Noch ein neues Finanzinstrument? Nein! Special Purpose Acquisition Company oder kurz SPAC ist am Kapitalmarkt ein fest etabliertes Produkt. Im deutschsprachigen Raum erinnern sich möglicherweise einige Anleger an das Projekt „Germany1“.
Wie viele der neuen Trends erfordern neue Projekte immer eine passende Umsetzung. In Europa schien solch ein Projekt nicht sehr erfolgreich zu sein. Doch in den USA performen die SPACs exzellent in den letzten Jahren. Dies hat nur eine Folge: Rückkehr des Trends nach Europa mit hervorragenden Zukunftsaussichten. Dieser Artikel beantwortet alle Ihre Fragen rund um SPAC und ihre Bedeutung für Unternehmen, Trader und Kleinanleger.
Was Sie zu SPAC Aktien wissen müssen – Kurz erklärt
- Eine Special Purpose Acquisition Company hat zum Ziel, innovative Unternehmen zu identifizieren, aufzukaufen und an die Börse zu bringen.
- Trader haben mit SPACs ein weiteres hochspekulatives Finanzinstrument mit hohem Gewinnpotenzial zur Verfügung. Es eignet sich hauptsächlich für erfahrene und risikofreudige Investoren.
- Die Schaffung eines SPACs erfordert viel Fachwissen und Knowhow in einer Branche. Es gilt daher die Expertise des SPACs und die Beweggründe genau zu hinterfragen, da ein Investment viel Vertrauen benötigt.
Was bedeutet SPAC? Definition
SPAC steht für Special Purpose Acquisition Company oder auf Deutsch übersetzt Akquisitionszweckgesellschaft. Ihr Ziel ist nicht die Kapitalbeschaffung zum Betrieb ihrer operativen Tätigkeit. Um genau zu sein, verfügen SPAC über kein Anlagevermögen und ihre Bilanzen sehen eher leer aus.
Üblicherweise handelt es sich um Aktiengesellschaften ohne ein operatives Geschäft und die Kernidee besteht darin, genügend Kapital zu beschaffen, um zukünftig ein versprechendes Unternehmen aufzukaufen und somit an die Börse zu gehen. Vereinfacht bedeutet das, dass ein SPAC zwar kein eigenes Geschäft am Laufen hat, aber ihre Kompetenz darin liegt, innovative Unternehmen zu identifizieren, sie aufzukaufen oder zur Börsennotierung zu verhelfen.
Erwähnenswert ist, dass eine Special Purpose Acquisition Company oft öffentliche Marktteilnehmer sind, mit der Absicht private Unternehmen aufzukaufen und somit eine ausgewogene Marktversorgung zu erzielen.
Wie funktioniert es?
Um solch ein Finanzinstrument zu schaffen, erfordert das viel Kompetenz und Know-How in einem bestimmten Fachbereich. Meistens haben diese Qualitäten erfahrene Manager, Geschäftsführer oder Investoren. Ihr Versprechen ist, das richtige Unternehmen mit einer einzigartigen und innovativen Geschäftsidee zu identifizieren, aufzukaufen und zum Börsengang zu verhelfen.
Ein bereits am Aktienmarkt vorhandenes Unternehmen kann ebenso die Beute der SPAC sein. Die Anleger kaufen die Aktien einer Special Purpose Acquisition Company und profitieren von der Unternehmensübernahme oder geben ihre Aktien zurück, falls die Übernahme ihren Erwartungen nicht entspricht. Das gesammelte Kapital zur Unternehmensübernahme wird auf einem Treuhandkonto aufbewahrt und steht der SPAC nicht zur freien Verfügung.
Je nach Ausmaß der Beteiligung haben die Anleger ebenso ein Stimmrecht bei dem Unternehmenskauf und können somit unmittelbar entscheiden. Allerdings sind dies in der Regel nur Großanleger. Die Zeit zum Finden eines passenden Unternehmens beträgt normalerweise zwei Jahre.
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Bedeutung für Unternehmen
Was ein SPAC ist, wurde nun geklärt, doch welche Auswirkung hat dies für Unternehmen? Um diese Frage beantworten zu können, erfordert dies eine Aufteilung. Es werden die Bedeutungen für Unternehmen hervorgehoben, die bereits fest auf der Börse etabliert sind und übernommen werden und Unternehmen, die einen Börsengang anstreben, diesen allerdings noch nicht vollzogen haben.
Fest etablierte Aktiengesellschaften
Solche Aktiengesellschaften verfügen bereits über ausreichend Kapital, jedoch fehlt in der Pipeline ein Produkt, das die Kunden vom Hocker hauen wird. Ein SPAC verspricht, dieses Problem durch die entsprechende Kompetenz beheben zu können und durch die Unternehmenszusammenführung und somit auch noch mehr Kapital für weitere Innovationen zu sorgen.
Zu beachten ist, dass dies in der Praxis nur dann vorkommt, wenn es sich bei den Leitern der Special Purpose Acquisition Company um in der Branche bekannte Namen handelt. So wird eine Unternehmenszusammenführung meist mit der Absicht gemacht, die aktuelle Marktmacht zu erhöhen und mit noch mehr Kapital für zukünftige unternehmerische Erfolge zu sorgen.
