Robo-Advisor gibt es heute zahlreiche auf dem deutschen Markt. Die meisten von ihnen funktionieren nach dem gleichen Schema: Als Anleger investieren Sie einen definierten Einmalbetrag und beziehungsweise oder monatliche eine Summe x. Der digitale Vermögensverwalter wiederum legt das Geld in Aktien, ETFs oder Fonds an.
Mit Peaks geht ein niederländischer Robo-Advisor einen etwas anderen Weg. Zwar können Sie auch hier klassisch Geld einzahlen, das investiert wird – die Beträge und Art und Weise unterscheiden sich jedoch von den Mitbewerbern.
Wir werfen im Trading für Anfänger-Test einen genauen Blick auf den Anbieter. Wie schlägt sich Peaks im Hinblick auf die Performance, die Kosten & Co. im Vergleich mit anderen Robo-Advisors?
Das Wichtigste in Kürze
- Peaks ist ein sehr innovativer Anbieter mit einem außergewöhnlichen Konzept. Der niederländische Anbieter erlaubt Investments bereits ab einem Mindestbetrag von einem Euro.
- Aufgrund der unterschiedlichen Ansätze und Ausrichtungen zum klassischen Robo-Advisor fällt ein Vergleich nicht leicht.
- Insgesamt bietet Peaks eine spielerische Alternative zu anderen Anbietern und ist diejenigen interessant, die sich locker und weniger bürokratisch mit ihrer Geldanlage auseinandersetzen möchten.
Der Anbieter hinter Peaks
Peaks ist ein niederländisches Investmentunternehmen, das 2016 aus der Taufe gehoben wurde. Der Name stammt vom holländischen Begriff „Piekenpijp“, der sich sinngemäß mit einem Sparschwein übersetzen beziehungsweise vergleichen lässt. Das Piekenpijp ist eine Art Rohr, das mit Kleingeld befüllt wird.
Genau darin liegt die Idee von Peaks. Die drei Gründer Tom Arends, Rutger Beens und Sijbrand Tieleman bietet mit ihren digitalen Vermögensverwaltung einen Service an, bei dem Sie schon Kleinstbeträge ab einem Cent investieren können. Das funktioniert beispielsweise über die Verknüpfung mit einer Kreditkarte, wo bei jeder Zahlung auf den nächsten Euro aufgerundet wird und der Differenzbetrag automatisch angelegt wird.
Lizenziert wird der Anbieter direkt in der Niederlande. Für die Verwaltung der Kundenvermögen arbeiten die Holländer mit der Vermögensverwaltung „Stichting Beheer Derdengelden Peaks“ zusammen.
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Das Angebot von Peaks
Der Robo-Advisor aus dem deutschen Nachbarland ist per Homepage erreichbar, wo das gesamte Angebot ausführlich und in moderner Aufbereitung dargestellt wird. Die eigentliche Vermögensverwaltung und Nutzung des Angebots funktioniert aber lediglich über eine gesonderte Smartphone-App für Android und iOS.
Darüber gibt es drei Möglichkeiten, automatisiert Geld zu investieren. Hier unterscheidet sich das Angebot stark von der Konkurrenz rund um Quirion, Openbank und Digivestor. Sie können entweder einen festen Betrag bis zu 250 Euro am Monatsende, das Wechselgeld bei jeder Banktransaktion oder einen fixen Betrag zwischen einem und zehn Euro pro Tag investieren lassen.
Insgesamt stehen vier verschiedene Portfolios von „mild“ bis „feurig“ zur Verfügung, die allesamt auf passiven Indexfonds (ETFs) basieren.
Dabei bietet Peaks auch nachhaltige Produkte und Portfolios an. Diese sind an den ESG-Kriterien ausgerichtet Die eingesetzten Produkte sind nicht anbietergebunden und stammen von renommierten Anbietern wie iShares, UBS und DWS.
Da Peaks kein Robo-Advisor wie Growney oder Scalable Capital im klassischen Sinne ist, hinkt der Vergleich von Sparplänen oder Gemeinschaftsdepots.
An dieser Stelle ein wichtiger Aspekt: Der Vergleich mit anderen Robo-Advisors hinkt nicht nur in Bezug auf die Sparpläne, sondern auch im Allgemeinen. Zwar lassen sich mit Peaks wie auch bei anderen digitalen Vermögensverwaltern unterschiedlich hohe Beträge in verschiedene Portfolios anlegen. Die Dynamiken sind jedoch anders – Peaks läuft also gewissermaßen „außer Konkurrenz“, sollte also nicht haarklein mit Fintego & Co. verglichen werden.
