Ein Aktiensplit ist schnell erklärt: Der Wert einer Aktie reduziert sich, dafür erhöht sich die Anzahl der Aktien, die im Umlauf sind. Beispielsweise könnte sich der Aktienkurs halbieren, während sich die ausgegebenen Aktien verdoppeln. Im Klartext: Letztendlich ändert sich für die Inhaber der Aktien nichts. Der Wert des Aktienpakets bleibt identisch – nur die Anzahl und Aktienkurs verändern sich am Termin des Aktiensplits. Der Stichtag für einen Aktiensplit wird von dem Vorstand einer Aktiengesellschaft bestimmt.
Lesen Sie jetzt, was sich hinter dem Begriff Aktiensplit verbirgt und wie Sie reagieren sollten, wenn auch in Ihrem Depot ein Aktiensplit bevorsteht.
Key Facts: Was ist ein Aktiensplit
- Durch einen Aktiensplit bleibt der Wert eines Aktienpakets gleich – nur die Anzahl und der Kurs der Aktie verändern
- Aktiengesellschaften machen ihre Aktie so auch für Kleinanleger attraktiv
- Ein Aktiensplit ist ein normaler Vorgang und kein Grund zur Sorge
- Bei einem Reverse Split steigt der Aktienkurs und Ihre Anteile im Wertpapierdepot werden weniger
Wie funktioniert ein Aktiensplit?
Einige konkrete Beispiele, um einen Aktiensplit verständlich darzustellen:
- Erfolgt ein Aktiensplit im Verhältnis von 1:2, dann hätte dies bei 10 Millionen ausstehenden Aktien und einem Kurs von 50 € zur Folge, dass sich die Anzahl auf 20 Millionen zu je 25 € erhöht.
- Erfolgt ein Aktiensplit im Verhältnis von 1:4, dann hätte dies bei 10 Millionen sich im Umlauf befindlichen Aktien zu je 50 € Aktienkurs zur Folge, dass sich die Anzahl auf 40 Millionen erhöht und der Kurs auf 12,50 € sinkt.
Worin liegen die Vor- und Nachteile eines Aktien Splits?
Vorteile Aktiensplit
- Der niedrigere Preis und die höhere Anzahl der Aktie verbessert den Handel (mehr Float, weniger Volatilität).
- Gesteigerte Nachfrage erhöht das Handelsvolumen und beschert attraktivere Renditen.
- Die Entscheidung für einen Aktiensplit demonstriert die Stärke eines Unternehmens: Wir sind auf einem Wachstumspfad!
- Das Stimmenverhältnis bleibt trotz vervielfachter Aktien identisch.
- Die Einbuchung neuer Aktien wird steuerlich nicht als Dividende gewertet, solange die WKN/ISIN unverändert bleiben.
Nachteile Aktiensplit
- Der plötzliche optische Kurseinbruch kann zu Panikverkäufen durch uninformierte Anleger führen – zumindest kurzfristig.
- Da ein Aktiensplit eine Aktie nur optisch verbilligt, könnten Anleger trotz Überbewertung zum Kauf einer Aktie verleitet werden.
- Der Handel von Derivaten könnte höhere Gebühren zur Folge haben, da Provisionen pro Kontrakt/Aktie berechnet werden.
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Aktiensplit in Ihrem Depot – welche Auswirkungen hat die Entscheidung auf Ihr Investment?
Sie besitzen Aktien eines Unternehmens, das einen Aktiensplit angekündigt hat und Sie fragen sich, welche Folgen dies für Ihr investiertes Geld im Depot hat? Um es auf den Punkt zu bringen: An dem Gesamtwert Ihres Aktienpakets ändert ein Aktiensplit gar nichts.
Für Sie besteht kein Unterschied darin, ob Sie 10 Aktien zu je 100 € besitzen oder 20 Aktien zu je 50 €. Schließlich beträgt der Gesamtwert Ihrer Investitionen in beiden Fällen 1000 €. Bestenfalls beflügelt der Aktiensplit den Aktienkurs des Unternehmens, sodass Sie sich in der Zeit nach einem Split über neue Kursgewinne freuen dürfen.
Und tatsächlich deutet die Historie darauf hin, dass die Wertentwicklung einer Aktie nach einem Split positiv verläuft. David Ikenberry, Vorsitzender der Finanzabteilung der Universität of Illinois at Urbana-Champaign, konnte in Studien herausstellen, dass Aktien nach einem Split im weiteren Jahresverlauf den breiteren Markt um 9 % outperformten. Auch auf längere Sicht hielt dieser Trend an, denn in den drei Jahren nach den Splits lag die Outperformance gegenüber dem breiteren Markt bei rund 13 %. Den Untersuchungen lagen über 1.000 Aktien zugrunde, die im Verhältnis von 2:1, 3:1 und 4:1 gesplittet wurden.
