Freier und flexibler Wechselkurs – Was ist das überhaupt?
Mit dem Begriff Wechselkurs kann wohl jeder etwas anfangen, der schon mal in einem Land war, das über eine andere Währung verfügt. Wechselkurse spielen außerdem in der Finanzwelt und rund um die Börse eine Hauptrolle. Dabei ist oftmals auch von freien oder flexiblen Wechselkursen die Rede.
Doch was genau verbirgt sich hinter diesen Begriffen und wie funktionieren die speziellen Wechselkurse? Im Folgenden erfahren Sie alles, was Sie über freie und flexibel Wechselkurse wissen müssen.
Definition des freien Wechselkurses:
Ein flexibler Wechselkurs ist gleichzeitig auch ein freier Wechselkurs, mit den Begriffen wird ein und dasselbe bezeichnet. Er bezieht sich direkt auf eine Währung, bei welcher der Kurs durch die Faktoren Angebot und Nachfrage bestimmt werden. Dies geschieht im Verhältnis zu anderen Währungen. Damit stellt ein freier Wechselkurs so etwas wie das Gegenteil zu einem festen Wechselkurs dar, welcher von der Regierung des Landes mit der entsprechenden Währung festgelegt wird.
Beim flexiblen Wechselkurs wird hingegen nicht durch irgendwelche Interventionen eingegriffen. Beispielsweise den Ankauf oder Verkauf von Devisen. Stattdessen sind die Einflussfaktoren beispielsweise Erlöse aus Güterexporten, Erlöse von Kapitalimporten oder auch der Devisennachfrage.
Wie funktionieren flexible Wechselkurse?
Die tragende Säule eines flexiblen Wechselkurses ist ein offenes Marktsystem, mit dem sie steht und fällt. Bei dem System muss der Kurs durch Spekulation und Angebot und Nachfrage gesteuert werden. Ein erhöhtes Angebot bei geringer Nachfrage bedeutet dann, dass der Kurs eines Währungspaares fällt. Im Gegenzug wird der Kurs bei erhöhter Nachfrage und einem geringen Angebot steigen.
Freie Währungen können so entweder als stark oder schwach erscheinen – das kommt ganz auf die Marktstimmung rund um die Wirtschaft des jeweiligen Landes an. In dem Fall, dass eine Regierung als instabil angesehen wird, erfolgt im Normalfall eine Abwertung der Währung. Das hat den einfachen Grund, dass dann das Vertrauen in die Regierung fehlt, wirtschaftliche Negativentwicklungen regulieren zu können.
Zum Teil ist es Regierungen allerdings möglich, auch in flexible Wechselkurse einzugreifen. Wenn das gelingt, kann der Kurs der Währung im internationalen Handel stabil bleiben und es wird eine Manipulation durch anderen Regierungen verhindert.
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Freier vs. fester Wechselkurs
Im Vergleich zu festen Wechselkursen gilt das System der flexiblen Wechselkurse allgemein als freier, effizienter und vor allem fairer. Währungen, die auf Wechselkursbindungen beruhen, schwanken in deutlich engeren Bereichen, was sie steif macht.
Feste Wechselkurse können aber auch Vorteile haben – vor allem in Zeiten von wirtschaftlichen Unsicherheiten und instabilen Märkten. Erhöhte Stabilität einer Währung kann Investitionen anregen und zu niedrigen Inflationsraten führen. Daher herrschen in sich entwickelnden Volkswirtschaften und Entwicklungsländer oftmals feste Wechselkurse. Häufig gerade gegenüber dem US-Dollar, der für derartige Länder von besonderer Bedeutung ist.
Das Bretton-Woods-System
Der Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems ist ein gutes Beispiel für die Vorteile eines flexiblen Währungskurse. Es resultierte aus einem Treffen, welches im Jahr 1944 stattgefunden hat. Ziel war es damals, die internationale Geldpolitik zu regulieren, um eine finanzielle Ordnung herstellen zu können. Das war für die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg von großer Bedeutung.
Das Ergebnis war, dass der US-Dollar an den Goldpreis gekoppelt wurde. Andere Währungen wurden gleichzeitig an den Wert das Dollars gekippelt. Der Dollar wurde dadurch zur Reservewährung der Welt, was sich allerdings nicht hielt. Im Jahr 1971 zerfiel das System in seine Einzelteile, da der US-amerikanische Präsident Richard Nixon den Goldstandard aufgab. Die Folge war, dass Länder ihre Währungen nicht mehr an den Wert des Dollars koppelten. Es folgte der Wechsel zu flexiblen Währungen, die von derartigen Ereignissen nicht abhängig sind.
Was bedeutet Floating bei einem Wechselkurs?
Zwischen den vorherrschenden Währungen sind die Austauschrelationen mittlerweile beweglich – und nicht mehr fest. Das gilt für den US-Dollar, den Euro, den Yen, die Schweizer Franken und den Pfund Sterling. Die frei schwankenden Wechselkurse werden auch als Floating bezeichnet, was von dem englischen Wort „float“ kommt, das so viel wie „fließen“ oder „treiben“ bedeutet.
Es kann auch zu kontrolliertem Floating kommen. Das ist dann der Fall, wenn Währungsbehörden Interventionen an den Devisenmärkten durchführen. Kontrolliertes Floating ist dann sinnvoll, wenn spekulative Übersteigungen von Wechselkursbewegungen verhindert – oder bekämpft – werden sollen.
Wie kann sich eine Regierung in Wechselkurse einmischen?
Wenn man nach China blickt, findet man ein gutes Beispiel für die Einmischung einer Regierung in die Wechselkurse. Die chemische Regierung reguliert regelmäßig die Wechselkurse, um den Yuan dauerhaft abzuwerten. Das geschieht über die chinesische Zentralbank (PBOC) und ist durch eine Koppelung eines Währungskorbs möglich. Die Abwertung des Yuan hat für China den Vorteil, dass Exporte günstiger werden.
Der entsprechende Korb setzt sich aus Währungen zusammen, die vom US-Dollar dominiert werden. Die PBOC will den Yuan dauerhaft auf einem Handelsband von zwei Prozent bezüglich des US-Dollars halten. Das funktioniert durch den Kauf von US-Staatsanleihen und Währungen. Außerdem werden immer wieder mehr Yuan auf dem Markt angeboten. Das Angebot des Yuan wird erhöht und gleichzeitig das Angebot von anderen Währungen eingeschränkt.
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