Deutsche Staatsanleihen als sicheres Investment? Staatsanleihen kaufen ist von vielen Tradern gar nicht erst auf dem Schirm. Dennoch bieten sie eine sehr spannende Methode des Investments.
Folgend klären wir die Frage, was Staatsanleihen sind, wie sie genau funktionieren und wie man in sie investieren kann.
Key Facts: In Staatsanleihen investieren
- Staatsanleihen werden von Staaten als „Kredit“ ausgegeben
- Es sind Schuldtitel, mit denen sich Staaten Geld leihen und verzinst zurückzahlen
- Es gibt verschiedene Arten von Staatsanleihen mit unterschiedlichen Merkmalen
- Über Online-Broker können Sie in solche Anleihen investieren
Was sind Staatsanleihen? Merkmale im Überblick
Was machen Privatpersonen oder Institutionen, wenn sie Kapital für eine Investition brauchen? Sie beantragen einen Kredit und zahlen diesen verzinst über eine gewisse Laufzeit zurück. Ganz ähnlich sieht es mit Staatsanleihen aus. Auch hierbei handelt es sich sozusagen um einen Kredit, den der Staat beantragt. Eine Staatsanleihe Definition kann also sein: Staatsanleihen sind Schuldtitel oder Kredite, bei dem der Staat von Anlegern Geld leiht und verzinst zurückzahlt. Die Anleger erhalten dann am Ende des Kredits den Ertrag aus ihrem Investment und das geliehene Geld zurück.
Die Staatsanleihen sind neben den Steuern dazu da, um Ausgaben im Land zu decken. Dementsprechend fließt das geliehene Geld direkt in den Haushalt des Staates ein. Jede Staatsanleihe ist ein bisschen anders und unterscheidet sich von anderen Anleihen meist in den folgenden Kriterien:
- Laufzeit
- Anleihekurs
- Nennwert
- Kuponrate
- Kupontermine
Kriterium: | Beschreibung: |
---|---|
Die Laufzeit einer Staatsanleihe | Da es sich bei einer Staatsanleihe eigentlich um eine Art Kredit handelt, gibt es auch hier, gleich wie bei einem Kredit, eine Laufzeit. Diese gibt die Fälligkeit der Staatsanleihe an. In der Praxis bedeutet dies für interessierte Anleger: Bis zum Ende der Laufzeit wurde jeder, der dem Staat Geld geliehen hat, verzinst zurückgezahlt. Die Laufzeit wird auch gerne als Lebenszeit bezeichnet. |
Der Nennwert | Auch Kapitalbetrag oder Nominalwert genannt, beschreibt die Summe, die der Anleger dem Staat je Anleihe zur Verfügung stellt. |
Anleihekurs | Der Anleihekurs beschreibt im Grunde den vollen Kreditbetrag. Dieser sollte im Idealfall dem Nennwert entsprechen, kann aber je nach Markt und Gegebenheit auch durchaus schwanken. |
Kuponrate | Die Kuponrate ist das wohl für Anleger wichtigste Instrument beim Handel von Staatsanleihen. Sie gibt an, wie hoch der Wert an Kuponzahlungen einer Staatsanleihe ist. Normalerweise in Prozent angegeben, bestimmt sie gewissermaßen auch die Regelmäßigkeit. In der Praxis beschreibt die Kuponrate also den Zins. |
Kupontermine | Die Kupontermine sind ebenfalls für den Anleger interessant. Sie geben die Termine an, an dem der Kreditgeber die Auszahlungen vom Kreditnehmer erwarten kann bzw. erwarten muss. Da es sich bei Staatsanleihen um ein sehr aufwändiges und komplexes Produkt handelt, sind die Termine bereits fix in der Anleihevereinbarung jeder Staatsanleihe definiert. Prinzipiell können Koupons monatlich, jährlich, halbjährlich oder vierteljährlich ausgezahlt werden. |
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So entsteht eine Staatsanleihe
Der eigentliche Sinn und Zweck von Staatsanleihen ist jener, dass Staaten mit ihnen Ihre Schulden finanzieren möchten. Sobald ein Staat also dringend finanzielle Mittel benötigt, legt er eine Staatsanleihe auf, wodurch private Anleger oder Unternehmen dem Staat unter die Arme greifen können. Damit es für Anleger interessant wird, können sie auf einen fixen Zins, bzw. Kouponrate zählen. Auch die Laufzeit wird fix definiert und kann ganz verschieden ausfallen. Heutzutage kann man auf vielen Börsen in Staatsanleihen investieren.
