Markus Müller - Autor bei Trading Für Anfänger
Geschrieben von: Markus Müller
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Finanzierung

Eine Aktiendividende kann entweder thesaurierend oder ausschüttend sein und ist eine Form der Gewinnbeteiligung für Aktionäre einer Aktiengesellschaft. Während thesaurierende Aktiendividenden als eine direkte Reinvestition in das Unternehmen zu betrachten sind, erhalten Aktionäre bei ausschüttenden Dividendenzahlungen regelmäßige Auszahlungen.

Dividendenstrategien sind unter Aktien Tradern beliebt. Wir betrachten, welche Unternehmen Dividenden ausschütten und welche Aktien sich deshalb lohnen könnten.

Aktiendividende

Aktiendividende einfach erklärt:

  • Aktiendividenden sind entweder thesaurierend oder ausschüttend.
  • Dividenden werden häufig monatlich, quartalsweise oder jährlich ausgeschüttet.
  • Die Höhe der Dividende richtet sich nach dem unternehmerischen Erfolg und den eigenen Anteilen.

Warum schütten Unternehmen Dividenden aus?

Eine Dividende ist eine freiwillige Beteiligung der Aktionäre (Anteilseigner) am Gewinn. Der Vorteil an der Dividende für die Unternehmen ist, dass sie die Aktie attraktiver macht. Wenn den Anlegern eine weitere Einkommensquelle neben der Rendite winkt, werden sie eher gewillt sein, in das Anlageobjekt zu investieren. Man schaut sich vorab die Dividendenrendite an und erfährt dadurch, wie lukrativ der Ertrag je Aktie tatsächlich ist.

Je höher die Nachfrage und je gewillter die Anleger sind, die Wertpapiere zu halten (geringeres Angebot), desto wahrscheinlicher ist es auch, dass der Preis je Aktie steigt. Insofern ist eine hohe Dividende und Dividendenrendite auch vorteilhaft für den Konzern.

Hohe Dividende oder Reinvestition – Unternehmensstrategien in Bezug auf die Gewinne

Es gibt zwei bis drei maßgebliche Strategien, die Unternehmen weltweit in Bezug auf die Gewinne verfolgen:

  1. In das Geschäft reinvestieren und möglicherweise neue Produkte entwickeln
  2. Hohe Dividenden ausschütten, um die Aktionäre bei der Stange zu halten
  3. Reserven und somit eine hohe Eigenkapitalquote aufbauen

Letzteres ist in gewissen Phasen sicherlich wichtig, da so kurzfristig Mittel liquide werden, um bestimmte Schulden zu begleichen oder spontan Käufe zu tätigen. Man sollte aber beachten, dass viel Eigenkapital im Konzern nicht zwangsläufig gut ist. Es bremst eher den Investitionsdrang ab und wirkt sich negativ auf den Kurs aus. Fremdkapital sorgt dagegen für neuen Schwung im Unternehmen.

Wer den Gewinn im Rahmen einer hohen Dividendenzahlung unter den Aktionären aufteilt, kann den Handel mit den eigenen Wertpapieren vitalisieren. Gerade bei den mächtigen Bluechip-Aktien sind die Renditen gering, aber stabil wachsend. Neue Anleger ohne grundlegende Kenntnisse stürzen sich dagegen auf Boom-Branchen und Start-ups mit einem sprunghaft steigenden Aktienkurs.

Large Caps können aber nicht nur wegen ihrer Stabilität interessant sein, sondern auch aufgrund der hohen Dividenden. Die vierteljährlich bis jährlich stattfindenden Ausschüttungen locken Investoren an. Die Nachfrage steigt somit. Auf der anderen Seite sind Inhaber von Aktien eher gewillt diese zu halten, um von der Dividendenzahlung zu profitieren. Somit bleibt das Angebot knapp. In dieser Konstellation steigt schließlich der Aktienkurs.

Was ist eine gute Dividendenrendite?
Im Durchschnitt kann man bereits bei etwa vier bis fünf Prozent von einer guten Dividendenrendite ausgehen. Bei einigen Unternehmen liegt sie sogar weit darüber.

Die Dividendenrendite als Argument für den Kauf von Aktien

Mit der Dividendenrendite setzt man die Dividende ins Verhältnis mit dem aktuellen Kurs pro Aktie. Auf diese Weise erkennt man, wie lukrativ ein Wertpapier wirklich ist. Kurzum: Man liest daraus ab, wie viel Gewinn man in Prozent erwirtschaftet. Je höher das Ergebnis ausfällt, desto interessanter dürft die Anlage für den Investor sein.

Berechnet wird die Dividendenrendite wie folgt:

Dividende ÷ Aktienkurs * 100

Beispiel Berechnung der Dividendenrendite
Wenn ein Unternehmen aktuell 6 Euro pro Aktie Dividende ausschüttet und der derzeitige Kurs bei 150 Euro liegt, erhält man eine Dividendenrendite von 4 Prozent. Hier hält man bereits einen soliden Titel mit einer guten Ausschüttung in der Hand. Es gibt aber auch Firmen, bei denen die Dividendenrenditen noch weitaus höher, bei neun Prozent und mehr, liegen.

