Trader Andre Witzel
Geschrieben von: Andre Witzel
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Überprüft von: Maren Dinges
Finanzierung

Trading Schulden entstehen, wenn Anleger mit Fremdkapital handeln und die Kursverläufe nicht wie geplant verlaufen. Je nach Broker-Konditionen haften Anleger mit ihrem Privatvermögen oder ausschließlich in Höhe der beim Broker hinterlegten Einlage.

Kann ein Marktteilnehmer beim Trading Schulden machen? Diese Frage stellen sich viele Interessierte vor dem Markteintritt. Die Antwort mag verblüffen. Ja, der Finanzmarkt kann Sie verschulden, wenn Sie nicht die richtigen Vorkehrungen treffen. Im Folgenden sind einige der Szenarien aufgeführt, die Sie schneller verschulden könnten, als Sie sich vorstellen können. Bevor wir beginnen, sei erwähnt, dass Trading Schulden in jeder Anlageklasse entstehen können.

Trading Schulden: Die wichtigsten Informationen

  • Trading Schulden entstehen durch den Handel mit Fremdkapital.
  • Bei Brokern ohne Nachschusspflicht haften Anleger nur in Höhe der Einlage.
  • Orderzusätze ermöglichen eine Verlustbegrenzung nach unten.
Trading Schulden

Trading Schulden können durch Hebelwirkung geschehen

Die meisten Forex-Broker bieten ihren Kunden eine Hebelwirkung, die es ihnen ermöglicht, Positionen einzunehmen, die größer als die Größe ihres Handelskontos sind. Dies ist dem Margin-Handel an den Aktienmärkten sehr ähnlich. Der Hauptvorteil der Hebelwirkung besteht darin, dass Sie Ihre Gewinne stärker steigern, als Sie es mit den derzeit auf Ihrem Konto verfügbaren Mitteln könnten. 

Leverage ist jedoch ein zweischneidiges Schwert, da es auch Ihre Verluste vervielfachen und Ihre Handelsgelder auslöschen kann, wenn Sie große Einbußen haben. Aus diesem Grund haben Aufsichten wie die ESMA in der Eurozone Regeln erlassen, die die Hebelwirkung, die Privathändlern angeboten wird, auf maximal 1:30 begrenzen. Professionelle Trader können jedoch bei ihren Brokern über höhere Leverage-Level verhandeln. 

Risiken beim Handel mit Hebel
Das Problem mit der höheren Trading Hebel ist, dass sie von einer Nachschusspflicht begleitet wird. Ihre Trading Schulden können über das eigentliche Investment respektive die Margin anwachsen, sofern Sie keine vorbeugenden Maßnahmen treffen.

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Kredite aufnehmen, um in den Handel zu investieren 

Eine der Grundregeln des Tradings und Investierens besteht darin, Ihre Handelsaktivitäten nicht mit Krediten zu finanzieren. Dies bedeutet, dass Sie andere Möglichkeiten finden müssen, Ihr Handelskonto zu finanzieren, anstatt sich Geld zu leihen, um es mit Ihren Handelsgewinnen zurückzuzahlen. 

Die Logik hinter dieser Regel ist, dass der Handel auf den Forex-Märkten erhebliche Risiken birgt und selbst profitable Trader Pechsträhnen haben. Der Handel mit geliehenem Geld belastet Sie erheblich, da Sie den Kreditgeber zu einem vereinbarten Zeitpunkt zurückzahlen müssen. Dies bedeutet, dass Sie höchstwahrscheinlich versuchen werden, die Märkte zu zwingen, Ihnen Gewinne zu erwirtschaften. Eine katastrophale Denkweise, die dazu führen kann, dass Sie schlechte Handelsentscheidungen treffen, die zu Verlusten führen können. Manchmal gehen die Märkte tagelang ins Leere, obwohl Sie den richtigen Trade haben. Das kann dazu führen, dass Sie selbst gute Trades mit Verlust schließen, da Sie heute Ihre Gewinne erzielen möchten. Nehmen Sie daher niemals Kredite auf, um Ihre Handelsaktivitäten zu finanzieren, da dies höchstwahrscheinlich zu belastenden Schulden führen wird. 