Wie funktionieren Staatsanleihen?
Wie bereits erwähnt, leiht ein Anleger dem Staat über einen definierten Zeitraum Geld, sobald er in eine Staatsanleihe investiert. Der Staat bedankt sich sozusagen, indem er dem Trader das investierte Kapital samt Zinsen in Form von den Kupons zurückzahlt. Die Laufzeit der Anleihe ist auch fest definiert und den ursprünglich investierten Betrag erhält der Anleger am Ende dieser zurück.
Doch wie entsteht der Kurs einer Staatsanleihe genau? Folgend die wichtigsten Kriterien.
Angebot und Nachfrage
Dabei ähneln Staatsanleihen so ziemlich allen anderen Finanzprodukten. Auch der Anleihekurs wird stark von der momentanen Nachfrage und dem momentanen Angebot bestimmt. Wobei das Angebot bereits fix und vordefiniert von den jeweiligen Regierungen vorgegeben wird. Die Nachfrage auf der anderen Seite wird wie bei jedem Finanzprodukt auf Basis der Anleger bestimmt. Sehen Anleger die Staatsanleihe als gutes Investment, so steigt der Preis in der Regel.
Aktueller Zinssatz
Auch der aktuelle Zinssatz hat große Auswirkungen auf das Anlegerverhalten und somit auf den Preis einer Staatsanleihe. Als Regel gilt hierbei: Wenn der aktuelle Zins schwächer als die Kuponrate ist, so steigt in der Regel die Nachfrage nach der Staatsanleihe. Dementsprechend nimmt die Nachfrage ab, sofern der Zinssatz höher als die Kuponrate ist.
Deadline
Auch Zeit ist ein wichtiger Faktor bei der Bestimmung des Kurses. Wenn eine Anleihe erst kürzlich ausgeschrieben wurde, so unterliegt sie dem aktuellen Zinssatz. Heißt für Anleger, dass die Anlage je nach Zinssatz interessanter sein kann, da sie zu diesem Zeitpunkt nahe Nennwert gehandelt werden kann. Auch gegen Ende der Laufzeit nähern sich Staatsanleihen in der Regel wieder ihrem Nennwert.
Bonität
Auch die Bonität des Staates hat Auswirkungen auf den Kurs einer Anleihe. Wenn das Vertrauen in die Rückzahlungen der Investments hoch ist, so wird von einer stabilen Regierung ausgegangen. Heißt unterm Strich, dass die Anleger dem Staat vertrauen und das Investment als risikoarm einschätzen. Solche Staatsanleihen sind in der Regel eher teuer. Andersrum sind Staatsanleihen auch günstig, sofern sie als risikoreich betrachtet werden.
Ob das Vertrauen in einen Staat nun stark oder schwach ist, wird bei Staatsanleihen in der Regel mit Bonitätsüberprüfungen verifiziert. Hierbei werden gern Kreditagenturen herangezogen, um Auskunft zu liefern. Für den privaten Anleger gilt jedoch bei Staatsanleihen: Meistens hat die Herde recht und eine teure Anlage kann als sicherer betrachtet werden.
Aktuelle Inflationsrate
Die aktuelle Inflation hat großen Einfluss auf die Nachfrage an Staatsanleihen. Besonders bei einer hohen Inflation sind Anleger eher zurückhaltend, da Staatsanleihen lediglich mit fixen Zinsätzen arbeiten und diese in der Regel nicht der Inflation angepasst werden. Heißt, die Kupons sind weniger wert.
Zudem sinkt bei hohen Inflationsraten die Attraktivität einer Anleihe automatisch, da in solchen Phasen die Zinsen von den Zentralbanken angepasst werden und eine inverse Beziehung zeischen Zinssatz und Staatsanleihe herrscht. Heißt in der Praxis: Hohe Zinssätze resultieren in einen niedrigen Kurs.
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Welche Staatsanleihen sind bekannt?
Es gibt eine Vielzahl an kleineren und größeren Staatsanleihen und natürlicherweise gibt es in jedem Staat in der Regel solche Finanzprodukte. Folgend konzentrieren wir uns aber auf Deutschland und listen kurz die bekannten Staatsanleihen Deutschlands auf.
