Die Covered Call Optionsstrategie beschreibt den Verkauf eines Short Calls, der durch den jeweiligen Basiswert gedeckt ist. Im Optionshandel kommen derartige Strategien in unterschiedlichen Situationen zum Einsatz. Die Implementierung ist relativ simpel, sodass auch Einsteiger den Covered Call erfolgreich handeln können. Da es dennoch einige Dinge zu beachten gibt, widmet sich der folgende Beitrag der Definition, dem Setup und vielen weiteren Facetten der Covered Call Optionsstrategie.
Covered Call Optionsstrategie erklärt:
- Bei der Covered Call Optionsstrategie wird der Verkauf eines Short Calls durchgeführt.
- Voraussetzung hierfür ist ein gedeckter Basiswert im Depot.
- Optionshändler zielen darauf ab, eine möglichst hohe Prämie zu erhalten.
Covered Call Definition und Funktionsweise
Der Covered Call beschreibt den Verkauf eines Short Calls, sofern dieser durch einen vorhandenen Basiswert im Depot gedeckt ist. Wenn es sich beim Basiswert beispielsweise um eine Apple Aktie handelt, müssen sich ausreichend Apple Aktien im Depot befinden, die verkauft werden können, sofern der Ausführungspreis am Fälligkeitstag des Short Calls überschritten wurde. Bereits mit der Festlegung des Strikes definieren die Optionshändler somit den Preis, für welchen der Basiswert pro Stück am Ende verkauft werden würde.
Die Covered Call Optionsstrategie lässt sich auch simultan umsetzen. Dann kaufen die Optionshändler die Aktie zu derselben Zeit, wie sie die Option verkaufen. Die sogenannte Buy-Write-Strategie bietet den Vorteil, dass der Einkaufspreis der Aktien reduziert werden kann.
Mit der Covered Call Optionsstrategie können Optionshändler unterschiedliche Ziele verfolgen. Trader nutzen die gedeckten Kaufoptionen häufig, um Gewinne aus ihren Aktien mitzunehmen. Zugleich kann auch ein zusätzliches Einkommen zu den langfristigen Aktienbeständen im Depot aufgebaut werden. Denn dann gibt es neben dem Kurswachstum und den Dividenden auch noch die Optionsprämie, sofern der Aktienkurs bis zum Fälligkeitstag nicht den Ausführungspreis erreicht.
Die Optionshändler zielen bei der Implementierung der Covered Call Strategie darauf ab, dass sie eine möglichst hohe Prämie zu Beginn der Strategie erhalten. Dabei spielen sowohl die Restlaufzeit als auch die Volatilität eine wichtige Rolle. Je wahrscheinlicher die Chance der Ausübung der Option ist, desto höher ist auch die Prämie, die der Optionshändler erhält.
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Setup beim Covered Call
Die Covered Call Optionsstrategie basiert auf dem folgenden Setup. Um eine gedeckte Kaufoption zu implementieren, bedarf es somit der folgenden Schritte:
- Basiswert wird gekauft oder befand sich schon vorher im Besitz
- Call Option wird verkauft
Der Strike sollte bei dieser Optionsstrategie über dem aktuellen Kurs der Aktie liegen.
Break-Even-Point beim Covered Call
Die Gewinnschwelle befindet sich bei der Covered Call Strategie beim Strike abzgl. der Optionsprämie. Die gewünschte Entwicklung der Optionsstrategie hängt von den konkreten Zielen ab, da die Optionshändler mit der Covered Call Strategie verschiedene Ziele verfolgen können. Wenn ein zusätzliches Einkommen mit den Aktien im Depot generiert werden soll, ist ein Verkauf des Basiswerts nicht gewünscht. Dann sollte der Strike so platziert werden, dass dieser auf keinen Fall erreicht wird.
Wenn ein zusätzlicher Erlös durch den Verkauf der Option generiert werden soll, muss der Aktienkurs den Strike erreichen und sogar übertreffen. Dann können Optionshändler auf den Covered Call setzen, um die konventionelle Order zum Aktienverkauf zu ersetzen. Dennoch ist es nicht wünschenswert, dass der Ausführungspreis der Option deutlich überschritten wird. Denn damit steigen die Opportunitätskosten des Covered Calls.