Was passiert bei einem Aktiensplit: Werden meine Aktien automatisch verkauft?
Die Stop-Loss Order ist ein ideales Instrument, um Verluste zu begrenzen und Gewinne zu sichern. Durch eine Stop-Loss-Order wird bestimmt, bei welchem Aktienkurs automatisiert ein Verkaufsauftrag ausgelöst werden soll. Liegt der Aktienkurs beispielsweise bei 50 € und wird eine Stop-Loss-Order bei 45 € in Auftrag gegeben, so werden die Anteile automatisch veräußert, sobald diese Kursschwelle erreicht ist – und zwar ohne Ihr aktives Handeln!
Wie aber verhält sich diese praktische Funktion bei einem Aktiensplit? Schließlich sinkt der Aktienkurs nach einem Aktiensplit sehr stark und unterschreitet sehr wahrscheinlich Ihren angegebenen Wert.
Aber keine Sorge: Selbstverständlich wissen die Broker um die Besonderheit eines Aktiensplits. Sie ändern nicht nur den Kurs und Ihre Anteile entsprechend, sondern auch Ihre Stop-Loss-Order wird angepasst.
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Warum führen Unternehmen einen Aktiensplit durch?
Entscheiden sich Aktiengesellschaften für einen Aktiensplit, so versprechen sich die Vorstände davon diverse Vorteile. Ein Grund kann darin liegen, die Aktie für Kleinanleger attraktiver erscheinen zu lassen. Auch wenn Kleinanleger durch einen Aktiensplit keinen wertmäßigen Vorteil haben, können hohe Aktienkurse durchaus von einem Investment abhalten. Das Problem: Übersteigt der Preis einer Aktie das vorhandene Kapital, ist kein Einzelkauf dieser Aktie möglich. Der Grund liegt darin, dass in der Regel keine Bruchstücke, sondern nur ganze Aktien erworben werden können (Ausnahme Kauf über Sparplan).
Ein weiterer Vorteil eines Aktiensplits liegt darin, dass die Liquidität der Aktien erhöht wird. Da sich nach einem Split eine größere Anzahl an Aktien im Umlauf befindet, erhöht sich dadurch die Liquidität bzw. das Handelsvolumen. Hierbei handelt es sich um einen psychologischen Trick, da sich Investoren eher von einem optisch günstigeren Aktienkurs angezogen fühlen. 100 Aktien zu einem Preis von 10 € zu erwerben, erscheint den meisten Menschen attraktiver, als ein Aktienpaket von 10 Anteilen zu je 100 € zu erwerben.
Auch was die Kursfantasie betrifft, versprechen sich Anleger bei einem optisch günstigeren Kurs mehr Gewinnpotential. Ein Anstieg von 10 € auf 20 € wird von vielen Menschen als wahrscheinlich angesehen als eine Verdopplung von 100 € auf 200 €. Wohlgemerkt handelt es sich aber um einen Trugschluss.
Zusammenfassend noch einmal alle Gründe auf einen Blick, warum sich ein Unternehmen für einen Aktiensplit wie bei der Tesla Aktie entscheidet:
- Aktien mit einem optisch günstigeren Preis sind für kleine Privatinvestoren attraktiver
- Hohe Aktienkurse können das Handelsvolumen verringern
- Anleger favorisieren aus psychologischen Gründen häufig Aktien und Wertpapiere mit einem niedrigen Preis
Beispiel: Nvidia Aktiensplit
Bei Nvidia handelt es sich um ein US-amerikanisches Unternehmen, das als Hersteller von Chip- und Grafikkarten äußerst erfolgreich tätig ist. Diese Erfolgsstory spiegelt sich auch im Aktienkurs wider, der seit Jahren Richtung Norden läuft und Anleger viel Freude bereitet. Nvidia zählte zu den großen Profiteuren der Corona-Pandemie, die im Jahre 2020 die gesamte Welt ins Chaos gestürzt hat. Dank diverser Lockdowns und harten Kontaktbeschränkungen entwickelte sich ein wahrer Gaming-Boom, der die Umsätze von Nvidia beflügelte.
Auch der Aktienkurs folgte der starken Umsatzentwicklung, sodass der Börsenkurs einer Aktie im August 2020 mit rund 500 US-Dollar am Allzeithoch notierte! Auch in den Folgemonaten schoss der Kurs weiter in die Höhe. Beflügelt wurde der Kurs unter anderem auch durch eine entscheidende Ankündigung in 2021: ein Aktiensplit im Verhältnis von 4:1!
Bei einem Aktienkurs von rund 800 US-Dollar bedeutete dies: Aus einer Aktie wurden vier und der Wert eines Anteils reduzierte sich auf rund 200 US-Dollar. Die Folge war ein optisch ansprechenderer Aktienkurs, der mehr Investoren in die Aktie locken sollte – was auch gelang!
