So gut wie jeder Trader hat schon einmal etwas von Chart Patterns gehört, einige von Ihnen nutzen sie täglich bei Ihren Trades, andere kennen ihre Funktion kaum und unterschätzen womöglich ihre Auswirkung auf die Trading-Experience.
Eines der wichtigsten bullischen Signale ist das Cup-and-Handle-Pattern, welches aber gleichzeitig nicht zu den einfachsten gehört. Wie man es schafft, die Hintergründe zu verstehen, das Muster zu erkennen und richtig für sich zu nutzen, soll im Folgenden näher beschrieben werden.
So funktioniert das Cup-and-Handle-Pattern:
- Im Trading Chart ist das Pattern visuell wie eine Tasse mit Henkel identifizierbar.
- Volumen, Länge und Tiefe des Patterns gilt es zu analysieren.
- Es handelt sich um ein bullisches Signal im Chart.
Was ist das Cup-and-Handle-Pattern? Definition
Das Cup-and-Handle-Pattern steht für eine Konsolidierungsphase (Cup) an der Börse, auf die ein Hoch mit einem Rückzug (Henkel) folgt. Man unterscheidet dabei zwischen einem bärischen und einem bullischen Muster.
Das Cup-and-Handle-Pattern ist also ein Trading-Pattern, welches optisch einer Tasse mit einem Henkel gleicht. Das Muster kann in verschiedenen Chart Arten gefunden werden. Man unterscheidet dabei zwischen einem bärischen und einem bullischen Muster.
Wann tritt das Cup-and-Handle-Pattern auf?
Das Cup-and-Handle-Pattern bildet sich über recht lange Zeiträume, von 7 bis 65 Wochen und es ist gewöhnlicherweise ein bullisches Trading-Signal. Das Muster wurde 1988 von William J. O’Neil zuerst detailliert beschrieben. In seiner Publikation: “How to make Money with Stocks” beschreibt er verschiedene technische Tools, die Anwendung beim Trading finden können. Er erweiterte diese Aufzeichnung durch einige Artikel, die er im eigens gegründeten Investor’s Business Daily veröffentlichte.
J. O’Neil beschrieb dabei verschiedene Faktoren, auf die beim Cup-and-Handle-Pattern Trading geachtet werden sollte.
- Tiefe: Die Tiefe der Tasse kann in verschiedenen Pattern stark variieren, während einige eher eine flache Rundung besitzen, ähneln andere optisch fast einem V. Prinzipiell gilt, die Tasse sollte keine zu tiefe Wölbung aufweisen.
- Länge: Bei der Länge ist auf eine gleichmäßig runde Form zu achten, die Tassenform sollte klar erkennbar sein, eine V-Form ähnliche Wölbung sollte vermieden werden.
- Volumen: Wenn der Kurs fällt, sollte sich gleichzeitig auch das Volumen verringern. Andersherum sollte eine Volumenzunahme proportional zu einem Preisanstieg sein.
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Wie funktioniert das Pattern?
In der Regel handelt es sich, wie bereits erwähnt, beim Cup-and-Handle-Pattern um ein bullisches Signal. Vor diesem bewegt sich ein Kurs in der Regel in einer Aufwärtsdynamik. Der Beginn des Musters wird durch eine plötzliche Abwärtsbewegung und somit durch eine starke Verkaufsbewegung des Kurses eingeleitet. Dabei ist das Gleichgewicht nach wie vor auf die Verkäuferseite verschoben. Der Druck der Verkäufer kann aber kein langfristiges Abrutschen der Kurve aufrechterhalten und die Abwärtsdynamik kommt zum Erliegen. Es entsteht eine Seitwärtsphase, also der Boden der Tasse.
Anschließend stellt sich wieder ein Aufwärtstrend durch eine Verschiebung des Gleichgewichts auf die Käuferseite, der darauf folgend von einem Trend-Hoch bestätigt werden muss. Dabei bildet sich der rechte Tassenrand, der idealerweise etwa so hoch sein sollte, wie der linke. Der Handle bildet sich durch einen leichten Rückgang des Aufwärtstrends, der jedoch nur von kurzer Dauer ist, denn der Aufwärtstrend stellt sich darauf bald wieder ein. Diesen Vorgang nennt man auch kurze Konsolidierung.
Warum sollte man Cup-and-Handle-Pattern zum Traden verwenden?
