WKN: Wofür steht die Abkürzung? Definition & Erklärung

Heutzutage ist der Prozentanteil von großen Firmen, die an der Börse sind, recht hoch. Viele Konzerne haben bereits ab der Gründung das Ziel, zu einer Aktiengesellschaft (AG) oder Ähnlichem zu werden. Da man einige Unternehmen namentlich jedoch kaum unterscheiden kann, braucht es ein System, das eine eindeutige Klassifizierung erlaubt. 

Aus diesem Grund wurde im 20. Jahrhundert die internationale WKN eingeführt. Bei all den Kürzeln im Aktienbereich stellt sich nun jedoch die Frage: WKN – was ist das? Wofür steht dieses Sigel? Und am wichtigsten natürlich: wo finde ich die WKN? 

WKN vs. ISIN

WKN: Was ist das? Definition und Verwendung

Die Bezeichnung WKN steht für Wirtschaftskennnummer. Sie wird vereinzelt auch mit WPKN oder WPK abgekürzt. Das Kürzel wird hauptsächlich zur Identifikation von Wertpapieren wie Aktien, ETFs oder Zertifikaten verwendet. Sie besteht heutzutage aus einer sechsstelligen Mischung von Ziffern und Buchstaben, früher nur aus Ziffern. 

Die WKN existiert bereits seit 1955, bis 2003 setzte sie sich aus sechs Ziffern zusammen. Ab diesem Jahr werden aufgrund der steigenden Zahl an Wertpapieren auch Buchstaben hineingemischt. Die Ausnahme bilden “O” und “I” wegen der Verwechslungsgefahr mit den Zahlen “0” und “1”. Seit 2004 darf die WKN zusätzlich ein Kürzel des Unternehmensnamens enthalten, dieses nimmt die ersten 2–4 Stellen der Abkürzung ein.

Verwendung in Deutschland und global

Bis heute wird die WKN jedem Wertpapier beim Börsengang zugewiesen. Dies gilt jedoch nur in Deutschland. Weder in Österreich, noch in der Schweiz wird sie noch aufgegeben. Bei den Eidgenossen gibt es ein anderes nationales System, das “Valor”, im Alpenland gibt es wie in den restlichen Ländern nur noch die sogenannte ISIN. Diese wird etwas später im Artikel erklärt. 

Verwendung in Deutschland und global

Bis heute wird die WKN jedem Wertpapier beim Börsengang/IPO zugewiesen. Dies gilt jedoch nur in Deutschland. Weder in Österreich, noch in der Schweiz wird sie noch aufgegeben. Bei den Eidgenossen gibt es ein anderes nationales System, das “Valor”, im Alpenland gibt es wie in den restlichen Ländern nur noch die sogenannte ISIN. Diese wird etwas später im Artikel erklärt. 

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Beispiele von WKNs

Ein deutscher Konzern, dessen WKN mit den Unternehmenskürzeln beginnt, ist die Bayer AG. Die zugehörige Wirtschaftskennnummer lautet BAY001 und verweist somit genau auf die Aktien des Pharmaunternehmens. 

Bayer AG WKN

Im Gegensatz dazu lautet die WKN von der Volkswagen AG lediglich 766400. Der Automobilbauer ist ein gutes Beispiel für die Relevanz von der eindeutigen Identifizierung von Wertpapieren. Wenn man nach der Volkswagen-Aktie sucht, tauchen nämlich zwei verschiedene Ergebnisse auf. Einerseits findet man die VW AG mit der WKN 766400. Andererseits existiert eine VW-Aktie mit dem Kürzel 766403. Der Unterschied ist jener, dass das VW-AG-Wertpapier eine Stammaktie (Common Shares) und dividendenberechtigt ist, die VW-Aktie hingegen ist nicht dividendenberechtigt und eine Vorzugsaktie. 

VW WKN

WKN: Wie finde ich sie?

Jedes an der Börse notierte Wertpapier in Deutschland bekommt eine eindeutige WKN zugewiesen. Dadurch lassen sich nicht nur Aktien, Indizes oder Zertifikate mit ihr suchen, umgekehrt ist die Kennnummer normalerweise bei dem jeweiligen Wertpapier angegeben. Wenn man also nach einem bestimmten Unternehmen bei einem Online Broker sucht, steht die WKN auch dort. 

Wozu braucht man die WKN?

Die Wirtschaftskennnummer wird zur Unterscheidung und eindeutigen Identifikation von börsennotierten Unternehmen verwendet. Nachdem durch gleiche oder ähnliche Firmennamen schnell Missverständnisse auftreten können, dient die WKN somit der Sicherheit, in die richtigen Aktien zu investieren. 

