John Alfred Paulson ist ein amerikanischer Finanzier und Hedgefonds Manager, geboren im Jahr 1955. Er ist der Geschäftsführer der in New York ansässigen Vermögensverwaltungsgesellschaft Paulson & Co.
Durch sein Marktverständnis und den Mut, unpopuläre Investitionsentscheidungen zu treffen, zwang er 2007 beim großen Immobiliencrash in den USA die Wall Street in die Knie. Mehr über seine Lebensgeschichte und Investment Strategien erfahren Sie in diesem Artikel.
Key Facts: John Paulson
- John Paulson ist ein amerikanischer Investor und Hedgefonds-Manager, bekannt als Gründer von Paulson & Co.
- Er erlangte weltweite Bekanntheit während der Finanzkrise 2008, als er Milliarden verdiente
- Diese Wette ist als „The Greatest Trade Ever“ bekannt und wurde im Bestseller „The Big Short“ detailliert beschrieben
- Trotz seiner früheren Erfolge hat Paulson in den letzten Jahren mit schlechter Performance zu kämpfen
- Er ist auch bekannt für sein soziales Engagement
- Neben seinen Finanzmarktaktivitäten ist Paulson auch Kunstsammler und in Immobilien investiert
Wer ist John Paulson?
Geburtsjahr: | Strategien: | Geschätztes Vermögen: |
---|---|---|
1955 | Ereignisgesteuerte Investitionen | 3 Milliarden US-Dollar |
John Paulson wurde 1955 als Sohn einer jüdischen Mutter und eines ecuadorianischen Vaters in New York City geboren. Seine ersten Jahre im New Yorker Stadtbezirk Queens verbrachte er mit seinen Eltern und drei Geschwistern an den örtlichen öffentlichen Schulen. Schon früh stellte John Paulson seinen überragenden Intellekt unter Beweis und zeichnete sich aus als ein wissbegieriger Schüler.
Studium und das erste Geschäft
Im Jahr 1973 schrieb er sich am College of Business and Public Administration der New York University ein, wo er schließlich mit Auszeichnung einen Abschluss in Finanzwesen machte. Doch der junge John Paulson hat von Anfang an gezeigt, dass er ein risikofreudiger Mensch ist. In den 1970er Jahren brach Paulson sein Studium kurzfristig ab und zog nach Ecuador, um ein Unternehmen zu gründen. Noch in Quito, der Hauptstadt Ecuadors und der Heimat seines Vaters, gründete er sein erstes Unternehmen und verkaufte Kinderbekleidung an Kaufhäuser in New York.
Als er merkte, dass die Firma nicht genug Geld verdiente, ging er zurück an die New York University, um sein Studium zu abzuschließen. Dazu kam es 1979, als er seinen Bachelor in Finanzwirtschaft erwarb. John Paulson wurde klar, dass er für eine große Karriere auch eine großartige Ausbildung haben muss. Aus diesem Grund ging es nach dem Bachelor direkt zur Harvard Business School, wo er einen Masterabschluss anstrebte. Im Jahr 1980, nur ein Jahr nach der Inskription, erwarb er einen Master of Business Administration an der Harvard Business School. Er schloss sein Studium in Harvard als Jahresbester ab.
Nach seinem Master of Business Administration Abschluss im Jahr 1980 trat Paulson in das renommierte Beratungsunternehmen Boston Consulting Group ein, bevor er an die Wall Street wechselte. Er arbeitete bei Odyssey Partners, Bear Sterns und Gruss Partners, bevor er 1994 seinen eigenen Fonds auflegte. Von hier an begann eine glorreiche Zeit für John Paulson.
Der Lebenslauf von John Paulson im Überblick:
Lebenslauf | Was ist passiert? |
---|---|
1955 | Geburt von John Paulson |
1973 | Immatrikulation am College of Business and Public Administration der New York University |
1979 | Abschluss Bachelor in Finanzwirtschaft |
1980 | Master of Business Administration an der Harvard Business School Einstieg in der Boston Consulting Group |
1994 | Arbeit bei Odyssee Partners, Bear Sterns und Gruss Partners Start des eigenen Fonds und Gründung von Paulson and Co. |
2007 | Erwirtschafteter Jahresgewinn von 15 Milliarden USD |
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Paulson and Co.
Im Jahr 1994 wurde Paulson and Co. mit einer Investition von 2 Millionen USD und einem Mitarbeiter gegründet. In der Spitze verwaltete der Fonds 40 Milliarden USD. In dem Unternehmen befanden sich Experten für ertragsorientierte Gesellschaftsfusionen, einschließlich, dringende Kredite, Konkurse mit Sanierungen und strukturierte Finanzierungen. Zu ihren Zielen gehören minimale Marktkorrelationen, eine überdurchschnittliche langfristige Rentabilität und Kapitalerhalt.
