Trader Andre Witzel
Geschrieben von: Andre Witzel
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Finanzierung

Der Begriff Saisonalität bezeichnet die Eigenschaft eines Zeitraums von Wertpapieren oder Indizes. Dabei weisen die jeweiligen Kurse immer wiederkehrende Muster auf, die sich im Normalfall jedes Jahr wiederholen. Dementsprechend wird also jedes vorhersehbare Muster als saisonal bezeichnet, wenn es sich über einen Zeitraum von einem Jahr wiederholt. 

Doch wie kann man solche saisonalen Muster in Aktienindizes erkennen, um die eigenen Gewinne zu maximieren? Folgend ein kleiner Exkurs.

Wie äußern sich Saisonalitäten in Charts?

  • Saisonalitäten sind wiederkehrende Muster.
  • Die schlechtesten Saisons liegen im August und September.
  • Die besten Saisons sind April und Juli.
Saison im US Dollar Index
Langfristiger USD Index Chart hat Einfluss Aktien und Aktienindizes

Was sind Saisonalitäten an der Börse? Definition

Eine Saisonalität beschreibt periodische Schwankungen in speziellen Geschäftsbereichen und Zyklen, welche abhängig von einer bestimmten Jahreszeit immer wiederkehrend auftreten. Hierbei kann es sich entweder um eine kommerzielle Saison handeln, wie etwa die Urlaubssaison oder aber auch lediglich um eine kalendarische wie beispielsweise Sommer oder Winter.

Wenn Unternehmen die Saisonabhängigkeit ihrer Geschäfte kennen, können sie anhand dieser Entscheidungen, zum Beispiel hinsichtlich des Personalbedarfs oder der Lagerbestände, ziemlich genau vorhersagen. Diese lassen sich dann auch zeitlich so abstimmen, dass die Übereinstimmung der erwarteten Saisonalität mit den damit in Verbindung stehenden Geschäftsaktivitäten gegeben ist. Dadurch können sowohl die Kosten gesenkt als auch die Einnahmen erhöht werden

Wussten Sie schon?
Diese Saisonalitäten sind genau genommen ein Auswuchs von Angebot und Nachfragen, die sich anhand des Konsumverhaltens an der Börse widerspiegeln.
Saison im Lufthansa Chart

Im Bereich der Rohstoffe gibt es dazu etliche gute Beispiele. 

  • Im Winter wird auf der Nordhalbkugel mehr Gas gebraucht → Gaspreise steigen
  • Auch Öl wird prinzipiell in den Wintermonaten mehr verbraucht → Ölpreise steigen

Doch auch eine kommerzielle Saison bietet viel Anlegerpotenzial. 

  • Über Pfingsten und in den Sommermonaten fliegen viele Deutsche in den Urlaub → Nachfrage an Flugdienstleistern steigt

An der Börse sieht man dann diese saisonalen Auswüchse entweder im Kurs von Einzelunternehmen oder aber in Rohstoffen und sogar ETFs sowie in Aktienindizes. 

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In welche Saisons wird unterschieden?

Wie bereits erwähnt, werden Saisons an der Börse in kommerzielle Saisons und kalendarische Saisons unterschieden. Folgend ein paar Beispiele je Kategorie. 

Kalendarische SaisonsKommerzielle Saisons
FrühlingWeihnachten
SommerUrlaubszeiten
HerbstNeujahr
WinterBlack Friday
Thanksgiving
Pfingsten
Ostern

Wie wirken Saisonalitäten auf Aktienindizes?

Da sich Saisonalitäten auf die Nachfrage unterschiedlicher Güter, Produkte und Dienstleistungen auswirken, sind die einzelnen Saisons natürlich auch in Aktienindizes erkennbar.
Doch dabei beschränkt sich der Einfluss nicht nur auf einzelne Bereiche. Generell gilt zum Beispiel, dass fast alle Aktienindizes im August und September am schlechtesten an der Börse performen. Egal, ob es sich um den DAX, den MDAX oder aber auch um den NASDAQ 100 handelt: Anleger ziehen sich in diesen Monaten generell zurück und warten auf die Folgemonate. Woher diese Kurseinbrüche kommen, lässt sich zwar auf Angebot und Nachfrage zurückverfolgen, dennoch ist auch das generelle Anlegerverhalten Faktor. Beispielsweise fanden generell eine Vielzahl an Börsencrashs in diesen Monaten statt, weshalb Anleger in diesen Monaten eher vorsichtig handeln. Doch auch in den Frühsommermonaten wie Mai und Juni bewegt sich an der Börse im Vergleich nicht viel.