Ein Beispiel für solch ein Missverständnis bietet der Aktiengang von der bekannten Social Media – Applikation Snapchat. Die Snap Inc. legte 2017 einen fulminanten Börsengang hin und sorgte für große Gewinne bei vielen Anlegern. Problematisch war jedoch die Co-Existenz von einer Aktie namens Snap On. Da einige Aktionäre im Eifer des Gefechts bei ihrem online Broker nur nach “Snap” suchten und Snap On vor der eigentlich gewünschten Snap Inc. gelistet wurde, investierten sie in die falsche Firma. 

Snapchat Icon

Das gleiche Szenario kann auch bei der vorhin erwähnten Volkswagen AG passieren, da eine Suche nach “Volkswagen” oder “VW” beide Aktien auswirft und man sich nicht sicher sein kann, welche nun die “Richtige” ist. Daher ist es immer empfehlenswert, anstelle des Namens die WKN oder ein weiteres Kürzel zu suchen, nämlich die ISIN. Doch was ist die ISIN und was ist der Zusammenhang mit der WKN?

Unterschied zwischen WKN & ISIN?

Nachdem die WKN ein deutsches System ist und international nicht verwendet wird, existiert im Ausland eine alternative Strategie. Dort ist die längere International Securities Identification Number (kurz ISIN) in Gebrauch. Sie ist im Gegensatz zur sechsstelligen WKN zwölfstellig, jedoch ebenfalls alphanumerisch, also aus Buchstaben und Zahlen kombiniert bestehend. 

VW ISIN
Degiro Anzeige der Shell-Aktie

Aufbau der ISIN

Nachdem die WKN ein nationales Kürzel für deutsche Wertpapiere ist, ist sie in der internationalen Variante enthalten. Fügt man vor die WKN dreimal eine “0” an, erhält man die sogenannte NSIN (National Securities Identification Number). Diese ist folglich neunstellig und wird für eine nationale Abfrage verwendet. Da sie je nach Land unterschiedlich lang sein kann, wird sie mit Nullen so lange aufgefüllt, dass sie neunstellig ist.

Mit der NSIN wird der Hauptstamm der ISIN gebildet. Wie in der Grafik ersichtlich ist, nimmt die nationale Sicherheitsnummer die Stellen drei bis elf der ISIN ein. Die WKN, die deutsche nationale Nummer, findet sich von der sechsten bis zur elften Stelle wieder. Die restlichen Zeichen werden vom Ländercode am Anfang (beispielsweise DE für Deutschland) und einer Prüfziffer am Ende gebildet. 

Gebrauch der ISIN

Wie die WKN in Deutschland, ist die ISIN international einem Wertpapier zugewiesen und verweist somit auf genau eine Aktie, ein Zertifikat, einen ETF etc. Um die ISIN zu finden, gibt es etliche Listen, in denen alle internationalen Sicherheitsnummern aufgeführt sind.

Fazit

Die WKN ist eine sehr wichtige Kennzahl zur klaren Identifikation von Wertpapieren. Sie ermöglicht die eindeutige Suche nach einem Börsenprodukt, ohne Angst haben zu müssen, dass man versehentlich das falsche Asset ausgewählt hat. 

Als Bestandteil der international gebräuchlichen ISIN wird sie in Deutschland immer noch verwendet und jedem neuen Börsenteilnehmer zugewiesen. 

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Häufige Fragen und Antworten:

Was ist die WKN bei Aktien?

Die Wirtschaftskennnummer (kurz WKN) ist ein Identifikationsinstrument für Wertpapiere in Deutschland. Sie ist eindeutig und jeder Aktie zugewiesen. Die WKN ist sechsstellig und bestand bis 2003 nur aus Ziffern. Wegen der steigenden Unternehmenszahl an der Börse werden seit 2004 auch Buchstaben verwendet.

Was ist der Unterschied zwischen WKN und ISIN?

Während die WKN Teil eines deutschen Systems ist, wird sie auch nur in Deutschland verwendet und anerkannt. International ist die ISIN die gültige Kennzahl. Sie ist zwölfstellig und verweist global auf genau ein Wertpapier, sei dies nun eine Aktie, ein Zertifikat oder ein ETF. Jedoch ist die WKN als nationale Sicherheitskennzahl ein Bestandteil der ISIN und dort auffindbar.

Hat jedes Wertpapier eine WKN?

Ja, jedes börsennotierte Unternehmen bzw. jedes börsennotierte Wertpapier besitzt eine WKN. Dies dient vor allem der Wiedererkennbarkeit eines bestimmten Finanzinstruments und der Sicherheit der Anleger. Ereignisse wie das Vertauschen der Snapchat-Aktie mit Snap On sollen vermieden werden. 

Wie bekommt man eine WKN?

Jede Firma erhält beim Börsengang direkt eine Wirtschaftskennnummer zugewiesen. Um von Anfang an Missverständnissen vorzubeugen, ist diese einzigartig. Sie kann mittlerweile auch ein Unternehmenskürzel enthalten. 

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Zuletzt überprüft und geupdated am 11/05/2023 von

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