Der Service von Peaks im Check
Der Blick auf den Service ist in allen Trading für Anfänger-Tests zweigeteilt: Wie schlägt sich Peaks im Bereich der aktiven Kommunikation, wie im Bereich der passiven Kommunikation, also den Möglichkeiten der Informationsgewinnung über die Homepage?
Peaks ist ein sehr moderner Anbieter, was bereits beim Blick in die App oder auf die Homepage deutlich wird. Im aktiven Kommunikationsbereich gibt es einen Chatbot, diverse Social Media-Kanäle und klassische Kontaktwege wie Telefon und E-Mail.
Passiv kann der Anbieter ebenfalls überzeugen. Eine ausführliche FAQ und ein Blog mit aktuellen Themen bieten jede Menge Informationspotenzial. Zudem ist das gesamte Angebot auch auf Englisch abruf- und nutzbar.
Was Peaks nicht anbietet, manch anderer Robo-Advisor schon: Videoberatung, Webinare oder Erklärvideos. Das lässt sich jedoch beim guten Gesamteindruck verschmerzen.
Das Onboarding bei Peaks
Wir gehen nach den ersten Eindrücken von Peaks nun tiefer in die Materie und nehmen im nächsten Schritt das Onboarding im Trading für Anfänger-Test unter die Lupe: Wie schlägt sich der Robo-Advisor mit seinem Onboarding?
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Der Registrierungsprozess
Das Onboarding von Peaks unterscheidet sich stark von dem anderer Robo-Advisor. Zwar fragt der Anbieter wie andere auch persönliche Informationen ab, jedoch nicht in der Detailtiefe wie Quirion & Co. Zudem ist der gesamte Registrierungsprozess ausschließlich über die App möglich.
Bevor die Abfrage der persönlichen Daten erfolgt, gibt der Robo-Advisor einige Hinweise, wie das eigene Produkt funktioniert, welche Möglichkeiten des Sparens es gibt und wie hoch die Gebühren sind.
Anschließend erfolgt die Abfrage einiger persönlichen Informationen:
- Name
- Individueller PIN-Code und Bestätigung der E-Mail-Adresse
- Auswahl aus drei Investitionsmöglichkeiten – mindestens eine muss ausgewählt werden
- Wenn gewählt: Höhe der monatlichen und / oder einmaligen Investition
- Prüfung der Investitionen
Sobald die Investitionsoptionen gewählt sind, erfolgt die Auswahl der Strategie. Hier gibt es nicht wie anderen Robo-Advisors einen Fragenkatalog, um das Risiko zu ermitteln. Sie wählen selbst aus einer der vier zur Verfügung stehenden Strategien / Risikoklassen.
Präsentation der Anlagestrategie
Nachdem Sie eines der Portfolios gewählt haben, erscheint ein Investitionsrechner. Zudem sind an dieser Stelle bereits Informationen zur erwartbaren Rendite, den enthaltenen Produkten und den Kosten aufgeführt.
Nach dieser Abfrage ist das Onboarding bereits fast abgeschlossen. Es erfolgt lediglich noch die Identifikation, um das Konto zu verifizieren.
Wie sieht das Anlagekonzept von Peaks aus?
Nachdem wir das Onboarding im Trading für Anfänger-Test unter die Lupe genommen haben, widmen wir uns dem Anlagekonzept von Peaks. Welche Anlageklassen, Anlagestrategien und Anlagephilosophien kommen zum Einsatz?
Eingesetzte Anlageklassen
Der digitale Vermögensverwalter setzt ausschließlich auf passive Produkte. Über mehrere ETFs von verschiedenen Anbietern wird in die zwei „Standard-Anlageklassen“ investiert:
- Aktien
- Anleihen
Rohstoffe, Immobilien oder andere Assets kommen nicht zum Einsatz. Die beiden Anlageklassen werden aus sechs verschiedenen Indexfonds gebildet.
Angebotene Anlagestrategien
Die fünf interessant benannten Anlagestrategien setzen sich alle aus den angesprochenen sechs ETFs zusammen. Die Allokation sieht wie folgt aus:
- Mild: 30% Aktien, 70% Anleihen
- Würzig: 55% Aktien, 45% Anleihen
- Scharf: 70% Aktien, 30% Anleihen
- Feurig: 90% Aktien, 10% Anleihen
Je höher der Aktienanteil, desto größer das Risiko und in gleichem Zuge natürlich auch die Chancen auf eine hohe Rendite. Auf der Homepage und in der App lässt sich zudem einsehen (siehe Screenshot), mit welchen ETFs welche Anlageklasse in welchem Verhältnis abgebildet wird.