Das Cup-and-Handle-Pattern kann so wie andere Chartmuster die Gewinnchancen erhöhen und Verlustrisiken verringern. Kann ein Investor das Muster richtig identifizieren und interpretieren und sind alle Bedingungen zum Bestätigen der Formation erfüllt, kann von einem bestimmten weiteren Verlauf der Kurve ausgegangen werden. Das Verständnis über dieses Muster ist für jeden Anleger ein weiteres Werkzeug in dessen Toolbox.
Das Cup-and-Handle-Pattern wird normalerweise als Zeichen für den richtigen Kauf-Moment genutzt, da es sich um ein bullisches Signal handelt und es eine folgende Aufwärtsdynamik indiziert. Dabei kann vom zeitweiligen Überwiegen der Verkäuferseite Nutzen gemacht werden, indem zu vergleichsweise günstigen Preisen eingekauft wird.
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Das Cup and Handle Pattern nutzen – Mögliche Strategien
Das Cup-and-Handle-Pattern ist nicht das eindeutigste Muster zum Erkennen und Interpretieren. Verantwortlich dafür ist vor allem der große Zeitraum, der benötigt wird, um dieses Muster zu bilden. Dabei kann es wichtig sein, den richtigen Moment zum Trading erkennen zu können.
1. Möglichkeit: Einstieg auf Höhe des Tassenbodens
Eine Strategie dafür kann sein, den linken Tassenrand zu beobachten und direkt nach dem Einstellen der Trendumkehr, also bei der Tassenboden Bildung in ein Investment einzusteigen. Ab diesem Punkt ist ein Wiederaufstieg des Kurses sehr wahrscheinlich und es kann von einem Aufwärtstrend profitiert werden. Problematisch bei dieser Strategie ist, dass das Muster noch nicht vollendet ist und nicht sicher ist, ob der Verlauf wie erwartet eintritt, die Gewinnchancen sind also eventuell erhöht, aber nicht sicher.
2. Möglichkeit: Einstieg während/nach der Flaggenbildung
Eine weitere Variante wäre es, das Muster komplett zu liegen kommen zu lassen und auf die Flagge, also die Ausbildung des „Handle“ zu warten. Damit besteht eine große Sicherheit, dass sich ein weiterer Aufwärtstrend einstellt. Allerdings besteht der Nachteil hierbei, dass der Kursanstieg der linken Tassenseite verpasst wird. Allerdings ist diese Option sicherer als die erste. In jedem Fall sollte ein vorschnelles Investieren vermieden werden, da das Pattern durch die lange Entstehungszeit und anfangs eher schwer definierbaren Bewegungen sich nicht immer vollendet. Das Einstellen einer Stop-Loss-Order sollte in beiden Fällen erfolgen.
Ein Richtwert kann dabei die Distanz vom Boden der Tasse bis zu ihrem Rand sein. Ist dieser Wert beispielsweise bei 15 Punkten, könnte ein Tipp bei derselben Anzahl von Punkten über dem Handle gemacht werden. Eine Stop-Loss-Order könnte dabei entweder unter dem Handle oder auf Höhe des Tassenbodens eingerichtet werden, je nach Risikobereitschaft des Anlegers.
Grundsätzlich ist der Erfolg mit der Anwendung des Cup-and-Handle-Patternss auch vom gewählten Markt und Asset abhängig, dabei eignen sich weniger volatile Investment Optionen in diesem Fall etwas besser. Eine ausgiebige Recherche über die Eignung dieser Strategie bei den gewünschten Assets sollte immer erfolgen.
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Bitcoin Cup-and-Handle-Pattern als Beispiel
Besonders im Trading mit Kryptowährungen kommt dem Cup-and-Handle-Pattern eine große Bedeutung zu, dabei wird zwischen unterschiedlichen Arten des Musters unterschieden.
- Cup and High Handle: Bei dieser Version des Musters, wird der Anfang der Handle über dem alten Hoch, also dem linken Tassenrand, gebildet. Außer dieser Besonderheit entspricht dieses Pattern optisch der normalen Version.
- Intraday Cup and Handle: Bei dieser Art des Patterns geschieht eine Ausbildung innerhalb einiger Stunden, im Gegensatz zu der normalerweise Wochen andauernden Formung, findet sie hier an einem einzigen Tag statt.
- Inverted Cup and Handle: Dieses Muster bildet sich innerhalb einiger Monate und indiziert, im Gegensatz zu einem bullischen Signal, einen bärischen Kursverlauf. Erkennen kann man diese Version an denselben Charakteristiken, außer, dass alle Bewegungen umgekehrt geschehen. Die Tasse steht also auf dem Kopf.
