USD/JPY Forex Paar richtig handeln – Strategien & Tipps
Im nachfolgenden Beitrag erfahren Sie mehr über die beiden Währungen US-Dollar und japanischer Yen sowie über die dahinterstehenden Volkswirtschaften. Was macht das Währungspaar für private Trader interessant und wann wird es vorteilhaft gehandelt? Welche Institutionen beeinflussen den Kursverlauf des Paares Dollar/Yen und welche Strategien bieten sich für das Trading an? Zunächst grundsätzliche Informationen zu beiden Devisen.
Der japanische Yen
Japan nutzt den Yen seit 1871 als offizielle Währung und gesetzliches Zahlungsmittel. Zunächst gab es nur die klassischen Rund-Münzen aus Silber und Gold. Auch die später in Umlauf gebrachten Banknoten waren lange durch Gold gedeckt. Der Yen hat das internationale Symbol ¥, sein ISO Code lautet JPY, wobei JP für Japan und Y für Yen steht. Ursprünglich wurde der Yen in Sen und Rin unterteilt, seit 1954 sind beide Unterteilungen nur noch von rechnerischer Bedeutung. Die Geschichte des Yen begann im Jahr 1871, als die damalige Regierung das alte Währungssystem durch einen europäisch strukturierten Nachfolger ersetzte. Für den Yen wurde im gleichen Jahr das Dezimalsystem eingeführt und er war, wie seinerzeit in der westlichen Welt üblich, durch Gold gedeckt.
Da im asiatischen Raum damals überwiegend in Silber gerechnet wurde, war der Yen die seinerzeit einzige Währung mit Gold- und Silberstandard. Silberstandard für die Geschäfte mit asiatischen und pazifischen Handelspartnern. Goldstandard für die Handelsbeziehungen zu Europa und Nordamerika. Ausschließlich für den nationalen Handel wurden zum Ende des 19. Jahrhunderts goldene Yen Münzen in Umlauf gebracht.
Wie viele andere Länder auch, musste Japan den Goldstandard in den 1910-er Jahren aufgeben, weil einfach mehr Yen in Umlauf gebracht wurden als Gold vorhanden war. Die Rückkehr zur Golddeckung wurde von Japan mehrmals versucht und in den 1930-er Jahren endgültig aufgegeben. Die weitere Entwicklung war vom Zweiten Weltkrieg geprägt. In Japan lag die Wirtschaft 1046 ebenso am Boden wie das Finanzsystem. Der Yen unterlag einer starken Inflation und konnte lange Zeit nicht in andere Währungen getauscht werden.
Durch das Abkommen von Bretton-Woods wurde der Yen 1949 gegenüber dem Dollar auf einen Wechselkurs von 360 Yen/Dollar festgelegt. Der Yen war bis weit in die 1970-er Jahre stark unterbewertet. Japanische Exporte waren demzufolge preiswert und die Japaner mussten vergleichsweise viel für Importe aus dem Ausland bezahlen. Die Bank of Japan (BOJ) agierte zum Schutz der heimischen Exportwirtschaft überaus vorsichtig. Der Leitzins wurde nur zögernd und auf Druck des Auslands gesenkt, um einen starken Kapitalabfluss zu verhindern. Zu einer ersten Aufwertung des Yen kam es 1969 auf Druck der Vereinigten Staaten, gleichwohl begrenzten die damals noch fixen Wechselkurse den Spielraum der BOJ.
Erst als die Nixon-Regierung 1971 aus dem Abkommen von Bretton-Woods ausstieg und den Goldstandard aufgab, kam Bewegung in den Wechselkurs USD/JPY. Im Jahr 1972 kaufte ein Dollar nur noch gut 300 Yen. Seit dem Ende des Abkommens von Bretton-Woods werden Währungen ausschließlich auf der Basis von Angebot und Nachfrage bewertet. Der Yen wertete auf und erreichte in den 1980-er Jahren das Verhältnis von 220 Yen pro US-Dollar. Seit den 1990-er Jahren schwankt der Wert des Yen zum Dollar um die Marke von 100/1. Die BOJ muss dauernd mit niedrigem Leitzins und Interventionen in den Devisenmarkt eine unvorteilhafte Stärkung des Yen verhindern.