Eine Übersicht mit Vor- und Nachteilen für die genannten Unternehmen:
Vorteile
- Sicherer Kapitalzufluss
- Kompetenz und Kapital versprechen Innovation und Erfolg
- Hoher Verkaufspreis erzielbar aufgrund der zeitlichen Beschränkung der SPAC
- Erhöhung der Marktmacht
Nachteile
- Keine alleinige Bestimmung der Gesellschafter
- Interessenkonflikte unter den verschiedenen Gesellschaftern
- Versprechen werden nicht gehalten
Unternehmen, die nicht auf der Börse sind
Für Unternehmen, die noch nicht die Gelegenheit hatten, an die Börse zu gehen, bringt eine Übernahme viele Vorteile mit sich. Zum einen kann endlich der Börsengang vollzogen werden, da ausreichend finanzielle Mittel vorhanden sind und die Suche nach Investoren endlich ein Ende hat.
Zum anderen können die zahlreichen innovativen Ideen im operativen Geschäft umgesetzt werden. Die Eigentümer eines solchen Unternehmens sind im wesentlichen Vorteil, wenn es um den Kaufpreis geht, da der SPAC zumeist innerhalb von 24 Monaten ein passendes Unternehmen finden muss. Dadurch können hohe Summen verlangt und spezielle Bedingungen vereinbart werden. Allerdings verkaufen die Eigentümer dadurch womöglich ihre Geschäftsidee im Rahmen des „Big Deals“. Ebenso könnten sich die Wünsche der neuen Investoren im Unternehmen etablieren, was möglicherweise eine negative Auswirkung auf den geschäftlichen Erfolg hat.
Auch hier finden Sie die wesentlichen Vor- und Nachteile in unserer Übersicht:
Vorteile
- Keine Suche nach Investoren
- Erfolgreicher Börsengang
- Aufstellen von Kaufbedingungen
- Kompetenz und Kapital versprechen Erfolg
- Hoher Verkaufspreis erzielbar aufgrund der zeitlichen Beschränkung der SPAC
- Erhöhung der Marktmacht
- Höhere Liquidität
Nachteile
- Umsetzung von Wünschen der Investoren
- Änderung der Geschäftsidee
- Interessenkonflikte unter den Gesellschaftern
- Versprechen werden nicht gehalten
Chancen & Risiken
Die Chance dieses Finanzinstruments liegt darin, vom potenziellen Kursanstieg der Aktie zu profitieren. Dabei wird nicht nur bloß in ein Unternehmen investiert. Durch die Investition wird eine Menge Vertrauen auf die Kompetenz des Sponsors der SPAC abgegeben. Außerdem kann man auch die Aktie zum Emissionspreis zurückgeben, falls man mit der Unternehmensübernahme nicht zufrieden ist.
Ein mögliches Risiko ist die Fehleinschätzung des Sponsors der SPAC. Auch langjährige Erfahrung und umfangreiches Know-how sind kein Garant dafür, dass das übernommene Unternehmen zukünftig hervorragend performen wird.
Fazit: Risikoreich, aber mit Chancen
Ein SPAC ist eine interessante Geldanlage für risikofreudige oder erfahrene Investoren. Die Entscheidungen und Absichten der SPAC ist kritisch zu hinterfragen. Von einer Übernahme profitieren am meisten Unternehmen, die einen Börsengang planen, diesen nicht ohne die notwendigen Investitionen vollziehen können. Ein SPAC ist ein Finanzinstrument mit vielerlei zukunftsbezogenen Chancen, allerdings auch von nicht absehbaren Risiken.
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FAQ – Häufige Fragen und Antworten:
Was ist ein SPAC?
SPAC steht für Special Purpose Acquisition und dabei handelt es sich um Aktiengesellschaften ohne operative Geschäftstätigkeit, jedoch mit dem Ziel, ein Unternehmen mit einer innovativen und erfolgversprechenden Geschäftsidee zu finden und mit dem an die Börse zu gehen.
Was sind die Chancen & Risiken?
Die Chancen von SPAC bestehen daraus, von der zukünftigen Wertentwicklung des zugekauften Unternehmens zu profitieren. In der Regel ist dies schwer einzuschätzen, einerseits aufgrund der Absicht der SPAC zum einen und der ungewissen zukünftigen Trends zum anderen. Dieses Finanzinstrument erfordert viel Fachwissen in einer Branche und Vertrauen in die Sponsoren der SPAC.
Wie funktioniert SPAC?
Ein bekannter Investor oder Manager und nicht selten ein öffentliches Unternehmen agiert als Aktiengesellschaft und beschafft somit das notwendige Kapital für eine Unternehmensübernahme. Somit wird neben dem Unternehmen auch das operative Geschäft gekauft und dem jeweiligen Betrieb wird der Börsengang zugesichert. Die Anleger können nach der Übernahme ihre Aktien behalten oder zum Emissionspreis zurückgeben.