Name | Fälligkeit | Kuponrate | Umlauf | Letzte Emission | ISIN |
---|---|---|---|---|---|
Bund7 | 15.11.2029 | 2,1% | 8,0 Mrd. EUR | 15.11.2022 | DE0001102622 |
Bund10 | 15.08.2032 | 1,7% | 28,0 Mrd. EUR | 30.11.2022 | DE0001102606 |
Bund15 | 15.05.2038 | 1% | 11,5 Mrd. EUR | 16.11.2022 | DE0001102598 |
Bund30 | 15.08.2053 | 1,8% | 5,0 Mrd. EUR | 23.11.2022 | DE0001102614 |
Arten von Staatsanleihen
Natürlicherweise gibt es je nach Staat verschiedenste Anleihen, die jeweils anders bezeichnet werden und anders aufgebaut sein können. Das Grundprinzip ist aber bei jeder Staatsanleihe gleich.
Beispielsweise werden Staatsanleihen in den USA als “Treasuries” bezeichnet und sind bei der US-Bevölkerung sehr beliebt, wenn es um das Thema Rentenabsicherung geht. Dabei unterscheiden sich die Anleihen der USA vor allem in ihren Laufzeiten. Ähnliches gilt für Großbritannien. Hier werden Staatsanleihen umgangssprachlich als “Gilts” bezeichnet. Doch abgesehen von den Begrifflichkeiten funktionieren die Anleihen in der Regel gleich.
Indexgebundene Anleihen
Neben normalen Staatsanleihen mit fixen Zinssätzen, gibt es manchmal auch indexgebundene Anleihen, die häufig für Anleger attraktiver sind. Dabei sind, anders als bei den anderen Anleihen, die Kupons nicht fix, sondern passen sich gemäß der aktuellen Inflationsrate an. Dies funktioniert in der Praxis ganz ähnlich, wie bei einem Kredit mit variablem Zins. Um dies zu erreichen, werden solche Anleihen an Indizes gebunden. Beispielsweise können indexgebunden Anleihen in den USA an den Konsumentenpreisindex gebunden sein. In anderen Staaten werden sie an den jeweiligen Einzelhandelspreisindex gebunden, um eine variable Kuponstruktur zu gewährleisten.
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Wo in Staatsanleihen investieren? Broker Vergleich
Staatsanleihen, Anleihen ETFs oder CFDs auf Anleihen lassen sich auf vielen Brokern handeln. Ob nun jeder Trading Broker auch deutsche Anleihen handelbar macht, ist nicht sicher. In unserem Brokervergleich ersichtlich, werden US-Anleihen am meisten gehandelt und sind auch auf den meisten Brokern verfügbar. Folgende Broker eignen sich nach unserem Brokervergleich gut für die Investition in Staatsanleihen.
Capital.com
Capital.com ist vor allem auf CFDs spezialisiert und ermöglicht somit auch, in Anleihen CFDs zu investieren. Profi Trader schätzen hierbei die niedrigen Spreads und die Möglichkeit, den Broker mit dem MetaTrader zu verbinden.
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GBE Brokers
Auch GBE Brokers lässt den Handel mit Staatsanleihen CFDs zu. Dabei ist der Broker eher an Profis gerichtet, bietet diesen allerdings niedrige Spreads, umfangreiche Kursanalysetools und die Möglichkeit, sich mit dem MetaTrader zu verbinden.
Bevor ein Anleger sich für einen Broker entscheidet, muss er sicherstellen, dass das jeweilige Finanzprodukt in der Form, die er handeln möchte, verfügbar ist. Ob ein Trader nun in Anleihen Futures, CFDs, ETFs oder in Anleihen selbst investieren möchte, änder grundlegend die Wahl des besten Brokers.
(Risikohinweis: 70,37% der privaten Konten verlieren)
eToro
eToro zählt zu den wohl bekanntesten Multi-Asset-Brokern der Welt. Niedrige Gebühren, ein übersichtliches Auftreten und viele Profi-Features machen den Broker in der Community beliebt. Vor allem “Treasuries”, also US-Anleihen finden sich auf diesem Broker.
Wie sicher ist die Anlage in Staatsanleihen?
Prinzipiell gilt, dass Staatsanleihen eher von all jenen Anlegern gehandelt werden, die sicher und langfristig investieren wollen. Dennoch gilt, wie bei jeder anderen Anlage auch, dass das Investieren in Staatsanleihen auch risikoreich sein kann. In der Praxis hängt dies wie immer von der eigenen Strategie und dem Finanzprodukt ab. Das Risiko kann sich hierbei von Anleihe zu Anleihe, aber auch generell von Staat zu Staat ändern.