Mindestanlage
Die Mindestanlage bei Peaks beträgt bei der Option, sein Wechselgeld zu investieren, rund einen Euro. Damit ist der Anbieter gerade für Kleinstanleger sehr attraktiv – aber auch hier gilt: Der klassische Vergleich, der in unseren Tests an dieser Stelle normalerweise folgt, ist aufgrund der Unterschiede in den Geschäftsmodellen von Peaks und anderen Robo-Advisors hinfällig.
Welche Investmentphilosophie verfolgt Peaks?
Zur Investmentphilosophie lassen sich bei Peaks keine Buchbände mit komplexen Erläuterungen füllen. Der niederländische Robo-Advisor beschränkt sich bei der Auswahl der passiven Indexfonds mit sechs Stück auf eine sehr niedrige Anzahl. Diese wiederum werden nach marktüblichen Kriterien ausgewählt.
Die einzige Besonderheit, die jedoch heutzutage keine mehr ist: Bei der Auswahl der Produkte achtet Peaks auf Nachhaltigkeit entlang der ESG-Kriterien. Nach eigener Aussage „punkten die Peaks-Portfolios in Sachen Nachhaltigkeit“.
Interessant: Das Rebalancing, also das Ausrichten des Portfolios auf die ursprüngliche Gewichtung der einzelnen Anlageklassen, passiert nicht automatisch. Als Anleger können / müssen Sie dies per Knopfdruck in der App selbst in die Hand nehmen.
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Peaks im Wettbewerbsvergleich
Wenn Sie unseren Testbericht bis hier aufmerksam gelesen haben, werden Sie gemerkt haben: Zur Rendite und den Kosten bei Peaks haben wir uns bisher kein Urteil erlaubt. Die ausführliche Einschätzung inklusive Wettbewerbsvergleich erfolgt in den nächsten Abschnitten.
Kostencheck
Peaks fährt eine andere Kostenstruktur als andere Robo-Advisor. Neben einer monatlichen Gebühr verlangt der digitale Vermögensverwalter wie andere Anbieter auch jährliche, prozentuale Kosten.
Je nach Anzahl der verschiedenen Peaks-Konten – das ist darüber steuer- und wählbar – gestaltet sich die monatliche Fixgebühr:
- Bei einem Konto: 0,99 Euro
- Bei zwei bis drei Konten: 1,99 Euro
- Bei vier bis fünf Konten: 4,99 Euro
Bei den ersten beiden Modellen sind jährlich 0,5 Prozent der Investitionssumme fällig, beim „größten Modell“ sind es dann nur 0,3 Prozent.
Dazu gesellen sich die marktüblichen Fremdkosten für die eingesetzten Produkte in Höhe von 0,15 bis 0,23 Prozent.
Sicherheitscheck
Peaks arbeitet nach modernen Datenstandards, wie es alle anderen Konkurrenten auch tun. Verwaltet werden die Vermögen vom Finanzinstitut „Stichting Beheer Derdengelden Peaks“
Reguliert wird der Anbieter von der niederländischen Finanzmarktbehörde (AFM) und der De Nederlandsche Bank (DNB), die das Pendant zur deutschen BaFin bilden.
Renditecheck
Peaks gibt auf seiner Homepage eine Übersicht über die Performance der vier Strategien in den letzten vier Jahren seit der Gründung der Plattform 2018 an. Die Renditen sind netto angegeben und beziehen sich auf die Investitionssumme von 10.000 Euro, die in der Annahme 2018 investiert wurde. Es handelt sich also nicht um die reine Portfolio-Rendite.
Die dort angegebenen Durchschnittsrenditen für die vier verschiedenen Portfolios liegen bei:
- Mild: 5,6 Prozent pro Jahr
- Würzig: 8,4 Prozent pro Jahr
- Scharf: 11,1 Prozent pro Jahr
- Feurig: 13,8 Prozent pro Jahr
Um einen vergleichbaren Eindruck der Rendite über einen längeren Zeitraum zu erhalten, werfen wir einen Blick auf unabhängige Vergleichstests. Wir ziehen dazu gerne die Vergleiche von brokervergleich.de und Biallo für eine Renditeprüfung heran.