Ignorieren des richtigen Risikomanagements aufgrund von Gier 

Gier ist einer der häufigsten Gründe, warum viele Forex-Händler ihre Konten sprengen und in massiven Trading Schulden enden. Zum Beispiel ignorieren viele gierige Trader die oft wiederholte Regel, bei einem einzigen Trade nicht mehr als 1-2 % Ihres Handelskontos zu riskieren. Wie genau ist dies zu verstehen?

Die 1 bis 2 % Regel bezieht sich auf die maximale Summe, welche bei einem Trade verloren werden kann. Dazu ein Beispiel:

  • Angenommen, Sie haben 1.000 Euro auf dem Handelskonto und wollen 2 % davon bei einem Trade riskieren
  • Dann müssen Sie Ihre Position mit einer Verlustbegrenzung von 20 Euro versehen

Viele Neulinge verstehen diese Faustregel falsch und glauben, nicht mehr als 2 % des Kontos einsetzen zu können. Dies wäre allerdings unrealistisch, denn mit 20 Euro eine Position zu eröffnen, bringt im günstigsten Fall Erträge im Centbereich. Gehen wir etwas mehr ins Detail:

  • Sie sind bei einem ausländischen Broker engagiert, der Ihnen den Einsatz von 500:1 Hebelkraft ermöglicht
  • Sie eröffnen eine Position mit 2 Minilot (20.000 Währungseinheiten) und bezahlen dafür 20.000 geteilt durch 500 gleich 40 Euro netto
  • Gemäß der Regel oben riskieren Sie maximal 2 % gleich 20 Euro Ihres Handelskontos
  • Sinnvollerweise setzen Sie den Stop-Loss auf 10 negative Pips fest und riskieren damit den Verlust von 20 Euro
  • Ihre Margin wird maximal zu 50 % belastet, von außergewöhnlich hohen Trading-Schulden kann keine Rede mehr sein

Unterlassen Sie die Einrichtung einer Verlustbegrenzung und der Trade läuft gegen Sie, drohen Margin Call, Nachschusspflicht und außerplanmäßige Trading Schulden. Nach dieser Regel wären über 50 verlorene Trades erforderlich, um Ihr Handelskonto zu sprengen. Die meisten Forex-Händler ignorieren diese einfache Regel jedoch und riskieren viel mehr, als sie pro Trade sollten, was schließlich ihre Handelskonten erschöpft. 

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Ein weiteres Risiko, das mit einem nicht ordnungsgemäßen Risikomanagement verbunden ist, besteht darin, dass unerwartete Ereignisse und plötzlichen Bewegungen auf den Forex-Märkten wie Flash- oder Mini-Crashs führen. Diese können Ihr Konto schnell dezimieren und Sie in Trading Schulden treiben. Natürlich nur, wenn Sie mehr als die empfohlenen 2 % riskiert haben. 

Noch einmal: Die besagten 2 % stehen für den maximalen Verlust, welcher sich durch Stop-Loss begrenzen lässt. Damit ist keinesfalls gemeint, dass eine Position nur 2 % des Handelskontos umfassen darf. 

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Trading Schulden durch emotionales Handeln

Professionelle respektive erfahrene Trader wissen, dass Sie die Märkte meiden sollten, wenn Sie in einer instabilen Stimmung sind. Sie machen emotional aufgewühlt wahrscheinlich Fehler, die sie vermieden hätten, wenn sie in der richtigen Stimmung gewesen wären. Dies bedeutet, dass Sie vor Beginn Ihres Handelstages immer Ihren aktuellen emotionalen Zustand beurteilen sollten. Es ist zudem ratsam, alle Handelsaktivitäten einzustellen, wenn etwas Emotionales passiert, nachdem Sie mit dem Trading begonnen haben.

Emotionen im Trading
Versuchen Sie immer, Emotionen im Trading zu vermeiden.

Es ist beispielsweise nicht ratsam, zu Traden, wenn Sie trauern oder unmittelbar nach einem hitzigen Streit mit einem Partner. Ihre Stimmung ist nach solchen Ereignissen normalerweise nicht die beste und Sie sind anfällig für Anfängerfehler. Von Fehlern ist es nur ein kurzer Weg zu Trading Schulden. Sie sollten auch nach einer längeren Gewinn- oder Niederlagenserie eine Handelspause einlegen, um sich zu erden und die Auswirkungen Ihrer vorherigen Handelsergebnisse abzuschütteln. Sie sind wahrscheinlich nach einer Siegesserie zu selbstsicher, während Sie versuchen könnten, nach einer Niederlagenserie Rache am Markt zu üben. Beide Zustände werden Sie wahrscheinlich fahrlässig machen und zu Verlusten respektive Trading Schulden führen.

