Trader Andre Witzel
Geschrieben von: Andre Witzel
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Überprüft von: Maren Dinges
Finanzierung

Grundsätzlich kann ein Finanzinstrument als Vermögenswert gesehen werden, der zwischen zwei Parteien – persönlich oder anonym – gehandelt werden kann. Die Möglichkeit, ein solches Instrument zu kaufen oder wieder zu veräußern, ist essenziell für die Definition dieses Begriffs.

Der Finanzmarkt scheint für viele Menschen ein Buch mit sieben Siegeln zu sein. Egal ob Sie sich selbst in dieses Dickicht stürzen oder einen Berater zu Rate ziehen – Ihnen sind sicher mehr als einmal verschiedene Finanzinstrumente begegnet. Obwohl dieser Begriff oft inflationär gebraucht wird, ist seine Definition nicht immer klar. Dabei ist es natürlich essenziell wichtig, genau zu wissen, worin man eigentlich investiert. Das ist nur einer der Gründe, warum wir uns das Thema „Finanzinstrumente“ also genauer anschauen wollen. Mit diesem Artikel können wir hoffentlich Licht ins Dunkel bringen.

Finanzinstrumente Infografik

Was Sie über Finanzinstrumente wissen müssen:

  • Finanzinstrumente sind Vermögenswerte.
  • Vermögenswerte werden in Anlageklassen kategorisiert.
  • Der Handel mit einem Finanzinstrument entspricht einer Verbindlichkeit.

Finanzinstrumente Erklärung

Ein Finanzinstrument kann als finanzieller Vertrag gesehen werden. Während der Käufer einen Vermögenswert erhält, geht der Verkäufer eine finanzielle Verbindlichkeit ein. Finanzinstrumente können verschiedene Formen annehmen. Je nachdem können sie in unterschiedliche Anlageklassen, sogenannte Assets, unterteilt werden. Es gibt aber darüber hinaus auch noch eine weitere Möglichkeit, Finanzinstrumente zu unterscheiden. Diese wird im folgenden Abschnitt erläutert.

Komplexe und nicht komplexe Finanzinstrumente

Der Handel mit komplexen Finanzinstrumenten verlangt dem jeweiligen Trader viel ab. Neben einem soliden Fachwissen benötigt er auch etwas stärkere Nerven für diese Art des Handels. Unter die Kategorie „Komplexe Finanzinstrumente“ fallen beispielsweise Derivate, CFDs oder Futures. Oft gehen mit komplexen Finanzinstrumenten höhere Gewinnerwartungen einher. Gleichzeitig ist aber unter Umständen auch ein hoher Verlust möglich. Der Trader sollte hier also wirklich mit der Materie vertraut sein.

Bei nicht komplexen Finanzinstrumenten ist dagegen weniger Wissen nötig, wenngleich Ihnen natürlich auch hier klar sein sollte, worauf Sie sich genau einlassen. Blindlings in etwas Unbekanntes zu investieren, ist nie eine gute Idee. Hierunter fallen beispielsweise Aktien oder Anleihen. Auch die Beteiligung an Fonds zählt zu dieser Kategorie. Der Anleger kann hier also entscheiden, ob er selbst mit diesen Finanzinstrumenten handelt oder die Verantwortung einem Fondsmanager überlässt und sozusagen „nur“ das Geld zur Verfügung stellt.

Bilanzierung im Unternehmen
Für Privatanleger weniger relevant, aber dennoch sehr interessant, ist die Bilanzierung dieser Instrumente für ein Unternehmen. Vor allem die richtige Ausweisung von derivativen Finanzinstrumenten ist sehr komplex.

Welche Finanzinstrumente gibt es?

Wie gesagt, können Finanzinstrumente grob in komplexe und nicht komplexe Finanzinstrumente aufgeteilt werden. Dabei sind nicht komplexe Finanzinstrumente besser für Einsteiger geeignet. Daher habe ich die Liste in komplexe und nicht komplexe Finanzinstrumente aufgeteilt, damit Sie eine bessere Vorstellung erhalten, welche Finanzinstrumente sich für den Einstieg besser eignen. Je nach regulatorischen Kontext und Definitionen kann die Aufteilung von Finanzinstrumenten allerdings variieren.

Nicht komplexe Finanzinstrumente

Diese Finanzinstrumente gelten als leichter verständlich und benötigen weniger Fachwissen. Sie eignen sich daher besonders für Einsteiger, die gerade erst mit dem Trading beginnen oder ihr Geld mit einer guten Rendite anlegen möchten. Allerdings ist es auch bei nicht komplexen Finanzinstrumenten wichtig, sich vorher eingehend damit zu beschäftigen und insbesondere die Risiken zu kennen. Auch bei nicht komplexen Finanzinstrumenten besteht immer die Gefahr, Verluste erleiden zu können. 

