Neben Aktien und Anleihen – auch als Schuldverschreibungen bekannt – gehören Derivate zu den drei wichtigsten, aber auch zu den riskantesten sowie komplexesten Finanzinstrumenten. Die bekanntesten Arten von Derivaten sind CFDs, Zertifikate, Futures, Optionen und Swaps. Was Derivate sind, welche Arten von Derivaten es gibt und wie das Trading mit Derivaten funktioniert, zeigt der folgende Artikel.
Das Wichtigste in Kürze
- Derivate wurden bereits in den 1850er Jahren entwickelt.
- Aufgrund der hohen Komplexität sind Derivate besonders für erfahrene Trader geeignet.
- Wichtig ist die Unterscheidung zwischen bedingten und unbedingten Derivaten.
Definition: Derivate einfach erklärt
Derivate ist ein Sammelbegriff für eine Reihe an Finanzinstrumenten, deren Preis von der Wertentwicklung zugrunde liegender Basiswerte oder Märkte abhängt. Dieses Basisprodukt kann ein anderes Wertpapier wie zum Beispiel eine Aktie oder eine Anleihe sein. Damit ist ein Derivat eine indirekte Investition, deren Bewertung von einem Basisprodukt (Underlying Asset) abhängt.
Das bedeutet konkret: Derivate sind Termingeschäfte, also Verträge zwischen zwei oder mehreren Parteien. Die Emittenten sind verpflichtet, das entsprechende Wertpapier in der festgelegten Qualität zum vereinbarten Zeitraum zu liefern. Der Käufer hingegen ist verpflichtet, die Lieferung gegen einen vorab festgelegten Preis abzunehmen.
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Derivate: Welche Arten von Derivaten gibt es?
Derivate gibt es nicht nur auf Basis unterschiedlicher Finanzinstrumente wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Indizes oder Währungen, sondern auch in unterschiedlichen Arten. Dazu gehören die Folgenden:
- Futures
- Optionen
- Swaps
- CFDs
- Zertifikate
Futures
Bei einem Futures-Kontrakt handelt es sich um einen standardisierten, börsengehandelten Vertrag, durch den sich zwei Parteien (Käufer und Verkäufer) dazu verpflichten, eine festgelegte Menge sowie Qualität eines Basiswerts zu einem bestimmten Zeitpunkt und Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Commodity Futures (auf Rohstoffe) und Financial Futures (auf Aktien, Anleihen, Indizes und Währungen).
Optionen
Bei Optionen hingegen ist der Käufer dazu berechtigt, aber nicht verpflichtet, ein Vertragsangebot zeitlich befristet anzunehmen. Das heißt, er kann einen Basiswert zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt zu einem vorab definiteren Preis erwerben, muss es aber nicht. Ob das Optionsrecht ausgeübt wird, entscheidet allein der Käufer. Wird das Recht bis zum Ablauf des festgelegten Zeitpunktes nicht in Anspruch genommen, so verfällt die Option wertlos.
Swaps
Swaps sind Tauschgeschäfte, bei denen zwei Parteien den Austausch von Zahlungsströmen wie zum Beispiel Zinssätze über einen gewissen Zeitraum vereinbaren. Auch hier setzen Trader entweder auf eine positive oder negative Wertentwicklung. Swaps werden in der Regel außerbörslich (also Over the Counter = OTC) gehandelt und sind somit im Gegensatz zu Futures und anderen Instrumenten nicht standardisiert. Stattdessen werden die Kontrakte individuell ausgehandelt.
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CFDs
Contracts of Difference, kurz CFDs, sind Kontrakte, bei welchen Trader gegen ihren Broker auf die Kursentwicklung eines Basiswerts wetten. Das funktioniert wie folgt: Wettet der Händler auf sinkende Kurse und der Preis sinkt nach Abschluss des Vertrags tatsächlich, dann schuldet der Broker dem Händler die Differenz zum Ausgangskurs. Dabei gilt es allerdings zu beachten, dass CFDs nicht bei jedem Online-Broker handelbar sind, sondern nur bei speziellen CFD Brokern und außerbörslich.
Aufgrund der Hebelwirkung bietet der Handel mit CFDs attraktive Gewinnchancen. Er birgt allerdings auch das Risiko schnell Geld zu verlieren – im schlimmsten Fall bis hin zum Totalverlust. Der Anleger sollte sich also im Voraus über die Risiken bewusst sein und sich genau über den Basiswert.
Zertifikate
Bei Zertifikaten handelt es sich um Schuldverschreibungen. Sie werden von Banken emittiert bzw. ausgegeben, wodurch also ein Emittentenrisiko besteht. Anleger wetten auch hier auf die Wertentwicklung eines Vermögenswertes. Dabei bündelt ein Zertifikat mehrere Futures-Kontrakte und das mit unterschiedlichen Laufzeiten. Eine Form von Zertifikaten sind Exchange Traded Commodities (ETCs), welche die Investition in Rohstoffe ermöglicht.