Fazit: Trading Schulden lassen sich verhindern

Es gibt Dutzende von Gründen, warum der Handel Sie verschulden könnte und die obige Liste ist nicht vollständig. Der beste Weg, Trading Schulden zu vermeiden, besteht jedoch darin, einen soliden Handelsplan zu entwickeln und Ihre Handelsregeln ausnahmslos zu befolgen. Ihr Handelsplan sollte eine angemessene Risikomanagementstrategie, eine Reihe von Überprüfungen enthalten und einen Vorteil haben, der Sie langfristig zu einem erfolgreichen Trader machen könnte.

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Meist gestellte Fragen:

Wie können Schulden beim Trading entstehen?

Schulden beim Trading entstehen für gewöhnlich beim Handel auf Margin, das heißt beim Handel mit geliehenem Geld. Schulden entstehen dann, wenn die Finanzprodukte, die Sie auf Margin handeln, in den Verlust geraten. Den Verlust müssen Sie beim Schließen der jeweiligen Position natürlich wieder mit Ihrem eigenen Geld begleichen.

Schulden können auch durch die sogenannte Nachschusspflicht entstehen, also wenn die Verluste beim Handel mit Hebelprodukten die Cashreserven Ihres Trading Kontos übersteigen und der Broker die Position nicht automatisch schließt. Sie sind dann solange beim Broker verschuldet, bis Sie genügend neues Kapital auf Ihr Konto einzahlen, um die entstandenen Verluste zu decken.

Wie lassen sich Schulden beim Trading vermeiden?

Schulden beim Trading lassen sich vermeiden, indem Sie grundsätzlich nur Ihr eigenes Geld zum Handeln verwenden. Beim Handel mit Hebelprodukten, bei denen der Handel mit Fremdkapital in der Natur des Produkts liegt, lassen sich Schulden am einfachsten vermeiden, indem Sie bei einem Broker ohne Nachschusspflicht handeln. Ein solcher Broker ist verpflichtet, Ihre Position automatisch zu schließen, wenn die Verluste höher sind als das auf Ihrem Trading Konto befindliche Eigenkapital. So können Sie nie mehr Geld verlieren, als Sie ursprünglich auf Ihr Trading Konto eingezahlt haben.

Was ist die Nachschusspflicht?

Mit der Nachschusspflicht wird die Verpflichtung des Traders bezeichnet, eigenes Kapital auf das Trading Konto nachzuschießen, wenn dieses nicht ausreicht, um die Verluste einer Position zu decken. Am häufigsten geschieht dies beim Handel mit Hebelprodukten, nämlich dann, wenn eine Position aufgrund der Hebelwirkung so tief in den Verlust gerät, dass die Verluste das auf dem Handelskonto befindliche Kapital übersteigen. Wenn er Broker die Position in diesem Fall nicht automatisch schließt, so stehen Sie solange in der Nachschusspflicht, bis Sie eigenes Geld auf das Konto nachgezahlt haben, um die entstandenen Verluste zu decken.

Trader Andre Witzel
Andre Witzel
Gründer & Chefredakteur
Über den Autor: Erfahrener Trader im Bereich Forex, CFDs, Aktien und Futures seit 2013. Über 21.000 Abonnenten auf Youtube und 500 veröffentlichte Trading Videos.
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Geschrieben von: Andre Witzel Gründer & Chefredakteur
Erfahrener Trader im Bereich Forex, CFDs, Aktien und Futures seit 2013. Über 21.000 Abonnenten auf Youtube und 500 veröffentlichte Trading Videos.
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Reviewed by: Maren Dinges Autorin und Brokerexpertin
Maren ist aktiv im Finanzbereich und redaktioniert bei Trading für Anfänger Themenbereiche wie Portfoliomanagement, Betrug im Anlagensektor und klassische Investitionsmöglichkeiten.
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