Ein gewiefter Anleger kann sich sogar einen Mix aus sicheren Staatsanleihen und risikoreichen Anleihen basteln. Besonders deutsche Anleihen der Bundesrepublik werden im Allgemeinen als sehr sicher betitelt. Prinzipiell, besonders in der westlichen Welt, werden Staatsanleihen aber als sicher betrachtet.
So entsteht die Sicherheit
Ob nun eine Staatsanleihe sicher oder risikoreich ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Prinzipiell ist ein Hauptfaktor mit Sicherheit die Bonität des Staates, jedoch ist dies nicht der einzige Faktor. Auch generelle volkswirtschaftliche Geschehnisse und politische Ereignisse (beispielsweise eine schwache Regierung) haben Einfluss auf die Sicherheit von Anleihen. Eine 100-prozentige Sicherheit kann auch bei Staatsanleihen nicht gegeben sein, selbst wenn aktuell eine Regierung sicher und die Bonität hoch erscheinen mag.
Besonders unvorhersehbare Ereignisse, die einen Staat ins Wanken bringen können, drücken oft die Sicherheit einer Anleihe. Solche Ereignisse können sein:
- Krieg
- Hyperinflation
- Pandemien
- Katastrophen
- Etc.
Prinzipiell gilt: immer dann, wenn auf einen Staat enorme, unvorhersehbare Kosten, schwaches Vertrauen des Volkes oder ähnliches zukommen, wird die Sicherheit von Staatsanleihen reduziert.
Strategien und Anlagetypen für das Investment
Ein Anleger kann einfach eine Staatsanleihe als langfristiges Investment kaufen, oder aber eine spezielle Strategie verfolgen. Wie bei allen Finanzprodukten verfolgen Anleger hierbei unendlich viele verschiedene Intentionen und Anlagestrategien. Einige werden folgend kurz nieder gebrochen.
Mit Staatsanleihen diversifizieren
Angenommen, Sie sind ein sehr risikofreudiger Anleger, handeln nur einzelne Titel mit kurz- bis mittelfristigem Charakter und möchten dennoch einen Teil Ihres Kapitals für die Zukunft sicher anlegen. Viele Anleger verfolgen dieses Ziel und nicht selten werden hierbei Staatsanleihen vom Bund als Diversifikation verwendet. Zusätzlich dazu, lassen sich auch Staatsanleihen selbst noch mit anderen, recht sicheren Finanzprodukten diversifizieren, um für noch mehr Sicherheit im langfristigen Portfolio zu sorgen. Solche Finanzprodukte könnten verschiedene ETFs und Fonds sein.
Besonders dann, wenn Anleger in Einzelaktien investieren, kann die Volatilität des Portfolios ausgeglichen werden. Das liegt daran, dass in den allermeisten Fällen Aktien und Staatsanleihen gegenläufig sind. Heißt, wenn Aktienkurse zulegen, so fallen die Kurse von Staatsanleihen und umgekehrt. Dies ist natürlich nicht immer der Fall, dennoch lässt sich so die Volatilität des eignen Portfolios minimieren.
Investition in Staatsanleihen Futures
Futures mit Staatsanleihen als Basiswert bilden ein sehr spannendes Finanzprodukt. Hierbei spekulieren Anleger vor allem auf die Zukunft von Zinssätzen, nutzen dieses Finanzprodukt aber auch, um sich inflationär abzusichern. Dabei können Sie direkt in die jeweiligen Futures oder aber für private Anleger interessanter, direkt in ein CFD auf Staatsanleihen Futures investieren. Die CFD Variante eignet sich eher für spekulative Anleger, die diese häufig mit hohen Hebeln kombiniert werden.
Rentenfonds
Wenn ein Anleger in Rentenfonds investiert, so investiert er häufig in einen Fond bestehend aus Staatsanleihen. Dieser beinhaltet dann eine Vielzahl verschiedener Anleihen und dient dazu, wie es der Name schon sagt, die Rente aufzubessern. Solche Rentenfonds sind daher nur für sehr langfristige Anleger geeignet. Der Vorteil solcher Anleihefonds ist, wie bei ETFs und anderen Fonds auch, die Streuung des Risikos. Auch hierbei gibt es aktiv gemanagte Fonds und passiv gemanagte Fonds.
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Chancen & Risiken von Staatsanleihen
Wie bei jedem Finanzprodukt gibt es auch bei Staatsanleihen Chancen und Risiken.