Der US-Dollar
Seit dem Jahr 1785 ist der Dollar die offizielle Währung der Vereinigten Staaten von Amerika. In einigen Regionen und Ländern der Welt wird der Dollar als zusätzliches Zahlungsmittel geführt. Sein internationales Symbol ist das $, der ISO Code lautet USD. US steht für United States und D für Dollar. Münzen sind in Dime und Cent verfügbar. 1 USD entspricht 10 Dime oder 100 Cent. Banknoten gibt es in Stückelungen von 1, 5, 10, 20, 50 und 100 Dollar. Weniger verbreitet und bekannt ist die 2-Dollar Note.
Vor dem US-Dollar gab es den Kontinental-Dollar, welcher allerdings oft nachgemacht wurde und daher bald als Zahlungsmittel verschwand. Der US-Dollar ist seit 1785 im Umlauf, seine rechtliche Grundlage wurde jedoch erst 1792 mit dem Coinage Act geschaffen. Eine Zentralbank gab es seinerzeit nicht, für die geldpolitischen Entscheidungen war ausschließlich das Finanzministerium verantwortlich. Der 1849 vom Kongress verabschiedete Mint Act ermöglichte der nationalen Prägeanstalt die Herstellung der Goldmünzen „Double Eagle“ und „Gold Dollar“. Banknoten aus Papier kamen ab 1862 in Umlauf. Sie waren überwiegend grün koloriert und zeigten auf den Vorderseiten die Porträts bekannter Amerikaner. Die Dollar-Noten waren vergleichsweise schwer zu fälschen und vom Finanzministerium durch Siegel bestätigt.
Um die Jahrhundertwende verlangten einige Geldhäuser in den Vereinigten Staaten die Etablierung einer Zentralbank. Die Idee wurde von der Regierung mehrmals geprüft und mangels öffentlichem Interesse verworfen. Im Dezember 1913 gelang es Bankern wie Wartburg, Rockefeller, Rothschild und anderen, den amtierenden Präsidenten Woodrow Wilson von der Notwendigkeit einer unabhängigen Zentralbank zu überzeugen.
Wilson war ein Politiker, welcher die Verwaltung der staatlichen Finanzen gerne delegierte und der Idee zugeneigt, den Federal Reserve Act unterschrieb, ohne ihn gründlich zu lesen. Dass Woodrow Wilson damit die Hoheit über den Dollar komplett an eine Gruppe von Geschäftsbanken übergab, erschloss sich ihm erst Monate später. Zu diesem Zeitpunkt war das Federal Reserve System bereits aktiviert. Es gab landesweit mehrere Zentralbanken und immer mehr Institute schlossen sich dem System als Mitgliedsbanken an. Das FED System erstarkte durch kontinuierliche Zinseinnahmen weiter und ist der US-Regierung keine Rechenschaft schuldig.
Die internationale Bedeutung des goldgedeckten USD wuchs 1944 durch das Abkommen von Bretton-Woods, welches ihn zur globalen Leitwährung machte. Die FED ließ jedoch weit mehr Dollar-Noten drucken, als Gold zur Deckung verfügbar war. Präsident Nixon war 1971 gezwungen, den Goldstandard mangels Masse zu beenden. Dies führte im Frühjahr 1973 zum Zusammenbruch des Bretton-Woods Systems. Fortan wurde der Dollar entsprechend der Regeln von Angebot und Nachfrage gehandelt und verlor stark an Wert. Gleichwohl hat der USD seine Funktion als Leit- und Wirtschafts-Währung weitgehend bewahrt. Bis heute flüchten internationale Investoren bei globalen Spannungen in den Dollar. Rohstoffe wie Erdöl müssen bislang in USD gehandelt werden.
Wichtig zu wissen:
Japan und die Vereinigten Staaten sind stark verschuldete Länder. Gleichwohl ist der USD die am meisten gehandelte Währung der Welt, der JPY folg nach dem EUR auf Rang 3. Wer den Kurs des Währungspaares beeinflusst und dergleichen mehr, bringt Ihnen der nächste Abschnitt nahe.
