Rohstoffe sind ein großer Bestandteil des modernen Börsenhandels. Neben Öl, Weizen und Gold werden auch Soja und alle Arten von Metallen an der Börse gehandelt. Viele Investoren versprechen sich hier hohe Gewinne.
Die Kurse weisen allerdings jährlichen Zyklen auf, in denen die Werte zuverlässig an Wert gewinnen oder an Wert verlieren. Anhand dieser saisonalen Muster an der Börse lassen sich klare Strategien aufbauen, die einem jeden Investor das Traden leichter machen können. Wie genau das funktioniert, erfahren Sie zusammen mit einer Reihe von Tipps und Tricks in diesem Artikel.
Key Facts: Saisonale Muster bei Rohstoffen handeln
- Rohstoffmärkte an der Börse können klare saisonale Trends aufweisen
- Diese sind bedingt durch Nachfrageänderungen, Ernteperioden, Wetterbedingungen u.a.
- Analyse von historischen Kursen und Mustern hilft bei der Identifizierung dieser Trends
- Wichtig: Historische Muster garantieren keine zukünftigen Ergebnisse, sind aber Tendenz
- Saisonales Trading erfordert genaue Marktbeobachtung
Wie äußern sich Saisonalitäten an der Börse?
Besonders in Bezug auf den Aktienmarkt ist Saisonalität ein oft verwendeter Begriff. Darunter wird an sich ein wiederkehrendes Muster von Zuwachs oder Abfall von Kursen in einem festgelegten Zeitraum verstanden. Dieser Zeitraum, ein Jahr, weist also Fluktuationen auf, die sich in gewisser Weise vorhersehen lassen.
Hier gibt es einen großen Unterschied von zyklischen Effekten und saisonalen Effekten an der Börse. Wie die tatsächlichen Jahreszeiten beziehen sich die saisonalen Effekte auf ein Jahr, wohingegen zyklische Effekte Zeiträume beschreiben, die über das normale Kalenderjahr hinausgehen können. Betrachtet man also das Börsenjahr über mehrere Jahre hinweg aufmerksam, lässt sich an den Charts durchaus ablesen, wann und wo es sich am besten lohnt, einzusteigen.
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In welche Saisons kann man am Aktienmarkt unterscheiden?
Parallel zum tatsächlichen Kalenderjahr werden die Saisonalitäten am Aktienmarkt anhand der Kalendermonate beschrieben. Allgemein gesehen ist es aber nicht allzu deutlich, den Monaten klare Tendenzen, die allgemein für den Aktienmarkt gültig sind, zuzuschreiben.
Bezieht man die Saisons an der Börse auf den DAX, lässt sich zum Beispiel sagen, dass dieser im August und im September auf das Jahr gesehen am schwächsten ist. Diese Regel kann man tatsächlich auch auf die anderen großen Börsen anwenden. Der Juli, August und September gilt als die sogenannte Sommerpause, in der die Preise normalerweise leicht fallen, wenn nicht sogar stagnieren.
Auch kann man am europäischen Markt sogenannte Urlaubssaison absehen, von denen der Sommerurlaub im August klar der längst ist. Zusätzlich dazu wird es immer einen Rückgang in der Weihnachtszeit geben, da sich auch dort der Handel reduziert. Dazu gesagt sei aber, dass diese Saisons für andere Märkte wie zum Beispiel China und Indien nicht gelten.
Wie wirken Saisonalitäten auf Rohstoffe?
Auch bei Rohstoffen lassen sich saisonal wiederkehrende Muster erkennen. Richtig angewendet, können diese eine zuverlässige Trading-Strategie ausmachen. Zwar findet man keine statistischen Studien und Beweise, nichtsdestoweniger lohnt es sich allemal, diese Trends zu kennen und zu nutzen.
Besonders klar sind die Saisons am Aktienmarkt bei Agrarprodukten erkennbar. Hier muss sich das Angebot nach allerlei, nicht beeinflussbaren Faktoren richten. Hierzu gehören zum Beispiel verschiedene Wettereinflüsse wie Niederschlag, Sonnenschein und auch unvorhersehbare Umweltkatastrophen wie Hurrikans und Taifune. Da sich die Ernte nach diesen Einflüssen richtet und sich diese von Jahr zu Jahr unterscheiden, ist es für Statistiken durchaus schwierig, allgemeine Regeln zu finden.
