Beim adaptiven gleitenden Durchschnitt wird grundsätzlich der Durchschnittswert eines Kurses in einem zuvor festgelegten Intervall berechnet. Im Vergleich zu anderen Durchschnitten, kann sich der adaptive gleitende Durchschnitt jedoch selbst neue Trendbewegungen erkennen und ist daher anpassungsfähiger. Mit diesem hohen Maß an Anpassungsfähigkeit geht jedoch auch eine gewisse rechnerische Komplexität einher. Wenn er jedoch einmal berechnet ist, so kann er selbständig erkennen, in welcher Phase sich ein Trend derzeit befindet und diese Trendbewegung im Indikator aufzeigen.
Wir stellen den adaptiven gleitenden Durchschnitt vor.
Der adaptive gleitende Durchschnitt erklärt:
- Berechnet sich aus dem Durchschnitt der Vorperiode und dem aktuellen Kurswert.
- Die Bewegung des adaptiven gleitenden Durchschnitts beschleunigt sich in Trendphasen.
- Durchschnitts-Indikator der technischen Analyse.
Aussagekraft des adaptiv gleitenden Durchschnitts
Der adaptive gleitende Durchschnitt ist ein Trading Indikator, der einen Mittelwert beschreibt. So spiegelt er diese Entwicklungen dann in einer bewegten Durchschnittslinie in einem Indikator wider. Rechnerisch ist er zwar komplexer als beispielsweise der einfache gleitende Durchschnitt, er ist jedoch auch anpassungsfähiger. Er kann sowohl selbständig erkennen, in welcher Phase sich ein Trend befindet, als auch diese Trendbewegung im Indikator aufzeigen.
Befindet sich ein Kurswert im Aufwärts- oder Abwärtstrend, so bewegt sich die Durchschnittslinie des Indikators überdurchschnittlich schnell. Befindet sich der Kurswert jedoch in einer Seitwärtsphase, so verringert die Durchschnittslinie automatisch ihre Geschwindigkeit.
Trendindikator
Damit ein Trend mithilfe des adaptiven gleitenden Durchschnitts bestimmt werden kann, stehen dem Anleger zwei Möglichkeiten zur Verfügung. So kann die Steigung der Durchschnittslinie den eigentlichen Trend anzeigen, dabei ist der ausschlaggebende Faktor der Koeffizient Alpha. Es ist aber auch möglich, einen Trendwechsel durch das Beobachten einer eventuellen Kreuzung festzustellen.
Sollte die Kurslinie die Durchschnittslinie kreuzen, kann der Anleger davon ausgehen, dass ein Trendwechsel bevorsteht. Hierbei gilt, dass in einem Aufwärtstrend die Durchschnittslinie unterhalb des Kurses verläuft, während sie bei einem Abwärtstrend oberhalb des Kurses verläuft. Somit kann eine adaptiver gleitender Durchschnitt Prognose zur Bestimmung des Verhaltens von verschiedenen Trends gegeben werden.
Erzeugung von Trading Signalen
Eine weitere Möglichkeit besteht in der Nutzung des adaptiven gleitenden Durchschnitts zur Erzeugung von Trading Signalen. Eine Position wird beispielsweise dann eröffnet, wenn der zugrundeliegende Kurs die Durchschnittslinie kreuzt. Je nachdem wie viele Durchschnitte benutzt werden, können auch Crossover Methoden verwendet werden.
Bei der Double Crossover Methode kommt es dann zur Erzeugung eines Einstiegssignales, wenn sich zwei ausgewählte Durchschnitte miteinander kreuzen. Eine andere Möglichkeit wäre die Triple Crossover Methode. Hier werden drei Durchschnitte verwendet und eine Kreuzung derer dient als Filter.
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Wie funktioniert der adaptive gleitende Durchschnitt?
Kommen wir daher nun zur Berechnung des adaptiven gleitenden Durchschnitts: Die Formel für den adaptiven gleitenden Durchschnitt lautet:
KAMAt = αt *(Ct – KAMAt-1) + KAMAt-1
Dabei beschreibt KAMA(t) den zu berechnenden adaptiven gleitenden Durchschnitt, während KAMA (t-1) den adaptiven gleitenden Durchschnitt der Vorperiode beschreibt. C beschreibt den aktuellen Kurs und für die Berechnung des Wertes alpha muss auf eine weitere Formel zurückgegriffen werden.
αt = [ERt * (SCfast -SCslow) + SCslow]2
ER beschreibt die sogenannte Efficiency Ratio. SCfast ist der Koeffizient der schnellen Glättungskonstante, während SCslow die langsame Glättungskonstante darstellt. Beschäftigen wir uns nun mit diesen Werten genauer.
Nun wird die Netto Kursbewegung durch die Brutto Kursbewegung dividiert, um den Wert der Efficiency Ratio zu berechnen. Die Efficiency Rate nimmt bei Trendphasen einen Wert nahe 1 an und in Seitwärtsphasen einen Wert nahe null.
Indessen fehlen nur noch die Glättungskonstanten SCfast und SCslow. Die Formeln für die Glättungskonstanten lauten wie folgt:
schnelle Glättungskonstante SCfast = 2/(x+1)
langsame Glättungskonstante SCslow = 2/(y+1)
Der Wert x beschreibt den Minimalwert und der Wert y den jeweiligen Maximalwert, beide Werte dem jeweiligen Chartprogramm zu entnehmen. Generell gilt jedoch, je kleiner die Werte x und y, desto größer die Glättungskonstanten und in weiterer Folge wird der Wert für alpha auch größer.