Maximaler Gewinn und Verlust
Der maximale Gewinn der Covered Call Optionsstrategie lässt sich einfach berechnen. Dafür muss lediglich der Strike abzüglich des aktuellen Aktienpreises zuzüglich der Optionsprämie genommen werden.
Der maximale Verlust beläuft sich auf den Wert des jeweiligen Basiswerts, sofern die Kurse fallen. Wenn die Kurse jedoch steigen, ist der Verlust theoretisch unbegrenzt. Allerdings ergibt sich dieser nur aus den Opportunitätskosten, da der Optionshändler dann nicht von steigenden Aktienkursen profitiert. Faktisch entsteht dem Verkäufer der Option dann kein finanzieller Schaden. Denn das Verlustrisiko kommt einzig und allein von der Aktie und nicht von der gehandelten Option. Folglich bietet die Covered Call Optionsstrategie hier Vorteile gegenüber dem einfachen Halten des Basiswerts.
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Zeitwertverlust und Covered Call
Der Zeitwertverlust wirkt sich auf die Covered Call Optionsstrategie positiv aus. Bestenfalls ist es für spekulative Trader vor dem Fälligkeitstag möglich, die Option zu einem günstigeren Preis zurückzukaufen. Dann macht der Optionshändler Gewinn.
Implizite Volatilität
Die Covered Call Strategie bevorzugt eine sinkende Volatilität. Denn diese führt dazu, dass die Preise für die Optionen ebenfalls günstiger werden. Dann kann der Optionshändler diese zurückkaufen und die gesamte Position vor dem Fälligkeitstag schließen. Die Kosten werden durch eine geringe Volatilität minimiert.
Für wen eignet sich diese Strategie?
Die Umsetzung der Covered Call Optionsstrategie ist einfach. Zugleich sind nur geringfügige und klar begrenzte Verluste möglich. Dies führt dazu, dass Optionshändler mit jedem Level an Erfahrungen auf den Covered Call setzen können.
Für wann eignet sich diese Strategie?
Die Covered Call Optionsstrategie ist für verschiedene Markteinschätzungen geeignet. Je nach Ausrichtung können Optionshändler mit bärischer, neutraler und bullischer Erwartung diese Strategie einsetzen. Dafür ist es jedoch notwendig, dass ggf. der Verkauf der Aktien erfolgt. Allerdings sollte die bärische Marktmeinung nur leicht ausgeprägt sein. Somit sind allgemein nur leicht steigende oder leicht fallende Kurse wünschenswert. Die Marktteilnehmer gehen davon aus, dass sich der Kurs bis zum Ende der Laufzeit der Option wenig bis gar nicht verändert.
Wenn die Kurse stagnieren oder nur leicht fallen bzw. steigen, ist die Covered Call Optionsstrategie dem reinen Besitz der Aktien überlegen. Denn dann kann der Covered Call eine Mehrrendite ermöglichen.
Tipps für die praktische Umsetzung
Die meisten Optionshändler setzen auf Optionen mit einer kürzeren Laufzeit. Zugleich sollte ein gewisses Minimum an Optionsprämie eingenommen werden, um sich bereits eine positive Ausgangsposition zu verschaffen. Hier muss jeder Optionshändler selbst entscheiden, welche Prämie er für den Verkauf der Option verlangt. Zugleich ist auch der Ausführungspreis beim Covered Call variabel möglich.
Fazit: Gedeckte Kaufoptionen handeln
Die Covered Call Strategie wird auch als gedeckte Kaufoption bezeichnet. Hier erfolgt eine Kombination mit dem physischen Besitz der Basiswerte und dem Handel von Optionen. Neben dem Besitz des Basiswerts können Optionshändler eine Kaufoption auf diese Basiswerte schreiben, die sich jedoch allesamt im Depot befinden sollten. Dadurch erfolgt eine Deckung des Basiswerts durch den Call. Der spätere Verkauf der Option soll nun den Gewinn generieren. Die Covered Call Optionsstrategie eignet sich auch für Anfänger im Optionshandel. Wer jedoch konservativer agieren möchte, kann den Protective Put in Betracht ziehen, der vornehmlich für die Absicherung der eigenen Positionen zum Einsatz kommt.