Grundsätzliches zum Währungspaar USD/JPY
In der hier dargestellten Konstellation agiert der USD als Basiswährung, während der JPY als Kurswährung fungiert. Zur Darstellung gehört in der Regel eine Zahlenangabe:
- Aktuell sieht das Bild so aus: USD/JPY 109,887
Daraus wird ersichtlich, dass 1 USD derzeit 109,887 JPY kauft. In diesem Kontext kommen wir zu einer Besonderheit des Yen. Im Devisenhandel wird sein Wert bis auf 3 Nachkommastellen genau dargestellt. Wie Sie vermutlich wissen, geht die Darstellung anderer Währungen bis 5 Nachkommastellen. Die 3. Nachkommastelle des Yen steht für Zehntelpips und hat nur rechnerische Bedeutung. Kursveränderungen werden auf den Nachkommastellen 1 und 2 in Pips angegeben. Anfänger im Handel mit USD/JPY müssen im eigenen Interesse diese Besonderheit verinnerlichen.
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Wird das Paar jedoch als JPY/USD dargestellt, wird der Yen zur Basiswährung und der Dollar zur Kurswährung:
- Die aktuelle Zahlenangabe lautet JPY/USD 0,009 und wird im Devisenhandel kaum verwendet.
Theoretisch kauft 1 Yen derzeit 0,009 Dollar. Praktisch kommt diese Darstellung nur in Erklärungen wie hier vor.
- In der Praxis eröffnen Sie eine Long-Position auf den Dollar bei der Annahme, dass der Kurs des USD gegenüber dem Yen weiter steigt.
- Eine Short-Position auf den Dollar wird eröffnet, wenn Sie an eine Stärkung des Yen gegenüber dem USD glauben.
Die Vorteile für Trader im Überblick:
- Zu den Majors gehörendes Paar mit exzellenter Liquidität
- Pro Session sind 50 und mehr Pips möglich
- Weltweite Auswirkung des Kursverlaufs, auch auf andere Paare
Handelszeiten:
Das Währungspaar USD/JPY kann zwischen Montag 01:00 Uhr MEZ und Freitag 22:00 Uhr MEZ ununterbrochen gehandelt werden. Gleichwohl bietet die amerikanische Session ab 13:00 Uhr MEZ die besten Chancen.
Welche Faktoren beeinflussen den USD/JPY Kurs?
Auf der Seite des USD:
Leitzins und Geldmarktpolitik der FED sind die am meisten beachteten Kriterien für USD Trader. Des Weiteren werden die monatlich erscheinenden Non Farm Payrolls im Vergleich zu den Ergebnissen des Vormonats betrachtet. Darüber hinaus sind Immobilien-Verkäufe und BIP den Kurs beeinflussende Faktoren. Letztlich beeinflussen politische Statements jeder Art den Kursverlauf.
Auf der Seite des JPY:
Für den Kursverlauf des Yen sind über die bereits beim Dollar genannten Faktoren folgende Daten wichtig:
- Exportzahlen im Vergleich zum Vormonat
- Tankan Bericht von der BOJ
- VPI oder der Tokio Verbraucherindex
- Wirtschafts-Initiativen der japanischen Regierung
Welche Institutionen beeinflussen den USD/JPY Kursverlauf?
Viele Geschäftsbanken in allen Regionen der Welt halten Reserven in USD und JPY vor. US-amerikanische Häuser besitzen Yen-Reserven im Wert von mehrstelligen Milliardensummen an Dollar. Sie nutzen günstige Gelegenheiten zum Erzielen von Profit durch das temporäre Fluten der Märkte mit wahlweise Yen oder Dollar. Das zeitweilige Überangebot an Yen oder Dollar wirkt sich nachhaltig auf den Kursverlauf aus.
Mehrstellige Millionenbeträge setzen international oder regional agierende Banken, Versicherer und Vermögensverwalter für den Handel mit USD/JPY ein. Sie optimieren damit ihre Bilanzen, ohne entscheidenden Einfluss auf die Kursentwicklung zu nehmen. Japanische Unternehmen müssen für den Erwerb von Erdöl Yen gegen Dollar tauschen. US-amerikanische Firmen müssen Importe aus Japan in Yen bezahlen. Der rege Handel sorgt für kontinuierliche Kursbewegungen ohne wirklichen Einfluss auf den Verlauf.
Private Marktteilnehmer sind zwar die zahlenmäßig größte Gruppe im Forex Trading. Das durchschnittliche Handelsvolumen pro Person und Position beträgt aber nur 10.000 Währungseinheiten (1 Minilot). Einen Einfluss auf den Kursverlauf haben private Akteure nicht.
Wie handeln Privatpersonen das Paar USD/JPY?