Das Cup-and-Handle-Pattern eignet sich für einige Kryptomärkte sehr gut, ist allerdings nicht zu hundert Prozent zuverlässig. Besonders wichtig ist, dass es eher bei größeren Kryptowährungen Anwendung finden sollte, da kleinere zu wenige Follower haben, um das Pattern zuverlässig ausbilden zu können. Eine solche Währung wäre zum Beispiel die viel gehandelte Währung, Bitcoin.
Fazit: Cup-and-Handle-Pattern als Trading Signal
Das Cup-and-Handle-Pattern ist eine sehr gute Möglichkeit, den weiteren Kursverlauf einer Anlage besser voraussehen zu können. Das Verständnis über die grundlegenden Chart Pattern, kann die Trading-Erfahrung dadurch verbessern.
Wichtig ist jedoch, dass die technischen Genauigkeiten wirklich wahrgenommen und gewisse Regeln befolgt werden. Das Erkennen dieser Formation ist nicht immer einfach und ein fehlerhaftes Interpretieren könnte Verluste zur Folge haben. Es gilt also, die Hintergründe des Patterns zu verstehen und deren Erscheinungsbild genau zu kennen, das Pattern sollte jedoch nicht isoliert, als Trading Strategie gesehen werden, sondern eher als Hilfestellung.
Die Aspekte, die dabei beachten werden sollten, ist, dass viele Cup-and-Handle-Pattern nicht genau so ausschauen wie im Lehrbuch. Einige formen zum Beispiel keinen Handle, andere haben eine tiefe Tasse und das Pattern braucht eine längere Zeit sich zu bilden, als andere Trading Signale. Dadurch kann ein zu spätes Eingreifen verursacht werden. Dieses Pattern gilt demnach auch als weniger zuverlässig in illiquiden Märkten.
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Meist gestellte Fragen:
Wie sieht das Cup and Handle Pattern aus?
Das Pattern gleicht optisch einer Tasse mit Henkel, bei dem sich eine U-förmige Wölbung nach unten bildet und das Muster von einer Fahne, dem Henkel, abgeschlossen wird. Dieses Chart Pattern kann sich sowohl in lang- als auch kurzfristigen Zeitrahmen bilden.
Wobei kann das Erkennen des Cup and Handle Patterns helfen?
Das Muster kann helfen, das Aufsteigen eines Kurses voraussagen zu können und der Buy the Dip Strategie zu folgen. Es empfiehlt sich allerdings, das Pattern in Kombination mit mindestens einem weiteren Indikator zu betrachten, um die abgeleitete Aussage über die Kursbewegung zu untermauern, bevor man eine Handelsentscheidung trifft.
Was für Arten von Cup and Handle Pattern gibt es?
Cup and high Handle, Intraday Cup and handle und Inverted Cup and handle. Während die ersten beiden Formationen ein bullisches Signal sind, handelt es sich beim Inverted Cup and Handle um eine bärische Formation, da die Richtung des Kurses entgegen der klassischen Cup and Handle Formation verläuft.
Wie erkennt man gute Einstiegszeitpunkte bei der Cup and Handle Formation?
Der beste Einstiegszeitpunkt bei einer Cup and Handle Formation ist es, zu kaufen, wenn der Kurs den Tassenboden bildet. Da die Formation zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht vollständig ausgebildet ist, kann es schwierig sein, sie bereits in diesem Stadium richtig zu erkennen. Ein Einstieg bei der Bildung des Henkels ist daher ebenfalls denkbar, da die Formation zu diesem Zeitpunkt bereits nahezu vollständig ausgebildet ist und noch nicht die antizipierte Bewegung nach oben gestartet hat.
Eignet sich das Cup and Handle Pattern gut für Krypto Trading?
Ja, das Cup-and-Handle-Pattern eignet sich für einige Kryptomärkte sehr gut, ist allerdings nicht zu hundert Prozent zuverlässig. Es sollte dabei aber nur bei gut etablierten und bereits großen Währungen verwendet werden, da kleine Kryptowährungen keine stabile Käufer- und Verkäufer-Bewegung haben.
Wie ist die Cup and Handle Formation zu interpretieren?
Eine Cup and Handle Formation deutet an, dass der Kurs nach einem Hoch in eine größere Korrekturbewegung übergeht. In dieser Phase bildet die Kursbewegung den Tassenboden der Formation. Nach der Korrektur setzt der Kurs seinen Trend in Aufwärtstrichtung wieder fort, wobei er die nächste Widerstandslinie in einer kurzen Seitwärtsphase mehrmals antestet. In dieser Phase bildet sich der Henkel, bevor der Kurs schließlich die Widerstandslinie durchbricht und seinen Aufwärtstrend wieder fortsetzt.