Trader Andre Witzel
Geschrieben von: Andre Witzel
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Finanzierung

Mit dem Investitionsaufwand sind in einem Unternehmen alle Kosten gemeint, die anfallen, wenn das Unternehmen auf langfristige Sicht in neue Güter investiert. Es handelt sich dabei um einen Begriff, der vor allem in der Betriebswirtschaft genutzt wird. Der Investitionsaufwand ist unter anderem auch als Investitionskosten oder auch als CAPEX (Englisch: Zusammensetzung aus den beiden Worten „capital“ und „expenditure“) bekannt.

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten für ein Unternehmen, in die es investieren kann, sodass es sich dabei im betriebswirtschaftlichen Sinne um einen Investitionsaufwand handelt. Die Bedingungen, um bestimmte anfallende Kosten, als Investitionskosten zu deklarieren, sind relativ eindeutig. Es muss sich um Ausgaben handeln, die dazu getätigt werden, neue physische Vermögenswerte zu erhalten oder bereits bestehende Vermögenswerte zu ergänzen, beziehungsweise zu ersetzen.

Investitionsaufwand Definition und Erklärung - Infografik
Um Gewinne zu erwirtschaften, bedarf es zunächst einem Einsatz von Kapital.

Investitionsaufwand: Was ist das?

  • Ausgaben, die anfallen, um einen Vermögensgegenstand zu erhalten.
  • Die Investitionen können sowohl materiell als auch immateriell sein.
  • Im Trading sind Transaktionsgebühren beispielsweise ein Investitionsaufwand.

Beispiele für Investitionskosten

Die verschiedenen Arten von Investitionskosten können im Groben in vier unterschiedliche Bereiche aufgeteilt werden: Den ersten Bereich bilden hierbei die sogenannten „Erweiterungsinvestitionen“. Hiermit sind all jene Investitionen gemeint, die dazu dienen, einen bestimmten Teil des Unternehmens zu erweitern. Am naheliegendsten sind hier also die Erwerbe von neuen Grundstücken oder auch anderen Immobilien wie beispielsweise Büroräume. Auch die Vergrößerung des Maschinenparks zählt zu dieser Art von Investition. Alle Kosten, die also bei einer Investition in solche oder ähnliche Güter anfallen, sind Erweiterungsinvestitionen und können somit zu den Investitionskosten gezählt werden.

Der zweite Bereich der Investitionskosten besteht aus den Ersatzinvestitionen. Hier ist der Begriff selbsterklärend. Wenn eine bereits erworbene Maschine nicht mehr funktionstüchtig ist, muss in einen Ersatz investiert werden, um die Produktion aufrechtzuerhalten. Die Kosten, die hierbei anfallen, werden ebenfalls als Investitionsaufwand gesehen.

Der dritte Bereich wird durch sogenannte Rationalisierungsinvestitionen charakterisiert. Hierbei handelt es sich um Investitionen, die dem Unternehmen dazu dienen, die Produktivität zu erhöhen, Kosten zu senken oder Gewinne zu maximieren. Oftmals fällt es bei dieser Art von Investition schwer, sie von anderen Bereichen zu unterscheiden. So ist beispielsweise das Ersetzen von Personal durch Roboter in gewisser Weise eine Ersatzinvestition, gleichzeitig wird dadurch aber auch häufig die Produktivität gesteigert, sodass es auch als Rationalisierungsinvestition gesehen werden kann. Andere Beispiele dieser Art von Investition wären Optimierungen in der Produktion, die beispielsweise dazu führen, dass das Produkt günstiger oder schneller hergestellt werden kann.

Den vierten Bereich bilden die immateriellen Investitionen. Auch bei dieser Art ist die Abgrenzung zu den anderen Investitionen nicht sehr klar. Zu den immateriellen Investitionen zählt beispielsweise der Erwerb von Patenten oder anderen Lizenzen. Ebenso werden Investitionen in die Forschung und in die Entwicklung zu diesem Bereich gezählt. Bei immateriellen Investitionen erhofft sich das Unternehmen auf längere Sicht einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Dies kann wie bereits erwähnt in Form von Patenten geschehen oder aber durch den Erwerb von Wissen, das nur durch gezielte Forschung und Entwicklung erhalten werden kann.

Gibt es Investitionsaufwände im Trading?

Den Begriff des Investitionsaufwands kann man nicht nur auf Unternehmen, sondern auch auf Trader anwenden. Auch beim Trading können Investitionen nötig sein, um mehr und besser handeln zu können. Es kann sich dabei um einmalige, aber auch fortlaufende Kosten handeln. Man kann die Investitionen theoretisch ebenso in die verschiedenen Bereiche aufteilen: 

Erweiterungsinvestitionen im Trading – Eine Möglichkeit, um sich zu erweitern, ist die Erhöhung des eigenen Handelskapitals. So können mehr und größere Trades abgewickelt werden, wodurch eine größere Rendite möglich ist. Allerdings steht dem auch das Risiko von größeren Verlusten gegenüber. Auch Transaktionsgebühren kann man in diesen Bereich einordnen. 

Ersatzinvestitionen – Es kann auch vorkommen, dass bereits vorhandene Ausstattung ersetzt oder repariert werden muss. Die dabei anfallenden Kosten gehören ebenfalls zu Investitionsaufwänden. Beispiele wäre die Neuanschaffung von technologischer Ausstattung wie ein neuer Computer oder von Büroausstattung

Rationalisierungsinvestition –  Produkte, die zur Verbesserung der Handelspraktiken beitragen, können in die Kategorie der Rationalisierungsinvestition eingeordnet werden. Hier wären Beispiele kostenpflichtige Handelsplattformen und Software, Datenabonnements, Recherche- und Analysewerkzeuge und Gebühren für Finanzberatungsdienstleistungen.