Bluechips als Dividenden-Könige vs. Newcomer Aktien ohne Ausschüttung

Zu den Unternehmen mit den höchsten Dividenden gehören die Bluechips. Es handelt sich um namhafte Konzerne, die weltweit agieren und ganz oben auf den Indizes gelistet sind. Eine konkrete Definition gibt es nicht, aber meist spricht man bei einer Marktkapitalisierung von 10 Milliarden Euro und mehr von einem Bluechip.

In den USA ließen sich hier z. B. AT&T, Chevron und Exxon. Bei den deutschen Aktien kann man auf klassische DAX-Unternehmen setzen, beispielsweise E.on, BASF, Allianz, Bayer und Deutsche Telekom.

Einige dieser Konzerne sind sogenannte Dividenden-Aristokraten. Diesen Titel bekommen Firmen verliehen, die meist 25 Jahre am Stück ihre Dividenden jährlich erhöht und ohne Unterbrechung ausgezahlt haben. Zu diesen gehören in Deutschland beispielsweise SAP (etwa 22,5 Prozent pro Jahr) und Linde (etwa 8,8 Prozent pro Jahr) mit jeweils acht Erhöhungen in den letzten zehn Jahren, BASF und Fuchs Petrolub.

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Muss man Dividenden versteuern?

Ja, Dividende muss genauso wie andere Kapitalerträge versteuert werden. Schütten Unternehmen diese Gewinnbeteiligung an Sie aus, werden automatisch 25 Prozent pauschal an den Fiskus abgeführt.

Die gute Nachricht ist, dass Sie einen Freibetrag von 1000 Euro (Stand 2024) haben. Zudem besteht ein jährlicher Grundfreibetrag auf alle Ihre Jahreseinkommen. In der Steuererklärung machen Sie zudem Ihren tatsächlichen Steuersatz geltend, so dieser unter 25 Prozent liegt. Mehr zu diesem Thema finden Sie in meinem Artikel zu Trading und Steuern.


Alternative zu Einzelaktien: Gibt es ETFs mit hohen Dividenden?

Seit es börsengehandelte Fonds gibt, werden auch solche Pakete mit den besten dividendenstarken Aktien angeboten. Bei einem ETF kaufen Sie gleich mehrere Aktien auf einmal. In einem der Fonds können sich bis zu 100 Titel und mehr befinden. Diese werden regelmäßig in Bezug auf einen Index ausgetauscht. So sind stets die Positionen mit der stärksten Performance Teil des ETFs.

Insgesamt wächst der ETF aufgrund seiner Struktur stetig. Die Rendite ist dabei geringer als potenziell bei einzelnen Aktien. Dafür ist ein Plus auf mehrere Jahre hinweg immer gegeben und das Risiko, seinen Einsatz zu verlieren, denkbar gering.

Wenn Sie sich für einen ETF mit dividendenstarken Titeln entscheiden, erhalten Sie die Gewinnbeteiligung immer dann, wenn Sie sich für einen ausschüttenden Fonds entscheiden. Einige ETFs sind dagegen thesaurierend strukturiert. Hier wird die Dividende reinvestiert, sodass Ihr Kapital besser wachsen kann.

Meine drei Top-Tipps für Dividenden ETFs sind:

Ishares STOXX Global Select Dividend UCITS ETF (WKN: A0F5UH)

  • Fondsgröße: 1,668 Milliarden Euro
  • Gewinnverwendung: ausschüttend
  • Domizil: Deutschland
  • Seit September 2009 im Handel
  • Wertentwicklung 1 Jahr: ca. 36 Prozent (01. Oktober 2021)
  • TER: 0,46 Prozent p. a.

Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF Distributing (WKN: A1T8FV)

  • Fondsgröße: 1,569 Milliarden Euro
  • Gewinnverwendung: ausschüttend
  • Domizil: Irland
  • Seit Mai 2013 im Handel
  • Wertentwicklung 1 Jahr: ca. 32 Prozent (01. Oktober 2021)
  • TER: 0,29 Prozent p. a.

Xtrackers STOXX Global Select Dividend 100 Swap UCITS ETF 1D (WKN: DBX1DG)

  • Fondsgröße: 451 Millionen Euro
  • Gewinnverwendung: ausschüttend
  • Domizil: Luxemburg
  • Seit Juni 2007 im Handel
  • Wertentwicklung 1 Jahr: ca. 37,25 Prozent (01. Oktober 2021)
  • TER: 0,50 Prozent p. a.

Fazit: Dividenden bieten Ihnen einen zusätzlichen Ertrag neben der Rendite

Neben der Rendite bieten Dividenden eine interessante Möglichkeit, um zusätzlich Kapitalertrag zu erzielen. Während bei der Rendite die Kurse wachsen und Sie bei Verkauf an einem bestimmten Tag Gewinn im Vergleich zum ursprünglichen Underlying erzielen, bekommen Sie die Gewinnbeteiligung einmal pro Jahr oder Quartal ausgezahlt.