Einfach ist es hingegen bei gewissen Rohstoffen, die mit Elektrizität und Licht in Verbindung stehen. Wird es im Winter auf der Nordhalbkugel kalt und dunkel, steigt dort die Nachfrage an Öl, Gas und Strom. Diese Muster treten meistens auf, sind aber nicht so dominant, dass andere, aktuellere Weltgeschehnisse wie Krisen und Kriege diese nicht überschatten.
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Verschiedene Muster beim Handel mit Rohstoffen
In Bezug auf den Kaffeemarkt kann man sagen, dass sich die Preise im April und Mai deutlich erhöhen. Das liegt vor allem daran, dass Brasilien als Haupt-Anbauland auf der Südhalbkugel liegt und somit zu der Zeit dort der Winter beginnt. Kommt es dabei zu Forst, werden die Kaffeepflanzen leicht beschädigt und es kann zu einem großen Ausfall der Ernte kommen.
Auch Weizen ist extrem vom Wetter abhängig. Findet sich viel Regen im Frühjahr, fällt die Ernte im Sommer gut aus. Dadurch, dass Weizen so über alle Maßen verfügbar ist, sinkt der Preis an der Börse. Ist das Gegenteil der Fall und es findet sich viel Trockenheit in den großen Weizenanbau Gebieten auf der Nordhalbkugel, kann man bei einem trockenen Frühjahr mit hohen Preisen im Sommer rechnen.
Nehmen wir etwa den Rohstoff Blei: Aufgrund der höheren Population auf der Nordhalbkugel der Erde, anhand der Landmasse gemessen, herrscht dort im Winter hauptsächlich Dunkelheit. Dadurch steigt der Bedarf zuerst an Licht und dementsprechend auch an Batterien. Dies gilt vor allem zur Zeit von Weihnachten, wenn viel mobile Weihnachtsbeleuchtung verwendet wird.
Das Gleiche gilt hier auch für Erdgas. Da dieses nicht einfach zu lagern ist, aber im Winter dringend benötigt wird, führt dies dazu, dass der Preis im Winter deutlich steigt.
Ähnliches lässt sich auch beim Gold Trading feststellen. Der beliebte Markt wird rund ums Jahr bespielt – bis auf den August, in dem der Kurs meistens leicht fällt. Das liegt daran, dass die großen Trader zu dieser Zeit häufig im Urlaub sind und das insgesamt Volumen des gehandelten Edelmetalls niedriger ausfällt. Wirft man einen Blick auf den Herbst, der den Beginn der Hochzeitssaison in Indien beschreibt, steigt der Goldpreis dort jedes Jahr leicht an.
Chancen des Handels nach Saisonalitäten
Beachtet man die Saison beim Handel mit Rohstoffen, ergibt sich ein größeres Bild. Weniger für Daytrading geeignet, können Investoren in Hinsicht auf die allgemeinen Trends saisonaler Preise, so zum Beispiel im August Gold erwerben, um dieses im September wieder zu verkaufen. Mit dem Handel nach Saisonalitäten ergeben sich viele Chancen. Hier muss gar nicht groß analysiert und ausgewertet werden. Behält man die allgemeinen Trends über Jahre hinweg im Blick, ist schnell klar, wann gekauft und wann verkauft werden sollte.
Mit verschiedenen Werkzeugen wie Indexgewichte, Indexarten und Rollregeln lassen sich die Saisonalitäten zumindest teilweise enträtseln. Mit der saisonalen Investition in Rohstoffe sollten auch im Gegensatz zum Aktienmarkt andere Punkte beachtet werden, wie zum Beispiel ETC und Rohstoffzertifikate. Zieht man diese Punkte in Betracht, kann sich der Rohstoff Trading als einiges umständlicher, dafür aber auch als einiges lukrativer entpuppen.
Fazit: Saisonale Muster bei Rohstoffen erkennen
Der saisonale Handel mit Rohstoffen kann bei richtigem Umgang viele Chancen bieten. Grundsätzlich ist hierbei, dass der Investor sich großflächig auch über den Aktienmarkt hinweg über das Weltgeschehen informiert. Man sollte allerdings immer im Hinterkopf behalten, dass sich die Trends aufgrund von Wetter und wichtigen weltpolitischen Ereignissen nicht immer bewahrheiten. Mit saisonalen Mustern in Rohstoffen anlegen lohnt sich allerdings auf jeden Fall – auch wenn eine Saison nicht so eintritt, wie sie hätte eintreten sollen. Der saisonale Handel mit Rohstoffen kann auch in der nächsten Saison noch mitgenommen werden.