Betrachten Sie den aktuellen Kurs des MDAX:

Dennoch muss gesagt werden, dass sich nicht alle Aktien und nicht alle Aktienindizes gleich stark von Saison beeinflussen lassen. Versorger von elektrischer Energie beispielsweise sind von den Saisons prinzipiell weniger beeinflussbar, da dort mehr oder weniger eine gleichbleibende Nachfrage besteht. Komplett unbeeinflussbar von den Saisons ist aber keine Aktie und kein Aktienindex. 

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Bekannte saisonale Muster

Folgend stellen wir Ihnen ein paar bekannte saisonale Muster vor, die zyklisch immer wieder auftreten. 

Saisonalität im DAX

Besonders für deutsche Anleger interessant sind Saisonalitäten im deutschen Leitindex DAX. Hierbei ist vor allem eine Saisonalität jeweils in der zweiten Jahreshälfte erkennbar. Das hat damit zu tun, dass in den Sommermonaten der Kurs aufgrund der Urlaubssaison generell einbricht. Normalerweise erreicht der DAX im Oktober seinen Tiefststand, während er sich im November dann wieder erholt. Solche Saisonalitäten treten aber nicht nur im DAX auf. Auch in amerikanischen Indizes wie dem NASDAQ100 und dem S&P500 lässt sich die gleiche Saisonalität erkennen. 

Tiefpunkte im Herbst im DAX

Saisonalität im Konsumbereich

Saisonalitäten an der Börse lassen sich auf auf das Nutzerverhalten von Konsumenten zurückführen. Ein gutes Beispiel ist die Aktie des Streaming-Anbieters Netflix. In den Monaten zwischen Oktober und April erhält die Aktie tendenziell jährlich ein Wertzuwachs. Das zeigen historische Charts. Zwar ergeben sich dadurch nicht immer neue Alltime-Highs, der Trend ist jedoch in der Rückschau klar erkennbar. Dies geht mit dem Nutzungsverhalten natürlich einher: Während Konsumenten in der kalten Jahreszeit vermehrt als Freizeitaktivität Serien, Dokumentationen und Filme streamen, findet das Leben an warmen Tagen draußen statt. Die Kurse steigen somit mit steigender Relevanz des Mediums für die Zielgruppe.

Im Consumer-50-Index lässt sich dieses Phänomen wechselseitig auf alle Konsumgüter übertragen. Der Unterschied: Kurssteigerungen lassen sich nicht nur von Oktober bis in die Frühjahrsmonate feststellen, sondern auch in der Hochsaison im Mai. Zwei Erklärungsansätze könnten sein:

  • Die Kurssteigerungen von Oktober bis Januar könnten auf kommerziell ausgerichtete Events wie Black Friday, Thanksgiving, Halloween oder Weihnachten zurückzuführen sein.
  • Im Mai beginnt die Urlaubssaison und Personen sind gewillter, mehr Geld für den Freizeitkonsum auszugeben.
Consumer 50 Saisons im Chart

Saisonalität im Nasdaq100

Aktienindizes, die über Saisonalitäten verfügen, zeigen ähnliche Verläufe zu zeitgleichen Punkten im Jahr. Betrachtet man beispielsweise die Saisonalität des Nasdaq 100s über Jahre hinweg, lassen sich zu Beginn eines Jahres häufig Verluste im Chart herauslesen, während die Charts in Sommermonaten steigen. In den Kalendermonaten Januar und Februar erholen sich die Kurse somit im Nasdaq100, während sie sich in den kalendarischen Monaten April und Mai zurückbilden. Die Trading Strategie „Sell in May and go away“ könnte sich im Nasdaq entsprechend bewähren. Denn die Kurse nehmen zwar im Juli und Juni stark zu, folgend sinkt die Performance jedoch. Im Oktober – dem Zeitpunkt, in dem in der Strategie wieder gekauft wird, steigen die Kurse bis in den Dezember hinein. Zu diesem Zeitpunkt schließen sie sich und der Zyklus beginnt ggf. erneut.

NASDAQ100 Hoch- und Tiefpunkte

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Chancen des Handels nach Saisonalitäten 

Wenn man sich als Anleger dafür entscheidet, nach Saisons zu handeln, so muss dies natürlich auch die jeweilige Investmentstrategie vorgeben. Nicht bei jeder Tradingstrategie eignet sich der Saisonhandel und vor allem für Daytrader oder Scalper macht diese Art des Tradings nicht Sinn. Für Leute, die langfristig mit Aktienindizes handeln möchten, bietet der Saisonhandel aber die ein oder andere Chance:

  • Trading kann planbar gemacht werden
  • Mit Aktienindizes lässt sich das Portfolio diversifizieren
  • Auf die Regelmäßigkeit von Saisons kann in der Regel gesetzt werden
  • Durchaus hohe Renditen sind möglich

Wann macht der Handel so überhaupt Sinn?