Da jetzt alle Faktoren bekannt sind, können sie in der Formel für Alpha eingesetzt werden, um Alpha zu berechnen. Wenn die Berechnung von Alpha erfolgt ist, kann die Berechnung des adaptiven gleitenden Durchschnitts mithilfe der allerersten Formel erfolgen.
Da der Faktor Alpha einen wesentlichen Faktor bei der Berechnung des adaptiven gleitenden Durchschnitt darstellt und die Größe von Alpha vom jeweiligen Trend abhängt, kann festgehalten werden, dass ausgeprägte Trend Aufschluss darüber geben, dass der aktuelle Kurs einen hohen Einfluss auf die Berechnung des Durchschnitts hat, wodurch die Durchschnitte stärker steigen oder fallen. Sind die Trends schwächer, so ist die Veränderung des Durchschnitts auch kleiner.
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Anzeige im Chart der adaptiven Moving Average
Der adaptive gleitende Durchschnitt wird durch eine eigene Kurslinie im Chart dargestellt. Für die grafische Darstellung eignen sich besonders Candle-Charts, da diese besonders genau sind.
Ein wirkliches Charakteristikum des adaptiven gleitenden Durchschnitt ist die Tatsache, dass er bei einem Seitwärtstrend des zugrundeliegenden Kurses leicht in eine flache Seitwärtsbewegung übergeht, wodurch der neue Durchschnitt mit dem des vorherigen Durchschnitts nahezu ident ist. Generell bewegt sich die Durchschnittslinie aber in einiger Entfernung zum eigentlichen Kurs, wodurch sich der adaptive gleitende Durchschnitt weitaus seltener mit der Kurslinie kreuzt, als andere gleitende Durchschnitte.
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Kombinationsmöglichkeiten
Damit der adaptive gleitende Durchschnitt möglichst präzise und aussagekräftige Ergebnisse liefern kann, kann es von Nutzen sein, den Durchschnitt mit anderen Instrumenten zu kombinieren. Ganz klassisch ist hierbei die Kombination mit anderen Durchschnitten. So kann nicht nur der adaptive gleitende Durchschnitt mit dem einfachen gleitenden Durchschnitt kombiniert und verglichen werden, sondern es können auch mehrere Durchschnitte verwendet werden, die unterschiedliche Periodenlängen aufweisen.
Die Kombination von mehreren Durchschnitten bezeichnet entweder als „Double Moving Average Crossover“ oder als „Triple Moving Average Crossover“. Beim Double werden zwei gleitende Durchschnitte verwendet, die unterschiedliche Periodenlängen aufweisen. Nun stellt der Trader auf ein Kreuzen der Durchschnittslinien ab, wodurch automatisch ein Handelssignal ausgelöst wird. Kommt es zur Kreuzung des Durchschnittes mit der kürzeren Intervalllänge, mit dem Durchschnitt mit der längeren Intervalllänge von unten nach oben, so bedeutet dies, dass ein Kaufsignal ausgelöst wird. Kreuz jedoch kürzer den längeren Durchschnitt von oben nach unten, so kann davon ausgegangen werden, dass ein Verkaufssignal vorliegt.
Fazit: Geeignet für die technische Analyse!
Im adaptiven gleitenden Durchschnitts Trading überzeugt das Instrument durch seine Vielseitigkeit in der Technischen Analyse. Durch verschiedene Kombinationsmöglichkeiten kann der Durchschnitt sehr fachspezifische Erkenntnisse liefern und ist ein verlässliches Mittel in der Trendanalyse.
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Meist gestellte Fragen:
Welche Einstellung ist für den adaptiven gleitenden Durchschnitt am besten?
Die am häufigsten genutzten Periodeneinstellungen für den adaptiven gleitenden Durchschnitt sind 200, 50 und 20. Welche Einstellung die beste ist, hängt aber hauptsächlich von der Strategie und dem Zeitrahmen ab, in dem gehandelt wird.
Was drückt der adaptive gleitende Durchschnitt aus?
Der adaptive gleitende Durchschnitt drückt wie der normale gleitende Durchschnitt den Durchschnittswert der Kursbewegungen im betrachteten Zeitraum aus, betont aber zusätzlich stärker den aktuellen Kurs. Er passt sich somit mehr an das aktuelle Marktgeschehen an, als es der klassische gleitende Durchschnitt tut.
Wer hat den adaptiven gleitenden Durchschnitt erfunden?
Der adaptive gleitende Durchschnitt wurde 1998 vom Finanzwissenschaftlicher Perry J. Kaufman eingeführt. Er wird daher auch als Kaufman Adaptive Moving Average (KAMA) bezeichnet.
Wie wird der adaptive gleitende Durchschnitt berechnet?
Der adaptive gleitende Durchschnitt wird mit folgender Formel berechnet: KAMAt = αt *(Ct – KAMAt-1) + KAMAt-1. Dabei ist α eine Glättungskonstante zwischen 0 und 1 (wird mit separater Formel berechnet), t ist der aktuell betrachtete Zeitpunkt, C ist der aktuelle Kurs des Assets und KAMAt-1 ist der adaptive gleitende Durchschnitt im vorherigen Zeitfenster.
Wie nutze ich den adaptiven gleitenden Durchschnitt beim Trading?
Um den adaptiven Durchschnitt optimal beim Trading zu nutzen, empfiehlt es sich, den Indikator zur Feststellung der Trendrichtung zu verwenden. Kaufman selbst empfiehlt, auf Ein- bzw. Ausstiegspunkte zu achten, sobald der Kurs die KAMA-Linie kreuzt.