Die Motivation, das perfekte Setup zu finden und durch einen Trade möglichst viel Gewinn zu erzielen, treibt eine Vielzahl von Händlern an. Insbesondere Daytrader haben das Ziel in kurzer Zeit hohe Beträge zu erwirtschaften. Doch dabei kann es schnell auch in die andere Richtung gehen und zum sogenannten Overtrading bzw. Übertrading kommen. Diese Gefahr gilt es zu minimieren. Doch was ist Overtrading überhaupt, was sind die Ursachen und wie kann ich Overtrading vermeiden? Antworten auf diese Fragen liefert der folgende Artikel.
Phänomen Overtrading: Wissenswertes auf einen Blick
- Overtrading findet immer dann statt, wenn ein Händler zu viel auf einmal handelt.
- Die Gefahr im Overtrading besteht darin, die Kontrolle zu verlieren.
- Im Falle von Overtrading gilt es temporär Abstand vom Handel zu nehmen.
Was ist Overtrading? Definition
Overtrading wird oftmals auch als Übertrading bezeichnet. Darunter versteht man ein unangemessenes Verhältnis zwischen ausgeführten Trades, tatsächlichen Handelssignalen und eigenen Ressourcen. Die Anzahl der Trades allein ist dabei noch kein Beleg für Overtrading. Stattdessen stehen die eben erwähnten Faktoren in einem engen Zusammenhang zueinander.
Trader treffen selbst die Entscheidung, ob sie einen Trade ausführen oder nicht. Dabei sollten bestimmte Kriterien erfüllt werden, um eine hohe Trefferquote zu erzielen und langfristig Erfolg beim Handeln zu haben. Jedoch gibt es insbesondere bei Einsteigern zwei Probleme: Entweder wissen sie nicht, worauf sie achten müssen oder sie haben nicht die Geduld, um auf ein optimales Setup zu warten.
Doch oftmals sind es nicht nur Anfänger, sondern auch erfahrene Trader, die zahlreiche Trades willkürlich eingehen, ohne eine bewährte Strategie. Somit wird die Wahl und letztlich auch die Performance von Emotionen und Zufall beeinflusst. Dieses Vorgehen führt meist zu Fehltrades. Und umso mehr Fehltrades der Händler innerhalb kurzer Zeit erlebt, umso stärker ist sein Wille, den Verlust wieder auszugleichen.
Daher führt er immer mehr Trades aus, die ebenfalls nicht gut genug durchdacht sind. Irgendwann muss es ja funktionieren. Durch diesen Trugschluss kommt der Händler in eine Abwärtsspirale – seine Konzentration nimmt ab, seine Laune sinkt und er weiß ab einem gewissen Punkt nicht mehr genau, was er da eigentlich macht. Das bezeichnet man an der Börse als Overtrading.
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Ursachen für Overtrading
Einer der häufigsten Trading-Fehler ist das Overtrading. Er gehört zu den Hauptgründen, warum Trader scheitern und lässt sich meist auf Emotionen beim Traden zurückführen. Dabei wird in der Regel zwischen zwei Varianten unterschieden:
- Zu hohes Risiko
- Zu viele Trades
Zu hohes Risiko entsteht infolge von Overconfidence oder der Gier, schnell viel Geld erwirtschaften zu wollen. Deshalb geht der Trader große Positionen und ein ebenso großes Risiko ein. Statt hoher Gewinne kann es allerdings auch schnell zu großen Verlusten kommen. Insbesondere eine fehlende Absicherung führt in diesem Fall dazu, dass das entsprechende Handelskonto aufgelöst wird.
Zu viele Trades kommen hingegen durch Ungeduld oder Langeweile zustande. Der Händler hat den Drang aktiv zu werden und führt entsprechend Trades auch durch, ohne dass klare Handelssignale vorliegen. Dazu kann es allerdings auch aus Angst kommen, einen guten Trade zu verpassen. Das führt zu einem vorzeitigen, oft ungerechtfertigten Einstieg.
In den meisten Fällen erfüllt das Setup die Einstiegskriterien gar nicht oder nur teilweise. Entsprechend sind die Qualität der Trades sowie die erwirtschafteten Handelsgewinne niedrig, während die Transaktionskosten hoch sind. Diese Abwärtsspirale bringt nicht nur hohe Verluste mit sich, sondern sorgt auch dafür, dass Trader das Vertrauen in die eigene Strategie und Kenntnisse verlieren.
Der Begriff „Overtrading“
Der Begriff „Overtrading“ entstand in den 1970er bis 1980er Jahren. Da sich die Technik mittlerweile so weit entwickelt hat, dass Datenfeeds auf heimischen Bildschirmen übertragen werden konnten, begannen zu dieser Zeit immer mehr Trader auf eigenen Bildschirmen zu handeln. Allerdings gab es nur in den wenigsten Fällen die Möglichkeit für computergesteuertes Handel von den eigenen vier Wänden aus.
Stattdessen konnten Händler von zu Hause lediglich die Kurse vom PC-Bildschirm aus beobachten, statt selbst am Börsenplatz anwesend zu sein. Das hatte positive Auswirkungen auf die Konzentration des Traders, da es in den eigenen vier Wänden nicht so hektisch vorgeht, wie auf dem Parkett. Um einen Kauf, Verkauf oder Stopp zu erteilen, musste er seinen Broker anrufen und diesem die Anweisung dafür geben.
Erst im folgenden Jahrzehnt – den 1990er Jahren – entwickelten sich echte Online-Broker, wie wir sie heute kennen. Der Handel vor Bildschirmen scheint heutzutage viel ruhiger für Außenstehende. Dadurch und durch mehr Zeit, Entscheidungen zu treffen, neigen Trader dazu mehr zu unternehmen.
