Das Optionsvolumen gibt im Optionshandel an, wie viele Kontrakte in einem bestimmten Zeitraum gehandelt wurden. Andere Bezeichnungen für das Optionsvolumen sind das „Options volume“ oder das „Optionshandelsvolumen“. Trader nutzen diese Kennzahl, um die Liquidität eines Kontrakts zu beurteilen.
Damit kann man beispielsweise Optionen finden, die einen geringen Spread aufweisen, woraus eine günstigere Implementierung der jeweiligen Optionsstrategie folgt. Im folgenden Beitrag geht es um das Optionsvolumen, deren Bedeutung und Interpretation.
Optionsvolumen im Trading: Darum geht es
- Das Optionsvolumen ist die Anzahl er gehandelten Kontrakte einer Option pro Handelstag.
- Ziel ist es, die Liquidität eines Kontraktes zu beurteilen.
- Je höher die Liquidität, desto geringer ist der Spread.
Das ist das Optionsvolumen: Definition
Das Optionsvolumen beziffert die Anzahl der gehandelten Kontrakte einer Option am jeweiligen Handelstag. Dabei umfasst diese Kennzahl alle Positionen, ganz gleich, ob diese eröffnet oder geschlossen wurden. Alle Transaktionen werden im Optionsvolumen zusammengefasst. Das Optionsvolumen unterscheidet sich je nach Optionskontrakt und Fälligkeit. Diese Kennzahl wird mit einer Stückzahl angegeben.
Wie viele Kontrakte wurden an einem bestimmten Tag für einen bestimmten Optionskontrakt mit einer bestimmten Fälligkeit und einem bestimmten Strike gehandelt?
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Das bedeutet das Optionsvolumen
Doch wozu nutzen die Trader das Optionsvolumen in der Praxis? Wenn das Optionsvolumen vergleichsweise hoch ist, deutet dies auf ein steigendes Interesse am Basiswert hin. Daraus resultiert dann ein geringerer Bid-Ask-Spread im Vergleich zu Optionskontrakten, welche ein niedriges Volumen aufweisen. Je mehr Kontrakte an einem Tag gehandelt werden, desto besser erfolgt die Preisbildung. Schließlich setzt sich diese auch aus Angebot und Nachfrage zusammen. Die Chance ist dann ungleich höher, einen Käufer oder Verkäufer zu finden, mit welchem die jeweilige Position eröffnet oder geschlossen werden kann. Das Optionsvolumen gibt immer genau an, wie viele Kontrakte für verschiedene Strikes und den gleichen Basiswert gehandelt wurden.
Damit lässt sich beispielsweise die Sinnhaftigkeit von Optionen vergleichen. Wenn beispielsweise eine Call Option mit einem Strike von 105 Euro deutlich häufiger gehandelt wurde als die Call Option mit einem Strike von 107 Euro, scheint eine Implementierung des 105 Euro Calls sinnvoller, wenn die Liquidität als entscheidendes Merkmal gesehen wird.
Das Handelsvolumen lässt sich für alle erdenklichen Optionen und Basiswerte berechnen. Somit gibt es Optionsvolumina bei Kontrakten mit Aktien, ETFs und Co. als Basiswert. Schließlich spielt die Art des Basiswerts für die Berechnung keine Rolle. Vielmehr erfolgt ein ausschließlicher Fokus auf die Anzahl der Transaktionen in einem bestimmten Zeitraum.
Prognose mit dem Optionsvolumen
Das gegenwärtige Volumen einer Option kann für die Trader darauf hindeuten, wie sich der zukünftige Handel mit dem jeweiligen Basiswert entwickelt. Folglich hilft die Kennzahl des Optionsvolumens auch bei der Prognose einer weiteren Entwicklung. Wenn das Handelsvolumen besonders hoch ist, kann dies zu der Prognose führen, dass die Trader Positionen schließen oder anpassen. Somit deutet das hohe Optionsvolumen darauf hin, dass das Optionsvolumen eines Basiswerts auch in der Zukunft weiterhin hoch bleibt.