Aber: An keinem der beiden Vergleiche nimmt Peaks teil. Daher erweitern wir den Vergleich um den Test von extraETF. Bei diesem wurde die Strategie „Mild“ getestet und kommt in den Jahren 2020 und 2021 auf 5,57 respektive 6,94 Prozent Rendite.
brokervergleich.de
- Strategie: n.v.
- Zeitraum: n.v.
- Platzierung: n.v.
Biallo
- Strategie: n.v.
- Zeitraum: n.v.
- Platzierung: n.v.
Das Fazit zum Robo-Advisor Peaks
Wie schneidet Peaks zum Ende des Trading für Anfänger-Tests ab? Eines möchten wir an dieser Stelle nochmals festhalten: Ein Vergleich mit anderen Robo-Advisors fällt schwer. Zu unterschiedlich sind die einzelnen Ansätze.
Was positiv auffällt: Peaks ist ein sehr moderner Anbieter, der gänzlich über die Smartphone-App funktioniert. Die Auswahl an Strategien mit vier ist ordentlich, jedoch erfolgt davor keinerlei Abfrage der persönlichen Risikoneigung. Als Anleger wählen Sie Ihre Strategie eigenmächtig.
Die Art und Weisen, wie das Geld investiert werden kann, sind spannend und bieten einen etwas anderen Ansatz der automatisierten Geldanlage. Die Kosten sind im Rahmen, das Angebot lohnt sich jedoch durch den fixen Monatspreis erst ab einer bestimmten Höhe. Wer nur einige hundert Euro investiert, läuft Gefahr, dass die Kosten seine Rendite auffressen.
Alles in allem bietet Peaks eine spielerische Alternative zu anderen Robo-Advisors und ist möglicherweise für genau diejenigen interessant, die sich locker und weniger bürokratisch mit ihrer Geldanlage auseinandersetzen möchten.
Vorteile
- Intuitive App
- Nachhaltige Aspekte werden berücksichtigt
- Ordentlicher Service
Nachteile
- Bei niedriger Investitionssummen hohe Kosten
Das Testergebnis lautet daher: 4,2 von 5 Punkten.
Meist gestellte Fragen:
Wer steckt hinter dem Angebot von Peaks?
Peaks ist ein Angebot der Peaks B.V. mit Sitz in Amsterdam, Niederlande.
Wie hoch ist die Mindestanlage bei Peaks?
Es gibt keinen Mindestbetrag für Einmalanlagen bei Peaks. Monatliche Einzahlungen, die Peaks automatisch investiert, sind ab 10 Euro möglich.
Gibt es die Möglichkeit eines Sparplans bei Peaks?
Ja. Peaks bietet verschiedene Sparplan-Optionen über die angebotenen Produkte an.
Wie hoch sind die Kosten bei Peaks?
Peaks erhebt eine Verwaltungsgebühr, die zwischen 0,3 und 0,5 Prozent liegt. Zudem wird eine fixe monatliche Gebühr zwischen einem und fünf Euro erhoben.
Wie ist die Performance von Peaks?
Der Robo-Advisor macht schwer vergleichbare Angaben zur Rendite. Mehr dazu im entsprechenden Testabschnitt.
Welche Produkte werden bei Peaks eingesetzt?
Peaks setzt hauptsächlich auf ETFs. Es besteht aber auch die Möglichkeit, einen Teil des Portfolios in Bitcoin und Ethereum zu investieren.
Ist mein Geld bei Peaks sicher?
Ja, Ihr Geld ist bei Peaks sicher. Der Zugriff auf das Konto ist mit einer PIN und aktuellen Sicherheitstechnologien gesichert. Peaks ist zudem bei der niederländischen Finanzmarktbehörde (AFM) zugelassen und wird von dieser sowie der De Nederlandsche Bank (DNB) überwacht. Barvermögen sind durch die gesetzliche niederländische Einlagensicherung bis zu 60.000 Euro gesichert.
Was ist das Prinzip von Peaks?
Peaks basiert hauptsächlich auf dem klassischen Robo-Advisor-Prinzip. Zur Verfügung stehen vier verschiedene Portfolios, die sich nach Risikoprofil und Asset-Gewichtung unterscheiden. Peaks legt das verfügbare Kapital dann automatisch im Einklang mit der Strategie des jeweiligen Portfolios an.
In welchem Rhythmus investiert Peaks?
Anleger haben bei Peaks die Wahl zwischen einem festen Betrag, der monatlich investiert wird und einem täglichen Investititionsrhythmus. In letzterem Fall legt Peaks täglich automatisch einen Betrag zwischen 1 und 10 Euro (je nach Einstellung des Anlegers) an.