Die Finanzkrise verhalf John Paulson im Jahr 2007 zu großer Bekanntheit. Nachdem er 2007 viele Spekulationsgeschäfte und Leerverkäufe auf dem Immobilienmarkt abgeschlossen hatte, erwirtschaftete Paulson & Company allein in einem Jahr einen Gewinn von 15 Milliarden USD. Es wird davon ausgegangen, dass John Paulson 3 bis 5 Milliarden USD an persönlichem Gewinn erzielt hat. Während der Finanzkrise hatte Paulson eine negative Sicht auf den Kreditmarkt, die über den Immobilienmarkt hinausging und sowohl Verbraucher- als auch Unternehmensschulden umfasste.
Finanzkrise 2008 und Misserfolge
Im Jahr 2008 spekulierte er auf wichtige Finanzierungsinstitute in den USA und in Großbritannien. Allerdings hatten diese Spekulationen keinen glücklichen Epilog für Paulson and Co. Das Feedback von John Paulsons Experten sah nicht gut aus und das Unternehmen verzeichnete große Verluste. Obwohl Paulson & Co. während der Finanzkrise unüberschaubare Erfolge erzielte, sahen sie sich dennoch mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert.
Der Fonds Advantage Plus verlor 2011 50 % seines Wertes, weil die Spekulation auf eine baldige Erholung der US-Wirtschaft nicht wie erwartet eintrat. Sein Goldfonds verzeichnete 2012 erhebliche Verluste, was zu einem Rückgang der verwalteten Vermögen des Unternehmens um 20 Milliarden USD führte. Eine beträchtliche Summe für einen Hedgefonds dieser Größe.
Vermögen von John Paulson
John Paulson Net-Worth beträgt im Jahr 2022 3 Milliarden USD. Dabei lag dieser Betrag im Jahr 2015 laut dem Forbes Magazin bei knapp 12 Milliarden USD, was ihn damals in die Liste der reichsten 150 Menschen der Welt einordnete. Ein derartiger Abbau im Vermögen beruht auf hochriskanten Spekulationen, für die John Paulson anfällig ist. Ein weiterer Grund seien Investitionen, die nicht das gewünschte Ergebnis zur Folge hatten. Hier ist zu erwähnen, dass John Paulson in den letzten Jahren überwiegend in die Pharmabranche investierte.
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Trading und Investment Strategien
Die Investmentstrategie von John Paulson unterscheidet sich schlagartig von anderen Investoren, da er zu risikofreudigen Investmentfonds Managern gehört. Das ist der Fall bei vielen weiteren Investoren, jedoch ist das Ausmaß an Risiko, das John Paulson bereit ist einzugehen, um einen hohen Gewinn zu erzielen, sehr hoch. Bei seinen Investments konzentriert sich Paulson auf „ereignisgesteuerte“ Investitionen wie Unternehmensfusionen, Übernahmen und Spin-offs. Er ist auch für seine luziden Tendenzen bekannt, zu denen Leerverkäufe von Immobilien und Bankaktien gehörten.
Er scheint ein Talent dafür zu haben, kommende finanzielle Chancen und Katastrophen vorherzusehen. Es ist offensichtlich, dass er von dieser Gabe profitiert hat, denn er hat seine Milliarden durch schnelles Handeln nach dem Platzen der Immobilienblase 2007 und Leerverkäufe von Hypothekenpapieren verdient. In Greg Zuckermans Buch „The Greatest Trade Ever Made“ beschreibt er, wie er in der Lage sei, die finanzielle Zukunft vorauszusehen. Eine Aussage, die seine letzten Spekulationen nicht bestätigen, jedoch hat er sich dadurch ein beträchtliches Vermögen aufgebaut.
Regel Nr. 1
„Achten Sie auf das Negative, das Positive wird sich von selbst einstellen.“
Das hebt John Paulson als einen der wichtigsten Ansätze bei Investitionsentscheidungen. Der Fokus ist klar darauf ausgerichtet, möglichst wenige Verluste zu erwirtschaften. Die Anleger werden es verstehen, wenn sie in einem bestimmten Jahr schlechter abschneiden als andere Konkurrenten. Der Grund dafür können kurzfristige, marktübliche Schwankungen sein. Allerdings werden die Anleger nicht verstehen, wenn die Kurse auf einem Dauertief bleiben.
Das Sprichwort von John Paulson besagt, dass es bei der Risikodifferenzierung nicht darum geht, Geld zu verdienen, sondern zu verhindern, dass Geld verloren geht. Wenn man das Risiko senken kann und diese Risikominimierung die Performance auch noch steigert, darf man das, was man verdient hat, auch behalten.