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Meist gestellte Fragen:
Was sind saisonale Muster?
Saisonale Muster im Trading sind bestimmte Perioden im Jahr, die nach einem Muster Kurse verschiedener Anlageklassen ansteigen oder abfallen lassen. Diese Muster sind jedes Jahr wiederkehrend und typisch für diese Saison.
Wie kann man saisonale Muster erkennen?
Um diese Muster zu erkennen, genügt es, sich auf Produkte zu konzentrieren, die von der Saison abhängig sein können, wie beispielsweise Rohstoffe oder Agrarprodukte. In einem Mehrjahreschart lassen sich dann häufig zu denselben Zeitpunkten Kurseinbrüche oder Anstiege erkennen.
Was sind saisonale Indikatoren?
Saisonale Indikatoren helfen Tradern dabei, saisonale Muster im Chart zu erkennen. Zu diesen Werkzeugen gehören beispielsweise saisonale Charts, die den Durchschnittspreis für jede Jahreszeit anhand historischer Daten berechnen und visualisieren. Diese können insbesondere in Märkten wie der Landwirtschaft oder dem Energiesektor von Bedeutung sein, wo Wetter und Jahreszeiten einen erheblichen Einfluss auf die Preise haben. Andere saisonale Indikatoren sind zyklische Oszillatoren, die saisonale Hochs und Tiefs identifizieren, und rollierende Durchschnitte, die saisonbedingte Preistrends glätten.
Wie verwende ich saisonale Indikatoren für die technische Analyse?
Um saisonale Charts für die technische Analyse zu nutzen, sollten Sie vor allem den aktuellen Preis mit dem Preis im saisonalen Chart vergleichen. Befindet sich der Kurs außerhalb des für diese Saison ’normalen‘ Bereichs, so kann dies ein Anzeichen für eine Über- oder Unterbewertung sein. Am effektivsten sind saisonale Indikatoren, wenn sie mit anderen Analysewerkzeugen wie Trendlinien, gleitende Durchschnitte, Chartformationen und Oszillatoren kombiniert werden. In diesem Zusammenhang sind saisonale Indikatoren eine wertvolle Bereicherung, um Marktthesen zu bestätigen oder zu widerlegen.
Welche Nachteile gibt es bei saisonalen Mustern?
Der größte Nachteil von saisonalen Mustern ist, dass sie eben nur einen einzigen Faktor berücksichtigen: Saisonalität. Andere Einflüsse, die zu einem gegebenen Zeitpunkt den Kurs treiben, werden bei der saisonalen Analyse vernachlässigt. Aus diesem Grund sollte die Saisonalität immer im Kontext einer ganzheitlichen Analyse stattfinden, anstatt sich ausschließlich darauf zu verlassen.
Wie führe ich eine saisonale Analyse optimal durch?
Um eine möglichst effektive saisonale Analyse durchzuführen, sollten Sie zunächst einen Rohstoff auswählen, mit dem Sie bereits möglichst vertraut sind. Auf diese Weise können Sie Faktoren, die sich auf den Preis auswirken, aber nichts mit der Saisonalität zu tun haben, einfacher herausfiltern. Anschließend ist es sinnvoll, historische Daten über mehrere Jahre hinweg zu analysieren, um ein klares Bild der saisonalen Schwankungen und Muster zu erhalten. Dies umfasst die Betrachtung von Preistrends, Angebot und Nachfrage sowie externen Ereignissen wie Wirtschaftskrisen oder klimatischen Bedingungen, die die Preise beeinflussen könnten. Saisonale Charts und andere Indikatoren sind ein wertvolles Hilfsmittel, um diese Muster visuell darzustellen und leichter verständlich zu machen.
Wie handle ich saisonale Muster?
Um saisonale Muster zu handeln, müssen Sie anhand saisonaler Daten (z.B. Durchschnittspreise im saisonalen Chart, zyklische Bewegungen, etc.) ermitteln, ob die aktuelle saisonale Bewegung sich eher für die Short- oder die Long-Seite eignet.