Bedingte und unbedingte Derivate
Darüber hinaus unterscheidet man zwischen bedingten und unbedingten Termingeschäften, denn nicht jeder Kontrakt muss auch tatsächlich eingehalten werden. Unter unbedingten Terminkontrakten versteht man Derivate, die in jedem Fall ausgeführt werden müssen. Damit sind also beide Parteien zur Einhaltung des Vertrags verpflichtet. Keiner von beiden kann vorzeitig aussteigen. Das kann zum Beispiel bei Futures und Swaps realisiert werden.
Dagegen besteht bei bedingten Terminkontrakten keine Pflicht zur Ausführung. Der Käufer hat das Recht, aber nicht die Pflicht, die Leistung auszuführen. Das ist zum Beispiel bei Optionen der Fall. Diese Möglichkeit zur Wahl hat allerdings auch ihren Preis, denn dafür muss der Käufer dem Verkäufer im Voraus eine Prämie zahlen. Denn der Verkäufer hat nicht das Recht zur Wahl, ob er seine Verpflichtung der Vereinbarung erfüllt oder nicht.
Wie funktioniert der Handel mit Derivaten?
Wie schon gesagt, hängt der Preis eines Derivats von dem Kurs des Basiswerts ab, welchem das Derivat zugrunde liegt. Dabei können Anleger bei Derivaten im Gegensatz zu Aktien sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse setzen. Derivate lassen sich grundsätzlich auf zwei verschiedene Art und Weise handeln: zum einen das Spekulieren und zum anderen die Risikoabsicherung.
Dabei gibt es verschiedene Arten von Derivaten. Was allen gemein ist: im Grunde ist ein Derivat eine Wette für die Entwicklung des Basiswerts in eine bestimmte Richtung. Dabei kann der Anleger richtig oder falsch liegen. Das Risiko unterscheidet sich je nachdem für welche Art von Derivaten sich der Trader entscheidet und welche Hebelwirkung dieses Produkt mitbringt. Grundsätzlich sind Hebelprodukte aber deutlich risikoreicher als das Investment in ein herkömmliches Finanzprodukt.
Spekulieren mit Derivaten
Mit Derivaten können Anleger sowohl in Wertpapiere als auch in Rohstoffe investieren, ohne diese zu besitzen. Mit einem Hebel können sie zudem die Wertschwankungen vervielfachen, das heißt auch ihre Gewinne können sich dadurch vervielfachen. Auf der anderen Seite besteht jedoch auch das Risiko eines Totalverlusts.
Durch die Hebelwirkung muss der Anleger nur einen Teil des Kontraktwerts setzen, um eine Position zu eröffnen – zum Beispiel nur 10 Prozent. Dafür sollte sich der Anleger zunächst entscheiden, ob er auf einen steigenden Kurs (Long) oder einen fallenden Kurs (Short) setzen möchte. Doch es gibt auch die Möglichkeit ein Derivat ohne Hebel zu handeln. Damit steigt und fällt der Wert des Derivats genauso schnell wie der Preis des Basiswerts selbst.
Risikoabsicherung mit Derivaten (Hedging)
Neben den risikofreudigen Tradern gibt es auch zahlreiche Händler, die das Risiko gern meiden. Sie haben ein hohes Sicherheitsbedürfnis. Derivate lassen sich auf der anderen Seite auch einsetzen, um Investoren vor Kursschwankungen wie auch Preisverfällen oder Preisexplosionen abzusichern – auch bekannt als Hedging.
Das Hedging wird sowohl von institutionellen als auch von privaten Anlegern betrieben. Solche Geschäfte können zum Beispiel über Futures und Optionen eingerichtet werden – an der Börse oder außerbörslich (OTC). Der Plan ist es, sich den Preis eines bestimmten Produkts – sei es ein Wertpapier oder ein Rohstoff – für die Zukunft zu sichern. Je nachdem wie sich der Kurs nun entwickelt, profitiert entweder der Anleger (sofern der Kurs über den vereinbarten Preis steigt) oder der Emittent (falls der Kurs unter den vereinbarten Preis fällt).
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Chancen und Risiken beim Handel von Derivaten
Der Handel mit Derivaten ist ein beliebtes Mittel, um einerseits auf steigende oder fallende Kurse eines Basiswerts zu spekulieren oder sich andererseits gegen die Risiken von Preisschwankungen abzusichern. Derivate können eine größere Hebelwirkung bieten als die Investition in den zugrunde liegenden Basiswerten selbst. Darüber hinaus ist es durch die hohe Liquidität recht einfach, Positionen zu eröffnen und zu schließen.