Im Juni 2024 findet der nächste Aktiensplit von NVIDIA statt.
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Umgekehrter Aktiensplit oder Reverse Aktiensplit – Was ist das?
Wie Sie am Beispiel von Nvidia gesehen haben, wird bei einem klassischen Aktiensplit der Preis der Aktie reduziert, während sich die Anzahl erhöht. Bei einem umgekehrten Aktiensplit, der auch als Reverse Aktiensplit bezeichnet wird, ist das Gegenteil der Fall. Hier erhöht sich der Preis einer Aktie und die Anzahl der sich im Umlauf befindlichen Aktien verringert sich.
Schaut man auf die Vorteile, die ein klassischer Aktiensplit bietet, erschließen sich die Gründe für einen umgekehrten Aktiensplit zunächst nicht. Eine Aktiengesellschaft kann sich für einen umgekehrten Aktiensplit entscheiden, um der Gefahr zu entgehen, dass der Kurs unter den Mindestpreis fällt, der am jeweiligen Handelsplatz festgelegt ist.
In diesem Zusammenhang finden Sie im Folgenden einige Kriterien, die an der New Yorker Stock Exchange (NYSE) für die Notierung einer Aktie gelten:
Erstnotierung | Mindestens 400 Aktionäre, die mindestens 1,1 Millionen öffentlich verfügbare Aktien besitzen müssen Mindestwert von 40 Mio. US-Dollar Mindestwert je Aktie von 4 US-Dollar |
Mindesthandelspreis | Ab dem Zeitpunkt der Börsennotierung darf der Aktienkurs die Marke von 1 US-Dollar nicht unterschreiten. |
Mindeststrafe | Schließt eine Aktie an 30 aufeinanderfolgenden Handelstagen unter der Marke von 1 US-Dollar, besteht die Gefahr, dass die Aktie vom Handel ausgeschlossen bzw. dekotiert wird. |
Minimale Aussetzung | Es besteht die Möglichkeit, dass die Mindestpreisanforderung ausgesetzt wird. |
Generell kann die Aktienzusammenlegung, wie ein umgekehrter Aktiensplit auch genannt wird, ein Warnsignal für Investoren sein. Schafft es der Börsenkurs einer Aktie nicht aus eigener Kraft, über dem Mindestnotierungspreis zu bleiben, ist nämlich unter Umständen besondere Vorsicht geboten.
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Fazit: Ein Aktiensplit wie bei der Tesla Aktie ist ein normaler Vorgang
Ein Forward Aktiensplit ist kein Grund zur Sorge, denn an Ihrem Investment ändert sich wertmäßig nichts. Der klassische Forward Aktiensplit hat zur Folge, dass sich der Aktienkurs reduziert und Sie dafür mehr Anteile in Ihrem Aktiendepot eingebucht bekommen. Dennoch bietet dieses Vorgehen Vorteile: Der niedrige Aktienkurs wirkt häufig attraktiv auf neue Investoren, sodass neue Kursfantasie entsteht. Dies gilt vor allem für Kleinanleger, bei denen eventuell das Investmentkapital bisher nicht ausgereicht hat, um die Aktie zu erwerben. Dies wirkt sich auch positiv auf das Handelsvolumen aus.
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Meist gestellte Fragen zum Aktiensplit:
Sind Aktiensplits positiv oder negativ?
Insgesamt sind Aktiensplits eher positiv zu werten. Für das Unternehmen ergibt sich der Vorteil, dass die Anzahl verfügbarer Aktien erhöht und gleichzeitig der Aktienkurs verringert wird. Dadurch bietet sich vor allem für Kleinanleger, die von Aktienkursen über mehrere hundert oder gar tausend Euro abgeschreckt wurden, eine Chance, mit weniger Kapital einzusteigen.
Was muss ich bei einem Aktiensplit tun, damit meine Position nicht an Wert verliert?
Damit Ihre Position auch nach dem Aktiensplit den gleichen Wert hat, müssen Sie selbst nichts weiter tun. Sie bekommen die zusätzlichen Aktien, zu deren Besitz Sie aufgrund des Splits berechtigt sind, spätestens am nächsten Handelstag nach dem Split ins Depot eingebucht. Sie selbst müssen dafür keine Formulare ausfüllen oder anderweiter bürokratische Maßnahmen ergreifen.
Welche Auswirkungen hat ein Aktiensplit auf den Kurs?
Der Aktiensplit selbst bewirkt, dass sich der Aktienkurs verkleinert, vorausgesetzt, es handelt sich um einen vorwärtsgerichteten Split.Eine gegenteilige Entwicklung lässt sich häufig bei Reverse-Splits beobachten: Bei einem Reverse-Split werden Aktien im Verhältnis zusammengeführt, wodurch der Aktienkurs pro Anteil steigt, aber die Anzahl der ausstehenden Aktien reduziert wird.