel ist es Ihnen möglich, Devisen beliebig gegeneinander einzutauschen.
Handeln Sie am Devisenmarkt, so werden Sie in erster Linie mit flexiblen Wechselkursen konfrontiert. Devisenkurse reagieren auf Angebot und Nachfrage. Steigt das Angebot bei geringer Nachfrage, ist ein sinkender Wechselkurs die Folge. Gleiches gilt im Umkehrschluss. In vergangenen Zeiten wurde mit festgeschriebenen bzw. fixen Wechselkursen gehandelt. Hierfür einigten sich die Mitgliedsstaaten eines Währungsverbundes auf einen Rahmen, in dem sich die Devisenkurse bewegen durften. Dies ist heute nur noch selten der Fall, da dieses System der modernen Gegenwart nicht mehr standhält.
Das Devisenpaar EUR und USD gilt als das liquideste Währungspaar auf dem Devisenmarkt. Trader nutzen die Schwankungen, um Gewinne zu erzielen. Nachfolgend sehen Sie beispielhaft den Live-Chart dieses Währungspaares.
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Wechselkurs Floating – was ist das?
Die Wertentwicklung eines flexiblen Wechselkurses wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Daraus entstehen Schwankungen, die Experten als Floating bezeichnen. Wer tiefer in die Materie einsteigt, wird zudem den Begriffen sauberes Floating und schmutziges Floating begegnen.
Sauberes Floating kennzeichnet sich dadurch, dass die Entwicklung des Kurses ausschließlich durch den Markt bestimmt wird. Die betreffenden Zentralbanken greifen nicht in das Verhältnis von Angebot und Nachfrage ein. Ist das Gegenteil der Fall, ist von schmutzigem Floating die Rede. In diesem Fall intervenieren die Zentralbanken, um auf das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage Einfluss zu nehmen.
Dies ist auf unterschiedlichen Wegen möglich. Beispiele hierfür sind:
- Sie verändern das Angebot, indem der Markt massiv mit einer Währung geflutet wird. Daraus resultiert automatisch eine Abwertung.
- Wird die in Umlauf gebrachte Währung entzogen, entsteht bei gleichbleibender Nachfrage eine deutliche Aufwertung.
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Flexibler Wechselkurs – hier liegen die Vor- und Nachteile
Vorteile
- Indirekte Beeinflussung der Zentralbanken
- Eingriff in die Kursentwicklung
Nachteile
- Unvorhersehbarkeit der Währungsentwicklung
- keine direkte Beeinflussung durch den Staat
Flexible / freie Wechselkurse am Devisenmarkt bieten sowohl Vorteile als auch Nachteile.
Vorteile:
- Es kann von Vorteil sein, wenn die Zentralbanken (z. B. FED oder EZB) durch ihre Geldpolitik und die Festlegung des Leitzinses den Wechselkurs „ihrer“ Währung indirekt beeinflussen.
- Flexible Wechselkurse bieten den einflussreichen Akteuren am Devisenmarkt die Möglichkeit, zu jeder Zeit mit Käufen und Verkäufen in die Kursentwicklung einzugreifen.
Nachteile:
- Die Entwicklung von Währungen wird nahezu unvorhersehbar.
- Es besteht keine Möglichkeit für den betreffenden Staat, in die Geldpolitik der Zentralbank einzugreifen. Dadurch kann der Wechselkurs der eigenen Währung nicht beeinflusst werden.
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Welche Faktoren beeinflussen die Devisenkurse?
Häufig lesen Sie in den Finanzmedien Meldungen wie „Der Euro befindet sich auf einem Höhenflug“ oder aber „Der Euro schwächelt“. Gute und schlechte Zeiten sorgen dafür, dass Wechselkurse stetig schwanken.
Zu den wichtigsten Einflussfaktoren zählen:
- Inflationsrate
- Zinsniveau
- Gesamtwirtschaftliche Lage eines Landes
Auch das Exportvolumen wirkt sich auf den Devisenkurs aus. Besteht im Ausland eine hohe Nachfrage nach inländischen Produkten, so ist dies positiv für die Inlandswährung (Aufwertung). Der Hintergrund ist, dass die Rechnungen mit der Inlandswährung gezahlt werden müssen. Steigt dagegen im Inland die Nachfrage nach ausländischen Produkten, so schwächt dies den Außenwert der inländischen Währung (Abwertung).
Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die einflussreichen Marktteilnehmer aus wirtschaftlichem Interesse für starke Wechselkursschwankungen sorgen. Diese Praktik wird üblicherweise mit ökonomischen Daten oder politischen Entwicklungen begründet.
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Wechselkursrisiko bei Aktien
Auch für den Handel mit Aktien spielen Wechselkurse eine wichtige Rolle. Entscheiden Sie sich als Investor für den Kauf von Aktien, die in einer Fremdwährung notieren, so entsteht ein Wechselkursrisiko.
Angenommen, Sie entscheiden sich als Investor aus dem Euroraum für den Erwerb einer Aktie des Konsumgüterherstellers Procter & Gamble. Die amerikanische Aktie notiert in US-Dollar. Veränderungen im Wechselkurs EUR/USD nehmen unmittelbar Einfluss auf die Wertentwicklung Ihrer Aktien – selbst bei einem gleichbleibenden Aktienkurs.
Daraus entstehen Währungsrisiken, die aber für Aktien nicht überwertet werden sollten. Am Beispiel von Procter & Gamble: Steigt der US-Dollar, so erzielt der europäische Investor durch den veränderten Wechselkurs Gewinn. Auf Unternehmensebene bedeutet der starke Dollar allerdings, dass der Export der Produkte leidet. Der rückläufige Export hat üblicherweise zur Folge, dass der Aktienkurs sinkt, sodass sich die beiden Effekte häufig ausgleichen.
Fazit: Wechselkurse stellen das schwankende Wertverhältnis zweier Währungen dar
Devisenkurse – eine andere Bezeichnung für Wechselkurse – werden grundsätzlich durch den Mechanismus von Angebot und Nachfrage bestimmt. Deshalb unterliegen Wechselkurse auch Schwankungen, da Währungen auf dem Devisenmarkt gehandelt werden. Makroökonomische Aspekte wie Inflation und Außenhandel und/oder politische Ereignisse können dafür sorgen, dass Devisenkurse schwanken.
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Meist gestellte Fragen:
Was bedeutet Devisen, einfach erklärt?
Devisen beschreiben – kurz erklärt – Zahlungsansprüche in fremder Währung. Das können liquide Guthaben oder auch Wertpapiere in Fremdwährung sein.
Was ist der Unterschied zwischen Noten- und Devisenkurs?
Ein Notenkurs ist der Kurs, den Sie beim Wechsel von einer in die andere Währung an einem Bankschalter oder Bankautomaten erhalten. Dieser ist meist für den Verbraucher schlechter als der Devisenkurs, der bei Transaktionen mit Debit- oder Kreditkarten, Überweisungen oder Wertpapiertransaktionen herangezogen wird.
Welche Währungen sind die stärksten im Devisenmarkt?
Die stärksten Währungen im internationalen Devisenmarkt sind USD, EUR, JPY, GBP, CHF, CAD, AUD, CNY, SEK und NZD. Ihre relative Stärke beziehen diese Währungen aus den Exportzahlen, Stabilität und Wachstum der Volkswirtschaften, in denen sie beheimatet sind.