Institutionelle Investoren haben direkten Zugang zum dezentralen Devisenmarkt, während private Händler dafür lizenzierte Forex Broker benötigen. Der Broker ist für Sie die Schnittstelle zum Markt und gleichzeitig der Finanzier Ihrer offenen Positionen. Als Privatperson traden Sie Währungspaare ausschließlich gehebelt. Das bedeutet:
- Nur ein Teil der Position wird von Ihnen durch eine Sicherheitsleistung (Margin) finanziert
- Den weitaus größeren Anteil finanziert Ihr Broker über Partnerbanken
- Die Höhe des verfügbaren Hebels hängt von der Regulierung des Brokerage-Anbieters ab
- Ein in der EU mit Hauptsitz ansässiger Broker ist über seinen Regulierer zur Begrenzung des Hebels auf maximal 1:30 gezwungen
- Ein Anbieter mit internationaler Regulierung kann Ihnen Hebel von 1:500 und darüber anbieten. Er kann dies auch, wenn er eine Niederlassung in einem EU Land hat
Internationale Regulierung und EU Zulassung sind beide mithohen Sicherheitsstandards verbunden. Ein international lizenzierter Broker kann Ihnen aber bessere Chancen beim Trading mit Währungspaaren einräumen.
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Beispiel:
- Sie möchten bei einem EU Broker angemeldet das Paar USD/JPY mit Positions-Größe von einem Lot handeln
- Die zu hinterlegende Sicherheitsleistung oder Margin beträgt 3.333 Euro. Auf Ihrem Handelskonto sollten sich mindestens 5.000 Euro befinden, denn kleinere Verluste gehören zum Tages-Geschäft
- Entschließen Sie sich zum Handeln bei einem international regulierten Broker, erfordert das Eröffnen einer Position mit 1 Lot nur 200 Euro. Sie können demnach große Positionen mit kleinem Handelskonto traden, wenn hohe Hebel genutzt werden
Strategien für den Handel von USD/JPY
Bevor Sie sich für eine Strategie entscheiden, sollten Präferenzen, Möglichkeiten und verfügbare Zeit fokussiert werden. Unter Präferenzen ist in diesem Kontext der Umfang des eigenen Engagements zu verstehen. Möchten Sie hauptberuflich traden und aktiv jede Chance nutzen, oder soll der Devisenhandel neben dem Job für ein Zusatzeinkommen sorgen?
Mit Möglichkeiten sind Ihre individuellen Fähigkeiten hinsichtlich fundamentaler Analyse und Forex Charttechnik gemeint. Können Sie den Kursverlauf des Paares USD/JPY anhand von politischen Ereignissen und wirtschaftlichen Daten beurteilen oder bevorzugen Sie die technische Analyse?
Wie viele Stunden möchten oder können Sie täglich für das Forex Trading aufbringen, ohne Beziehung, Familie und Job zu vernachlässigen? Diese Fragen sollten im Vorfeld der Aktivität möglichst ehrlich beantwortet werden, damit Ihr Handel zufriedenstellt und von Erfolg gekrönt wird. Probieren Sie im kostenfreien Forex Demokonto Ihres Brokers einige Vorgehensweisen risikolos aus. Berücksichtigen Sie zudem die oben genannten Aspekte und treffen Sie eine persönliche Entscheidung. Grundsätzlich kann das Währungspaar USD/JPY langfristig oder kurzfristig gehandelt werden. Als privater Marktteilnehmer sollten Sie stets dem aktuellen Trend folgen und nur vertretbare Risiken eingehen.
Langzeit-Strategie
Die langfristige Vorgehensweise erfordert einen Broker, der niedrigen Spread (Forex Handelsgebühr) verlangt sowie das Offenhalten von Positionen über Nacht und Wochenenden ermöglicht. Von Ihnen wird gefordert, einen idealen Einstiegspunkt zu finden und die Position ausreichend abzusichern. Der perfekte Zeitpunkt zum Einstieg kann das höchste Hoch oder tiefste Tief innerhalb eines Monats, Quartals oder Halbjahrs sein.
Ebenso möglich ist der Einstieg aufgrund von gesicherten Informationen hinsichtlich der japanischen und/oder US-amerikanischen Geldpolitik, Politik respektive Wirtschaft. Die Langzeit-Strategie setzt in die Tiefe gehende Fundamental-Kenntnisse und die Fähigkeit voraus, den Chart technisch zu analysieren. Gleichwohl ist die langfristige Vorgehensweise lukrativ und erfordert nur geringen Zeitaufwand.