Doch insbesondere diese Hebelwirkung hat auch große Nachteile. Neben dem Potenzial, große Gewinne zu bieten, besteht auch ein Risiko für ebenso große Verluste bis hin zum Totalverlust. Darüber hinaus handelt es sich um komplexe Instrumente. Daher ist ein hohes Maß an Wissen und Erfahrung erforderlich. Zu guter Letzt sind einige außerbörslich gehandelten Derivaten (OTC) nicht so gut reguliert wie andere, was ein zusätzliches Risiko bedeutet.
Für wen eignet sich der Handel mit Derivaten?
Derivate sind Finanzinstrumente, die mit Hebel ausgestattet sind und einen zugrunde liegenden Basiswert abbilden. Aufgrund ihrer Komplexität werden wie hauptsächlich von professionellen Anlegern gehandelt, um gegen die starken Schwankungen sowohl von Aktien als auch von Zinsprodukten an Finanzmärkten vorzusorgen. Aber auch Unternehmen, Pensionskassen sowie Fonds setzen Derivate zur langfristigen Absicherung gegen die Risiken von Zins- und Kursschwankungen ein.
Grundsätzlich ist Händlern einem Investment nur dann zu raten, wenn sie bereits tiefgreifende Erfahrungen im Wertpapierhandel sammeln konnten und sie den Basiswert sowohl sehr gut kennen als auch gut im Auge behalten – also eher für erfahrene Trader und Profis. Wenn sie als Einsteiger direkt mit dem Handel mit Derivaten starten möchten, sollten sich Anleger am besten zunächst im Rahmen eines Demokontos ausprobieren, um unnötige Risiken und Verluste zu vermeiden.
Fazit: Handel mit Derivaten für erfahrene Trader
Es gibt eine Vielzahl von Produkten in die mit Derivaten investiert werden kann, darunter Aktien, Währungen und Rohstoffe. Zu den bekanntesten Derivaten gehört der Handel mit CFDs, Future und Optionen. Einfach erklärt handelt es sich um einen Vertrag zwischen zwei Parteien, der diese dazu verpflichtet, ein bestimmtes Instrument in definierter Qualität zu einem bestimmten Zeitpunkt und zu einem festgelegten Preis zu tauschen.
Bei einem Investment in ein Derivat ist es wichtig, dass der Anleger ausreichend Kenntnisse mitbringt, denn besonders durch die Hebelwirkung vieler Produkte ist der Handel eher nicht für Einsteiger geeignet. Es sind vielmehr Produkte, die aufgrund ihrer Komplexität in der Regel hauptsächlich von professionellen sowie institutionellen Anlegern gehandelt werden.
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Meist gestellte Fragen:
Was sind Derivate?
Derivate sind Terminkontrakte zwischen zwei Parteien. Diese Verträge verpflichten beide Seiten zum Erbringen bestimmter Leistungen. Der Käufer muss zum vereinbarten Termin die festgelegte Menge zum festgelegten Preis abnehmen, während der Käufer diesen Basiswert liefern muss. Dabei kann es sich um verschiedene Finanzprodukte oder Rohstoffe handeln.
Welche Derivatarten gibt es?
Derivate können nicht nur auf verschiedene Finanzinstrumente basieren, sondern es gibt sie auch in unterschiedlichen Arten. Dazu gehören Futures, Optionen, Swaps, CFDs sowie Zertifikate. Darüber hinaus unterscheidet man in bedingte und unbedingte Termingeschäfte. Während bei unbedingten Derivaten beide Seiten zur Erbringung der Leistungen verpflichtet sind, hat der Käufer bei bedingten Derivaten die Wahl, ob er den Basiswert zum vereinbarten Preis abnehmen möchte. Dafür muss er dem Verkäufer allerdings eine Prämie zahlen.
Sind Derivate risikobehaftet?
Ja, der Handel mit Derivaten ist grundsätzlich hochriskant. Zum einen haben fast alle Derivate eine Hebelwirkung, die sowohl Gewinne als auch Verluste multipliziert. Zum anderen ist die Funktionsweise viel Derivate hochkompliziert und für Laien nur schwer zu durchschauen. Wer beim Handel mit Derivaten also Erfolg haben will, braucht sowohl ein gutes Risikomanagement als auch eine tiefes Verständnis der Funktionsweise von Derivaten.
Wo kann ich Derivate kaufen?
Derivate können Sie wie andere Finanzinstrumente auch bei einem Broker handeln. Welche Derivate Sie handeln können, hängt allerdings vom Angebot des Brokers ab.