Eine populäre, aber auch umstrittene Theorie bzw. Annahme zur Einschätzung der Märkte ist das Market Timing oder Timing-Strategie. Automatisierte versuchen in diesem Fall stets, den richtigen Zeitpunkt ausfindig zu machen, um Positionen gewinnbringend zu kaufen oder zu verkaufen.
Market Timing: Das steckt hinter dem Begriff
- Market Timing ist der Versuch, zur besten Zeit Börsenentscheidungen zu treffen.
- Mithilfe von Robo Advisorn werden automatisiert Ein- und Ausstiege gefunden.
- Ziel ist es, möglichst günstig zu kaufen und teuer zu verkaufen.
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Worum geht es beim Market Timing?
Beim Market Timing geht es in erster Linie darum, Hinweise zu entdecken, wann der Markt oder einzelne Aktien ihren temporären Höchst- oder Tiefststand erreicht haben könnten. Der Hintergrund jeder Anlage ist also, den Moment zu finden, zu dem Sie möglichst günstig kaufen bzw. teuer verkaufen können.
Relevante und richtungweisende Signale können Gesetzesänderungen, Entwicklungen der Kaufkraft, aktuelle Daten zur Inflation, Unternehmensgewinne, Wirtschaftswachstum oder Technologie-Trends sein. Je nach Aufkommen und Abflachen können eben diese Informationen die Märkte und damit das Wachstum von Indizes beeinflussen.
Merkmale der Trading Strategie
Anleger, die dem Ansatz Market Timing folgen, zielen auf den optimalen Zeitpunkt ab, um in den Markt einzusteigen und sich von Positionen zu verabschieden – in der grauen Theorie lassen sich so exorbitante Gewinne erzielen.
Diese Strategie verlangt Händlern und Anlegern aber ein durchaus weitreichendes Wissen ab. Entscheidend sind beispielsweise Marktsignale, die Ihnen überhaupt erst dabei helfen, geeignete Märkte und/oder Aktien zu erkennen. Ohne einen gewissen Erfahrungsschatz wird es nur mit Glück gelingen, jene Werte zu finden, die sprichwörtlich durch die Decke gehen werden.
Market Timing Beispiel: Verlauf des DAX und anderer Indizes im Mittelpunkt
Das Beispiel der DAX-Verlaufs-Kurve von 2008 bis 2018 verdeutlicht an dieser Stelle das Vorgehen von Anlegern, die diese Strategie bevorzugen.
Schaut man sich die Verlaufskurve mit dem für Anleger nötigen Blick fürs Detail an, zeichneten sich bis heute zwar immer wieder Einbrüche ab. Zwischenzeitlich aber legte der Index immer ebenso deutlich zu, sodass in mancher Phase Gewinne von bis zu 50 Prozent durchaus realistisch waren. Market Timing versucht, genau diese Schwankungen vorherzusagen und entsprechend günstig einzukaufen beziehungsweise zu zeitweise höheren Kursen einen Verkauf auszuführen.
Markt-Timing-Strategien mit Robo Advisorn verfolgen
Vor allem kurz- und mittelfristig planende Investoren können sich mithilfe der Market-Timing-Strategie gute Renditen sichern – komfortabel gelingt dabei auch und gerade die Einbindung in einen zuverlässigen, hochwertigen Robo-Advisor. Doch selbst bei langfristigen Handelszielen können Transaktionen mittels Market Timing zu deutlich höheren Gewinnen zielen. Freilich unter Berücksichtigung insgesamt höherer Handelsgebühren als Folge regelmäßiger Transaktionen auf dem Markt.
Der typische Robo-Advisor wie Quirion oder VisualVest greift vor allem auf Big-Data-Analysen zurück, um eine schier endlose Vielfalt an Daten auszuwerten und diese zu analysieren. Der Robo-Advisor des weltweit größten Vermögensverwalter BlackRock soll angeblich neben Satellitenbildern sogar Daten aus Social-Media-Netzwerken auswerten.