Die Covered Call Strategie kann eine Anlagestrategie oder Trading-Idee sinnvoll ergänzen. Solange Optionshändler Aktien halten, können sie die Strategie theoretisch wiederholt anwenden.
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Meist gestellte Fragen:
Was ist ein Covered Call?
Ein Covered Call ist eine beliebte Optionsstrategie, bei der der Anleger eine Call-Option auf eine Aktie verkauft, die er bereits im Depot hat. Durch den Verkauf der Call-Option geht der Anleger nämlich die Verpflichtung ein, die Aktien zum Strike-Price zu verkaufen, falls diese bis zum Verfallstermin ausgeübt wird. Dadurch, dass sich die Aktien zum Zeitpunkt des Optionsverkaufs bereits im Depot befinden, ist diese Verpflichtung also gedeckt.
Wann sollte ich einen Covered Call einsetzen?
Einen Covered Call sollten Sie dann einsetzen, wenn Sie glauben, dass der Kurs des zugrundeliegenden Basiswertes niedriger sein wird, als der Strike-Price der Option. Ist dies der Fall kassieren Sie die Optionsprämie und können den Basiswert behalten.
Was ist der Vorteil von Covered Calls?
Der wichtigste Vorteil von Covered Call ist, dass es bei dieser Strategie kein Verlustrisiko und garantierte, aber begrenzte Gewinne gibt. Denn in jedem Fall kassiert der Verkäufer der Call-Option die Prämie. Das einzige Risiko besteht darin, dass der Optionsverkäufer zusätzliche Gewinne verpasst, falls der Kurs des Basiswertes zum Verfallstermin über dem Strike-Price liegt. Wer allerdings den Strike-Price klug wählt, kann nach jedem Verfallstermin erneut eine Call-Option verkaufen und so ein regelmäßiges Zusatzeinkommen mit seinen Assets erzielen.
Was bedeutet Buy Write?
Bei der Buy Write Strategie handelt es sich um eine Sonderform von Covered Calls. Der Begriff bezieht sich darauf, dass ein Asset gekauft und auf dieses sofort eine Call-Option verkauft (geschrieben) wird. Der Kauf des Assets und der Verkauf der Call-Option geschehen also zum gleichen Zeitpunkt, während bei Covered Calls die Option zu einem beliebigen Zeitpunkt nach dem Kauf des Assets geschrieben werden kann.
Was ist ein Beispiel für einen Covered Call?
Angenommen, Sie haben 100 Stück der Tesla Aktie am 30.10.2023 zu einem Kurs von 200 USD erworben. Sie gehen nun davon aus, dass die Aktie bis zum 15.12.2023 höchstens auf 260 USD steigen wird. Der Preis für eine entsprechende Call-Option (Verfallstermin 15.12.2023 und Strike-Price 260 USD) beträgt 2,53 USD pro Stück. Sie können nun diese Call-Option verkaufen und erhalten dafür eine Optionsprämie in Höhe von 253 USD (2,53 x 100). Liegt der Kurs der Tesla Aktie tatsächlich zum Verfallstermin unter dem Strike-Price, so haben Sie die Prämie kassiert und der Inhaber, der die Option von Ihnen gekauft hat, wird diese nicht ausüben, da er die Tesla-Aktie an der Börse günstiger bekommt als zum vereinbarten Strike Price. Sie haben also Gewinn durch die Prämie erzielt und können Ihre 100 Tesla-Aktien behalten und, wenn gewünscht, eine neue Option für den nächsten Verfallstermin schreiben und wieder die Prämie kassieren. Liegt die Aktie am 15.12. jedoch beispielsweise bei 270 USD, so wird die Option ausgeübt (da der Inhaber die Aktie von Ihnen günstiger erhält als am Markt). Sie müssen in diesem Fall die Aktie zu einem niedrigeren Kurs verkaufen, als Sie dies an der Börse hätten tun können, dafür haben Sie aber zumindest die Optionsprämie erhalten.