Immaterielle Investitionen – Auch immaterielle Investitionen können das eigene Trading Bestreben voranbringen. Ein wichtiges Beispiel ist die Teilnahme an spezielle Schulungen und anderen Bildungsangeboten, die darauf abzielen, das eigene Wissen im Bereich Trading zu erweitern und die Trading-Strategie stets verbessern zu können. 

Wie viele dieser Kosten anfallen und wie hoch sie sind, kommt auf ihre individuellen Schwerpunkte an. Allerdings ist es wichtig, dass Sie einen Überblick über diese Kosten behalten und sie in Ihre Gesamtkostenkalkulation einbeziehen. Ein genaues Verständnis der Kostenstruktur ist entscheidend, um realistische Renditeerwartungen zu haben und Risiken besser zu managen.

Fazit: Die Bedeutung des Investitionsaufwands

Zusammenfassend gilt also, dass der Investitionsaufwand diejenigen Kosten beschreibt, die für Investitionen in einem Unternehmen aufgewandt werden. Hierbei gibt es vier unterschiedliche Arten von Investitionen, die ein Unternehmen tätigen kann: Erweiterungsinvestitionen, Ersatzinvestitionen, Rationalisierungsinvestitionen und immaterielle Investitionen.

Die verschiedenen Arten von Investitionen bergen allerdings gleichzeitig auch ein unterschiedlich hohes Risiko. Während Rationalisierungs- und Ersatzinvestitionen lediglich zur Aufrechterhaltung des ohnehin bereits bestehenden Geschäfts eines Unternehmens dienen, handelt es sich bei Erweiterungs- und immateriellem Investitionsaufwand um deutlich risikoreichere Investitionsvarianten, da hier eine Vergrößerung des Unternehmens erreicht werden soll und somit auch deutlich mehr Kapital gebunden werden muss. Somit ist es für Unternehmen äußerst wichtig, darauf zu achten, wie groß der Investitionsaufwand ausfallen sollte und welches Risiko damit einhergeht.

Meist gestellte Fragen:

Was ist mit Investitionsaufwand gemeint?

Unter Investitionsaufwand versteht man die Kosten für Sachanlagen, die einem Unternehmen entstehen, um sein Wachstum zu finanzieren. Dabei kann es sich beispielsweise um Maschinen, Technologien, Patente, aber auch Immobilien für neue Standorte handeln.

Zählen Personalkosten als Investitionsaufwand?

Nein, Personalkosten werden nicht zum Investitionsaufwand gezählt. Sie gelten stattdessen als laufende Betriebsausgaben, die für die Bezahlung der Mitarbeiter anfallen. Investitionsaufwand bezieht sich hingegen auf einmalige Ausgaben, die mit dem Wachstum des Unternehmens in Zusammenhang stehen.

Zählen Abschreibungen als Investitionsaufwand?

Nein, Abschreibungen zählen nicht als Investitionsaufwand. Unter Abschreibungen versteht man den langfristigen Wertverlust von Sachanlagen, der beispielsweise durch Abnutzung entsteht. Investitionsaufwand hingegen bezeichnet die Kosten, die für den Erwerb dieser Anlagen entstehen.

Zählen Dienstleistungen als Investitionsaufwand?

Nein, Dienstleistungen zählen nicht als Investitionsaufwand, sondern als Betriebsausgaben. Zwar können Dienstleistungen (z.B. Marketing, Steuerberatung, etc.) eine Investition sein, allerdings handelt es sich bei ihnen um keine Sachanlagen.

Wie berechnet man den Investitionsaufwand?

Um den Investitionsaufwand zu berechnen, werden alle Ausgaben für Erwerb, Verbesserung, Wartung oder Erweiterung von Sachanlagen des Unternehmens zusammengezählt. Hierbei zählen nicht nur die Material- und Produktkosten, sondern auch eventuelle Kosten, die für Installationen oder Schulungen anfallen.

Wann ist Investitionsaufwand nötig?

Investitionsaufwand ist immer dann nötig, wenn das betreffende Unternehmen Wachstum anstrebt oder seine bestehenden Anlagen und Ausrüstungen modernisieren muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Nur durch langfristige Investitionen können Unternehmen ihre Produktionskapazitäten langfristig steigern, um das gewünschte Wachstum zu erreichen.

Wie unterscheiden sich Betriebskosten vom Investitionsaufwand?

Betriebskosten, auch operative Kosten genannt, sind laufende Kosten, die anfallen, um täglichen Betrieb des Unternehmens aufrechtzuerhalten. Investitionsaufwand hingegen bezeichnet einmalige Kosten, die für die Anschaffung, Wartung, Verbesserung oder Erweiterung von Sachanlagen des Unternehmens anfallen.

Trader Andre Witzel
Andre Witzel
Gründer & Chefredakteur
Über den Autor: Erfahrener Trader im Bereich Forex, CFDs, Aktien und Futures seit 2013. Über 21.000 Abonnenten auf Youtube und 500 veröffentlichte Trading Videos.
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Reviewed by: Maren Dinges Autorin und Brokerexpertin
Maren ist aktiv im Finanzbereich und redaktioniert bei Trading für Anfänger Themenbereiche wie Portfoliomanagement, Betrug im Anlagensektor und klassische Investitionsmöglichkeiten.
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