Chancen
- Relativ niedriges Risiko
- Gut für langfristige Investments
- Man hilft dem Staat aus
- Spekulation können mit CFDs auf Zinssätze setzen
- Im Grunde sehr anfängerfreundlich
Risiken
- Eher niedrige Renditen
- Ein Staat kann zahlungsunfähig werden
- Zinsrisiko besteht
- Inflation bei fixen Kupons
Risiken:
Unerfahrene Anleger gehen davon aus, dass eine Staatsanleihe risikolos sei, da im Zweifelsfall ein Staat ja immer Geld drucken kann. In der Praxis sieht dies aber ganz anders aus. Ob ein Staat im Zweifelsfall Geld drucken kann, ist nicht immer sicher und selbst wenn, würde die daraus entstehende Inflation die Rendite der Anleihe sowieso mindern. In der Regel ist es eher so, dass bevor ein Staat wegen Anleihen Kapital druckt, es zu enormen Zahlungsverzögerungen und Ungewissheiten kommt.
Das Hauptrisiko bei Staatsanleihen besteht also darin, dass der Staat komplett pleitegeht und somit die Anleger nicht zurückzahlen kann. Klingt unwahrscheinlich, im weltweiten Vergleich geht diese Wahrscheinlichkeit aber nicht gegen null. Weiterhin besteht immer ein gewisses Zinsrisiko bei Anleihen mit fixen Kupons. Dementsprechend sorgen hohe Zinssätze für den Verfall einer Anleihe, da diese die Opportunitätskosten für Anleger in Anleihen in die Höhe treiben.
Darüber hinaus wirkt sich eine hohe Inflation negativ auf Anleihen mit fixen Kupons aus, da die zu erwartende Rendite an Kaufkraft verliert. Indexgebundene Anleihen können dieses Risiko allerdings minimieren.
Chancen:
Besonders dann, wenn die mittel- bis langfristige Zukunft eines Staates halbwegs rosig ausschaut, bieten Staatsanleihen gute Chancen für ein langfristiges Investment oder kurzfristige Spekulationen auf Zinssätze. Starke Industrienationen bemühen sich dahingehend, die Schuld aus Staatsanleihen sicher und zügig zu begleichen. Die Rendite ist in den meisten Fällen bei langfristigen Anlagen zwar eher mager (kommt natürlich auf das investierte Geld drauf an), dennoch erleben Staatsanleihen nach wie vor große Beliebtheit.
Fazit: In Staatsanleihen investieren
Soll man nun in Staatsanleihen investieren oder nicht? Die Antwort auf diese Frage lässt sich wie üblich nicht pauschalisieren und hängt von Strategie und Intention des Anlegers ab. In der Regel und im Idealfall bilden Staatsanleihen ein recht sicheres und langfristiges Investment, bei dem Bürger dem Staat unter die Arme greifen und in Form von Kupons das geliehene Geld wie eine Bank verzinst zurückbekommen. Auf der anderen Seite sind auch bei Staatsanleihen keine Renditen gewiss und ob sich eine Staatsanleihe am Ende effektiv lohnt, ist von vielen Faktoren abhängig.
Für langfristige Investoren oder Zinsspekulanten sind Staatsanleihen aber auf jeden Fall einen Blick wert.
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FAQ: Meistgestellte Fragen zum Investieren in Staatsanleihen
Was sind Staatsanleihen?
Bei Staatsanleihen leiht der Anleger dem Staat Geld und bekommt dieses in Gegenzug verzinst zurückgezahlt. Der Anleger agiert demnach wie ein Kreditgeber. Dabei gibt es Anleihen mit fixen Zinsen und indexgebundene Anleihen, die variabel agieren.
Sind Staatsanleihen sicher?
Jein. Die Community ist sich eigentlich einig, dass Staatsanleihen zu den sichereren Investments gehören. Schließlich und endlich kommen Staaten ihren Schulden in der Regel schon nach. Dennoch besteht immer das Risiko, dass ein Staat pleitegeht oder die Anleihe wegen Zinsänderungen und Inflation an Wert verliert.
Wie kann ich in Staatsanleihen investieren?
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, um in Staatsanleihen zu investieren. Die beliebteste ist wohl eine Investition in die Anleihe selbst. Diese sind auf vielen gängigen Brokern erhältlich. Gewiefte Anleger können aber auch in Anleihenfonds investieren, um das Risiko noch weiter zu streuen. Vor allem bei der Rentenabsicherung ist dies oft gesehen. Risikofreudigere Anleger können mit Anleihen Futures oder CFDs auf diese auch spekulieren.