Regel Nr. 2
„Die perfekte Trading Strategie existiert nicht.“
Der bekannte Investor vertritt die Meinung, dass es keine Strategie gibt, bei der ein Investor andauernd richtig liegen kann. Damit sollte sich jeder am Aktienmarkt abfinden. Es ist normal, dass die Einschätzungen manchmal nicht wie gewollt in der Realität eintreten.
Regel Nr. 3
„Denke an die Zukunft und vergesse die Vergangenheit.“
Wie auch im Leben sollten laut John Paulson Ereignisse aus der Vergangenheit schnell verarbeitet und auch in der Vergangenheit gelassen werden. Fehler aus der Vergangenheit sind es nicht wert, andauernd überdacht zu werden. Es sollten auch keine Alternativszenarien ausgedacht werden, wie die Gegenwart aussehen würde, hätten gewisse Ereignisse eingetroffen. Die Fehler sollten korrigiert werden, um daraus zu lernen. Das Wichtige ist, an die Zukunft zu denken und nicht an die Vergangenheit, so Paulson.
Regel Nr. 4
„Sei der Außenseiter.“
Die größten Erfolge hatte John Paulson bei Spekulationen, die andere Investoren für verrückt hielten. Bestes Beispiel dafür ist der Immo-Crash 2007, in dem Paulson einen Gewinn von 15 Milliarden USD abgesackt hatte und die anderen Anleger nur Verluste erzielten. Die richtige Entscheidung ist oft nicht die, die der Norm entspricht.
Biografien und Bücher
Nach seinem Gewinn durch das Spekulationsgeschäft auf einen Immobiliencrash 2007 in den USA machte Paulson zahlreiche Journalisten auf sich aufmerksam. Es folgten Beiträge in Zeitschriften, Magazinen und im Fernsehen. Die Philosophie, solch ein Risiko einzugehen, intrigierte auch Gregory Zuckerman, ein US-amerikanischer Autor, der sich entschied, ein Buch über den „Greatest Trade Ever“ zu schreiben.
In diesem Buch geht John Paulson näher auf die Betrachtung des Markts aus seinem Blickwinkel ein und behauptet sogar, die Zukunft am Finanzmarkt vorhersehen zu können. Es wurde auch eine Ausgabe in deutscher Sprache veröffentlicht unter dem Namen „Der größte Trade aller Zeiten: Wie Hedgefonds-Superstar John Paulson in der Finanzkrise Milliarden verdiente“. Eine absolute Leseempfehlung für alle risikofreudigen Investoren.
- The Greatest Trade Ever: The Behind-the-Scenes Story of How John Paulson Defied Wall Street and Made Financial History, Gregory Zuckerman, 2010
Fazit: Was kann man von John Paulson lernen?
Paulson hat bewiesen, dass er ein hervorragendes Gefühl dafür hat, lukrative Möglichkeiten zu erkennen, die andere Akteure auf der Börse übersehen haben. Auf der Grundlage, im positiven Sinne „ein Außenseiter zu sein“, traf er dann Entscheidungen, wobei er weitgehend eine konträre Strategie verfolgte.
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Meistgestellte Fragen zu John Paulson:
Wie hoch ist das Vermögen von John Paulson?
John Paulson Net-Worth beträgt im Jahr 2022 3 Milliarden USD. Dabei lag dieser Betrag im Jahr 2015 laut dem Forbes Magazin bei knapp 12 Milliarden USD, was ihn damals in die reichsten 150 Menschen der Welt einordnen konnte.
Wofür ist John Paulson bekannt?
John Paulson machte im Jahr 2007 durch seine Leerverkäufe und Spekulationsgeschäfte am Immobilienmarkt in den USA auf sich aufmerksam. Dabei sah er den Immobiliencrash vorher und ergatterte mit diesem Geschäft einen Gewinn von knapp 12 Milliarden USD. Heute wird dieses Ereignis in der Finanzwelt als „The Greatest Trade Ever“ bezeichnet.
Welche Unternehmen hat John Paulson in seinem Portfolio?
Die fünf größten Positionen in John Paulsons Portfolio sind Horizon Therapeutics, Bausch Health Companies, BrightSphere Investment Group, Novagold Resources und Perpetua Resources. Insgesamt befinden sich derzeit (Stand 2024) 21 Positionen John Paulsons Portfolio.
Wie viel Gold hat John Paulson?
John Paulsons eigenes Unternehmen, Paulson & Company hat etwa 96 Tonnen Gold in seinem Besitz. Damit ist John Paulson einer der größten Gold-Investoren weltweit.