Hinsichtlich der Profitabilität überzeugt ein Blick auf den USD/JPY Chart im wöchentlichen Zeitintervall:
- Februar 2019 Short-Position beim Kurs von 113,450 Yen pro Dollar. Gewinn-Mitnahme im August 2019 bei 104,530 Yen pro Dollar. Profit rund 900 Pips
- August 2019 Long-Position beim Kurs von 105,224 Yen pro Dollar. Auflösung im März 2020 bei 112,063 Yen pro Dollar. Profit rund 700 Pips
- Short-Position im März 2020 beim Kurs von 112,063 Yen/Dollar. Gewinn-Mitnahme 2 Wochen später bei 102,278 Yen/Dollar. Profit knapp 1.000 Pips
- Long-Position Mitte März 2020 beim Kurs von 102, 278 Yen pro Dollar. Mitnahme des Gewinns Anfang April 2020 bei 111,005 Yen/Dollar. Profit rund 900 Pips
- Short-Position April 2020 beim Kurs von 111,005 Yen pro Dollar. Auflösung der Position im Januar 2021 bei 102,720 Yen/Dollar. Gewinn rund 800 Pips
- Long-Position Januar 2021 beim Kurs von 102,720 Yen pro Dollar. Take Profit bei 110,598 Yen/Dollar im April 2021. Profit knapp 800 Pips
Wurden alle Positionen mit jeweils 1 Lot eröffnet, kann das Ergebnis mit 10 multipliziert werden, denn 1 Pips steht bei diesem Volumen für 10 Währungseinheiten. Im Vergleich mit dem Paar EUR/USD bietet das Yen-Paar ebenso viele Chancen für Langzeit-Trader, allerdings entwickeln sich beide Kurse in völlig verschiedene Richtungen. Zeigt sich der USD gegenüber dem JPY stark, ist er gegenüber dem EUR oft schwach.
Natürlich ist langfristiges Trading mit mehr Risiken verbunden als der kurzzeitige Handel. Sie müssen mehr Sorgfalt bei der Positions-Eröffnung aufwenden und eine großzügig bemessene Absicherung integrieren. Der Kurs des Paares USD/JPY verläuft selten ungestört in eine Richtung, es kommt vielmehr häufig zu bemerkenswerten Korrekturen. Diese können Sie aber mit dem Langzeit-Konzept nicht nutzen, dazu bedarf es einer anderen Vorgehensweise.
Day-Trading mit USD/JPY
Der volatile Kursverlauf bietet Day-Tradern größere Chancen bei geringeren Risiken. Akteure können die wahrscheinliche Kursentwicklung für kurze Zeit sicherer prognostizieren als für mehrere Tage oder Wochen. Fundamental-Daten spielen hierbei eine geringere Rolle als die Chart-Technik. Bei der technischen Analyse kommt es auf die Ermittlung des zentralen Pivot Punkts sowie Unterstützungen und Widerstände an.