Bei der Prognose muss auch die Restlaufzeit einer Option berücksichtigt werden. Denn das Optionsvolumen steigt regelmäßig, wenn sich die Fälligkeit der Option nähert. Bei LEAP Optionen, die noch eine besonders lange Laufzeit aufweisen, ist das Optionsvolumen infolgedessen niedriger.
Optionsvolumen zum Vergleich nutzen
Die Prognose mit dem Optionsvolumen ist lediglich eine Möglichkeit, wie Trader diese Kennzahl nutzen können. Zudem ist es möglich, das Optionsvolumen zum Vergleich mit anderen Optionskontrakten einzusetzen. Schließlich kann eine Analyse von Volumina insbesondere im Vergleich mehr Mehrwert bieten, als die singuläre Betrachtung eines einzelnen Optionskontrakts. Mit dem Volumen ist es möglich, die Optionskontrakte zu identifizieren, die das höchste Interesse am Markt erzeugen. Dafür ist es erforderlich, dass der Händler die Optionsvolumen der verschiedenen Optionskontrakte vergleicht. Im Anschluss wissen die Trader, welcher Optionskontrakt mit welchem Strike und welcher Fälligkeit aktuell für die Marktteilnehmer von besonders großem Interesse ist.
Zugleich kann man auch das Optionsvolumen in einer historisch vergleichenden Betrachtung einsetzen. Dann schauen sich die Trader die Entwicklung im Zeitverlauf an. Optionshändler können den Durchschnitt des Optionsvolumens der letzten Tage ausrechnen. Wenn das Optionsvolumen ansteigt, ist ein erhöhtes Interesse an der Option evident.
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Optionsvolumen vs. Open Interest
Häufig verwechseln Optionshändler die Kennzahl Optionsvolumen mit dem Open Interest einer Option. Allerdings handelt es sich um zwei gänzlich unterschiedliche Kennzahlen. Während das Optionsvolumen darüber Aufschluss gibt, wie viele Kontrakte an einem bestimmten Tag gehandelt (gekauft oder verkauft) wurden, bildet das Open Interest die Anzahl der Optionskontrakte ab, die bei Berechnung noch offen sind. Die Kennzahl Open Interest muss somit nicht zwangsläufig mit der Entwicklung der Volumina einer Option korrelieren. Allerdings gibt es zweifelsfrei eine Verbindung zwischen Optionsvolumen und Open Interest.
Um diesem Umstand zu verdeutlichen, kann ein Beispiel helfen. Ein Optionshändler kauft 1000 Kontrakte der Apple Aktie mit einem Strike von 125 US-Dollar und einer restlichen Laufzeit von 30 Tagen. Nach dem Verstreichen der Hälfte der Zeit sind diese Optionskontrakte noch immer offen. Zugleich wird nach 15 Tagen kein weiterer Optionskontrakt mit diesem Basiswert gehandelt (was zugegebenermaßen in der Praxis relativ unrealistisch ist). Zu diesem Zeitpunkt beläuft sich das Optionsvolumen auf 0, der Open Interest liegt bei 1000. Zu Beginn belief sich das Open Interest auf 1000, das Optionsvolumen ebenfalls. Beide Werte können folglich übereinstimmen oder sich vollständig unterscheiden.
Fazit: Das Optionsvolumen erklärt
Optionshändler sollen das Optionsvolumen als Kennzahl berücksichtigen, da dieses die Anzahl der Optionskontrakte mit einem bestimmten Strike in einem festgelegten Zeitraum angibt. Die Interpretation der Volumina von Optionen kann unterschiedliche Zwecke verfolgen. Zum einen ist es möglich, die zukünftige Entwicklung der Handelsaktivitäten beim Basiswert zu prognostizieren. Zum anderen erfreut sich die Kennzahl Optionsvolumen auch großer Beliebtheit, wenn es um den Vergleich verschiedener Optionen geht. Mit dem Optionsvolumen können die Trader diejenigen Optionen identifizieren, die besonders liquide sind und demzufolge einen geringen Spread aufweisen. Dabei sollte man darauf achten, dass sich das Optionsvolumen und der Open Interest als zwei unterschiedliche Kennzahlen unterscheiden, obgleich sie sich gegenseitig beeinflussen.
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