Wenn Sie sich für ein Unternehmen mit einer hohen Dividende entscheiden, dürfen Sie sich also auf einen weiteren Ertrag freuen, der sich hervorragend reinvestieren lässt. Festgelegt wird die Höhe der Beteiligung auf der Hauptversammlung. Als Eigner einer Stammaktie haben auch Sie das Recht dazu, hier abzustimmen. Generell empfehle ich Kleinanlegern aber eher Vorzugsaktien, bei denen die Dividende höher ist, der Aktionär aber kein Stimmrecht bekommt.

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Häufige Fragen zum Thema:

Wie häufig werden die Dividenden ausgezahlt?

Wie häufig die Dividende ausgezahlt wird, hängt vom Unternehmen ab. In Deutschland erfolgt die Vergütung meist einmal im Jahr im Mai oder Oktober. US-Firmen entscheiden sich dagegen gerne für eine viertel- oder halbjährliche Auszahlung.

Wie lange muss man Aktien haben, um Dividende zu bekommen?

Theoretisch genügt es, eine Aktie einen Tag vor der Hauptversammlung zu kaufen. Bereits dann ist man berechtigt, die Dividende zu erhalten.

Welche Aktien bringen Dividenden?

Typische Aktien-Aristokraten sind die Bluechips und Wertpapiere von sehr etablierten Unternehmen. Hier gibt es meist eine stabile Steigerung der Dividenden über mehrere Jahre hinweg.

Wann werden Dividenden ausgezahlt?

Meist wird die Dividende kurz nach der Hauptversammlung ausgezahlt. Dann kommt es zum sogenannten Ex-Dividenden-Tag. Das bedeutet, dass sich an der Börse der Aktienkurs um den Wert der ausgezahlten Dividende reduziert.

Was sind Dividenden einfach erklärt?

Dividenden sind regelmäßige Auszahlungen, mit denen das Unternehmen seine Aktionäre belohnt und am Gewinn beteiligt. Dividenden werden meist entweder vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich ausgezahlt.

Wie wird die Dividendenrendite berechnet?

Um die Dividendenrendite zu berechnen, müssen Sie den Aktienkurs durch die jährliche Dividendenausschüttung teilen und mit 100 multiplizieren. Das Ergebnis ist ein Prozentsatz, der das Verhältnis zwischen Aktienkurs und Dividende ausdrückt.

Wie funktioniert die Dividendenauszahlung?

Ob und wie viel Dividende gezahlt wird, wird jedes Jahr auf der Hauptversammlung neu festgelegt. Ausgezahlt wird die Dividende dann kurz nach der Hauptversammlung. Voraussetzung, um die Dividende zu erhalten, ist dass der Aktionär die entsprechende Aktie vor dem Ex-Dividende-Tag im Depot hatte. Ist dies der Fall, wird der Dividendenbetrag auf dem Depot des Aktionärs gutgeschrieben.

Wie viel muss ich investieren, um monatlich 1000 € Dividende zu erhalten?

Wie viel Geld Sie investieren müssen, um monatlich 1000 € (12.000 € pro Jahr) an Dividenden einzustreichen, hängt ganz von der Dividendenrendite Ihres Portfolios ab. Gehen wir aber von einer durchschnittlichen Dividendenrendite von 2,5% p.a. aus, dann müssen Sie 480.000 € investieren. Mit einem Portfolio dieser Größe und einer durchschnittlichen Dividendenrendite von 2,5% pro Jahr würden Sie jährlich 12.000 € an Dividenden erhalten, was einer durchschnittlichen monatlichen Ausschüttung von 1.000 € entspricht.

Wie werden Dividenden ausgezahlt?

Dividenden werden entweder in Form von Geld oder als zusätzliche Aktien ausgezahlt. Bei vielen Brokern gibt es eine Extrafunktion, mit der Anleger einstellen können, ob die Dividende automatisch reinvestiert wird oder als Barauszahlung auf dem Depot gutgeschrieben werden soll.

Markus Müller - Autor bei Trading Für Anfänger
Markus Müller
Autor und Aktien Trader
Über den Autor: Markus Müller ist seit vielen Jahren an der Börse aktiv und hat sich eingehend über Jahre hinweg Aktien und ETFs beschäftigt. Auf www.trading-fuer-anfaenger.de gibt er die neusten Aktien Tipps und hilfreiche Trading Anleitungen für Einsteiger. Aktien und auch Aktien CFDs nutzt er für die unterschiedlichsten Anlagestrategien.
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Geschrieben von: Markus Müller Autor und Aktien Trader
Markus Müller ist seit vielen Jahren an der Börse aktiv und hat sich eingehend über Jahre hinweg Aktien und ETFs beschäftigt. Auf www.trading-fuer-anfaenger.de gibt er die neusten Aktien Tipps und hilfreiche Trading Anleitungen für Einsteiger. Aktien und auch Aktien CFDs nutzt er für die unterschiedlichsten Anlagestrategien.
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Reviewed by: Maren Dinges Autorin und Brokerexpertin
Maren ist aktiv im Finanzbereich und redaktioniert bei Trading für Anfänger Themenbereiche wie Portfoliomanagement, Betrug im Anlagensektor und klassische Investitionsmöglichkeiten.
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