Sie benötigen zur Bestimmung des Drehpunkts (PP) die Daten des Vortages:
- Höchstkurs
- Tiefstkurs
- Schlusskurs
Die Berechnung des PP geschieht wie folgt:
- Höchstkurs plus Tiefstkurs plus Schlusskurs geteilt durch 3
Überschreitet der Kurs den ermittelten Wert deutlich und dauerhaft, kann von einer Aufwärtsentwicklung (bullishe Tendenz) ausgegangen werden. Unterschreitet der Kurs dauerhaft und deutlich den PP, wird sich eine eher abwärts gerichtete Entwicklung (bearishe Tendenz) einstellen. Nun gibt es aber Bereiche, die eine Aufwärtsentwicklung bremsen oder verhindern können. In der Branche werden diese Widerstand oder Résistance genannt und als R1, R2 sowie R3 definiert. Für Sie ist es wichtig, diese Bereiche zu kennen und zu berechnen. Hier die Anleitung:
- R1 = 2 mal PP minus Tiefstkurs
- R2 = PP plus Höchstkurs minus Tiefstkurs
- R3 = PP plus Höchstkurs minus Tiefstkurs
Unterhalb des PP wird ein fallender Kurs von Unterstützungsbereichen aufgefangen, welche Insider Support nennen und als S1, S2 und S3 berechnen. Die Anleitung:
- S1 = PP mal 2 minus Höchstkurs
- S2 = PP minus dem Resultat aus Höchstkurs minus Tiefstkurs
- S3 = Tiefstkurs minus dem Ergebnis aus Höchstkurs minus PP
Aktuell weist das Währungspaar USD/JPY folgende Pivot Punkte (klassisch) auf:
- S3 = 109,375
- S2 = 109,715
- S1 = 109,881
- PP = 110,055
- R1 = 110,221
- R2 = 110,395
- R3 = 110,735
Eine PP Strategie für den USD/JPY Handel
Der Kurs eines Währungspaares schwankt während einer Session oder eines Handelstages überwiegend zwischen S1 und R1. Sie können in den Handel einsteigen, sobald der Kurs an einem Bereich abprallt und sich dreht. Durchbricht der Kurs alle 3 Widerstände, kann von einer anhaltenden, starken Aufwärtsentwicklung ausgegangen werden. Werden alle 3 Supports durchbrochen, kann der Kurs bis auf Weiteres ungebremst fallen.
Noch einfacher funktioniert das USD/JPY Day-Trading mit den Bollinger Bändern. Der aus 3 Bändern bestehende Indikator zeigt Volumen, Widerstand und Unterstützung ohne Berechnung an:
- Das mittlere Band entspricht dem einfachen, gleitenden Durchschnitt innerhalb von 20 Tagen, welcher als Simple Moving Average dargestellt und als SMA abgekürzt wird
- Einem 20-tägigen einfachen, gleitenden Durchschnitt plus Standardabweichung mal 2 entspricht das obere Band
- Das untere Band steht für den 20-tägigen einfachen, gleitenden Durchschnitt minus Standardabweichung mal 2
Der Indikator ist bereits vorberechnet und in der Standardeinstellung im MT4 oder MT5 verfügbar. Bei zunehmender Volatilität gehen die Bänder auseinander, während eine Verengung bei abnehmender Volatilität eintritt. Etwa 85 % der Bewegungen des USD/JPY Paares erfolgen innerhalb der Bänder.
USD/JPY mit den Bollinger Bändern handeln
Das obere Band markiert einen Bereich für Widerstand, an welchem der Kurs oft abprallt. Für Sie könnten der Abpraller ein Einstiegssignal sein. Bestätigt die nächste Kerze den Trend, kann eine Short-Position eingegangen werden. An der mittleren Linie ist erhöhte Aufmerksamkeit gefordert. Wird sie durchbrochen, geht der Handel mindestens bis zum unteren Band weiter. Beenden müssen Sie den Trade, wenn der Kurs vom mittleren Band wieder in die andere Richtung geschickt wird.
Lukrativ wird das Trading, wenn der Kurs das obere Band durchbricht und sich oberhalb der Linie weiterentwickelt. Dies bedeutet das Überwinden eines Widerstands und freie Bahn für das Erzielen von 20, 30 oder mehr Pips. Ebenso einträglich wird der Handel, wenn der Kurs unterhalb des unteren Bands fällt. Das Durchbrechen eines Supports heißt für Sie, dass schnell viele Pips erzielt werden können.
Beachten Sie bitte, dass Indikatoren wie die Bollinger Bänder nachlaufend sind und in erster Linie auf die aktuellen Kerzenanzeigen geschaut werden muss. Kein Indikator hat annähernd so viel Aussagekraft wie Formationen mit Candlesticks.
Fazit: Kurzfristig laufende Trades sind erfolgreicher
Mit einer Forex Scalping-Technik sind Sie zwar mehr gefordert, Ihr Risiko sinkt aber dramatisch und die Erfolgsquote steigt. Je länger der Entscheidungszeitraum ist, desto geringer wird die Erfolgsquote. Währungspaare können in Ihrer Entwicklung nur kurzfristig prognostiziert werden.
(Risikohinweis: 70,37% der privaten Konten verlieren)
Erfahrener Trader im Bereich Forex, CFDs, Aktien und Futures seit 2013.
Über 21.000 Abonnenten auf Youtube und 500 veröffentlichte Trading Videos.
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Zuletzt überprüft und geupdated am 11/05/2023 von Maren Dinges
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