Wie bereits erwähnt, macht der Handel mit Aktienindizes nach Saisons natürlich nicht immer Sinn. Prinzipiell gilt, solche Trades eignen sich eher für Personen, die bereit sind, einen Aktienindex mehrere Monate zu halten. Für alle, die generell sehr kurze Positionen halten, kommt ein Handel nach saisonalem Muster in der Regel nicht infrage.

Chartsymbol

Des Weiteren ist auch zu sagen, dass solche Muster zwar im Idealfall regelmäßig auftreten, jedoch niemals eine Garantie besteht, dass dies auch in Zukunft der Fall sein wird. Besonders dann, wenn der Markt generell bärisch ist, viel Ungewissheit im Markt herrscht oder sich die Wirtschaft gerade in einer Krise ist, sollten sich Anleger, die saisonale Muster in Aktienindizes handeln möchten, nicht auf das Auftreten des Musters verlassen.

Eine Faustregel besagt hierbei:
Wenn der Markt seit 3 Jahren in derselben Stimmung ist und ein Muster demnach immer regelmäßig aufgetreten ist, so sollte dieses Muster erneut auftreten. Garantie dafür gibt es aber keine. 

Fazit: Saisonale Muster unterstützen Signalerkennung

Wer sich generell für Aktienindizes interessiert, dem kann ein Handel nach saisonalen Mustern gelegen kommen. Da Aktienindizes in der Regel eher schwach performen, lassen sich durch das Ausnutzen von Saisons in der Regel höhere Gewinne schlagen. Saisons gibt es dabei je nach Aktienindex, Markt und Finanzprodukt unterschiedliche. Manche treten schon seit Jahrzehnten immer wieder auf, andere wiederum traten 2-3-mal auf und sind seitdem nicht mehr vorgekommen. Die Schwierigkeit liegt demnach eher darin, Muster zu identifizieren und die Regelmäßigkeit dieser zu bestätigen.

Für all jene Trader, die sich darauf einlassen, bieten saisonale Muster in Indizes eine willkommene Alternative, um mehr Rendite zu schlagen und den Handel planbarer zu machen. 

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Meist gestellte Fragen zu saisonalen Mustern in Aktienindizes:

Was sind saisonale Muster in Aktienindizes?

Saisonale Muster sind im Grunde nichts anderes als regelmäßig auftretende Kursänderungen, die jedes Jahr auftreten und immer in dieselbe Richtung gehen. Wenn sich beispielsweise ein Markt jedes Jahr im selben Monat nach unten bewegt und sich dann wieder erholt, so kann von einem saisonalen Muster die Rede sein. 

Welche saisonalen Muster gibt es?

Saisonale Muster gibt es viele. Je nach Markt, Finanzprodukt und genereller Wirtschaftslage können diese anders sein und anders auftreten. Eines der bekanntesten saisonalen Muster ist der Abschwung der meisten großen Indizes (S&P 500, Dow Jones, NASDAQ, DAX) in den Herbstmonaten sowie díe darauf folgenden – auch als Jahresendrallye bezeichneten – starken Kursanstiege.

Was sind die Vorteile, nach saisonalen Mustern zu handeln?

Einer der Vorteile ist, dass sich der Handel planbarer macht, da solche Muster natürlich im Idealfall immer zur selben Zeit auftreten. Ein anderer Vorteil ist speziell für Anleger in Aktienindizes. Da dort die generelle Rendite nicht so hoch ausfällt, bieten saisonale Muster eine Möglichkeit, um kurzfristig mehr Rendite zu machen. 

Trader Andre Witzel
Andre Witzel
Gründer & Chefredakteur
Über den Autor: Erfahrener Trader im Bereich Forex, CFDs, Aktien und Futures seit 2013. Über 21.000 Abonnenten auf Youtube und 500 veröffentlichte Trading Videos.
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Geschrieben von: Andre Witzel Gründer & Chefredakteur
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Reviewed by: Maren Dinges Autorin und Brokerexpertin
Maren ist aktiv im Finanzbereich und redaktioniert bei Trading für Anfänger Themenbereiche wie Portfoliomanagement, Betrug im Anlagensektor und klassische Investitionsmöglichkeiten.
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