Zum Teil wurde Overtrading auch durch Broker verstärkt, da diese an jeder Order verdienten. Anleger kommunizierten mit dem menschlichen Broker, wodurch sich eine Beziehung entwickelte. Der Broker konnte seinen Kunden auch subtil dazu bewegen, etwas mehr zu handeln. Obwohl auch heute noch Online-Broker für jeden ausgeführten Trade Geld in Form von Gebühren erhalten, können sie Trader nicht mehr zum Overtrading animieren. Overtrading kommt darüber hinaus auch in Wirtschaftsunternehmen vor, die in manchen Fällen mehr handeln, als ihre Ressourcen es ermöglichen.
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Wie vermeide ich Overtrading?
Es besteht kein Zweifel daran, dass es dieses Phänomen zu vermeiden gilt. Dafür müssen sich Trader an klare Regeln halten und im Idealfall bereits vorher einen Trading-Plan mit entsprechenden Kriterien definieren. Erst wenn alle festgelegten Kriterien erfüllt sind und alle ausschlaggebenden Parameter mit den Vorgaben übereinstimmen, sollte der Händler einen Trade machen. So sollte es bei fehlenden Handelssignalen nicht mehr zu Trades kommen.
Bei den Kriterien kann es sich um eine Kombination aus Charttechnik und Price Action handeln, aber auch um das Volumen, Times & Sales oder marktrelevante Nachrichten. Wenn du bestimmte Regeln festgelegt hast und weißt, welche Trades sinnvoll sind und welche nicht, hast du den ersten Schritt gegen Overtrading geschafft.
Je nachdem wie die jeweilige Strategie aussieht, gibt es pro Tag nur etwa ein bis fünf gute Trading-Gelegenheiten bzw. Setups. Statt möglichst viele Trades auszuführen, in der Hoffnung möglichst hohe Gewinne zu erzielen, sollten sich Trader nach ihrer Disziplin richten. Sie sollten versuchen die Anzahl der Trades zu reduzieren und sich mehr auf saubere Setups zu konzentrieren. Dabei ist Geduld eine wichtige Eigenschaft.
Gewissermaßen sind Händler in dieser Situation Jäger, die versuchen ein Wild bzw. Trade zu erwischen. Dabei hat er keinen Einfluss darauf, wie lange es dauert – es können fünf Minuten, aber auch fünf Stunden sein. Ein guter Tipp gegen Overtrading ist außerdem etwas Abstand zu gewinnen.
Fazit: Nicht von Emotionen beeinflussen lassen
Unter Overtrading versteht man im Grund die Ausführung von Trades, ohne dass es dafür einen eindeutigen Grund bzw. Handelssignal gibt. Ursachen dafür sind in der Regel fehlendes Wissen oder fehlende Geduld. Infolgedessen kommt es zu Verlusttrades und umso mehr Verlusttrades nacheinander eintreten, umso stärker wird das Verlangen endlich Gewinn zu erwirtschaften. Dadurch wird der Trader irrational und von seinen Gefühlen gesteuert. Er nimmt sich nicht mehr genügend Zeit, um den jeweiligen Trade genauer zu untersuchen, sondern gehen Trades willkürlich ein. Das führt schließlich zu einer Abwärtsspirale.
Sobald der Trader merkt, dass er sich in einer solchen Spirale des Overtradings befindet, sollte er Abstand gewinnen, den Trading Desk verlassen und sich Gedanken machen, ob es sinnvoll ist heute noch weiterzuhandeln – das ist es in den meisten Fällen nicht! Schließlich gibt es Tag für Tag neue attraktive Trading-Chancen.
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Overtrading: Meist gestellte Fragen
Was ist Overtrading?
Bei Overtrading handelt es sich um ein unangemessenes Verhältnis zwischen ausgeführten Trades, Handelssignalen und den eigenen Ressourcen. Dabei werden Trades ausfgeführt, obwohl es keine eindeutigen Handelssignale und Gründe dafür gibt. Ursache sind vor allem zwei Probleme: Trader wissen nicht, worauf sie beim Trading achten müssen oder haben nicht die Geduld, um auf ein optimales Setup zu warten.
Wie kommt es zu Overtrading?
Insbesondere fehlende Kenntnisse und fehlende Geduld führen zu Verlusttrades. Je mehr Verlusttrades in Folge auftreten, desto stärker wird der Wunsch endlich Gewinn zu erzielen. Durch diese Emotionen beim Trading lässt sich der Trader beeinflussen und trifft keine rationalen Handelsentscheidungen auf Basis von Handelssignalen und Analyse mehr, sondern führt willkürlich Trades durch. Das führt schließlich zu einer Abwärtsspirale, deren Ende die Auflösung des Trading-Kontos ist.
Sind Männer und Frauen gleichermaßen betroffen?
Von dem Phänomen des Overtradings sind Statistiken zufolge mehr Männer als Frauen betroffen. Grund dafür ist die stärkere Overconfidence der Männer. Dadurch handeln sie nicht nur öfter, sondern auch riskanter und schneiden im Schnitt schlechter ab als Frauen.
Wie kann ich Overtrading vermeiden?
Wichtig ist es, sich zunächst feste Regeln zu setzen und sich daran zu halten. Das soll verhindern, dass Trader sich durch ihre Emotionen beeinflussen lassen und irrationale Entscheidungen treffen. Außerdem sollten Händler Abstand nehmen, sobald sie merken, dass sie in dieser Abwärtsspirale des Overtradings stecken. Sie sollten den Trading Desk verlassen und sich gut überlegen, ob es sinnvoll ist am selben Tag noch weiterzuhandeln.