Rollgeld sind finanzielle Mittel, die aufgebracht werden müssen, um Haltekosten einer offenen Trading-Position decken zu können. Beim Trading gehören die Haltekosten zu den Gesamtkosten eines Trades dazu.
Die Haltekosten repräsentieren die Kosten für das Halten eines Basiswertes über einen längeren Zeitraum beispielsweise über Nacht. Zu den Haltekosten zählen beispielsweise Zinszahlungen beim Kauf auf Margin (Übernachtfinanzierungskosten) und Lagerkosten von Rohstoffen oder Waren bei Future-Kontrakten.
Das Wichtigste in Kürze
- Rollgeld sind Haltekosten, die durch das offen Halten einer Position entstehen.
- Rolldgeld wird überwiegend bei Rohstoff- und Devisenhandel benötigt.
- Die Zinssätze hängen dabei meist von den Marktgegebenheiten und Referenzzinssätzen ab.
Welche Haltekosten gibt es im Trading?
Die Haltekosten werden durch das Halten einer Position beispielsweise über Nacht oder über das Wochenende erzeugt. Auch das „Ausleihen“ eines Teils des Positionswertes beispielsweise bei gehebelten Produkten wird mit Haltekosten berechnet. Folgende Haltekosten gibt es beim Trading:
- Zinszahlungen beim Kauf auf Margin (Übernachtfinanzierungskosten)
- Lagerkosten von Rohstoffen oder Waren bei Future-Kontrakten
- Versicherungsprämien bei Future Kontrakten
Zinszahlungen beim Kauf auf Margin
Ein Kauf auf Margin bedeutet, dass sich finanzielle Mittel beim Broker ausgeliehen werden, um Wertpapiere zu kaufen. Der Trader zahlt nur einen Bruchteil, also einen gewissen Prozentsatz (Margin) der Gesamtposition. Den Rest des Kapitals liefert der Broker. Diese Kosten werden demnach nur bei gehebelten Produkten berechnet. Das Ausleihen des Geldes lässt sich der Broker natürlich mit einem gewissen Zinssatz berechnen. Diese Kosten werden beim offen halten einer Position über Nacht berechnet. Es handelt sich also, um einen täglichen Zinssatz, den Sie in der Preisliste Ihres Brokers finden sollten. Diese Kosten werden daher auch als Übernachtfinanzierungskosten bezeichnet. Die Zinssätze hängen dabei meist von den Marktgegebenheiten und Referenzzinssätzen ab. Daher können diese sowohl positiv als auch negativ ausfallen.
Haltekosten bei Future-Kontrakten
Ein Future ist ein Terminkontrakt, also ein Vertrag zwischen zwei Parteien, einen Handel an einem bestimmten Datum in der Zukunft durchzuführen. Die Rohstoffe und Waren, die dabei gehandelt werden, werden eingelagert. Aus diesem Grund entstehen Lagerkosten, die gedeckt werden müssen. Außerdem kommt noch eine Versicherungsprämie hinzu.
Welche Märkte sind vom Rollgeld betroffen?
Hauptsächlich ist der Rohstoff- und Devisenmarkt vom Rollgeld betroffen. Allerdings können auch einzelne Finanzprodukte beispielsweise gehebelte Finanzprodukte betroffen sein. Es werden je nach Markt und Finanzprodukt unterschiedliche Formen des Rollgeldes fällig. Wie oben beschrieben können gehebelte Produkte mit Zinssätzen für den Kauf auf Margin berechnet werden.
Durch den Rohstoffhandel können Kosten für Transport, Lagerung und Versicherung der Vermögenswerte fällig werden. Dazu zählt übrigens auch der Rohstoff- und Warenhandel über Futures. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass der Trader auch das Eigentum an den Waren, auf die er offene Positionen hält, übernimmt. Derivate wie CFDs verursachen durch Ihren Trading Hebel beispielsweise Übernachtfinanzierungskosten. Diese Kosten stellen tägliche Zinsen für das Ausleihen des Geldes, also dem Kauf auf Margin dar.
Fazit: Rollgeld bezeichnet Haltekosten im Trading
Rollgeld bezeichnet auch die Haltekosten, die durch das offen Halten einer Position entstehen. Es handelt sich um zusätzliches Geld, welches benötigt wird, um diese Haltekosten zu decken. Es handelt sich dabei um tägliche Zinssätze, die der Broker berechnet, weil er dem Trader sozusagen Geld leiht. Grundsätzlich lohnt sich ein Vergleich des Brokers, damit auch die Haltekosten möglichst gering gehalten werden können.
Meist gestellte Fragen zum Rolldgeld:
Was ist Rollgeld beim Trading?
Rollgeld sind die zusätzlichen Gebühren, die für das weitere Halten einer offenen Position berechnet werden. Dies beinhaltet Overnight-Gebühren, Margin-Gebühren und eventuelle Lagerkosten (bei Futures-Kontrakten mit Warenlieferung).
Bei welchen Finanzinstrumenten fällt Rollgeld an?
Rollgeld wird in der Regel bei gehebelten Derivaten fällig. Dazu gehören unter anderem CFDs, Futures und Devisenpaare.
Wie kann ich die Rollkosten so gering wie möglich halten?
Um die Rollgeld-Gebühren zu minimieren, sollten Sie im Voraus die relevanten Gebührensätze verschiedener Broker vergleichen. Diese unterscheiden sich oft stark und die Wahl des richtigen Brokers kann sich diesbezüglich maßgeblich auf Ihre Rendite auswirken.