  • Aktien
  • Staatsanleihen
  • Unternehmensanleihen
  • Vorzugsaktien
  • Wertpapiere
  • Anlagefonds
  • Festgeld /Termineinlagen
  • Sparprodukte

Komplexe Finanzinstrumente

Die folgenden Finanzinstrumente benötigen ein umfangreiches Fachwissen, um damit erfolgreich handeln zu können. Es ist also wichtig, sich vorher mit dem Finanzinstrument selbst, aber auch mit Themen wie technischen Analysen, dem Erstellen einer Handelsstrategie und Risikomanagement auseinanderzusetzen. 

  • Optionen
  • Futures
  • Swaps
  • CFDs
  • Strukturierte Produkte
  • Kreditderivate
  • Komplexe Derivate
  • Hedgefonds
  • Offene Fonds
  • Offene Immobilienfonds
  • Strukturierte Anleihen
  • Zertifikate

Egal ob Sie sich für den Handel mit komplexen oder nicht komplexen Finanzinstrumenten interessieren, holen Sie sich vorher ausreichend Informationen zu dem Thema ein. Trading bietet zwar die Möglichkeit, profitable Renditen zu erhalten, dabei besteht aber immer auch das Risiko, Ihr Kapital zu verlieren. Daher ist ein dem Finanzprodukt entsprechendes Risikomanagement sehr wichtig. Dabei kann es sich je nachdem um Diversifizierung, das Erstellen von Stop-Loss-Ordern und ähnlichen Maßnahmen handeln. 

Wo können Sie mit Finanzinstrumenten handeln?

Um tiefer in den Finanzmarkt einzutauchen, ist ein Wertpapierdepot nötig. Dies kann entweder bei einem Online Broker eingerichtet werden oder aber bei der angestammten Bank. Die erste Version lockt meist mit niedrigeren Gebühren, wirkt aber gerade für Anfänger oft „unkontrollierbar.“ Je nachdem, welche Finanzinstrumente Sie kaufen möchten, kann die richtige Wahl des Anbieters aber entscheidend sein. Möchten Sie „nur“ mit Aktien oder ETFs eine „Buy and Hold“ Strategie fahren, können Sie tendenziell auch höhere Gebühren tolerieren, da diese bei einem Anlagehorizont von 20 Jahren im „Rauschen untergehen.“ Erfahrene Trader, die sich auf CFDs, Derivate oder Futures spezialisieren möchten, sollten dagegen eher auf niedrigere Kosten achten. Meist ist ihre Frequenz beim Trading viel höher, das heißt sie geben insgesamt mehr Orders in Auftrag – was sich natürlich bei hohen Gebühren negativ auf die Rendite auswirkt. Wer sich noch nicht alleine an den Finanzmarkt herantraut, kann selbstverständlich auch den Finanzberater seines Vertrauens aufsuchen und sich die verschiedenen Möglichkeiten erläutern lassen.

Fazit: Denn Sie wissen, was Sie tun

Für welches Finanzinstrument Sie sich schlussendlich entscheiden: Sie sollten immer genau wissen, was Sie tun. Sie sollten also nicht nur das Instrument an sich verstehen, sondern auch Chancen und Risiken genau abwägen können. Während die nicht komplexen Finanzinstrumente eher für sicherheitsorientierte Anleger geeignet sind, können die komplexen Instrumente genau die richtige Wahl für einen Investor sein, der etwas Risiko toleriert. So oder so: Stellen Sie sicher, dass Sie der Herr über Ihre Finanzen sind und investieren Sie nie unvorbereitet und blauäugig in ein Finanzinstrument. Und behalten Sie beiden wichtigsten Regeln im Hinterkopf: Investieren Sie nur mit Geld, was Sie nicht zum Leben benötigen und versuchen Sie möglichst, dieses nicht zu verlieren. Viel Spaß dabei!

Meist gestellte Fragen:

Welche Finanzinstrumente gibt es an der Börse?

Die an der Börse handelbaren Finanzinstrumente umfassen Aktien, Anleihen, Fonds, Optionsscheine, Optionen, Futures, ETFs (Exchange Traded Funds) und Zertifikate. Daneben gibt es noch Derivate wie CFDs, die auf dem OTC-Markt gehandelt werden.

Was ist ein Finanzinstrument einfach erklärt?

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag über einen Vermögenswert oder dessen Wertentwicklung, der zwischen zwei Parteien abgeschlossen wird. Es dient zur Anlage, Finanzierung oder Absicherung von Risiken.

Sind Rohstoffe Finanzinstrumente?

Nein, Rohstoffe selbst sind keine Finanzinstrumente. Als Finanzinstrumente werden hingegen Derivate wie Futures oder CFDs bezeichnet, mit denen Rohstoffe gehandelt werden können.

Trader Andre Witzel
Andre Witzel
Gründer & Chefredakteur
Über den Autor: Erfahrener Trader im Bereich Forex, CFDs, Aktien und Futures seit 2013. Über 21.000 Abonnenten auf Youtube und 500 veröffentlichte Trading Videos.
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Reviewed by: Maren Dinges Autorin und Brokerexpertin
Maren ist aktiv im Finanzbereich und redaktioniert bei Trading für Anfänger Themenbereiche wie Portfoliomanagement, Betrug im Anlagensektor und klassische Investitionsmöglichkeiten.
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