Stefan Schütze, Experte im Hause Robo-Advisor Truevest, schreibt zu diesem Thema:
Wir glauben an einen Timing-orientierten Investmentansatz. Daher sind unsere Investoren nur bei einem klaren Kaufsignal über die 200-Tage-Linie ihrer Strategiebenchmark im Markt investiert. Erfolgt hier ein Verkaufssignal, gehen wir mit den Geldern der Strategie an den Seitenrand und investieren vorübergehend nur in Geldmarkttitel. Damit lassen sich die großen Markttrends hervorragend timen und Anleger partizipieren überwiegend an den großen Aufwärtstrends und vermeiden die großen Abwärtstrends überwiegend. Auskömmliche Ergebnisse bei geringer Schwankung und überschaubarem Verlustrisiko sind ein Ansatz für Jedermann. Wahlweise über Zielfonds oder ETFs.
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Kritik am Ansatz des Marketm Timing
Gegner der Strategie des Market Timings halten den Ansatz für nicht existent oder nachvollziehbar. Sie sind der festen Überzeugung, dass man Kursentwicklungen in dieser Form eben nicht treffsicher vorhersagen kann. Vielmehr wisse man als Anleger immer erst im Nachhinein, ob und wann der Markt wirklich eingebrochen ist. Für diesen Gedankengang sprechen auch finanzmathematische Studien. Etliche dieser Auswertungen konnten nachweisen, dass der Ansatz Market Timing nicht sinnvoll und zielführend ist. In mehr als der Hälfte der bisherigen Untersuchungen zeigte sich: Eine Vorhersage der Marktentwicklung ist zum Scheitern verurteilt.
Fazit: Ein- und Ausstiege an den Börsen terminieren
Die Strategie Market-Timing ermöglicht Anlegerinnen und Anlegern das zielgenaue Abpassen günstiger Momente für den Ein- und Ausstieg in/aus Positionen. Dabei erfüllt der strategische Ansatz seinen Zweck sowohl beim Handel mit Wertpapieren wie Aktien als auch anderen Produkten wie Kryptowährungen und Fiatgeldern.
Wer diese Technik beherrscht, ist dementsprechend auch in der Lage, den Markt zu schlagen. Die Frage, ob ein solcher Erfolg bei jedem Trade zu jeder Zeit möglich ist, muss allerdings verneint werden. Dazu ist das Marktgeschehen zu komplex und rein wahrscheinlichkeitstechnisch hat auch der geschickteste Trader früher oder später einmal unrecht.
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Meist gestellte Fragen:
Wie ist der Spruch „Time in the market beats timing the market“ zu verstehen?
Bei diesem Spruch handelt es sich um eine Börsenweisheit von Keith Banks, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Bank of America. Er bezieht sich darauf, dass eine langfristige Anlagestrategie, die nicht den Einstiegszeitpunkt, sondern eine möglichst lange Haltedauer priorisiert, bessere Erfolgschancen hat, als eine Strategie, die versucht, die besten Ein- und Ausstiegspunkte für ein Asset abzupassen. Wer nach diesem Grundsatz handelt, geht also davon aus, dass die Rendite umso höher ist, je länger er ein Investment hält.
Was ist die Hypothese der effizienten Märkte?
Die Hypothese der effizienten Märkte besagt, dass sämtliche verfügbaren Informationen bereits in den Preisen enthalten sind. Dementsprechend kann ein Anleger auch nicht den Markt auf Basis vorhandener Informationen schlagen, weshalb das Market Timing dieser Hypothese zu Folge nicht möglich ist.
Welche Nachteile hat das Market Timing?
Der größte Nachteil des Market Timing ist, dass diese Methode extrem zeitaufwändig ist und ein ständiges Überwachen der eigenen Positionen und des Markets im Allgemeinen erfordert. Das ist nötig, um die für das Market Timing erforderlichen Kursvorhersagen zu machen und entsprechend optimale Ein- und Ausstiegszeitpunkte zu identifizieren. Wer hier nicht zu jeder Zeit genauestens arbeitet, geht ein hohes Verlustrisiko ein, weshalb klassische Buy-and-Hold-Strategien für viele Privatanleger attraktiver und einfacher sind.
Was bedeutet Market Timing?
Market Timing bedeutet, die Kursbewegungen eines Marktes durch genaue Analysen vorherzusagen und auf dieser Grundlage optimale Ein- und Ausstiegszeitpunkte abzupassen. Damit ist es potenziell möglich, den Markt zu schlagen, allerdings mit deutlich höherem Risiko, weshalb viele Kritiker das Market Timing nicht als legitime Strategie ansehen.